Mission Realitätstest
Shego
Ich fuhr über die Landstraße. Keine
auffällige Gegend, abgesehen davon, daß es links und rechts ziemlich langweilig
aussah und das war es auch. Wer ich bin? Ich heiße Shego. Ja echt. Ok, schon
gut. Das klingt nun nicht gerade wie ein Name und ist ja auch nicht mein Name.
Wie ich heiße? Verrat ich doch nicht jeden dahergelaufenen Leser, wo sind wir
denn hier? Verrat ich eigentlich niemanden. Also Shego, das muß reichen. Klar
ist das ne Wortspielerei. So what? Why not? Ich allein über die Straße in den
Staaten. Irgendwo im Westen? Na was n Klischeebild, sicher schon in zahllosen
Movies gesehen. Wo ich hin will? Zu einen Treffen mit der Prinzessin und ihrem
Sidekick. Wieder mal. Um was es diesmal geht? Sonst geht es stets darum, daß
ich irgendwo einbreche, was abgreifen will und die beiden stören mich dabei.
Passiert etwas zu oft und nervt. Nein, es nervt nicht nur, langsam wird es
lästig. Nein, ich will da nicht mißverstanden werden. Es wird nicht lästig in
dem Sinne, daß ich die Nase voll hätte. Es brachte ja auch etwas Aufregung in
den Alltag. Doch seit unserem letzten Treffen hatten wir einen ziemlich mießen
Verdacht. Ja genau, als wir diese zwei seltsamen Gestalten trafen. Arthur Dent
und Ford Prefekt nannten sie sich. Unwichtig, jedenfalls war das schon eine
beeindruckende Vorstellung. Nun gut, abgesehen von einigen Schäden im Nacho und
in der Mall, ging es ohne Totalschaden über die Bühne. Und unterhaltsam war´s
allemal. Aber trotzdem, irgendwie hatten die uns auf einen hässlichen Verdacht
gelenkt. Kimmie hat ja recht wütend drauf reagiert. Verständlich. Was auch
sonst? Wenn dir jemand den du noch nie gesehen hast erzählen würde, deine Welt
ist nur ein Comic. Niemand lässt so was einfach auf sich sitzen. Aber was wenn
doch? Wenn sie recht hätten? Das würde ne ganze Menge an Ungereimtheiten und
seltsamen Zeug hier erklären. Nun ja, nicht wirklich erklären, aber doch ……..
na sagen wir mal, es ergäbe zwar immer noch keinen Sinn, dafür wüßte man aber
schon eher, warum. Oder so ausgedrückt. Warum arbeiten wir uns hier den Arsch
ab und es kommt immer nur das vorhersehbare Ergebnis bei raus? Warum komm ich
mir vor wie in nen Hamsterrad?
Ron wiederum, na was kannst erwarten?
Was man nicht fressen kann interessiert den im Grunde nur am Rand. Scheint ja
recht glücklich damit zu sein, mit ignoranter Dummheit durchs Leben zu gehen.
Bonnie dagegen ist intelligent genug, hat dafür die Einstellung, was nicht in
meine Welt reinpasst, damit will ich nichts zu tun haben. Zicke eben. Aber was
wenn sie nur so ist, weil sie so sein soll? Was wenn ich nur deswegen ausraste
weil sich das jemand so nett ausgedacht hat? Da könnt ich grad…… ! Ok, dann
kann ich es unserer Prinzessin genauso wenig verübeln. Die kann ja dann auch
nichts für ihren Hang immer die Größte sein zu müssen. Was wenn wir nur Rollen
spielen und gar nicht entscheiden können, wer wir sind oder je sein wollten?
Schon etwas seltsame Überlegungen. Aber was fangen wir damit an und wenn es so
sein sollte, wem verpass ich dafür …….! Ne, so weit sind wir noch lange nicht.
Das ist jetzt nicht vordringlich. Zwar habe ich wieder mal das dringende
Bedürfnis, der Prinzessin in den Arsch zu treten, aber was wenn ich damit
nur….. ? Mist. Was wenn es gar keinen Grund für gibt? Diesmal hab ich keinen
Einbruch in eine Geheimlabor vor und will auch nichts abgreifen. Also warum
sollte ich dann….? Ok, das klären wir wenn es soweit ist.
KP
Wir waren unterwegs. Zusammen auf den
Mofa und unser Ziel war die stillgelegte Maschinenanlage in der wir uns zuletzt
getroffen hatten, oder aufeinander getroffen waren, je nachdem. Es gab noch was
zu klären. Ron fuhr, wenn auch nicht sehr begeistert. Kann ich verstehen, der
freut sich nicht gerade auf ein Treffen mit Shego. Zuviel schmerzhafte
Erfahrungen gemacht. Aber was, wenn sich der Verdacht bestätigen sollte? Und
wenn schon, selbst dann waren die Tritte echt und taten auch echt weh. Wäre
also für Ron ein eher schwacher Trost. Shego hatte jedenfalls nicht locker
gelassen und konnte sich nicht einfach damit abfinden. Ich genauso wenig. Was
soll das denn? Da triffst wie aus dem nichts zwei seltsame Leute und die
erzählen dir was von Comicwelten? Da würd jeder an die Decke gehen. Ok, nicht
jeder. Ron macht sich nicht allzu viel Gedanken. Wenn man s nicht essen
kann…..! Bonnie ist auch imstande das eher zu ignorieren. Wenn s nicht in ihre
Welt passt, dann sollen sich andere mit rumärgern. Mit der Einstellung kann sie
sicher auch glücklich werden, aber nur solange, bis ihr das Zeug auf die Füße
fällt. Nur wir, also Shego und Ich können da nicht einfach zur Tagesordnung
übergehen und uns wie gewohnt unsere Schlacht liefern. Das scheinen wir gemeinsam
zu haben und nicht nur das. Aber verdammt, was soll diese S……..? Wir waren doch
schon in Comicwelten unterwegs. Oder eben Fernsehwelten. Nur wußten wir es und
wollten zurück in unsere ……. Realwelt? Oder auch nur eine von vielen
Comicwelten? Wir waren ohnehin zu beschäftigt damit den Ausgang zu finden und
uns ab und an zu kloppen, als das wir uns um tiefergehende Probleme kümmern
konnten. Schon gar nicht hatten wir die Zeit, mit den Serienfiguren über die
Frage zu reden, wie real sie sich selbst vorkommen. Shego war es ohnehin egal,
wem sie eine verpasste und ob es weh tat. War doch nicht ihr Problem, genau so
ist sie eben. Ok, manche dieser Gestalten waren derart nervig, da hatte sie
durchaus mein Verständnis. Denen hätt ich auch gerne ……. nein, kann ich doch
nicht machen. Ich doch nicht. Und warum nicht? Weil ich die Teenieheldin bin?
Weil ich mich so verhalten muß? Was wenn es also wahr ist? Genau, ich würd ja
auch mal gerne…… darf ja gar nicht dran denken. Mal ausrasten, wie Shego die
Sau rauslassen? Warum darf ich das nicht? Genau das hoffen wir da rauszufinden.
Irgendwas ist faul in dieser Ecke. Verlang keiner von mir ne Erklärung oder
irgendwelche Theorien. Nicht meine Baustelle. Doch wir wollen einfach nochmal
nachsehen, ob es von diesem Ort irgendwohin geht. Scheint ja nicht das erste
Mal zu sein. Na ja, die Pferdespuren und einige rätselhafte Vorgänge an die
sich niemand mehr erinnert oder erinnern will. Offenbar hatte es genau da
angefangen. Grund genug, da mal nachzusehen. Zumindest brauchst ja einen
Anhaltspunkt. Nur das war ja nicht Dimension Twist. nachdem das vorbei war,
hatten wir einfach kein Interesse, darüber mal nachzudenken. Waren froh wieder
zurück zu sein. Zurück in unsere Welt. Aber was, wenn das gar nicht unsere Welt
ist? Na gut, ist es schon, aber was wenn wir hier nicht einfach tun und lassen
was wir wollen, sonders es uns nur einbilden? Brr, das wär ja ein persönliches
Desaster. Ne, will gar nicht drüber nachdenken.
Ron
Na fein, wir waren wieder auf dem Weg.
Ich hätte jetzt so schön vor der Glotze abhängen können, oder sonst was
Stressfreies tun können. Stattdessen bin ich mit Kim auf dem Weg um mich
ausgerechnet mit Shego zu treffen. Wegen dieser abgedrehten Story?
Ausgerechnet? Zugegeben, schräg war s ja schon. Etwas schräger als unsere
üblichen Missionen, aber so wild auch wieder nicht. Kein Grund sich so
aufzuführen, aber Kim lässt in so nen Fall nicht locker. Da kann sie einfach
nicht loslassen. Bonnie ist da anders und sie hatte sogar Glück gehabt. Auf der
Con waren einige Bonnies und wer war nun die, die da mitgemischt hatte? Könnt
jede gewesen sein. Vom Rest der KPs und Shegos mal abgesehen. Und die zwei
Helden, Ford und Arthur? Na die waren wirklich wie vom Erdboden verschluckt und
so wie es in der Spielhalle ausgesehen hatte, kannst jetzt jeden Stein
umdrehen, die wird niemand finden. Das würd ich auch gern mal so machen. Ne, so
leicht kommen wir nicht davon, so einfach läuft besonders Kim nicht vor offenen
Fragen davon. Comicwelt? Was n Unsinn. Hatten wir doch schon. Und nun wollen
wir nach Beweisen suchen? Na ja, was willst machen? Bin ja nur der Sidekick und
werd eh nicht gefragt. Und eines weiß ich schon jetzt, egal was wir finden,
Nachos sind sicher nicht dabei. Das Leben kann hart sein. Und wofür das alles?
Ganz genau, das war Shegos Rede. Als wir gerade dabei waren die Scheine zu
versaufen und Shego bei der Gelegenheit mal zugriff. Hab sie eigentlich nie
wirklich besoffen erlebt. Die ist klar im Kopf, wenn sie irgendwo einsteigt
oder Kim durch irgendwelche Anlagen und Labore jagt. Diesmal ließ sie sich
gehen und war bei rauskam, war zunächst eine entspannte Shego, die dann aber
immer frustrierter wurde und am Ende all das absonderte, was sie schon lange
störte, nervte oder einfach den gesunden Menschenverstand beleidigte. Na all
das, was sie sonst nicht loswerden konnte, weil ihr eh niemand zuhörte oder
weil es niemand verstand. Sie hatte vor allem Kim einen langen Vortrag gehalten
und Kim, auch nicht mehr ganz klar im Kopf, hatte ihr vielfach sogar
zugestimmt. Ihr würde es nicht viel anders gehen. Bonnie versuchte zwar noch
moderierend einzugreifen, das sei nur der Alkohol und morgen sei die Welt
wieder in Ordnung, mir dagegen lief es eiskalt den Rücken runter. Ich wollt ja
gar nicht drüber nachdenken, aber was wenn doch? Dabei ist doch mein Leben
bisher so was von ……. ? Ja was denn? So was von … ja sag´s nur…. beschissen
abgelaufen. Klar doch, immer der Arsch vom Dienst. In der High der Abtreter,
bei den Cheerleadern nur wegen KP geduldet und warum passiert mir immer das
Zeug, bei dem in jeder Shitcom die Lachsalven eingespielt werden? Meine Fresse,
ich hab´s noch in den Ohren.
…… Immer die Schnapsideen und ich darf
dafür irgendwo einsteigen, was abgreifen und dann fliegt das Zeug doch nur
wieder in die Luft. Und regelmäßig muß ich Kim in den Hintern treten. So
bleibst wenigstens in Übung aber immer das gleiche Spiel mit festgelegten
Ausgang. Als wenn da wer mitspielt und sich nicht zeigt. Ich hätte dich längst
erledigen können aber irgendwas hält mich von ab. Ernsthaft hast doch noch nie
was abgekriegt und das bei allen wilden Einlagen? Macht dich das nicht langsam
mißtrauisch? Ist so, wie jede Woche n Sechser. Würd jeden schräg vorkommen, so
kann die Welt doch nicht funktionieren, geht doch nicht mit rechten Dingen zu,
auf den Gedanken würd dann doch jeder kommen ……. Ne, wie mich das manchmal
ankotzt. Ich sag dir, ich denk auch ab und an, ich hätt Besseres verdient. Was
mach ich eigentlich so n Scheißjob? Und du erst, rettest die Welt und kannst
dir nicht mal ne Karre leisten …. kommt dir das nicht auch bekloppt vor? Genau,
dich kotzt es auch manchmal an, so gut kenn ich dich mittlerweile ………….
Und so weiter, da war sie noch lange
nicht fertig. Kim schien beeindruckt, denn genau das beschäftigte sie auch
schon seit geraumer Zeit. Zudem, wir sind ja selten genug mit Shego unterwegs
und noch seltener ist es, das sie sich mal ausschüttet. Oder besser gesagt,
ihren Frust freien Lauf lässt. Diesmal hatte sie es echt nötig, sonst ist sie
doch die manifestierte Beherrschung. Fehlte nur noch die Drohung, sollte jemand
das weitergeben…. ne Unsinn. Diesmal nicht, gab ja zu viele Zeugen. Nicht das
es von denen jemanden groß interessiert hätte. Auch Shego darf mal ihren Frust
rauskotzen und Grund hatte sie.
Deswegen hatten wir wieder die alte
Anlage zum Ziel, nur wie uns das helfen sollte und was wir da eigentlich
suchen, da hab ich keinen Plan. Egal, ich halt die Klappe, ist besser so. Nicht
das Kim ihre Laune wieder mal an mir auslässt, dafür bin ich ja immer gut zu
gebrauchen.
Am
Treffpunkt
Sie waren angekommen und Ron stellte
seinen Roller ab. Alles unverändert hier, so wie sie es noch in guter
Erinnerung hatten. Sogar der Eingang war offen. Einladend offen wie sie
feststellen konnten.
„Na bitte, alles da, nur Shego fehlt
noch!“ stellte Ron fest.
„Keine Sorge, die kommt noch. Verlass
dich drauf!“ antwortete Kim. Wer auch sonst? Sonst war grad niemand da der
antworten konnte.
