Freitag, 19. Dezember 2025

AI Graffiti und Demo

Graffiti mit KI. Was taugts?
Nun soviel lässt sich sagen. Die KI zeigt ihre Tücken. Vor allem, wenn sie Bilder aus den 70er oder 80er Jahren erstellen soll. Den Hintergrund schafft sie recht glaubhaft. Die Atmosphäre im Ruhrpott, da kann man nicht klagen. Kreuzberg um 80 herum? Ja, so etwas kommt’s hin. Doch sie scheitert an einfachen Aufgaben. Politparolen werden falsch geschrieben und man muß nachbessern. Sonst steht da statt; Heraus zum erstem Mai, wenn man genauer hinschaut, 'Heraus zum ersten Mal.' Und genauer hinsehen schadet nicht. Sonst hast Graffiti aus den 70er und Writing nebeneinander. Das dies zeitlich nicht zusammenpasst, kapiert die KI nicht. Daran arbeiten wir noch.

Graffiti aus München? Da kann sie offenbar auf einiger Vorarbeit zurückgreifen und erstellt ein einigermaßen glaubhaftes Bild. Man sollte aber nicht den Fehler machen, es mit einen Bilddokument zu verwechseln. 
Was sich bei folgendem Versuch zeigt. Sieg im Volkskrieg war eine gängige Losung noch Anfang der 70er. Die KI macht daraus einen Schriftzug in drei Farben, wie er mit Writing aufkam und den es in dieser Zeit so nicht gegeben hatte. Da wurden echt die Style vermischt. Klar, wenn man sich aus der Bildersammlung bedient, dann weiß man nicht unbedingt, das es unterschiedliche Graffitiformen zu unterschiedlichen Zeiten gab. Muß der KI auch erstmal jemand klarmachen.
Nur wer? Scheint ohnehin ein Minderheitenthema zu sein. Wozu nutzt die Mehrheit KI? Na rat mal, kommst nie drauf. Da kann sie am ehesten Erfahrung sammeln. 
Aber gut, daran arbeiten wir noch. 
Dann wünsch ich mir mal ein Bild von Zip. Und ich bekomme es auch. Hm ja, sowas könnte es gegeben haben. Hat es aber nicht und da bin ich zufällig vom Fach. Oder darf’s ein typisches Bild aus München so um 88 sein? Ja, könnt hinkommen, wenn man nicht zu streng urteilt. Und was mir dabei auffällt, mit Writing kommt die KI besser zurecht als mit Graffiti aus den 70er. Das könnte daran liegen, von Writerpics wird das Netz regelrecht überschwemmt. Ok, einen kleinen Teil dazu hab ich beigetragen, selber blöd. ;-)) Graffiti aus den 70er oder 80er, die zumeist politische Losungen oder Klosprüche zum Inhalt haben, sind eher selten und was es im Netz gibt, ist eher Spezialisten zu verdanken. Jedenfalls können diese Bilder in ihrer Menge nicht mit Writerpix mithalten. Und daher hat die KI weniger Vergleichsmaterial.
Und so entstehen Bilder, die zwar nett aussehen, allerdings nicht so ganz stimmen. So sauber wurde in dem Bereich nicht gesprüht. Und einige Figuren, wie Hammer und Sichel sind so nur mit Stencil zu bekommen. Gab’s zwar auch, aber meist wurde freihändig gesprüht und zudem, die Sprühdüsen sprühten noch nicht gerade sauber. Nicht zu vergessen, die Dosen wurden produziert, um Lackschäden am Auto auszubessern.
Wie steht’s dann mit Demos? Da hab ich zwei Texte über den Ersten Mai in Frankfurt, die aus den Blogeinträgen stammen. Na dann mal rein in den Prompt von Gemini und was macht die KI damit? Auf den Bildern dominieren die fast schon uniformierten Politgruppen. Hab ich ja entsprechend beschrieben. Die Alte Oper hab ich auch erwähnt. Die wird zwar geliefert, doch die Architektur stimmt nicht. Man sollte doch meinen, da lässt sich auf genügend Vorlagen zurückgreifen. Ok, steckst nicht drin.
An Bilder von diesen Demos fehlt es sicher nicht. Doch in einem Punkt wird es erheiternd und genau da erkennt man den Unterschied zum Foto. „Kein Krig zwichen Völlken. Kein Frieden zwichen Klassen.“ Niemand würde so ein Transpi produzieren, es wäre die Lachnummer des Tages. Daran erkennt man, das kann nicht echt sein. In Deutsch braucht die KI offenbar noch ein wenig Nachhilfe. 
Sind bei Politgraffiti oder vor allem Writing noch Fachwissen nötig um unterscheiden zu können, bei den Demofotos reichen teils bereits Ortskenntnisse um zu erkennen, die Alte Oper sieht aber seltsam aus.
Nun könnte man zum Ergebnis kommen, was gehst da hin und fotografierst? Spar dir den Stress, auch wenn man mittlerweile vergleichsweise selten Ärger wegen Fotos bekommt. Das war mal anders, doch die Verbreitung von Handycams hat alle Bemühungen, Fotos auf Demos zu verhindern konterkariert. Die Grundaussage ist aber, spar dir die Mühe und lass das die KI erledigen. Stimmt alles nicht? Die Bilder sind voll daneben? Haben mit der Realität nicht mehr viel zu tun? Interessiert das noch jemanden? 
Genau das ist die Frage. Was haben die Bilder aus Star Wars mit der Realität zu tun? Niemand hat sich diese Frage gestellt. Wozu auch? Ist ja nur ein Film. Doch wenn uns Bilder als real verkauft werden, dann stellt sich diese Frage umso dringender. Denn wer Fakepics in die Welt setzt, will damit etwas bewirken. Meist nichts Gutes, er will manipulieren. Und zwar den Betrachter.

 


Das Umfeld passt.

Das Stadtbild kommt hin.


Etwas zu sauber für die Zeit.

München? Geht so.

Fiktives ZIP

In der "Zwichenzeit" lernen wir Deutsch. ;-)))) Und die schwarzen Fahnen gabs auch nicht.




Das Eurozeichen gibt es an der Stelle nicht. Hat die KI wohl mit dem Eurozeichen am Willy Brandt Platz verwechselt?