Genau das. Eine ganze Masse an Bilder, Fotos, Zeichnungen und was noch alles ist mittlerweile gemeinfrei und vor allem auf Wikipedia lassen sie sich anklicken und runterladen. Schön und gut, aber wenn man sonst nichts mit macht, ist es nur eine weitere Sammlung unter vielen. Doch mit Rechner und Bildbearbeitung lassen sie sich verändern, variieren und neu zusammenstellen. Wozu hast die Filter? Man darf kreativ sein. Und durch Internet darf man dies der Netzwelt vorstellen, ob s ihr passt oder nicht.
Und nun genauer zum Thema Aktbild. Da sitzen wir auf einen Bilderberg, könnte man meinen. Doch das täuscht. Die diversen Verlage machten längst Bücher aus der Nacktbildproduktion vergangener Zeiten und ich könnte sie ja als Vorlage verwenden. Dem ist nicht so. Vom ästhetischen Standpunkt betrachtet, ist der größte Teil schlichtweg Schrott. Ob alte Daguerreotypien oder erste Farbbilder, inhaltlich gesehen sind sie einfach unbrauchbar. Es ging eben zu oft um s Geld. Die Photographen nutzten die Gelegenheit mit Nacktfotos Geld zu verdienen. Sex sells, das galt im 19. Jahrhundert genauso wie in den folgenden Jahren. Und oft wurde Pseudoästhetik produziert, das dem Bild einen künstlerischen Wert verleihen sollte um die Zensur zu umgehen. Letzten Endes kann man sagen, die Photographen profitierten von zwei Dingen. Einmal vom neuen Medium der Photographie und natürlich von der von Kind auf verbreiteten Unterdrückung der Sexualität. Trotz einiger Veränderungen hat sich im Prinzip bis heute daran nichts geändert.
Man kann das so sehen. Bei Naturvölkern ist es normal, daß Frauen ihre Busen nicht bedecken. Mit einen erotischen Bildband wäre bei ihnen nichts zu verdienen, mal davon abgesehen, daß sie ohnehin kein Geld haben. Was bitte soll an Frauen mit freien Oberkörper so besonderes sein? Sehen wir doch täglich. So etwa darf man sich das vorstellen. Wie bekannt, schon die Missionare schäumten bei diesen Anblick und fürchteten Sittenlosigkeit. Im islamisch geprägten Ländern führt die Totalbedeckung ebenfalls zu sexualisierten Phantasie und Ersatzvorstellungen. Überall wo Frauen nicht selbstbestimmt sind, so etwa in Indien, reagieren die jungen Männer entsprechend und haben heute im Internet ihre Ersatzprojektion gefunden.
Man darf sich folgendes vorstellen. Das gab es tatsächlich. So in den 70ern und darauffolgend wurde Goa zum Ziel der Hippies und eben der Jungen aus dem Westen. In einen Land, in dem Frauen kein nacktes Bein zeigten, fläzten sich die Mädels nackt und bekifft am Strand. Nun ja, why not? Doch das führte dazu, daß findige Inder Busse organisierten plus Fernglasverleih und dann konnten indische Männer diesen Anblick aus dem Busfenster genießen, gegen Gebühr, versteht sich. Eine seltsame Form der Wirtschaftsförderung war das und eigentlich der Wunschtraum jeder Entwicklungshilfe. Hilfe zu Selbsthilfe. ;-))
Wer Kiesgrubenfan ist und im Sommer nackt am Ufer in der Sonne liegt, weiß es besser. Nachdem die dritte Nackte an dir vorbeigelaufen ist, schaut man schon gar nicht mehr hin. Ist ein alltäglicher Anblick geworden. Eine Erfahrung die FKKler immer wieder machen durften. Und mit Verwunderung stellte man fest, irgendwann bist so weit, das so normal zu finden, wie Kleinkinder, wenn man sie nackt spielen lässt, daran keine Gedanken verschwenden. Sie haben es noch nicht gelernt, das sie sich gefälligst zu schämen haben. Muß man ihnen erst beibringen. Und wie man es ihnen beibringt. In den Migrantenkulturen wird ihnen nicht nur das beigebracht. Den Mädchen wird klargemacht, das sie sich zu bedecken haben, egal wie warm es gerade ist. Wenn das Gesicht noch zu sehen ist, ist man fast geneigt von liberaler Haltung zu reden, verglichen mit den Sitten in Afghanistan, den Saudis und in sonstigen fundamentalistischen Islamausführungen.
Nun stellt sich die Frage, ob sich das nicht von allein in Form der massenhaften Verbreitung im Internet erledigt hat. Genau das ist der Gegenbeweis. Gäbe es keine unterdrückte Sexualität, gäbe es auch keine Nacktbilder im Netz.