„Schon seltsam!“ meinte Ron. „Diesmal
treffen wir uns nicht aus den üblichen Gründen mit ihr!“
„Etwas ungewohnt? Ja doch, aber du
weißt doch, man kann nicht alle Probleme mit Gewalt lösen. Na ja, das sagen
zumeist die, die am schnellsten mit der Faust sind!“
„Wir sind also nicht hier um sie von
irgendwas abzuhalten!“
„Hier gibt es ohnehin nichts was sie
abgreifen könnte. Dafür suchen wir eine Lösung. Und mit Gewalt kommen wir hier
nicht weit, diesmal nicht!“ meinte Kim. „Diesmal brauchen wir Köpfchen, also
etwas von dem du eher selten Gebrauch machst!“
„Du bist gemein!“
„Wieso? Sagt Barkin auch immer!“
„Seit wann bist du auf seiner Seite!“
„Bin ich das?“
„Na egal, also, was wollen wir hier
eigentlich? Das ist mir noch nicht so klar!“
„Na erstmal auf Shego warten!“
„Na darauf hätt ich auch kommen
können!“
„Wir machen das diesmal gemeinsam,
irgendwas ist hier recht ungewöhnlich und ich hoff wir kriegen s zusammen
raus!“
„Also keine unserer üblichen
Missionen!“
„Nein, keiner braucht diesmal Hilfe
oder so. Diesmal sind wir es, die irgendwas wollen. Vor allem Klarheit drüber,
was hier eigentlich für n Film läuft!“
„Wir sind doch nicht im Kino!“
„Nein? Und wenn doch? Was wenn wir es
nicht mal wissen?“
„Und wenn doch, wer sind dann die Guten
und die Bösen?“
„Diesmal lässt sich die Welt nicht so
einfach einteilen!“
„Wenn Shego mit uns zusammenarbeitet,
gehört sie dann zu den Guten?“
„Das sollte sie besser nicht hören!“
„Das hab ich gehört!“ hörten sie Shegos
Stimme von hinten.
„Oh …….!“
„Na sowas!“
„Erstaunt?“ fragte sie.
„Schau an, Shego wieder von der
schnellen Truppe!“ meinte Kim.
„Hab mein Teil weiter abgestellt und
bin zu Fuß her!“
„Geschlichen wolltest du sagen. Ist n
Spezialgebiet von dir, weiß ich doch!“ stellte Kim fest.
„Alte Angewohnheit, wer weiß wozu das
mal gut ist!“
„Du hast uns belauscht!“ beschwerte
sich Ron.
„Ach komm, stell dich nicht so an!“
„Na wir wollen mal drüber hinwegsehen!“
meinte Kim. „Wir wollen doch diesmal zusammenarbeiten!“
„Was du nicht sagst, Prinzessin!“
„Na komm, wir sind doch nicht zum Spaß
hier!“
„Nicht so bierernst Prinzessin, diesmal
wollen wir doch was herausfinden und nicht für andere die Dreckarbeit machen.
Na dann mal rein, deswegen sind wir doch hier!“ meinte Shego heute gutgelaunt.
„Aber daß ich nun gleich den Guten zugerechnet werde, denke da habe ich doch
ein Mitspracherecht!“
„Was soll eigentlich dieses Loch in der
Wand? Fragte Kim. „Schon seltsam. Als hätte hier wer was rausgesprengt!“
„Da hat nur einer den Chemieunterricht
ausgelagert und wollt mal ausprobieren, was er gelernt hatte!“ versuchte Ron
eine Erklärung. „So was kommt schon mal vor, soll man nicht überbewerten!“
Shego hörte sich das an und schwieg.
Irgendwie wußte sie, das da mehr dahinter steckt, aber sie hatte auch eine
gewisse Scheu da nachzuhaken. Als wenn sie es nicht wissen wollte.
Sie tauchten ein in das etwas
verwirrende Architekturgebilde. Durch die Fenster, die schon lange keinen
Fensterputzer mehr gesehen hatten, fiel Sonnenlicht und zeichnete im Staub
Lichtbahnen. Fotographen finden sowas interessant, doch dafür hatten sie im
Moment keinen Blick. Sie suchten nach was anderem von Interesse. Weiter ging
es, vorbei an großen Trafogehäusen deren Farbe bereits abblätterte und die
dringend mal einen Neuanstrich vertragen könnten. Stillgelegte Technik, die vor
sich hinrottete. Auf Metallflächen bildete Rost und abblätternde Farbe ein
seltsames Muster. Hier treffen sich allenfalls noch Fotographen die solche
verlassene Technik als Motiv von Interesse finden, Sprüher, die hier üben oder
Gestalten, die einen Schlafplatz suchen. Letztere hatten diese Anlage offenbar
noch nicht entdeckt und Sprüher? Da und dort war an der Wand etwas an diversen
Strichen und Lettern zu sehen. Unwichtig, deswegen waren sie nicht hier, also
weiter hinein.
„Und nach was suchen wir nun?“ fragte
Ron.
„Ihr erinnert euch an den
pandimensionalen Strudel .... oder so in der Art?“ fragte sie Shego.
„Der pandimensionale Strudelinduktor,
klar doch. Der hat uns doch durch die Sendungen gejagt!“
„Oh ja, wie könnt ich das vergessen?“
erinnerte sich Ron.
Ich vermute mal, das könnt ihr nicht
wissen. Ich hab das Teil zwischenzeitlich hier gelagert und es stand zeitweilig
unter Strom, war aber nirgends angeschlossen. Möglicherweise hat das Teil hier
irgendwas geöffnet!“ erklärte Shego.
„Das wär eine Erklärung…… nicht das ich
damit viel anfangen könnte!“
„Ich etwa?“ fragte Ron.
„Ne, von dir hat das auch niemand
erwartet!“ kam es ätzend von Shego.
„Du bist immer noch gemein!“
„Sicher doch, nur weil wir ein
gemeinsames Ziel haben, muß ich doch nicht mein Verhalten ändern!“
„Wenn du so bist, ok. Aber was wenn das
gar nicht du selbst bist, sondern du nur so sein sollst?“ dachte Kim laut nach.
„Emotiochips?“ fragte Shego?
„Ja, genau die, aber da wußten wir ja
das unser Benehmen gesteuert wurde!“
„Besser nicht noch mal. Ne, ne wütende
KP…….!“ erinnerte sich Ron.
„Da schaudert´s unserem Sidekick!“ meinte
eine grinsende Shego.
„Shego, sadistisch wie gehabt!“ stellte
Ron fest.
„Na ja, möglicherweise bin ich ganz
anders, wenn die Theorie stimmen sollte!“
„Wir haben nicht mal ne Theorie,
allenfalls einen Verdacht!“ erinnerte Kim.
„Na wenn das so ist, dann könnte ich
auch ganz anders sein?“ fragte Ron.
„Du?“
„Ja, da hab ich auch Zweifel!“
„Schwer vorstellbar, daß du mal was
anderes als Nachos in der Hirsebirne hast!“
„Ihr seid beide gemein!“
„Wir sind uns in dem Fall mal einig!“
„War ja klar!“ beschwerte sich Ron.
„Ok, zurück zum Thema!“ forderte Shego.
„Durch diesen Induktor scheint sich hier was geöffnet zu haben und deswegen
sind vermutlich die zwei Typen aufgetaucht. Nicht zu vergessen, wie sie wieder
verschwunden sind. War auch nicht gerade alltäglich. Schon vergessen?“
„Du hast recht, hier sind sie offenbar
angekommen und was könnte ja noch was von übrig sein. Tia …………. ein Durchgang,
der uns wohin bringt?“ ließ Kim ihre Gedanken raus.
„Möglicherweise genau dahin wo sich
irgendwer unser bescheuertes Szenario ausgedacht hat? Und das ist ein Punkt, da
haben wir doch einen Experten dabei. Oder wie steht’s Hirsebirne?“
„Shego, du könntest auch mal einen
etwas netteren Charakter ausprobieren. Könnt s sein, das du nur eine Rolle
spielst?“
„Wenn, dann du nicht weniger
Prinzessin!“ gab sie zurück. „Du könntest deinen Charakter dann genauso
hinterfragen. Bist du so nervig bekloppt und vor lauter Rettungsmissionen
unfähig auch mal an dich zu denken, oder ist das nur so vorgegeben? Wie steht’s
Ron? Was hat ein Rollenspieler dazu zu sagen?“
„Nun ja, ……... also ich würd mal
meinen, du hast ja die Kontrolle über die Spielfiguren. Aber solange du dabei
bist, identifizierst du dich ja auch ein Stückweit mit der Handlung!“
„Wahnsinn!“ entfuhr es Shego. „Das war
sicher der intelligenteste Satz den du seit längerem von dir gegeben hast. Du
kannst ja doch was, zumindest wenn du auf vertrauten Gebiet bist!“
„Und du mußt mich wieder runtermachen!“
„Ist ihre Art Zuneigung zu zeigen.
Wissen wir doch!“ erklärte Kim.
„Ok, das ist ja recht nett. Aber zurück
zur Sache!“ nahm Shego den Faden wieder auf. „Du hast die Kontrolle, aber
würden die Spielfiguren wenn sie so was wie ein Eigenleben hätten, davon was
merken?“
„Pfffffft ....... das ist ne gute
Frage!“ meinte Ron. „Würden sie natürlich nicht, allenfalls würden sie mit der
Zeit auf seltsame Dinge stoßen oder ihnen käme einiges etwas schräg vor!“
„Danke, das wollte ich hören. Du trägst
ja doch was zu unserer Suche bei!“
„Lob von Shego? Ich glaub ich träum!“
kam es von Ron.
„Glaubst du?“ antwortete sie. „Pass auf
was du redest, es könnte sich als realer herausstellen als wir alle glauben!“
„Worauf willst du hinaus?“ fragte Kim.
„Die Frage geht an dich, Ron. Was wenn
du zwar im Rollenspiel bist, aber mit vertauschten Rollen? Soll heißen, du bist
die Figur. Was würdest du tun oder dem der dich steuert sagen?“
„Erstens wär ich dann der Avatar, so
heißt das …..!“
„Schon gut, von mir aus. Du bist der
Experte!“
„Danke. Na wenigstens in einen Fach
darf ich mich mal sachkundig fühlen. Zu schade daß es dafür in der High keine
Noten gibt. Aber ok ……. gute Frage. Na ich könnt mich beschweren. Warum mir
immer die Scheiße passiert und so……!“
„Und warum das Nacho so früh schließt!“
schloß Kim grinsend an.
„Und worüber würdest du dich beklagen.
Shego?“ gab Ron weiter.
„Wo soll ich anfangen, wo aufhören? Bei
Dr. D? Daß ich gezwungen bin notorisch mit Hirnis zusammenzuarbeiten? Daß die
nie wirklich mal was zuwege bringen? Ne lass mer das besser. Es geht ja nur
darum, genau das überhaupt herauszufinden!“
„Wenn das so wäre, dann sitzt du als
Avatar ohnehin am kürzeren Hebel und Beschweren kannst dich lang und breit,
wird wenig helfen!“ stellte Ron fest.
Das
schauen wir uns doch mal an
Weiter ging es die Gänge entlang,
vorbei an Maschinenblöcken, Metallstiegen und Gängen. In dem Gewirr was zu
finden, dazu brauchte man schon einigen Optimismus. Oder ein Hilfsmittel. Shego
schien so eines dabeizuhaben.
„Hab ich mir aus Dr. D´s Sammlung
ausgeliehen. Dacht, es könnte hier noch nützlich sein!“
„Was kann das Gerät?“ fragte Ron. „Auch
Musik abspielen?“
„Ron!“ wies Kim ihren Freund zurecht.
„Ron eben, was kannst erwarten? Nein du
Held. Wenn es nur das könnte, würde ich es nicht mit mir rumschleppen!“
erklärte Shego. „Das ist ein Messgerät mit einigen Funktionen von denen ich
dachte, sie könnten hier nützlich sein!“
„Die wären?“
„Oh weh, frag mich nicht nach
Einzelheiten oder Technikkram! Bei unserem letzten Besuch hat es was angezeigt
und ich hoffe diesmal auch was zu finden!“
„Irgendwie ist mir nicht so klar, was
bei unserem letzten Besuch hier passiert ist. Als wenn meine Erinnerungen nicht
so recht zusammenpassen!“ überlegte Kim.
„Ja, geht mir auch so!“ stellte Shego
fest. „Man könnt meinen, jemand hätte unsere Erinnerungen ziemlich durcheinander gebracht!“
vermutete Shego. „Fast wie ein Blackout, so als fällst sturzbesoffen in die
Falle und erinnerst dich hinterher weder wie du hergekommen bist, noch wer dich
ausgezogen hat. Ne, kennst du nicht, darfst ja noch nicht!“
„Ich bin doch Vorbild, da muß ich mich
doch benehmen!“ stellte Kim dazu fest. „Ne, das kann ich nicht bringen. Ok, wir
waren schon in Mexiko. Aber wenn ich dann an Ron denke ………..!“
„Oh ja, den Loser wollt ich so nicht
erleben, im Normalzustand reicht er mir schon!“
„Ganz schön streng, Frau Lehrerin!“
erwiderte Ron.
„Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Ich
will dich nicht noch in so nen Zustand abschleppen müssen und abschleppen meine
ich im Wortsinn!“
„Kann mir nicht vorstellen, daß die
Hirsebirne von sonst wem abgeschleppt wird!“ spottete Shego.
„Auf der Mission muß ich wohl deine
Gemeinheiten ertragen. Na besser als Bonnie in der Truppe!“
„Schön und gut, aber zurück zum Thema.
Jedenfalls trifft´s das mit dem Blackout in etwa. Irgendwas ist hier seltsam
abgelaufen. Und wer das verbrochen hat, der sollte……. !“
„Keine haltlosen Drohungen ins Leere!“
meinte Kim dazu.
„Ich hab´s eben nicht so gern, wenn
irgendwer in meinen Leben rumpfuscht und das noch ohne daß ich es weiß. Was
würdest du von halten? Glaub nicht, das du allzu erfreut wärst!“
„Ok, hab ich Verständnis für. Nur
wollen wir das erstmal rausfinden!“
„Irgendwie reden wir zuviel und s
passiert nix!“ stellte Ron fest.
„Was denn? Hast´s eilig auf die Fresse
zu fliegen?“
„Das sicher nicht Shego!“
„Wird’s zu langweilig?“ fragte sie? „Muß
etwas mehr Spannung und Äktschen her? Was wenn irgendein unsichtbarer
Beobachter genau das von uns verlangt? Und wir sollen für unsere Köpfe
hinhalten?“ überlegte Shego.
„Ja, daran hat ich auch schon mal
gedacht. Nur schien dieser Gedanke etwas zu daneben!“ gab Kim zurück.
„Paranoia heißt nicht, daß sie nicht
doch hinter dir her sind!“ spottete Shego.
„Wenn wer das Recht auf Paranoia hat,
dann doch wohl ich!“ verkündete Ron. „So viel Mist der immer mir passiert, da
hätt ich doch allen Grund zu!“
„Klappe Ron!“ kam es auf einmal von
Shego. „Das Gerät schlägt aus!“ Hier scheint es was zu geben!“
In der Tat, vor einer freien Fläche vor
einen der Maschinenblöcke flimmerte die Luft. Als wenn hier Luft erhitzt würde
und in die Höhe strömte. Dazu war es aber nicht heiß genug aber das schien
interessant genug zu sein. Genau deswegen waren sie hier. Man sollte meinen,
das müßte ihnen bekannt vorkommen, das sahen sie ja nicht zum ersten Mal.
„Na also, passiert jetzt was?“ fragte
Ron.
