Donnerstag, 21. Dezember 2017

Cartoon



Au ja, die berühmte unsichtbare Hand des Marktes. Dieser neoliberale Mythos, der alles richten soll. Der Markt wird’s schon richten, der Staat soll sich mit seinen Gesetzen und Regulierungen raushalten und nicht die Profite stören. Wenn deren Wunsch erfüllt wird, dann geht es eben zu wie auf dem Drogenmarkt. Kauf nur beim Dealer deines Vertrauens, woanders wirst womöglich nur abgezockt. Und auch da kannst nie sicher sein, was du für s Geld bekommst. 
Oder wollen wir uns auf allgemein gültige Standards verlassen können? Soll heißen, wenn ich Olivenöl will, muß ich nicht befürchten, daß mich jemand mit Maschinenöl vergiftet.Dazu braucht es aber Regeln und die sind ja für den neoliberalen Verkünder des Paradieses Teufelswerk. Der freie ungebundene Markt schafft Wohlstand und löst alle Probleme. Ja, der schafft Wohlstand, nur nicht für alle. Und wenn man den Markt sich selbst überlässt, dann entsteht ein Markt für alles was sich verticken lässt. Unabhängig, welchen Schaden es anrichtet. 
Aber da soll es ja die unsichtbare Hand geben. Die hat noch niemand gesehen. Ja und? Gott hat auch noch niemand gesehen. Das passt. Irgendwie hat die unsichtbare Hand des Marktes was mit dem Glauben an unsichtbare Mächte zu tun. Und wenn man diesen unsichtbaren Mächten stets Opfer bringen muß, dann liegt es auf der Hand, daß auch der unsichtbaren Hand des Marktes geopfert werden muß. Und wie sie ihr zu opfern bereit sind. Arbeitsplätze, Sozialstandards, Umweltschutz, Jugendschutz, Menschenrechte und und und. 
Alles muß auf dem Altar denn die unsichtbare Hand ist unersättlich. Und haben wir ihr dann alles geopfert, sogar unseren Lohn, dann stellt sich die Frage, womit wir die Waren denn bezahlen sollen? Wenn viele wenig verdienen, können sie nur wenig kaufen. Wohin dann mit der Überproduktion an Waren? Regelt das auch die unsichtbare Hand des Marktes? Aber sicher tut sie das. Notfalls werden wie gehabt Tonnen an Lebensmittel vernichtet. Die Hälfte der Arbeit wird von Maschinen erledigt und wer profitiert davon? Die Vertreter dieser Heilsversprechungen sind einfach zu durchschauen. Sie wollen zurück in die gute alte Zeit des Frühkapitalismus. Als Arbeit noch billig und Gewerkschaften Sünde waren.
Da wünscht man sich, die unsichtbare Hand würde diese Heilsbringer und Verkünder froher Botschaften, einfach mal die Finger um den Hals legen und kräftig zudrücken.