Es wäre etwas zu eingeschränkt, würde es nun heißen, nur dort wo Sexualität eingeschränkt wird, gibt es entsprechende Darstellungen. Das Grundbedürfnis den Körper darzustellen, vor allem den weiblichen, zieht sich durch die Geschichte der Menschheit und ist von der Kulturgeschichte nicht zu trennen. Wer Aktbilder produziert, kann damit auf eine lange Tradition verweisen. Vor allem an Griechenland und die Antike darf man erinnern. Ist sicher noch kein Argument, zeigt aber, ganz so daneben kann man damit nicht sein.
Ein weites Gebiet wäre die unterschiedliche Behandlung der Darstellung nackter Körper in der Menschheitsgeschichte. Die Bandbreite reicht von relativer Freizügigkeit bis zum paranoiden Verboten in fundamentalistischen Ländern. Schon damit ließen sich Buchseiten füllen.
Das Bildverbot und die Bildzensur kann ebenfalls im Westen auf eine lange Tradition zurückblicken. So mußten entsprechende Fotos um die Jahrhundertwende noch oftmals als Hilfsmittel für Zeichner oder als medizinisches Thema getarnt werden um die Zensur zu passieren.
Mehr Freizügigkeit und Fortschritt brachten die 20er Jahre. Doch der Rückschlag folgte und hielt bis in die 60er Jahre an. Bildzensur und eine konservative Moral bestimmten die Gesellschaft.
Wie bekannt, waren es die Strömungen im Zuge der 68er Bewegung, die auf dem Gebiet zu Veränderungen führten, freilich auch mit einer Vermarktungswelle der Medien, die freudig von der sich bietenden Möglichkeit des Prinzips des ‚sex sells‘ Gebrauch machten.
Der Backlash folgte intern mit dem Feminismus. Sex war auf einmal wieder negativ mit Unterdrückung besetzt und in der linken Presse wurde das Bildverbot rigide durchgesetzt. Es sitzt bis heute. Linke Zeitungen oder Netzportale sind erotikbefreite Zonen und jede Form nackter Haut steht unter Generalverdacht, damit die Frau zum ‚verfügbaren Objekt herabzuwürdigen‘ oder damit Teil der Unterdrückung zu sein. Im Gegenzug steht der unausrottbare Wunsch der Frauen, schön auszusehen und damit die Männer einzufangen. Die Evolution wird sich was dabei gedacht haben, nur den Feministen hat der Hass den Verstand betäubt.
Und nicht nur denen. Auch Männer aus der linken beteiligen sich in vorauseilenden Gehorsam am Bildverbot und so wurden bei einer Demo gegen die EZB nebenher vorgeblich sexistische Werbung zerstört. Das so eine Aktion den stillen Beifall fanatischer Moslems finden dürfte, scheint bei diesen Helden noch nicht das Großhirn erreicht zu haben.
Was das Frauenbild, das von den Medien, der Werbung und denen die bestimmen was angesagt ist, angeht, da darf man durchaus anderer Meinung sein und kritisch hinsehen. Doch eine solche Kritik kommt nicht aus der radikalen Linken. Von der kommt der Schrei nach Bildzensur und die Reduzierung von Sex und Erotik auf Gewalt und Unterdrückung. Wer sich weigert mitzumachen, gilt schnell als Sexist und findet sich fix auf der Ausschlußliste der Unpersonen wieder.
In den vom Marxismus Leninismus dominierten 70ern, bestanden die Ausschlußgründe in den theologischen Abweichungen. Wer selbstständig denken wollte, war schnell ein Renegat, Revisionist, Utopist, Reformist, und was noch alles, jedenfalls kein Kommunist. Und für nicht wenige galt das als großes Unglück, nicht als Kommunist anerkannt zu werden. Von rechter Seite war es leichter, die differenzierten nicht weiter und für die war jeder der irgendwie unangepasst aussah, gleich Kommunist. Hatte wenig zu bedeuten, denn bei den Rechten als Kommunist zu gelten war keine Kunst. Von den Wächtern der Heiligen Schriften dagegen anerkannt zu werden, das gelang nicht jeden. Doch das ist ein Thema das hier nur angerissen werden kann.
In den 80ern bis heute gilt nun Sexismus und vor allem der Dauerbrenner Rassismus als Ausschlussgrund. Dann gehört man nicht mehr dazu und darf nicht mehr mitspielen. Und das entscheidet wer? Na die, die sowas immer entscheiden. Die üblichen Besserwisser und selbsternannten Durchblicker und ideologischen Platzhirsche/rehe die sich anmaßen zu bestimmen, was das richtige Bewußtsein ist oder ideologische Basis, an der niemand zweifeln darf, der dazugehören will.
Um nochmal darauf zurückzukommen, wer Kommunist sein darf. Heute ist es die Frage, wer als Linker gelten darf und da hat sich wenig verändert. Wer sich als solcher versteht, dessen Haltung wird von Rechten nicht angezweifelt. Von linker Seite dagegen ist man ganz schnell unten durch, wenn man die aktuell geltenden Regeln mißachtet. Äußer dich kritisch zum Islam oder befürworte das Kopftuchverbot, da bist schnell exkommuniziert. Zweifel die Motive der Flüchtlinge an, oder wag es deren Frauenbild zur Sprache zu bringen, schon hast den Konsens der linken Szene verlassen.