„Noch nicht Hirsebirne. Aber es scheint
als hätten wir so was wie einen Durchgang gefunden. Der könnt uns irgendwohin
führen und dann bekommst möglicherweise etwas gegen Langeweile. Aber beschwer
dich nicht bei mir, wenn es schmerzhaft wird!“
„Normalerweise bist du doch für
verantwortlich wenn s weh tut!“ beschwerte sich Ron.
„Bisher meist, aber jetzt gibt es
keinen Grund für. Trotzdem übernehme ich keine Garantie!“
„Das du nicht doch wieder ausrastest!“
„Ok, zur Sache!“ verlangte Kim!“ Da
flimmert die Luft wie es scheint und was passiert, wenn wir da durchgehen?
Führt uns das irgendwo hin?“
„Kann ich dir nicht sagen. Ich
garantier für nichts. Es gibt eben nur eine Möglichkeit es rauszufinden!“
stellte Shego klar.
Wo sind
wir denn nun gelandet?
„Na dann los, hier geht’s durch. No
risk no fun. Ist doch immer so, oder? Shego zeigte auf die flimmernde Fläche im
Raum.
„Ok, dann wollen wir mal!“ sprach Kim
und mit einem Sprung war sie durch. Für Ron und Shego sah es aus als würde sie
sich in kleine Pixel auflösen. Jedenfalls war sie nicht mehr zu sehen.
„Und nun du Ron!“
„Warum nicht du?“
„Stell dich nicht so an!“ sagte sie und
schob Ron unsanft durch. Dann sprang sie selbst.
Kim erwartete sie bereits.
„Na? Wo sind wir?“ fragte Ron.
„Wonach schaut’s denn aus?“ gab Kim
zurück.
Genau das war hier die Frage. Sie
befanden sich in einen größeren Raum, etwas zugestellt. In der Mitte ein langer
Tisch auf dem einige Rechner standen, viel Papier rumlag und dazu einige leere
Flaschen und Gläser. Stühle gab es auch und dahinter Stative, Lampen und einen
Reflektorschirm. Sah alles aus, als wäre schon länger niemand mehr hier
gewesen. An der Wand hing ein Kartonbogen. Jemand hatte mit Filzer was
draufgeschrieben. Fett stand´s zu lesen: KP Set. Darunter waren einige
Zeichnungen aufgeklebt. Neugierig sahen sie sich das an, auf einem Blatt war
eine Frau karikiert mit sehr langem und ausfächerndem schwarzem Haar. Eine
gewisse Ähnlichkeit mit Shego könnt man dabei vermuten. Daneben war auf einen
Blatt ein Paar zusammengekritzelt. Sah nach einen Jungen in weiten Hosen aus,
mit backsteinförmigem Kopf und einfältigen Gesichtsausdruck. Daneben eine Frau,
sollte jedenfalls sowas darstellen mit rotem Haar und karikaturhaft
überdimensionierten Kopf, der eher an einen Kürbis erinnerte. Es gab noch
weitere Blätter mit hingeworfenen Kritzeleien auf denen nicht so recht zu
erkennen war, was das werden sollte. Vermutlich erschloss sich nur dem Zeichner
der Sinn. In einen der Blätter hatte jemand reingeschrieben: Fan Fiction Schreiber
- Ein Rudel hirnloser Irrer, die als erste an die Wand gestellt werden wenn die
Revolution kommt. Darunter stand in anderer Schrift, offensichtlich von jemand
anderem geschrieben: Fan Fiction Schreiber - Ein Rudel hirnloser Irrer, die als
erste an die Wand gestellt wurden, als die Revolution kam. Enzyklopädia
Galactica aus der Zukunft. Es folgten noch weitere Anmerkungen. Etwa diese:
Wenn du glaubst, eine Story ist einfach zu durchgeknallt um sie zu bringen,
wenigstens ein Fan Fiction Schreiber wird sich finden, der genau diese Story
schreibt. Murphys Law für Fanfiction Schreiber.
„Na sowas!“ meinte Kim.
„Vollkrass!“ kam es von Ron.
„Ich mein zu wissen was das hier ist,
aber schon beim Gedanken dran bekomm ich ne Gänsehaut!“ meinte Shego dazu.
„Also, was ist das hier?“ fragte Kim.
„Die vielzierte smoking gun?“
„So könnt man s ausdrücken. Ist das der
Beweis den wir suchen?“ überlegte Shego laut und hörbar.
„Jedenfalls waren hier freundliche
Menschen an der Arbeit!“ stellte Ron fest.
„Oder sie mochten keine Fanfiction
Schreiber!“
„Was das wohl soll?“ fragte sich Ron
und betrachtete eine handschriftliche Notiz an der Wand.
KP sequence is suspended – stupid! So
stand´s da.
“Echt freundliche Menschen. Oder sie
hatten grad einen Scheißtag!“ überlegte Shego. „Man soll ja nicht gleich vom
ersten Eindruck auf alle schließen!“
„Und was sollen diese Textausdrucke?
Seltsames Zeug. Kigo rocks. Middleton ist nicht genug. Shego - Es kann nur eine
geben. Kim Possible für Dummies!“ fragte Kim und blätterte die Stapel durch.
Hä? Kim Possible für Dummies? Wie bitte? Geht’s noch?“
„Oder hier, Could it be? Never!“ las
Ron vor. „Ist ja echt schräg!“
„Die schreiben doch nicht etwa über
uns?“ brummte Kim wenig begeistert.
„Und wenn doch?“ antwortete Shego auch
nicht gerade erfreut. „Aber die Serie ist eingestellt, so steht´s hier und wie
man sieht, hier war auch schon länger niemand mehr bei der Arbeit. Demnach
müßte doch alles bei uns stillstehen!“
„Wenn das was mit uns zu tun hätte.
Frag mich aber echt was!“ dachte Kim laut nach.
„Seid froh daß wir schreiben, nur durch
uns wird die Serie noch am Leben gehalten!“ meldete sich Ron.
„Was?“
„Wie bitte!“
„Tschuldigung, so steht’s hier. Was
immer das zu bedeuten hat!“ meinte Ron und fügte grad an, weil er schon das Blatt
in der Hand hatte. „Achtung, Fanfiction können ihre Kindheit ruinieren!“
„Ich raff langsam was es damit auf sich
hat!“ meinte Shego und unterdrückte einen nicht jugendfreien Fluch.
„Erzähl jetzt nur noch, wir haben nur
nach Drehbuch agiert. Das glaub ich nie!“ verkündete Kim mit einer Stimme, mit
der sie sich offenbar nur selbst beruhigen wollte. Soll heißen, das kann doch
alles nicht wahr sein. Und wenn doch, dann erst recht nicht.
„Und was haben wir da?“ fragte Ron und
las aus dem Blatt vor. „Die Tribute von Middleton. Da steht noch was drunter.
Der Einfallsreichtum der FF Schreiber ist bemerkenswert. Und der zweite Satz
scheint von jemand anderen zu stammen. FF Freaks hängen zuviel im Internet
rum!“
„Mehr als seltsam!“ kommentierte Kim.
„Und was soll das? Fallout KP. Und handschriftlich kommentiert. Crossover
können nur im Desaster enden. Da werd mal einer schlau draus!“
„Hier noch was!“ meldete Ron. „KP für
Erwachsene. Und reingeschrieben. Nur über meine Leiche. Dann noch n Satz. Pass
auf was du schreibst, wer weiß wozu FF Schmierer fähig sind?“
„Offenbar hatten hier wenigstens zwei
ihren Spaß!“ vermutete Shego.
„Texte lesen und bissig kommentieren?“
schloss sich Kim an.
„Und n coolen Job!“ meinte Ron.
„Schau an, dich interessiert ja doch
noch mehr als Nacho und Brickfilme!“ kommentierte Kim.
Wie
geht’s weiter?
„Ok, wohin führt eigentlich diese Tür?“
fragte Kim.
„Hier gibt’s aber noch mehr Papier!“
wandte Ron ein.
„Wir haben nicht endlos Zeit, das alles
zu lesen dauert mir zu lange, Hase!“ antwortete Kim. „Ich denke auch nicht, daß
wir hier weiterkommen. Wir sollten mal sehen, was draußen so zu finden ist!“
„Würd ich auch meinen!“ kam es
zustimmend von Shego. „Draußen könnt´s ja aufregend werden, wer weiß?“
„Oder schmerzhaft!“ stöhnte Ron. „Und
mir ist schon klar, wer dann den Segen wieder abkriegt!“
„Wer fragt dich denn, Angsthase!“
spottete Shego.
„War ja klar!“ antwortete Ron und hatte
noch ein Papier entdeckt. „Interworld? Na sowas. Sieht irgendwie abgedreht
aus!“
„Nimm sie mit, hast unterwegs was zu
lesen. Kann man ja nich wissen ob´s nicht zwischendurch mal Wartezeiten gibt!“
meinte Kim.
„Seit wann kann die Maisbirne lesen?“
spottete Shego. „Hast du etwa die Anforderungen für Sidekicks erhöht? Hm, wenn
ich mir das so vorstelle, echt erheiternd!“
„Kim, die will mich wieder nur
runtermachen!“ beschwerte sich Ron.
„Seh ich so aus?“ fragte sie in aller
Unschuld.
„Ja, genau so!“
„Mal sehn!“ überlegte Shego laut und
vernehmlich. „Wie könnte das als Anzeige aussehen? Weltretterin und
Teenieheldin mit behördlich anerkannter pädagogischer Vorbildfunktion für
junkfoodüberfressene Kids mit Bewegungsmangel und motorischer Störung sucht
…….. ja genau. Sidekick als Puffer und Reisebegleitung. Keine besonderen
Kenntnisse nötig. Permanent abfahrtbereit, zu allem bereit, schmerzresistent
gegen grünes Plasmafeuer. Keine übermäßige Intelligenz erforderlich, dafür
Klappe halten und widerspruchslose Ausführung von Anweisungen. Verpflegung in
Form von Nachos. Grenzdebil nicht erforderlich, aber auch kein Hindernis. Bezahlung?
Vergiss es. Weltretten ist Ehrensache!“
„Ne, das war ja Gemeinheit plus!“
„Unsere Shego, sarkastisch wie immer!“
grinste Kim.
„Ich bin nicht eure Shego. Soweit
kommts noch?“
„Nein sicher nicht. Eher Dr. D´s
Shego?“ meldete sich Ron unvorsichtigerweise zu Wort.
„Ron! Pass auf was du redest!“ Kam es
von Shego wobei sie sich umsah, als suchte sie etwas, das sie Ron an die Birne
werfen könnte.
„Ey, bitte keine Drohungen und nimm
dich zusammen. Du bist hier nicht für Dr. D unterwegs!“
„Schön, aber ich darf doch noch ab und
an mal alte Gewohnheiten pflegen!“
„Ja bei mir, nicht bei Ron!“ antwortete
Kim. „Mal davon abgesehen, wie würde eine Anzeige von Dr. D aussehen? Oder sah
sie so aus? Mal sehen …………. Wahnsinniger Wissenschaftler mit
Weltherrschaftsplänen, sucht Gehilfin für Materialbeschaffung und Außendienst.
Freie Verpflegung und Unterkunft in aufgegebenen Bergwerksgängen plus freies
Abo der Weekly Wonder. …… doch, so etwa hätte die aussehen können!“
Kim grinste noch in sich rein bei der
Vorstellung.
„Mal davon abgesehen, das der einen
Gehilfen suchte und über mich nicht gerade begeistert war, na gut, er
akzeptierte schließlich mit etwas Nachhilfe. Ok, ich brauchte n Job. Oder soll
ich gleich sagen, ich war jung und brauchte das Geld. Was n Klischeespruch!
…….. Ne, der würde eher zu dir passen Prinzessin. Ich bin jung und brauch das
Geld, wenn s nur welches geben würd!“
„Wenn du nur für deine Gemeinheiten
bezahlt würdest, könntest bei Dr. D kündigen!“
„Weltretten ist halt n
schlechtbezahlter Job, du solltest dich da doch auskennen. Ne, einer der am
schlechtesten bezahlten weil gar nicht!“
„Geld ist eben nicht alles!“
„Sagen meist diejenigen, die es haben,
aber andere gerne für mau arbeiten lassen!“ antwortete Shego und legte noch
nach. „Meinst echt, so funktioniert die Welt? Frag Ron, gibt es im Nacho was
geschenkt? Eher nicht, nur die Bezahlung ist genauso gehaltreich wie das …… hm,
na Essen möchte man das nicht nennen!“
„Hab ich ihm auch schon gesagt!“
seufzte Kim. „Wem erzählst das?“
„Hautsache er ist noch fit genug um
wegzuspringen, bevor s Plasma einschlägt!“
„Diesmal suchst dir ein anderes Ziel,
wir sind doch ein Team!“ sagte Ron und erinnerte sich mit Schaudern an die
diversen Aktionen Shegos.
„Dann zeig mal daß du Teamfähig bist,
Hirsebirne. Weißt doch, wird heute überall im Job gefordert!“ spottete Shego.
Ist das hier ne Sitcom? Dachte sich
Kim. Fehlen nur noch die Lachsalven. Mal sehen wieviel Gemeinheiten der noch so
einfallen? Fürchte ihre Reserve ist noch lange nicht am Ende.
Inzwischen hatte sich Ron das Fanzine
mal angesehen und was entdeckt.
„Na schaut euch mal das an!“ forderte
er sie auf.
Was war zu sehen? Ein Cartoon der eine
Tür mit Warnschild zeigte. Reale Welt. Zutritt für Disneyfiguren verboten!
Erstaunt sahen sie sich diese Zeichnung an und noch größer war ihr Erstaunen,
an der Tür hier ebenfalls ein Schild zu entdecken. Zutritt für Comicfiguren
untersagt. Darunter stand von Hand geschrieben, Sei nicht so hart zu ihnen.
Zutritt für Comicfiguren auf eigene Gefahr.
„Was soll das wieder?“ fragte Ron in
die Runde.
„Ist ja wieder mal echt schräg!“
kommentierte Kim.
„Eigentlich ist doch alles was wir so
tun schräg, einiges ist halt schräger!“ meinte Ron.
„Na schau an, Ron benutzt mal die
Hirsebirne und denkt? Das ich das noch erleben darf!“ Spöttisch wie gehabt, das
konnte nur von Shego kommen. „Aber es stimmt, da liegst gar nicht so weit
daneben. Auf die Idee bin ich auch schon gekommen! Mein Leben selbst kommt mir
ja auch gelegentlich etwas schräg vor!“
„Aber was soll das mit den
Comicfiguren?“ regte sich Kim auf. „Bin ich etwa ………..?“
„Keep calm, hat ja niemand behauptet.
Deswegen sind wir doch hier!“ meinte Shego und blätterte in den Ausdrucken.
„Aber trotzdem, ich würd die Schreiber ja gerne mal treffen!“
Ihr drohender Unterton war nicht zu überhören.
„Und dann?“ fragte Kim.
