Sonntag, 19. August 2012

Gifbild

Gifgraphik mit vergößerten Pixel








Bilderhype
Wir haben uns daran gewöhnt, sollten es zumindest, was wir sehen ist nicht das was es zu sehen gibt. Im Alltag dagegen denken wir ja nicht drüber nach. Schlägt man die Zeitung auf, dann sieht man Fotos und denkt nicht ständig daran, was man sieht. Wir nehmen es eben einfach so hin. Wir können ja nicht rund um die Uhr kritisch denken und die Warnanlagen an haben.
Doch wenn man genauer drüber nachdenkt, dann weiß man doch ohnehin, das Bilder nicht einfach so von der Kamera veröffentlicht werden. Wir haben uns daran gewöhnt, das Politiker sich auf dem Wahlplakat nur bildbearbeitet an die Öffentlichkeit trauen. Wir sehen die Modells auf den Zeitungscover und wissen letztlich, da wurde fett nachgeholfen.
Was können wir eigentlich noch glauben? Können wir den Bildern trauen?
Seit der Erfindung der Fotografie konnten wir das nicht, jedenfalls nicht vorbehaltlos.
Dazu ein historischer Einschub. Das Foto aus dem ersten Weltkrieg ist allgemein bekannt. Es zeigt einen Gasangriff den englische Soldaten mit Gasmasken ausgesetzt sind und einer ohne Schutz hält sich die Hand an den Hals. Ein Foto das sich bestens für jede Pazifismuswerbung eignet. Man könnte es sich als Plakat für jeden Antikriegsaufruf vorstellen oder als Handplakat auf jeder Friedensdemo. Was dabei nicht zu sehen ist, das Bild ist nicht echt. Es ist gestellt und wurde als Warnhinweis für Schutzmaskengebrauch bei Gasangriff und zu Lehrzwecken für die britische Armee hergestellt. Irgendwann bei der Reproduktion verselbstständigte sich das Foto zum Originalbild von der Front. So kann es gehen, Fotos können ein Eigenleben führen.

Das führt zurück zum Thema Gifgraphik. Hier muß mal gar nichts geglaubt werden. was die Bilder hier zeigen? Nicht so wichtig, ist eben Kunst.