Und ein Bildband über Aktfotographie sollte besser nicht in deinen Buchbestand gefunden werden. Bekloppt? Ja, aber wahr.
Und wenn es gerade heißt, Nacktfotos sind sexistisch, dann ist das so und wer sich nicht ans Bilderverbot hält, ist ein Sexist. Nebenher bemerkt, wer ungehörige Fragen zum Thema Migranten stellt, ist Rassist und das bist in diesen Kreisen schneller als man Rassenkatze schreiben kann.
Das nur nebenher bemerkt. In erster Linie geht es ja um das Thema Akt und die Frage warum sich das Thema noch nicht erledigt hat. Und ja, wenn man selbst Webspace hat, dann kann man genau solche Bilder entsprechend gestaltet veröffentlichen. Auch wenn man aus dem verfügbaren Angebot c-free Bilder schon eine enge Auswahl treffen muß. Genau das ist es, was ich hier mache. Schließlich ist Aktbild nicht gleich Aktbild.
Und man muß sich darüber klar sein, mit solchen Gebrauch der Meinungsfreiheit macht man sich in der Welt der radikalen Linken verhasst und unmöglich.
Mal davon abgesehen, das jedes Frauenbild für den guten Moslem eine Provokation darstellt und ihn zeigt, er hat noch nicht überall die Macht, zeigt es auch den selbsternannten Gralshütern linker Moral, nicht alle machen eure Gehirnwäsche mit.
Nun könnte man die Frage stellen, was soll dieser Geschiß wegen harmloser Bilder die man überall nachgeschmissen bekommt und die schon deswegen niemand mehr beeindrucken oder beschäftigen sollten. Tun sie aber immer noch, wie die immer wieder aufflammende Debatte beweist.
Sicher kann an dieser Stelle die Frage gestellt werden, ob ich nicht längst offene Türen einrenne? Sind Aktbilder nicht längst alltäglich und uninteressant? Bemerkenswerterweise gibt es zwei Richtungen die an dieser Stelle Hand in Hand arbeiten, ohne sich abgesprochen zu haben und die auch sonst auf dem ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Das ist einmal der religiöse Fundamentalismus. Sowohl die Kirchen, auch wenn die Amtskirche einen großen Teil ihrer Macht verloren hat und theologischer wurde. Umso aggressiver treten die Sekten auf, vor allem in den USA. Und nicht weniger der Islam, da wo er genug Macht hat.
Beide Glaubensrichtungen sind sich nicht grün und schon gar nichts haben sie mit dem radikalen Feminismus der Szenelinken oder überhaupt mit dem Feminismus zu tun. Teilen aber mit diesen den Ruf nach Bilderverbot und vor allem den Hass auf den weiblichen Körper. Na wenn das mal kein Grund ist, ihnen zu zeigen, noch habt ihr nicht überall die Macht.
Schaut man sich auf den linken Seiten so um, diesen erotikfreien Zonen, dann weißt, wie das Netz aussehen würde, wenn sie die Macht hätten. Klar können sie eine Teil menschlichen Verhaltens einfach verbieten und zensieren, es verschwindet deswegen nicht und so muß man sich nicht wundern, wenn aus der Kreuzberger Szene seltsames zu hören ist. Pärchen sind in der autonomen Szene nicht so häufig, aber wenn vorhanden, dann sind sie Thema des internen Tratsches. Irgendwie gibt es Dinge, die sind unausrottbar und entziehen sich der sozialen Kontrolle. Das hatten wir schon zur K Gruppenzeit, als sich der inoffizielle Infokanal der Parteikontrolle entzog. Gerade der blühte in einer Welt, in der die Partei nach Möglichkeit alles unter Kontrolle halten wollte. Irgendwie wiederholt sich die Geschichte doch.
Passt doch. ;-) |
PS: Ein Grund für Aktfotos ist der. Als Nachweis, daß die radikale Linke auf meinen Blog kein Hausrecht besitzt. Ich kann sie nicht dran hindern, intern ihre Verbote durchzusetzen. Doch nicht überall können sie es. An der Wand haben sie keine Macht und auf dem Google Block etwa auch nicht. Zensieren können sie anderswo.
PS: Was mach ich eigentlich für n Geschiß drum? Stört die mich eigentlich? Nein, tun sie nicht. Weil sie es nicht können bzw. sich nicht auf diesen Block verirren. Sonst sähe es anders aus. Ich kenn doch diesen Haufen gut genug.
Siehe auch: Feministenwahn
Photos by Bruno Schulz
Wikipediaeintrag
Und nun stellt sich die Frage, darf man seine Bilder wegen seiner politischen Haltung nicht nutzen? Wo ist der Übergang vom harmlosen FKK Bild zur Propaganda für Rassenzucht? Die Frage darf gestellt werden und die Auseinandersetzung mit der Bildersprache sollte geführt werden. Mit Zensur freilich nicht.