„Was für ne Frage!“ mischte sich Ron
ein. Da könnt sie wieder ausrasten, ok dann hätt ich erstmal Ruhe. Sonst bin
ich doch die Zielscheibe für ihre Gewaltausbrüche!“
„Hat auch was mit deiner Dummheit zu
tun, das provoziert mich regelrecht. Ne wirklich, und wenn man dir beweisen
würde, das du nur aus zwölf Bleistiftstrichen bestehst, dir wärs Wurst solange
es Nachos gibt!“
„Stimmt leider Hase. Muß sogar ich
zugeben!“ gab Kim die Antwort. „Aber was ist? Willst du die Autoren suchen und
dann aufmischen? Wofür bitte?
„Hä? Wofür? Also bitte Kimmie. Lässt du
dich gerne von Pfeifen deren Glanzleistung des Tages die Wanderung vom Bett zum
Kühlschrank darstellt vorschreiben in welche Schlucht du zu springen hast und
da deine Knochen riskieren sollst? regte sich Shego auf. „Ach so …….. ey, klar.
Genau das bist du doch eh gewohnt. Dein Computerfuzzi programmiert sogar eine
Bandstraße zum Kühlschrank, weil schon die Kühlschranktür zu öffnen für Nerds
unzumutbar ist. Dafür darfst du durch die Laserstrahlen hüpfen. Bist ja gewohnt
und nie die Haare angesengt? Reife Leistung oder was meinst? Hätt doch
irgendwann mal schiefgehen müssen!“
„Na das war ja ne lange Ansprache!“
meldete sich Ron und fischte was aus den Papierstapeln.
„Ja, sonst ist sie doch eher für die
Kurzfassung!“ erinnerte Kim.
„Und?“ fragte Shego. „Hast auch eine
Antwort darauf?“
„Fürchte die hab ich nicht. Noch
nicht!“ überlegte sie. „Aber ich könnt ja……!“
„Vergiss es!“ kam es sofort von Shego.
„Genau den kannst du nicht fragen. Gewöhn dir das mal ab bei Problemen
anzurufen und da bekommst sofort alle Antworten und jeden Trick verraten. Einer
der dir aus der Ferne jede Tür öffnet? Wenn unser Verdacht stimmen sollte, dann
wär Wade kein Teil der Lösung sondern genauso Teil des Problems!“
„Schon kapiert, er kann uns da gar
nicht helfen!“
„Na also, geht doch!“
„Wenn ich mal grad unterbrechen dürft!“
meldete sich Ron und zeigte sein Heft vor, das er gerade gefunden hatte. „Das
ist mehr als schräg. Leitfaden für Comicfiguren und Fiktivgestalten beim Besuch
der Realwelt. Was soll denn das werden?“
Leitfaden
Vorwort:
Dieser Leitfaden für Comicbewohner und fiktive Personen soll ihnen das Leben
und die Umstellung in der Realwelt erleichtern. Ihr geneigter Autor
VerSchreiber hat sich bemüht alle Probleme allgemeinverständlich darzustellen,
da ihm das geistige Gefälle fiktiver Personen überaus vertraut ist. Die
Bandbreite reicht von angeblichen Wissenschaftlern, die glauben Entropie wäre
der Name ihrer neuen Praktikantin, bis zu grenzdebilen Hyänen, die auch nach
dem fünfzigsten Desaster nicht kapiert haben, das Meerjungfrauen zum
Mittagessen wohl doch keine so gute Idee sind. Natürlich kann ich keine
Garantie übernehmen und wenn sie trotzdem in der Realwelt Probleme bekommen
sollten, take it easy. Der Leitfaden ist korrekt, es ist gelegentlich die
Realität die sich irrt.
Wozu
dieser Leitfaden? In der Vergangenheit kam es oft beim Besuch in der Realwelt
zu Missverständnissen (beiderseits) und in der Folge zu hässlichen Szenen die
vielfach zu überzogener Gewaltanwendung führten. Das muß doch nicht sein, so
dachte sich jedenfalls der VerSchreiber dieses Leitfadens und hofft damit
vielen Reisenden zwischen den Welten helfen zu können.
Vielen
Dank.
Was sie
zunächst über die Realwelt wissen sollten. Die gibt es gar nicht. Es gibt nur
Welten von denen eine etwas realer als die andere scheint. Wie sie sich schon
denken können (vorausgesetzt ihr IQ übersteigt den eines Kojoten der sein Leben
damit zubringt, eine Falle nach der anderen für Roadrunner aufzustellen, die
nie so funktionieren wie sie sollen und die für den Kojoten stets schmerzhaft
enden) ist jeder Bewohner seiner Welt der felsenfesten Überzeugung, dies ist
die Realwelt, die anderen sind nur fiktiv. Trotzdem sollte sie das nicht zu
voreiligen Schlüssen verleiten. Physische und chemische Struktur können etwas
von den in der eigenen Welt gewohnten Erfahrungen abweichen. Denken sie daran,
daß Sprünge aus großer Höhe beispielsweise, schmerzhaft oder katastrophal enden
können. Bewohner der Realwelt werden zumeist durch Knochen in Form gehalten,
diese können bei Stürzen aus größerer Höhe brechen und das ist dann nicht ganz
so angenehm wie etwa …….! Na ihr könnt´s euch schon denken. Ok, wenn dies ein
Disneykojote lesen sollte, wenn der überhaupt lesen kann, ich übernehme keine
Haftung für Schäden und Desaster. Speziell für dich, bleib besser in New Mexico
und jag Roadrunner.
Was die
Architektur ihres Gastlandes angeht, sollten sie wissen, daß Pappkarton und
Papier nicht zu den häufig verwendeten Baustoffen zählen sondern eher Backstein
und Beton als Baumaterial zum Einsatz kommen. Sollte ihnen der Satz, ´mit dem
Kopp durch die Wand` vertraut sein, hier ist es nicht zu empfehlen, diesen Satz
wörtlich zu nehmen. Aus ihrer Welt mag es ihnen möglicherweise vertraut sein,
Wände zu durchbrechen sei es mit Absicht oder auch weniger. Hier wird das nur
zu schmerzhaften Beulen führen und die Wand recht unbeeindruckt lassen. Also
bitte nicht ausprobieren. Oder wenn doch, bitte, ich hab sie gewarnt. Also
hinterher nicht meckern, von wegen, woher hätte ich das denn……..?
Kennen
sie Last Aktion Hero? Nicht? Schade, denn da erhalten sie wichtige Hinweise zum
richtigen Verhalten in der Realwelt. Etwa, das sie keine Autoscheiben mit der
Faust durchhauen sollten. Jedenfalls nicht bevor sie sich darüber vergewissert
haben, ob ihre Krankenversicherung auch hier anerkannt wird.
Wasserbewohner
seien an dieser Stelle vor einen Besuch gewarnt. Die Gewässer der Realwelt
erfüllen nicht den ökologischen Mindeststandard an Sauberkeit nach den
Bestimmungen für Disneymärchenwelten, sondern eher den einer Müllkippe. Zudem
sind die Bewohner nicht auf die Existenz von Meerjungfrauen vorbereitet, was zu
Missverständnissen und Kulturschocks führen könnte.
Die
Bewohner der Realwelt bezeichnen sich als Menschen und sind der Überzeugung,
die einzige intelligente Lebensform dieser Welt darzustellen. Daher könnten sie
Probleme bekommen, sollten sie auf sprechende Tiere treffen. Was Aussehen und
Erscheinungsbild angeht, sind die Bewohner der Realwelt etwas rückständig und
haben sogar Probleme mit Farbabweichungen ihrer eigenen Art. Wie reagieren sie
dann erst auf Figuren die in ihrer Erscheinung nicht dem Homozentrischen
Weltbild folgen? Sollten sie also eine mythologische Figur sein, ein Einhorn oder
Pegasus, oder auch nur ein sprechendes Pony, ihr Erscheinen könnte zunächst zu
panischen Reaktionen bei den Eingeborenen führen und unbedachte Handlungen
auslösen.
Gehören
sie zu den flugfähigen Figuren, dann sollten sie wissen, hier einfach die
Flügel auszubreiten und abheben, wie sie das als Pegasus oder Drache von zu
Haus aus gewohnt sind, das geht hier nicht so einfach. Haben sie überhaupt eine
gültige Fluglizenz? Genau, die brauchen sie hier. Hier gibt es Luftstraßen und
die werden von der Flugsicherung überwacht und die ist über fliegende Pferde
und Drachen in ihrem Luftraum in der Regel nicht allzu erfreut.
Sollten
sie also Metallvögel begegnen die hinten Feuer blasen, das sind nicht ihre
Freunde oder entfernte Verwandte von ihnen und wenn sie auch noch Feuerpfeile
auf sie schießen, dann ist das weniger eine Freundschaftsanfrage, sondern eher
eine dringliche Aufforderung zu landen. Sind sie ein Pegasus, bleiben sie cool,
so wie sie fliegen, die erwischen sie nie. Sollten sie nicht nur ein Pegasus sein,
sondern zufällig auch noch Rainbow Dash heißen, keine Panik. Das sind keine
Gegner für sie, die hauen sie locker vom Himmel. Allerdings könnten sie damit
die Kindheit etlicher Junkfood überfressener Kids ruinieren. Schon ok, die
verdienen es eh nicht besser.
Sind sie
ein Drache, müssen sie nicht cool bleiben. Wozu haben sie ihren Feueratem?
Keine Sorge, diese komischen Metalldrachen holen sie locker vom Himmel.
Bei
ihrer Landung in bewohnten Gebieten sollten sie sich bewußt sein, das ihre
Erscheinung zu panikartigen Reaktionen unter den Eingeborenen führen könnte,
besonders wenn sie noch etwas heiße Luft loswerden müssen.
Hinweise
für magische Figuren bzw. Magieanwendung.
In der Realwelt
gibt es keine Magie. Punkt! Keine Widerrede! Verstanden? Die Mehrheit der
Eingeborenen glaubt nicht an Zauberei, daher ist ihre Anwendung auch streng
verboten. Wie bitte? Verstehen sie nicht? Macht nichts, ist halt so. In manchen
Regionen ist Zauberei bei Todesstrafe verboten, in andere Regionen stehen
darauf zumindest hohe Geldstrafen wegen Störung des öffentlich anerkannten
Weltbildes, unerlaubten Funkenfluges und Verstoß gegen die Naturgesetze. Also
lassen sie ihren Zauberstab besser stecken. Nein, so war das jetzt aber nicht
gemeint. ;-))
Im
Gesetzblatt Newton § 14 Fallbeschleunigung Absatz B, sind die Gesetze der
Schwerkraft geregelt. Verstöße dagegen werden mit freiem Fall und schmerzhafter
Landung geahndet. Zudem steht darauf eine hohe Geldstrafe wegen unerlaubten
Fluges.
Schweben
ist laut § 4 der Fallbeschleunigung unmöglich und daher verboten. In einigen
Regionen steht auf unerlaubtes Schweben Schwebenslänglich.
Gezeichnete
Figuren gehören in der Realwelt auf Papier oder auf den Rechnerschirm. Es ist
nicht erlaubt gezeichnete Figuren an Werktagen frei und unbeaufsichtigt
rumlaufen zu lassen. Gerenderte Figuren benötigen auch für den Samstag und an
Feiertagen eine Ausgangsgenehmigung. Gezeichnete Figuren haben die Klappe zu
halten. Wollen sich gezeichnete Figuren zu Wort melden, so benötigen sie dafür
die Zustimmung! Ihres Synchronsprechers. Ungenehmigtes Sprechen oder Singen
wird mit dem Radierer und dem Einzug der Sprechblase geahndet. Das gilt ganz
besonders für dich Arielle, also halt die Klappe.
Als
Fiktivfigur sind sie es möglicherweise gewohnt, daß es keine Pausen gibt und
sie stets beschäftigt sind oder die Handlung sich von selbst entwickelt. In der
Menschenwelt könnten sie erleben, das die Handlung in einer Sackgasse endet,
sie lange auf den Bus, eine Fahrgelegenheit oder sonstwas warten müssen und das
sich ihre Umwelt einen Dreck für sie oder ihr Anliegen interessiert.
Wenn sie
aus ihrer Heimatwelt wissen wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, dann
seien sie gewarnt. Hier ist das nicht so eindeutig und verlassen sich auf
keinen Fall auf die Regel, das Gute wird siegen. Das ist hier nicht so sicher.
Oft gewinnen hier nur die Arschlöcher. Aber das müssen nicht zwangsläufig die
Bösen sein, die Guten verlieren hier oft, weil sie einfach nur blöd sind.
Betr.
Superkräfte.
In der
Realwelt hat niemand Superkräfte oder kann durch Wände gehen. Daher ist ihr
Einsatz selbstverständlich untersagt und bei Zuwiderhandlung erfolgt die
Ausweisung in die Märchenwelt durch das Ministerium für fiktive und irreale
Besucher.
Einreisebestimmungen
regelt das Ministerium für Comicasylanten. Denken sie bitte daran, daß es in
der Realwelt Grenzen und Aufenthaltsbestimmungen gibt. Besonders wenn sie in
die USA einreisen, bilden sie sich nicht ein, sie wären als Disneyfigur doch
bereits US Staatsbürger. Werden sie ohne gültiges Einreisevisum angetroffen,
dann könnten sie eine unangenehme Überraschung erleben. In diesem Fall wenden
sie sich an das Ministerium für verirrte und gestrandete Comicfiguren. Da hilft
man ihnen weiter, oder auch nicht. Aber wenigstens bekommen die da den Sticker,
keine Comicfigur ist illegal. Ob ihnen das weiterhilft? Na das ist dann ihr
Problem.
Wünschen
sie Unauffälligkeit so empfehle ich ihnen eine Cosplay. Da fallen sie am
wenigsten unangenehm auf, besonders wenn sie seltsame Arbeitskleidung oder
Superheldenoutfits tragen, auffallen könnten sie da aber schon, damit sind sie
Bestandteil der Cosplay und fallen nicht negativ auf. Zum Eingewöhnen in ihre
neue Umgebung wäre das ein guter Einstieg. Außerhalb solcher Treffs herrscht
wieder der Alltag und da sind Gestalten wie sie nicht vorgesehen. Zwar wird
auch da an viel Fiktives geglaubt, an Gott, das Paradies, Jungfrauen, oder den
Dax und die Vollbeschäftigung. Mit freilaufenden Comicfiguren haben die
Eingeborenen dafür ein ernstes Problem. Das finden sie unlogisch und unfair? Ja
ich auch, was aber auch nicht hilft. Ist halt so, so sind die eben und was
willst machen?
Also,
wenn sie einige Besonderheiten dieser Welt beachten, kommen sich sicher
zurecht. Ich wünsche ihnen einen angenehmen (mehr oder weniger) Aufenthalt in
der Realwelt.
Ihr
VerSchreiber.
What the
hell is this?
„Ist ja vollkrass!“ wunderte sich Ron
und sah sich den Schrieb an. „Was der sich wohl reingepfiffen hat?“
„Davon verstehst du nichts!“ stellte
Kim klar. „Das hätt grad noch gefehlt. Ne, Finger weg!“
„Da muß ich ihr mal recht geben!“
stellte Shego fest. „Besser du kennst dich mit dem diversen Zeug nicht aus.
Wenn dann brauchen wir dich mit klaren Kopf. Na gut, mit klarer Maisbirne, wenn
wir dich überhaupt brauchen sollten! Aber Schluss jetzt, steck das Teil halt
ein, kannst später lesen. Hier geht’s weiter und mal sehn wohin wir kommen!“
„Mal wieder Spott auf meine Kosten!“
beklagte sich Ron.
„Klappe Hase und mitkommen!“ befahl
Kim.
Sie gingen durch die Tür und es kam
ihnen vor, als träfe sie ein Luftzug. Irgendein undefinierbares Ziehen. Dann
waren sie schon durch und standen in einer weitläufigen Halle. Von der Decke
fiel gedämpftes Licht, offensichtlich von einer Dachverglasung gedämpft, deren
Scheiben auch schon länger niemand mehr geputzt hatte. Was sie sahen, war
erstmal ein unübersichtliches Sammelsurium allen möglichen Zeugs. Doch bei
genauerem Hinsehen wurde klar was es damit auf sich hat.
„Das sieht aus wie ein Lagerplatz für
alte Jahrmarktsattraktionen!“ sprach Kim ihren ersten Eindruck aus.
„Sieht nicht nur so aus!“ bestätigte
Shego. „Ist es offensichtlich!“
Sie sahen sich das näher an,
offensichtlich war das alles schon länger nicht mehr benutzt worden und staubte
vor sich hin, zum Teil sah man auch Schäden und einiges schien ohnehin nicht
mehr zu funktionieren. Haufenweise typische Rummelplatzattraktionen, die man
vor etlicher Zeit ausgemustert hatte, hier eingelagert und offenbar vergessen
hatte.
„Gruselig!“ kommentierte Ron.
„Angsthase!“ kam es von Shego. „Stell
dich nicht so an!“
„Ja, nur weil du vor nichts Angst
hast…..!“
„Erzähl mir nicht, du siehst sowas zum
ersten Mal!“ wies ihn Shego zurecht. „Außerdem gibt es hier nichts was
gefährlich aussieht und wir sind offenbar allein hier drin. Also, was hast?“
„Na ja, hier drin kann man schon mal
Gespenster sehen!“ erklärte Kim. „Ist doch keine Schande hier ne Gänsehaut zu
kriegen!“
Mittlerweile hatte Ron ein Gerät
entdeckt und sah sich das naher an. Prüfe dein Gewicht, stand drauf in
Metallletter. Daneben gab es Hebel und Räder. Ron stieg auf die Plattform und
zog an dem Hebel mit der Aufschrift, M/F. (Male/Female) Klar, natürlich stellte
er auf M. Nichts passierte. Nun das reichte offenbar nicht, da war ja noch ein
Rad. Er drehte am Rad und mußte sich anstrengen. Das Teil ging etwas
schwerfällig. Doch mit zunehmender Betätigung lief es schon besser. Eine
Klingel ertönte und eine Karte erschien im Fenster. Darauf stand, Mach mal
Sport, du Fettsack.
„Das ist doch nicht wahr!“ beschwerte
sich Ron.
„Woher weiß die Kiste wieviel Nachos du
in dich hineinfrisst?“ wunderte sich Shego. „Lass mich doch mal ran!“
Sie stieg auf, stellte den Hebel auf F
und drehte am Rad. Wieder klingelte es, eine neue Karte erschien im Fenster. Du
bist zu fett.
„Ey du freches Gerät, gleich funkts
aber!“ regte sie sich auf.
Kim grinste. „Komm, lass mich mal
dran!“
Sie drehte ebenfalls am Rad und eine
weitere Karte erschien. Du frisst zuviel, du fette Kuh.
„Ha, ha, ha, sehr witzig!“ kommentierte
Kim. „Schon kapiert, das Gerät macht jeden runter, selbst wenn du Idealgewicht
hast. Aber immerhin, es funktioniert ohne Strom. Nur ne Mechanik. Scheint also
recht alt zu sein!“
„Da zahlst noch dafür um dich
runtermachen zu lassen!“ stellte Ron fest.
„Na halt die üblichen Scherze auf
Rummelplätze!“ meinte Kim. „Nur ist das heute alles elektronischer!“
„In der Tat!“ stellte Shego fest. „Wie
ein Friedhof für veraltete Jahrmarkttechnik. Na mal sehen was es noch so gibt!“
„Na schau an!“ rief Kim. „Hier liegen
ja noch mehr von diesen Karten rum. Mensch bist du fett du alte Schachtel. Du
bist so dumm wie verfressen. Dein Gewicht? Glaub mir, das willst du gar nicht
wissen!“ las sie vor. „Klarer Fall, die Kiste ist nur dazu gedacht, jeden auf
180 zu bringen. Ne Shego, lass deine Wut nicht an einen verstaubten Automaten
aus, lohnt nicht!“
„Ja, ist sicher so!“ antwortete sie und
betrachtete Karussellponys die auf einer Palette lagerten. Irgendwie bekam sie
bei dem Anblick eine Gänsehaut, ohne sich das erklären zu können. Sind doch nur
Spielzeugpferde, was ist da los? Als wenn sie der Anblick an etwas erinnerte.
Kim betrachtete inzwischen weitere
Attraktionen.
„Na schau dir das an, ich mein die
Bemalung!“
„Was soll damit sein?“ fragte Shego.
„Na einfache Pinselmalung, kein
Airbrush oder Computerdruck. Daran siehst, das Zeug dürfte einige Jahrzehnte
alt sein!“
Ron hatte inzwischen neben
ausgestopften Viechern einen Sack mit Losen entdeckt. Shego sah sich das an und
was konnt ihr dazu nur einfallen?
„Die Mühe kannst dir sparen. Du mußt
nicht erst die Nieten ziehen, bist doch schon eine!“
„Kim! Die will mich fertigmachen!“
beschwerte sich Ron.
„Fertigmachen geht anders!“ antwortete
nicht Kim sondern Shego. „Da hätt ich einige gute Tritte für dich!“
„Keine fiesen Drohungen Miss Go nuts.
Na ja, sie meint das nicht so!“
„Dafür hab ich einen Gewinn für Ron
gefunden!“ meldete sich Shego und zog einen Gartenzwerg aus dem Stapel hervor.
„Vielen Dank für den Gewinn, aber ich
hab doch gar kein Los gezogen!“ beschwerte sich Ron und bekam eine Gänsehaut.
Das erinnerte ihn an eine alte Geschichte, etwas zu peinlich um sie zu
erzählen.
„Ok, ist ja alles schön und gut!“
machte Kim klar. „Nur das bringt uns auch nicht weiter. Was sollen wir denn
hier an brauchbaren Spuren finden? In dem Gerümpel könnten wir Tage verbringen.
Wir sollten mal raus hier und nachsehen, wo wir überhaupt sind!“
Shego hatte dafür ein weiteres Gerät
entdeckt, bemalt war es mit Frauen im Pin Up Style des Zweiten Weltkrieges.
Teste dich selbst, stand da zu lesen. Sie drückte einen Hebel runter und eine
Textkarte erschien. Du bist ein Frauentyp, stand da zu lesen. Sie drückte noch
mal und eine neue Karte erschien. Die Frauen sind verrückt nach dir.
„Ach nee, is ja sehr lustig!“
kommentierte sie. „Stimmt das Prinzessin? Was meinst du?“ und grinste dabei
gemein.
„Lass die Anspielungen, der Automat wär
eher was für Ron!“
„Genau, der sagt unseren Helden, was er
hören will. Tia Ron, würdest du das bestätigen, oder besser deine
Mitschülerinnen, allen voran Bonnie?“
„Shego, gemein wie immer!“ sagte Ron
dazu. „Ok, das will sicher jeder Mann hören, auch wenn man es besser weiß. Aber
Bonnie ist nun echt nicht der Maßstab dafür. Zum Glück haben wir die nicht
dabei, dann würd die mich auch noch mit Gemeinheiten versorgen. Shego´s
Frechheiten reichen mir!“
Kim trat nun gegen einen Stapel auf den
sich Schilder stapelten. Der Tritt reichte und ein Teil davon folgte der
Schwerkraft. Kim beugte sich runter und hob einige davon auf. Es waren mit Text
beschriebene Blechschilder. Shego trat dazu und sah sich das an.
„Aha, ne Sammlung von dummen Sprüchen,
wie man sie zu allen Zeiten auf diversen Jahrmärkten findet. Und was haben wir?
Eins minus Eins ist nicht Null, sondern das bist Du!“ las sie vor. „Wenn ich
mal n Geburtstagsgeschenk für Ron brauchen sollte…..!“
„Shego, wieder in ihrem Element!“
bemerkte Kim dazu.
„Wieso immer ich?“ beklagte sich Ron.
„Wer das hier hinterlassen hat kannte mich doch gar nicht!“
„Nein, mußte er auch nicht. Pfeifen wie
dich gab es schon früher. Und solche Sprüche gehören eben zu dem was auf n
Jahrmarkt halt lustig sein soll!“ meinte Shego und sah sich weitere Exemplare
an. „Du könntest als Gefahrgutfahrer arbeiten. Von dir hält bereits jetzt jeder
Abstand!“ las sie der Runde vor.
„Der war gut!“ meldete sich Ron
erfreut. „Der scheint ja voll auf dich zu passen Shego!“
„Pass auf Junge!“
„Na komm, Shego!“ reagierte Kim. „Wer
austeilt sollte auch mal einstecken können. Ist ja auch was dran. Wenn du
ausrastest, dann hält man besser Abstand!“
„Von dir mal abgesehen Prinzessin, da
bist du ja in deinen Element!“
Shego wandte sich nach rechts zu einer
weiteren Ablage. Hier lagen etliche Gewehre rum, einige gestapelt, andere
einfach so abgelegt. Der Rest des Aufbaus war noch gut zu erkennen.
„Na schau an, eine Schießbude!“
erkannte Kim.
„Passt doch voll!“ meinte Shego
spöttisch. „Die Schießbudenfigur haben wir ja selbst mitgebracht!“
„Nicht hinhören Hase, die will dich nur
aufziehen!“
Shego schnappte sich eines der
Luftgewehre und probierte dran rum.
„Ne, das taugt nicht viel!“ stellte sie
fest. „Müßt mal geölt und gereinigt werden. Scheint ja schon Jahrelang hier
rumzuliegen!“
„Was willst du denn mit dem Zeug?“
fragte Kim. „Seit wann brauchst die Schusswaffen?“
„Das nennst du Schusswaffen? Also bitte
Kimmi. Nein, sowas brauch ich normalerweise nicht, aber kommt dir das nicht
seltsam vor?“
„Was sollte mir wie vorkommen?“ fragte
Kim.
„Na schau mal, die USA, ein Land in dem
Knarren…… und ich meine jetzt nicht Spielzeuge wie das hier!“ sagte sie und
ließ dabei das Gewehr auf den Stapel fallen. „Also ich mein, überall bekommst
ne Waffe, jeder Depp kann eine Waffe kaufen, man meint fast man könnt sie an
der Tanke am Automaten ziehen plus Munition, genau das fehlt noch…….. nur wir
haben nichtmal eine lausige Kleinkaliber dabei? Schon etwas seltsam. Ja, ok ich
hab sowas auch nie gebraucht, ist nur was für Feiglinge, weiß ich auch….. aber
trotzdem!“
„Was denn Shego?“ fragte Ron. „Du
gehörst doch nicht etwa zu den ganzen Waffennarren plus ihrer Sprüche?“
„Schon klar, Ron. Ich kenn das Zeug von
denen. Verbiete die Waffen, dann haben nur noch die Kriminellen Waffen!“
stellte Shego klar. „Jeder Bürger hat das Recht auf Schußwaffen im Haus, damit
der zehnjährige Bruder seine achtjährige Schwester erschießen kann. Ich hoff
das kam jetzt nicht zu sarkastisch rüber!“
„Schön wär´s wenn es nur Sarkasmus
wäre, aber leider ist es ja wahr!“ gab Kim zu. „Aber ich hab schon verstanden,
überall gibt es Waffen, sogar halbautomatische und so n Zeug, nur wir haben
nichts damit zu tun. Als wenn das ein schlechtes Vorbild wäre. Ne, wäre es ja
wirklich!“
Kim schüttelte sich. Die Raumtemperatur
schien plötzlich um einige Grade abzufallen. Doch es war nur ein subjektiver
Eindruck.
„Sollte das noch so ein Hinweis sein?“
fragte sie.
„Das hier was nicht stimmen kann?“
führte Shego den Gedanken fort. „Du prügelst dich mit allen möglichen Schurken
und ihren Sidekicks und dir ist noch nie das Blei um die Ohren geflogen? Als
wenn es sich um eine jugendfreie Ausgabe der üblichen TV Krimi und Ballerserien
handeln würde!“
Is nicht
wahr
„Jedenfalls sollten wir langsam mal
schauen, wo es hier raus geht!“ meinte Shego.
„Den Ausgang?“ kam es von Ron.
„Nein Hirsebirne!“ antwortete Shego
direkt. „Der Ausgang dürfte verschlossen sein, nehme ich wenigstens mal an und
du hast vermutlich keinen passenden Schlüssel. Soll heißen, wir müssen uns
schon einen eigenen Ausgang suchen. Oder was meint unsere Prinzessin dazu?“
„Worauf willst du hinaus?“ fragte Kim.
„Na ich denke du weißt es schon. Räume
wie dieser stehen normalerweise nicht einladend offen. Auch so eine Sache die
zu denken geben sollte. Dir wenigstens, von Ron will ich ja nicht zuviel
verlangen!“ antwortete Shego mit leichten Spott.
„Die Frau schafft einen!“ beschwerte
sich Ron.
„Komm schon Hase, heut benimmt sie sich
doch echt zivil. Sonst sind wir doch ne ganz andere Shego gewohnt!“
„Vielen Dank auch, Kimmi!“
„Schon begriffen, zu oft geht es
einfach zu leicht irgendwo rein oder raus. Und ich rede nicht von
Luftschächten. Wir sollten mal mit rechnen, daß es nicht immer so einfach
rausgeht. Da muß man sich schon was einfallen lassen, zum Glück haben wir ja ne
Expertin dafür!“
„Kim, du wirst sarkastisch!“ wunderte
sich Ron.
„Is nicht wahr, aber echt. Fürchte die
hat n schlechten Einfluß auf mich!“ grinste Kim in sich hinein.
„Mach ich doch gerne für dich!“
spottete Shego. „Jederzeit!“
Sie sah sich weiter in diesem
Sammelsurium um.
„Hier könnt man sogar ein Ufo
unauffällig verstecken. Würd nicht weiter auffallen!“
„Was meinst wo wir sind?“ fragte Kim.
„Etwa auf Area 51?“
„Vermutlich nicht, die würden dieses
Zeug hier nicht zur Tarnung lagern. Schließlich kommt da ohnehin nicht jeder
rein!“
„Wenn, dann wohl du!“ stellte Kim fest.
„Tia, wenn man schon von redet, da ist
ein Ufo!“ sagte Ron und zeigte auf einen Diskus der auf einer Palette lag und
der sah wirklich aus, wie man sich ein Ufo so vorstellte.
„Na schau an, was n Zufall!“ stellte
Shego fest.
„Das ist aber doch nicht echt!“ meldete
sich Ron.
„Und wie echt das ist!“ antwortete
Shego mit Hohn in der Stimme. „Da steht´s sogar. Wellcome to Rosswell. Was
brauchst noch?“
„Na eine handfeste
Verschwörungsgeschichte!“ überlegte Kim.
„Wenn die Leut son Zeug glauben wollen,
dann findet sich sicher jemand, der daraus eine Jahrmarktsattraktion bastelt!“
bemerkte Shego dazu. „Und genau hier hast sowas. Schau doch mal nach, ob nicht
n grünes Alien da liegt, sollt mich nicht wundern!“
„Wenn, dann wär es aus Gummi!“ bemerkte
Kim. „Spar dir die Mühe!“
„Eben, wenn dann würde es aussehen, wie
sich die Pfeifen eben die Rosswellaliens so vorstellen. Und selbstverständlich
grün. Doch, für n Jahrmarkt passt das schon!“
„Ist ja alles ganz nett, aber wenn du
nur mit beschäftigt bist Ron runterzumachen …… so kommen wir auch nicht
weiter!“
„Die kann nichts dafür, sie hat´s eben
nötig!“ bemerkte Ron dazu.
„Du ziehst doch sowas geradezu auf
dich. In der High genau so. Von mir bekommst immerhin gepflegten Spott
geboten!“
„Ok, Bonnie ist direkter, vom Rest ganz
zu schweigen!“
„Na also, aber wenn uns etwas weiterbringen
soll, etwa dieser Müllplatz für ausgemusterten Geisterbahnzubehör?“
Dabei zeigte Shego auf eine Palette auf
der tatsächlich Aliens lagen. Mit langen Köpfen und großen Augen, eben wie sich
jeder Comicheftgebildete Aliens so vorstellt.
„Na was sagst dazu, Prinzessin?“ fragte
sie direkt.
„Auf der Höhe der Zeit, ganz so alt
kann das also nicht sein. Scheint ein Gemisch aus diversen Zeiten zu sein,
offenbar hier eingelagert und irgendwann vergessen!“ stellte Kim fest.
„Ne Fundgrube für Kulturforscher!“
meinte Shego bei dem Anblick. „Gerade diese Trivialkultur sagt einiges über uns
aus das wir gar nicht wissen wollen!“
„Was stört dich an Jahrmärkten?“ fragte
Ron.
„Nichts. Ist ja auch ok wenn unsere
Vorstellungen von der Welt in primitiver Comicform verpackt werden. Für n
Nachmittag ist das ja ok, nur für dich scheint das die Hochwassermarkierung
deines Weltbildes zu sein!“
„Kim!“ beschwerte sich Ron.
„Sorry Hase, ganz so Unrecht hat sie
damit ja nicht. Andererseits, ……… was wenn wir selbst aus m Comic sind? Ok,
nicht wirklich. Aber dann wär das genau unser Niveau!“
„Selbst wenn wir Comicfiguren wären ………
dann heißt das doch noch lange nicht, das wir blöd sein müssen. Ok, Ausnahmen
gibt es immer!“ wobei sie Ron provozierend ansah.
„Shego, lass mal was von seinen
Selbstwertgefühl übrig!“ verlangte Kim. „Ich will kein psychisches Wrack mit
mir rumschleppen müssen!“
„Der war gut Kimmie!“
Einige Meter weiter standen Fassaden,
die aussahen als entstammten sie der Westernworld und sogar lebensgroße Figuren
im Cowboy bzw. Indianeroutfit gab es, wenn auch teils etwas unvollständig. Da
fehlte der Kopf oder dort ein Arm und andere waren etwas eigenwillig
ausgestattet. Ron entdeckte eine Indianerfigur mit Jeans und Sonnenbrille. Sah
nach UV Pilotenbrille aus. Nicht sehr authentisch, aber brauchbar. Er nahm der
Figur die Brille ab und steckte sie ein.
„Kann man immer mal gebrauchen!“
„Na sowas Ron. Ist das nicht……. ?“
kommentierte Shego und ließ den Satz unvollständig.
„Ist doch dein Fach, Shego!“ ließ sich
Ron zu einer spöttischen Antwort herab. „Denk nicht, daß die hier jemand
vermissen wird. Wenn ich schon nichts zu beißen bekomme!“
„Shego gibt sich nicht mit
Sonnenbrillen ab!“ bemerkte Kim. „Na schön, will mal nichts gesagt haben,
offenbar hat die n schlechten Einfluß auf dich!“
„Sowas hör ich doch gern!“ meldete sich
Shegos Sarkasmus.
„Shego!“
„Na komm Kimmie, genieß den Trip. Ist
doch mal ne Abwechslung. Schau mal, kein Nerd der dir sagt wohin, keine um
deine Unschuld besorgten Eltern, keine Weltuntergangsmaschinen und keine Welt
die du retten mußt!“
„Deswegen Shegos gute Laune?“ stellte
Ron fest. „Kein Dr. D mit Weltherrschaftspläne, kein Einbruch und keine
Klopperei mit Kim. Ja, ist echt mal na ungewohnte Mission!“
„Na bitte, sogar Ron kann dem was
abgewinnen. Trotzdem kommen mir langsam Zweifel, daß wir hier was finden. Aber
unterhaltsam ist es doch!“
„Wenigstens kein hektisches Rumgerenne
und keine Keilerei!“ meinte Ron dazu. „Auch ok, zudem ich dann meist den Segen
abkrieg. …... aber schaut euch das mal an!“
Ron staunte nicht schlecht über das,
was er nun zu sehen bekam. Offenbar hatte hier jemand ein Japanszenarium
abgelegt. Möbelreste eindeutig im Japanstyle, nun eher eindeutig Imitate.
Nichts Echtes, dafür hatte man sich Mühe gegeben, das Zeug echt aussehen zu
lassen. Einschließlich ein Halteregal für Schwerter. Eine Schaufensterpuppe
stand davor mit einen Schwert in der Hand. Die Schwertspitze berührte den
Boden. Mit langem blondem Haar sah die noch weniger japanisch aus und trug
einen Trainingsanzug in Gelb mit Seitenstreifen.
„Vollkrass!“ kommentierte Ron.
„Kommt mir irgendwie bekannt vor, wenn
ich nur........!“ überlegte Kim und betrachtete die Figur in kampfbereiter
Position erstarrt.
Shego beschäftigte sich derweil mit den
Schwerter und nahm sich die mal genauer vor.
„Nett gemacht!“ stellte sie fest. „Na
war zu erwarten. Stumpfe Schneiden und die Klingen sind nicht mal annähernd
kampftauglich. Klar, niemand wollt hier Unfälle. ...... Hm, Uma Thurman?“
„Wer?“
„Kennst nicht?“
„Sollte ich?“
„Nicht unbedingt. Nein, man muß nicht
alles gesehen haben!“
„Dafür scheinst du dich mit Schwertern
auszukennen?“ fragte Kim.
„Etwas!“ gab sie zu. „Nein, um deine
Frage gleich zu beantworten. Mit einen Meister könnt ich mich nicht anlegen.
Aber etwas Erfahrung hab ich auch damit. Na mal sehen was die aushalten!“
Sie nahm sich eines dieser
Schwertimitate hielt die Klinge waagrecht trat einen Schritt auf Ron zu und mit
einer Drehbewegung stieß sie die Spitze einen halben Meter vor Rons Schuhspitze
in den Boden. Das ging so schnell, daß Ron kaum begriff was da los war. Mit
einen Schrei sprang er zurück.
„Shego, spinnst du?“
„Na was denn? Ist doch gar nichts
passiert!“
„Ey Shego, das mußt du nicht machen!“
drohte Kim.
„Für dich ist auch noch ein Schwert
übrig!“ provozierte sie. „Ok, die sind stumpf, aber für Knochenbrüche reicht es
noch. Man sollts nicht mit dem Zeug übertreiben!“ Dabei schwang sie das Teil
kurz um sich und ließ es auf einen kleinen Tisch sausen. Das hinterließ eine
sichtbare lange Schnittlinie, auch wenn der Tisch nicht auseinanderfiel.
Offenbar stabiler gebaut, als er aussah. „Na schau an, nicht schlecht für ne
Attrappe!“ stellte sie fest.
„Ne, das lass ich besser!“ meinte Kim
dazu. „Wir sind ja nicht hier um uns umzubringen. Und hör auf Ron zu erschrecken,
das muß nicht sein. ...... Na wie ich seh, wenn Stichwaffen rumliegen, dann
bist offenbar nicht zu halten!“
„Shego, voll in ihren Element!“
„Klappe Sidekick!“
„Ja und?“
„Ok, wenn ich sowas seh, dann juckt´s
mir schon mal in den Fingern. Aber hast schon recht, normalerweise brauch ich
keine Waffen. Und sowas nun echt nicht!“
„Du arbeitest normalerweise nicht so
laut!“ bemerkte Ron.
„Ja, leise geht anders!“ bestätigte
Kim.
„Und? Hier ist niemand und wie es
ausschaut war seit Monaten niemand mehr hier. Wird schon niemand auftauchen um
mal nachzusehen und wenn doch …….!“
Den Rest ließ sie offen.
„Nein Hirsebirne, um deine
unausgesprochene Frage zu beantworten. Diese Pseudoschwerter muß ich nicht
mitschleppen. Warum mich mit belasten? Wenn irgendwelche Nachtwächter
auftauchen, für die hab ich noch nie Waffen gebraucht. Solltest doch wissen!“
„Ok Shego, wissen wir doch. Aber s
würde bedrohlich aussehen!“ kam Rons Antwort.
„Kim, sag du s doch!“
„Genau, seh ich etwa bedrohlich aus?“
fragte Kim. „Wenn du sowas nötig hast, dann läuft was falsch!“
„Na also. Geht doch. Entweder es ist
dir ernst mit ner Waffe, oder du hast besser gar keine dabei. Du solltest doch
wissen, wie Kimmi und ich arbeiten. Das haben wir gemeinsam. Auf den ersten
Blick hält uns niemand für ernstzunehmende Gegner. Danach ist das Staunen umso
größer, wenn die dazu noch imstande sind!“
Während Ron sich das anhörte, entdeckte
er wieder was von Interesse.
„Ok Shego, schaut euch mal das an, da
gibt es echt was zu Staunen. Man könnt meinen……!“
Sie folgten seinen Blick und hier war
ein regelrechter Mondlandungsset aufgebaut. Auf etlichen Paletten standen
Nachbildungen der Mondmission. Die Landefähre, sogar des Mondmobil und die
Fahne. Der Boden sah original aus. Ok, originale Gipsnachbildung und es
klafften breite Lücken. Eben da wo die Palette endete und zwischen der nächsten
Palette auf der eine Figur im Raumanzug stand. Sah aus, wie von der NASA
ausgeliehen.
„Irre!“ kommentierte Ron.
„Doch, schon beeindruckend!“ bemerkte
Shego. „Die Hasselblad ist aber nicht echt. Seh ich doch!“
Woher die das immer weiß!“ fragte sich
Ron.
„Bringt meine Arbeit so mit sich, ein
Blick für ob etwas von Wert ist oder nur Müll!“
„Was n Jammer!“ fiel es Ron ein. „Was
für n Fund für jeden Verschwörungsfan. Jeder der behauptet, wir waren nie auf
den Mond, würd hier ausflippen!“
„Vor Begeisterung Hase?“ fragte Kim.
„Oder wär er enttäuscht wenn er feststellt, wie die Jahrmarktsdesigner seine
mühsam erarbeiteten Verdächtigungen zu einer Freizeitattraktion für Kids
herabgewürdigt haben!“
„So etwa, egal an was für n
Verschwörungszeug ihr glaubt, wir bauen ein begehbares Model draus, Hauptsache
ihr zahlt Eintritt. Genau so machen wir s. Nein, wir machen uns nicht die
nutzlose Arbeit, eure Vorurteile mühsam zu überprüfen und zu widerlegen. Hat
doch eh keinen Sinn!“
Kim dachte drüber nach und schloss an:
„Eben, Verschwörungsspinner lassen sich nicht überzeugen, denn sie wollen ja
dran glauben. Wer überzeugt ist, die Mondlandung war ein Fake, der will nichts
anderes mehr hören und akzeptiert auch keine Gegenbeweise. Also gut, hier
Freunde. Wir geben euch was ihr wollt, ihr könnt durch eure Vorurteile in
Lebensgröße spazieren, Hauptsache ihr bezahlt!“
„Na dann fehlt nur noch das dieses Zeug
hier lebendig wird!“ meldete sich Ron.
„Unser Angsthase sieht wieder
Gespenster?“ Shego drehte sich erheitert um. „Gibt es was, vor dem du keine
Angst hast? Sogar hier hast Schiß, daß sie dich gleich von hinten anspringen?
Mich wundert echt, wie du die ganzen Missionen mit Kim bisher durchgestanden
hast. Bewundernswert!“
„Frag besser, wie ich deine Tritte und
Schläge überstanden hab!“
„Weichei. Wann hast mal eine gefangen?
Dann standst eben im Weg, Kim war ja das eigentliche Ziel. Bei dir war s nur
freundliche Aufmerksamkeit!“
„Na vielen Dank Miss Go crazy. Shegos
Liebesbeweise, erinnert mich an Bonnie wenn sie mich mal wieder in die
Mädchentoilette geschmissen haben!“ beschwerte sich Ron.
Jetzt
hört´s aber auf
Weiter ging es und sie erreichten eine
Hallenwand in der es einige große Durchgänge gab. Eigentlich fast schon Tore um
sperriges Material durchzulassen. Eines davon stand sogar offen und wie sie
sehen konnten, die Halle war hier nicht begrenzt, es gab einen zweiten Teil.
Offenbar war dies nur eine Trennwand.
„Ist ja krass, liegt dahinter noch mehr
von dem Zeug?“ fragte Ron.
„Könnt sein!“ vermutete Kim. „Wir
erfahren es gleich!“
Sie traten durch das Tor in einen
zweiten Teil der Halle und in der Tat, auf den ersten Blick war zu erkennen,
daß es hier nicht viel anders aussah. Hier war ebenfalls diverses Zeug abgelegt
worden, mehr oder weniger ordentlich. Hatte sich jemand hier noch bemüht
planvoll und übersichtlich aufzubauen, so war daneben eine Sammlung die früher
mal eine Geisterbahn zierte, recht einfach entsorgt worden. Da lagen diverse
Figuren, die Teufel, Dämonen darstellen sollten oder auch sonstwas, das im
Dämmerlicht gruselig sein sollte. Hier auf den Paletten sah das Zeug nicht
gerade zum Fürchten aus, eher lachhaft und sah genauso aus, wie es gemeint war.
Hingelegt von jemanden, der seine Arbeit schnell erledigen wollte und dann
vergessen vom Rest der Welt. Bei anderen Ablagen hatte man sorgfältiger
gearbeitet, als wenn jemand die Hoffnung hatte, man könnte es ja nochmal
brauchen, wofür auch immer.
Hier standen Metallfässer mit dem
Schiffsschraubenaufdruck (ok, das Radioaktivzeichen). Gelb mit aufgesprühten
Rissen und Roststellen. Es gab auch Schilder mit Warnhinweisen die daneben
lagen.
„Sieht ja recht modern aus!“
kommentierte Kim.
„Keine Sorge, das ist zum Glück kein
echter Atommüll!“ bemerkte Shego bei dem Anblick und betrachtete mit Interesse
eine Figur im weißen Sicherheitsoverall mit aufgemalten Hautwunden die offenbar
Strahlenschäden darstellen sollten.
„Auch Geisterbahnen folgen dem
Zeitgeist und unsere moderne Welt hat genug zu bieten, das man fürchten könnte.
Da brauchst keine Geister und Nachtgespenster mehr!“
„Aber man könnt hier auch echten
Strahlenmüll ablagern, würd hier nicht weiter auffallen. Na ich hoff mal
nicht!“ Kim schüttelte es bei der Vorstellung.
„Also Ron!“ meldete sich Shego mit
nicht ernstgemeinter Besorgnis. „Kein Grund zur Panik!“
Wär das ein Chat, dann hätte sie jetzt
noch ein ;-) angefügt.
Grund zur Panik gab es hier sicher
nicht, dafür fanden sie einige Meter weiter etwas, daß schon eher danach
aussah, daß sich ihre Nackenhaare aufstellten. Dabei sah es zunächst völlig
harmlos aus und war es auch.
„Wow!“ entfuhr es Ron.
„Was soll dann das?“ wunderte sich Kim.
Was sogar Shego die Sprache verschlug,
war ein Szenarium das aussah, als hätte man aus einer Zeichentrickserie eine
begehbare Jahrmarktsattraktion zusammengebaut. Ok, das Schild mit der
Aufschrift ‚Wellcome to Middleton‘ war noch im Rahmen des Erträglichen. Die
lebensgroßen Figuren dagegen sahen echt aus, als hätte es jemand darauf
angelegt, eben die drei Besucher derart zu erschrecken, daß es noch für
Albträume reichte. Diese Absicht wird er kaum gehabt haben, trotzdem war die
Wirkung entsprechend. Sogar Shego stand sprachlos davor. Die Figuren, die sonst
eher Schaufenster zieren, waren original im typischen Outfit gekleidet. Die
zwei hier im Missionsoutfit von Ron und KP, auch wenn sie selbst es schon lange
nicht mehr benutzen. Die Haare der einen Figur waren original in Kim´s Rotton
dafür derart ausgefächert, das sie eher nach einer KP Karikatur aussahen, doch
der Rest stimmte mit dem Original überein. Die Figur daneben die offenbar Ron
nachempfunden war, hatte blonde Haare und kam zumindest aus größeren Abstand
betrachtet, dem Original recht nah. Sogar ein nachgebildeter Nackmull lugte aus
der Hosentasche.
„Also ich mach ja viel mit!“ entfuhr es
Shego. „Aber jetzt hört langsam der Spaß auf!“
Fassungslos stand sie vor sich selbst
und sie stand keineswegs vor einen Spiegel. Sie stand vor einer
Schaufensterpuppe, die sie selbst darstellen sollte. Die Haarpracht
tiefschwarz, lang und ausgefächert. An der Kopfspitze bildete sie eine seltsame
Form. Erinnerte an eine Zwiebelspitze oder an das handgeschriebene kleine s.
Die Gesichtsfarbe war in etwas ungesunden Grün gehalten und die Lippen
schwarzgemalt. Der grün schwarze Overall sah original wie ein Superheldenanzug
aus irgendeinem Comicheft aus. Shego trug dieses Teil schon lange nicht mehr.
Doch man könnte fast glauben, vor der Shego der Anfangszeit zu stehen. Halt aus
der Zeit von Team Go und der ersten Zeit bei Dr. D.
„Bist du das, Shego?“ fragte Ron
unvorsichtigerweise.
„………. Ron! ……… was soll ich dazu
sagen?“
Sie erlebten gerade eine Shego die nach
Worte suchte. So erlebt man Shego echt nicht jeden Tag.
„Ok, etwas überzeichnet, aber schon
getroffen. Klar, der grün schwarze Überzug war mein Markenzeichen. In der guten
alten Zeit bei Team Go. Ne, so gut war die Zeit dann doch nicht. Und das Teil,
etwas zu theatralisch und so rumlaufen? Unauffällig geht anders. Siehst ja.
Overall in dem du aussiehst, als kämst grad aus der Werkstatt und hättst an der
Suzi geschraubt, ist entschieden unauffälliger. Und auch darin kannst dich gut
und ungehindert bewegen und in den Taschen passen einige nette Kleinteile. Na
was man für die Arbeit eben so braucht!“ Shego hatte wieder zu ihren Sarkasmus
gefunden.
„Irre aber echt!“ meldete sich Ron und
zeigte auf den Aufbau dahinter. Die Wand sah original aus wie die typischen
Schließfächer einer High. An einer der Türen stand sogar KP. Ron trat davor,
öffnete die Tür und dahinter gab es sogar einen Bildschirm. Nun ja, nicht so
ganz. Kein Rechner, nur ein alter Fernseher. Dafür klebten an der Rückseite der
Schranktür Fahndungsflyer, auf denen in Comic Ausführung Shego und Drakken zu
erkennen waren.
„Na das ist schon etwas krass!“
kommentierte Kim. „Ich bin ja einiges gewohnt, aber ……….. !“
Sogar ihr fehlten die Worte.
„Ob es hier noch mehr davon gibt?“
fragte sich Ron.
Und in der Tat, es gab einen Nachbau
des Trinkbrunnens, natürlich war der trocken. Wäre auch zuviel verlangt
gewesen. Daneben standen weitere Figuren wie bestellt und nicht abgeholt. Da
stand doch echt Dr. D im blauen Laboroutfit und auch das Gesicht war blau. Dann
stand da Bonnie in Cheerleaderuniform der High, aus größerem Abstand wäre die
Illusion täuschend echt gewesen. Doch auch so sah es gespenstisch aus. Sie sah
sogar recht gut aus, nun ja natürlich nicht mit dem Original vergleichbar.
Einige Sekunden verstrichen in denen sich niemand zu Wort melden wollte. Dann
konnte Kim nicht mehr an sich halten.
„Ist es das, wonach wir gesucht haben?“
„Du meinst, haben wir die smoking gun
gefunden?“ beendete Shego den Gedanken.
„Schon schräg, wenn man sich selbst als
lebensgroßen Comic sieht!“ stellte Kim fest.
„Das ist noch nicht alles!“ bemerkte
Ron. „Haltet mich für bekloppt, aber es gibt sogar das Nacho!“
Und es war so. Der Innenraum des Nacho
war als Fassade nachgestellt, die Tische und Stühle sahen halbwegs echt aus und
darauf saßen weitere Figuren aus der Cheerleadertruppe. Mit etwas guten Willen
konnte man Tara und Hope erkennen. Zumindest Ron und Kim konnten es, Shego
waren sie etwas weniger vertraut. Auf den Tischen gab es sogar Nachos.
Natürlich wie zu erwarten, als Nachbildung. Nichts zum Verzehr geeignet, das
begriff sogar Ron, der sonst eher den Magen für sich denken lässt. Aber
dennoch, der Anblick reichte für ne Gänsehaut.
„Besuch Middleton, triff deine Stars.
So scheint das hier gemeint zu sein. Allerdings hat diese Jahrmarktsattraktion
schon länger ausgedient!“ fasste Kim zusammen. „So etwa würd´s dir gehen, wenn
dir irgendwer sagt, ja dich kenn ich aus´m Comic!“
„………….. ja, sehr lustig wie du stets
auf die Fresse fliegst!“ ergänzte Ron. „Mach nur weiter so, seh ich immer
wieder gern!“
„Kinder, denken wir doch mal nach!“
forderte Shego. „Wenn jemand dieses Jahrmarktszenario hier abgelegt hat, das
heißt das, es war mal im Einsatz und stellte eine Comicszene nach. Möglich das
wir genau die da draußen finden könnten? Wer weiß …….. Obwohl, schon die
Vorstellung, da stehen mir die Nackenhaare zu Berge!“
„Und das will bei Shego schon was
heißen!“ kommentierte Ron. „Aber etwas Gutes hat das Teil hier doch. Ein Dr. D,
der dich mal in Ruhe lässt, Shego und ne Bonnie die nicht rumzickt und Kim mit
Gemeinheiten nervt. Ist doch mal ne Abwechslung!“
„Da hast sogar recht, Hase!“ gab Kim
zu. „Wenigstens du kannst hier was Positives entdecken!“
„Und ne Shego, vor der ich keine Angst
haben muß!“ ergänzte Ron.
„Vor der hier nicht, aber vergiss
nicht, das Original steht neben dir!“
„Shego, bitte!“ erinnerte Kim. „Vergiss
nicht warum wir hier sind und wie es scheint haben wir einen Hinweis gefunden.
Na und was für einen. Das ist mehr als ich erwartet habe, mehr als ich mir
hätte ausdenken können!“
„Sehr schön, Prinzessin. Dann erzähl
mal wie es nun weitergeht. Was fangen wir damit an?“
Ron hatte inzwischen auf einen freien
Sitz platzgenommen und sah aus, als würde er auf Bedienung warten. Da konnte er
hier freilich lange warten.
„Ich würd euch ja gerne einladen,
dummerweise is hier nur Selbstbedienung!“ meldete sich Ron.
„Super!“ meldete sich Shegos Sarkasmus.
„Hast du auch eine Idee die sich nicht auf deinen Magen bezieht? Nicht das ich
dich überfordern wollte!“
„Schon klar. Ich würd ihr da mal
zustimmen. Wenn wir was rausfinden wollen, dann sollten wir mal einen Ausgang
finden und sehen, was draußen so los ist. Glaub ja nicht, das wir den finden
der das Teil hier mal zusammengebaut hat. Wär ja interessant zu hören, was der
sich dabei gedacht hat. ………. Aber wenn wir was finden wollen, dann irgendwo da
draußen!“
„Hoffentlich ein Nacho mit besseren
Service!“
„Ron!“
„Ne, er kann wirklich nichts dafür!“
spottete Shego.
Ich dreh
noch durch
„Das reicht Hase, los aufstehen.
Schwing die Hacken!“ Kim packte ihm und zog Ron mit sich. Tat sie regelmäßig,
wenn seine Faulheit mal wieder mit ihm durchging. Sie verließen den KP Aufbau
und erkundeten weitere Plätze. Es gab noch mehr zu sehen, links und rechts war
undefinierbares Zeug abgelegt. Könnte auch aus diversen Filmsets stammen.
Einiges sprach auch genau dafür. Hier standen Plastikpflanzen rum, dahinter
lagen ganze Haufen hingeschmissener Pseudowaffen. Regelrechte Phantasiegewehre
oder aus Kunststoffrohre unterschiedlichen Durchmessers zusammengebastelte
Ungetüme, die sehr gefährliches Zeug darstellen sollten. Frei nach der Regel,
je abgedrehter und seltsamer eine Waffe ausschaut, desto weniger war sie ernst
zunehmen. Wenn sich auf dem Gebiet wer auskannte, dann doch wohl Shego. Sie
trat hinzu und schnappte sich ein besonders seltsam gearbeitetes Mehrfachrohr
mit mehreren Griffen, aufgeschraubte Zacken und mit Drähte umwickelt. Ein
harmloses Spielzeug.
„Na 5 Kilo können´s schon sein!“ wie
sie feststellte. „Zumindest das Gewicht ist ernst gemeint!“
„Dir müßt das doch vertraut sein!“
meinte Kim und sah Ron an.
„Stimmt schon, fette Rohre mit viel
Aufbau, Klingen und scharfen Zacken gehören zum Phantasierollenspiel. Das hier
sieht aus, als käme es vom low Budget Filmset!“
„Dafür bist du unser Experte!“ bemerkte
Kim.
„Na fein wenn er wenigstens dafür zu
gebrauchen ist!“ ließ Shego hören. „Diese Pseudoknarren sehen genau so aus wie
die aus schlechten Filmen, mit wenig Geld und Aufwand hergestellt. Dafür mit
mießen Darstellern, viel hohlen Geschwätz, pathetischen Monologen, idiotischer
Story, dafür aber viel Flammen und Rauch!“
Dabei ging sie in die Knie und hielt
das Rohr auf ein imaginäres Ziel.
„Ja genau so, den Rest müßt ihr euch
dazudenken. Na, wie seh ich aus?“
„Stillhalten!“ forderte Ron sie auf und
zog tatsächlich sein I Phone raus und machte ein Foto.
„Vollkrass. Ja doch. Shego kommt sogar
im Werkstattoverall gut rüber. Na ok, in nen Superheldenoutfit wärst jetzt echt
filmreif!“
„Oder für ne Cosplay!“ fiel es Kim ein.
„Mit martialischen Waffen sieht Shego immer
gut aus!“ meinte Ron dazu. „Die passen voll zu ihr!“
„Was n Jammer Hirsebirne, dabei sieht
man mich selten bewaffnet. Ihr wisst warum!“
Ron probierte inzwischen ein aus
mehreren Rohren zusammengeschweißtes Gerät aus. Bewegen ließ sich da nichts, es
gab zwar einen Griff, aber nichtmal die Attrappe eines Abzugs.
„Ne Ron, damit siehst nicht gerade ………
? Hm, ne, bedrohlich geht anders. Passt irgendwie nicht, du bist nicht der Typ
dafür!“
„Fällt sogar dir auf , Kim!“ sagte
Shego und sah sich Ron mit der Phantasiewaffe an. Sie mußte lächeln, was sie
auf einmal weniger bedrohlich aussehen ließ. „Diese Comicknarren sind eher für
Darsteller geeignet, na halt die mit überbreiten Kreuz und die nicht wissen,
wohin mit den Bizeps. Sind doch die Markenzeichen solcher B Movies. Vermute du
kennst dich da besser aus als ich. Na gut, wir wissen ja, am gefährlichsten
sind die Waffen, die erst gar nicht nach Waffe aussehen.
„Genau Shego. Diese Schränke sehen
gefährlich aus, kommen aber kaum problemlos durch n Kontrollpunkt. Du schon,
dich nimmt keiner wirklich ernst, bis es zu spät ist. Dann sind sie schlauer!“
„Solltest es wissen. Je unfähiger,
desto mehr Poser. Na ja, Ron sieht auch recht harmlos aus. Was wenig hilft, er
ist es meist auch!“
„Deswegen findet er so erfolgreich den
Zerstörungsschalter!“ überlegte Kim.
„Ah ja, jetzt wo du es sagst ……… kommt
dir das nicht auch etwas seltsam vor? Wieso baut jemand Maschinen mit
Selbstzerstörungsschalter die offensichtlich nur darauf warten das irgend n
Spinner den drückt und sich das Teil selbst zerlegt!“
„Na so läuft das doch immer!“ meldete
sich Ron leichtfertig.
„Ron!!!“ Shego sah aus, als wollte sie
ihm die Pseudowaffe über die Rübe ziehen.
„Ähm, was denn?“
„Na rat mal, Hase. Ich muß Shego
zustimmen. Denk doch mal nach, warum wir grad unterwegs sind. Irgendwie ist das
doch hirnrissig. Langsam kommt das mir auch etwas schräg vor!“
„Er ist eben denkfaul!“ bemerkte Shego.
„Aber wenn unser Ron mal seine Birne benutzten würde …….. !“
„Eben Ron. Glaubst wirklich, so
funktioniert die Welt?“ fragte Kim direkt.
„Na ja ……!“
„Na los Hase!“
„Na schön, irgendwo stimmt es schon.
Dr. D´s Maschinen? Wie kann man nur so blöd sein?“
„Es sei denn, man agiert nach Plan den
sich jemand anders ausgedacht hat!“ stellte Kim ihren Verdacht vor.
„Auch deswegen sind wir hier!“
„Wenn da was dran ist, können wir das
überhaupt rausfinden?“ fragte Ron.
„Du sagst es, rausfinden!“ dachte Shego
laut nach. „Herausfinden. Wenn wir aus unserer Welt herausfinden, also den Ausgang
finden, dann hätten wir den Beweis!“
„Wofür? Das unsere Welt irreal ist?“
widersprach Kim.
„Das sicher nicht, so irreal kann sie
ja nicht sein. Sonst stünden wir kaum hier und das Zeug hier besteht auch nicht
aus Luft!“
„Aber was, wenn unsere Welt genauso ne
Attrappe ist wie diese Spielzeugknarren?“ fragte Ron.
„Wahnsinn!“ kommentierte Shego.
„Genau Hase, du denkst ja gelegentlich
doch mal nach!“ meinte Kim dazu.
„Dieses Sammelsurium scheint sogar Ron
zu inspirieren!“ stellte Shego fest.
„Die Sammlung würde jeden inspirieren!“
lautete Rons Antwort.
„Auch wenn wir es offensichtlich mit
nen Müllplatz von Kunstwelten zu tun haben!“ fiel Kim dazu ein.
Inzwischen tippte Ron auf sein I Phone
rum und wunderte sich langsam.
„Verdammter Mist!“ fluchte er.
„Bitte?“
„Ron!“
„Ich erreiche niemanden. Seltsam echt.
Sogar Bonnie ist unerreichbar!“
„Bonnie? Wieso hast du ihre Nummer?“
fragte Kim einigermaßen erstaunt. „Das erklär mir mal!“
Kims Tonfall war in Richtung Empörung
umgeschlagen.
„Kim, mach mal kein Drama draus. Ja,
ich hab sie noch im Speicher. Das hat aber nichts zu bedeuten, nur keine
Panik!“
„Die Kinder und ihre kleinen
Eifersuchtsdramen. Wenn ihr zwei damit fertig seid, könnten wir möglicherweise
klären, warum sich niemand meldet!“ seufzte sie. „Könnt ja wichtiger sein als
die Frage, ob die Hirsebirne was mit Bonnie hat. Nicht daß mich das stören
würde!“
Kim knurrte unzufrieden vor sich hin,
sah es aber dann doch ein. Es gab Prioritäten und daher zog sie ihr Phone und
versuchte zuhause anzurufen. Sie probierte die Nummern der Mädchen von den
Cheerleadern. Es war als würden sie nicht existieren. Ihre Nummern schien es
nicht zu geben.
Shego hatte sich das schweigend
angesehen und zog nun ebenfalls ihr Gerät. I-Phone sind heute ja
Multifunktionsgräte und man ist eben nicht mehr ohne so ein Teil unterwegs.
Nach mehreren Versuchen stellte sich fest, das gleiche Ergebnis.
„Wen wolltest du anrufen? Doch nicht
etwas Dr, D!“ wunderte sich Ron.
„Sicher nicht und zum Team Go zieht es
mich noch weniger, aber n Versuch war s wert. Immerhin hattest den richtigen
Riecher. Frag mich nicht, wo sich diese Halle befindet. Offenbar sind wir weit
weg von Middleton. Sehr weit!“
Seufzend schaltete sie ihr Phon aus und
steckte es ein. „Na schön, wir sind also auf uns allein gestellt. Immerhin ein
Hinweis, sollte an der Sache doch was dran sein? Ein lausiger Lagerraum der
überall sein könnte, aber wir erreichen niemand. Da stellt sich die Frage, wo
zur Hölle sind wir?“ regte sich Shego auf.
„Kein Grund gleich an die Decke zu
gehen. Wir müssen nur vor die Tür, dann finden wir sicher jemand, der uns
helfen kann!“
„Du mit deinen grenzenlosen Optimismus.
Da könnt ich …….!“
„In die Luft gehen wie n HB Männchen?“
meinte Ron zum allgemeinen Erstaunen.
„Du rauchst doch nicht!“ wunderte sich
Kim.
„Ne alte Werbung die ich im Netz
gefunden hab. Ne, deswegen fang ich doch nicht zu rauchen an!“
„Will ich mal hoffen!“ sagte Kim hart.
„Sonst Ärger!“
„Genau Ron, in dem Fall hörst mal auf
unsere Miss Perfekt!“
„Ok, aber was für ‘n Zufall. Hier steht
genau dieses HB – Männchen!“ Ron zeigte dabei auf einen weiteren Aufbau und der
sah aus, als hätte eine Werbefirma ihre Raucherkampagne entsorgt. Und wer weiß,
möglicherweise war genau das der Fall. Hier lagen Plakatstapel, Stapel von
Aschenbecher und überdimensionierte Zigarettenpackungen aus Plastik. Das HB
Männchen fand sich nicht nur als Pappkamerad, sogar auch in 3-D Plastikfigur in
Lebensgröße.
„Da könnt ich durchdrehen!“ schimpfte
Shego. „Wenn das so weitergeht, kommen wir hier nicht mehr raus!“
„Fast wie in nen großen Technikmuseum.
Da kannst auch nicht alles sehen, würdest Tage für brauchen!“ fiel Ron dazu
ein. „Ich hab das mal erleben dürfen!“
„Das hier ist kein Museum, eher ein
Müllplatz der dich in den Wahnsinn treiben kann!“ fluchte Shego und bemerkte,
daß Sie gerade vor einer lebensgroßen Comicfigur stand. Hohl, aus Plastik und
mit einen breiten Grinsen plus übertrieben großen Zähnen. Genau das, was ihr
gerade noch gefehlt hatte. Sie drehte sich plötzlich halb um die eigene Achse
und trat dabei mit dem Bein aus. Ein klassischer Tritt mit der Fußkante traf
die Figur, zerlegte sie in zwei Teile und ließ sie polternd hinfallen.
„Shego!!!“
„Drehst du jetzt durch???“
„Ne, nichts passiert!“ bemerkte Ron,
nachdem der erste Schreck verdaut war. „Shego und ihre Gewaltausbrüche, so ist
sie eben!“
„Geht’s dir jetzt besser?“ fragte Kim
sie vorwurfsvoll.
„Doch, s hilft. Solltest auch mal
machen Schwester. Stay in Training. …….. Schau dich doch an. Was meinst? Warum
bist so ne nervende Streberin die immer die Beste und Erste sein will.
Unterdrückte Aggressionen? Das kommt von!“ sie lächelte erheitert von ihrer
eigenen Ansprache. „Lass doch mal die Sau raus, dann ginge es dir besser und
wer weiß, dann hättest auch mehr Freunde!“
„Dir hat´s offenbar geholfen. Auf
einmal ne Shego, die recht nett erscheint!“
„Echt? Au weh, ich muß an meinen Ruf
denken!“
„Nicht bei uns!“ stellte Kim klar. „Uns
mußt du nichts beweisen. Wir kennen uns schon zu lang!“
Inzwischen sah sich Ron hier um. „Man
könnt aus dem Gerümpel sogar n Museum machen, natürlich nur, wenn Shego nicht
vorher alles zu Kleinholz schlägt!“ überlegte Ron laut.
„Ist eh to much, das schafft nicht mal
Shego!“
„Ok, das ist ja ganz nett, aber zurück
zu unseren akuten Problem!“ forderte sie. „Wir erreichen niemand und wissen
auch nicht genau, wo wir eigentlich sind. Meinst wir müssen nur vor die Tür und
schon finden wir die Lösung?“
„Nun da könnten doch irgendwelche Leute
sein!“ meinte Ron.
„Wäre zu erwarten!“ gab sie zu. „Nur,
warum meinst daß du nur jemand fragen mußt und der kann dir sagen, wo du bist,
ob diese Welt real ist und wie du am einfachsten wieder nach Hause kommst?“
„Na bisher ………!“ Ron fehlten auf einmal
die Worte und er ließ den Satz offen.
„Genau das!“ bemerkte sie dazu. „So
bist es gewohnt und sogar dir kommen langsam Zweifel!“
„Ich seh worauf du hinauswillst!“
meldete sich Kim. „Könnt es sein, das uns da draußen niemand helfen kann oder
es auch nur will? Dann stehen wir da!“
„Wie bestellt und nicht abgeholt!“
ergänzte Shego.
Das ist
kein Spiel
„Wenn wir hier wenigstens was
Nützliches finden würden!“ ärgerte sich Ron.
„Es scheint hier nichts zu geben, was
zu gebrauchen wäre!“ meinte Kim mit wenig Hoffnung in der Stimme. „Deine Brille
hast ja bekommen, Glückwunsch. Aber sonst ….. nichts, nicht mal ne Info!“
Ron fing auf einmal an zu grinsen, was
Kim und Shego nicht entging und naturgemäß wunderten sie sich schon. Es schien
völlig unmotiviert.
„Was ist denn so lustig, Maisbirne!“
„Das hier erinnert mich echt an ein
Computerspiel. Wir hängen hier in der Halle fest und müssen da durch und den
Ausgang finden. Dann kommt die nächste Aufgabe!“ stellte Ron seine Überlegung
vor.
„Der Experte spricht!“ meinte Shego
grinsend.
„Ron, das ist kein Computerspiel. Nimm
dich zusammen!“ forderte sie verärgert.
„Woher willst das wissen?“ widersprach
Ron. Das Shego ihn gerade zum Experten ernannt hatte, schien sein
Selbstwertgefühl zu fördern. „Wär das ein Computerspiel, du könntest es gar
nicht beurteilen. Woher könntest du wissen, wie real das alles ist?“
„Was soll das? Rief sie wütend aus.
„Das ist kein Spiel und unsere bisherigen Einsätze ……..!“
„Ja Prinzessin?“ spottete Shego. „Die
waren auch kein Spiel? Irgendwie schon. Ich muß Ron zustimmen. Ob Computerspiel
oder Comic, wie wollen wir das denn feststellen ………..? Sie machte eine
Denkpause um dann fortzufahren. „Eure Einsätze, …… immer vollständig mit allen
Extremitäten zurückgekommen, ……. nie ernsthaft was passiert um womit ihr es
alles aufgenommen habt. Seltsam, nicht?“
„War alles nicht echt?“ fragte Kim
empört.
„Wenn es dich beruhigt, meine Tritte
waren echt. Das du dich dabei gut geschlagen hast, war in der Tat kein Spiel.
Frag Ron!“
„Warum?“ meinte Kim.
„Du kannst gut austeilen, wolln wir mal
nicht kleinreden und genau das könnten wir noch brauchen, wer weiß?“
„Mich auch?“ fragte Ron skeptisch.
„Sogar dich. Seltsam, aber du bist der
Chaot in der Truppe. Könnt ja noch nützlich sein!“
„Wofür Shego?“
„Ich hab keine Ahnung, was wir da
draußen vorfinden, wo wir rauskommen und wie es da zugeht. Wir sollten besser
auf Überraschungen gefasst sein!“
„Du kennst dich mit sowas aus, kommt
vermutlich von der Arbeit!“ erinnerte sie Ron an diverse Einstiege.
„Klar, ich hoff doch, das war nicht zu
fiktional und ist noch zu was zu gebrauchen!“
„Nein!“ rief Ron spontan aus.
„Was ist?“ fragte Kim.
„Noch so n Themenpark als Ablage.
Diesmal offenbar Star War´s!“ verkündete Ron seinen Fund.
„Denk nicht, daß wir hier
Laserschwerter finden!“
„Irrtum Shego!“ bemerkte Ron dazu.
„Hier sind welche. Ok, natürlich erwarte nicht mal ich, das sie funktionieren!“
Er hatte nun eine dieser Taschenlampen
in der Hand. Sah jedenfalls fast wie eines der alten Blechmodelle aus, mit der
guten alten Varta Batterie. Kim trat derweil gegen einen herumliegenden Helm
eines Stormtroopers. Scheppernd flog er gegen das Modell eines X Wingflügleres.
„Halten wir uns nicht unnötig lange
hier auf!“ forderte Kim.
„Na schau an Prinzessin. Sogar du
verlierst langsam die Geduld. Klar, dieses Gerümpel bringt uns auch nicht
weiter. Ich sollt grad mal …….!“
Fassungslos blickte sie auf ihre Hände.
Ron und Kim sahen sie an und begriffen sofort, was passiert war. Oder besser,
was nicht passiert war. Shego wollte ihre Hände entflammen und einen grünen
Plasmablitz abfeuern. Etwas das sie schon so oft getan hatte, daß sie nicht
mehr drüber nachdachte. Ihre Fähigkeit hatte noch nie versagt.
„Oh nein, was für ne Sch….!“ wollte Ron
sagen.
„Ron!“ fiel ihn Kim ins Wort.
„Ne, schon ok, das wär mein Satz
gewesen!“ reagierte Shego mit unsicherer Stimme. Das erlebt man bei ihr auch
nicht oft. „Was für n Desaster, das ändert einiges!“
„Früher wär ich heilfroh gewesen, wenn
ich mal kein grünes Feuer abgekriegt hätte!“ erinnerte Ron. „Aber jetzt ist das
natürlich Mist. Darauf können wir dann nicht mehr bauen …… Das ich das mal
sagen würde. Ne, tut mir echt leid für dich Shego!“
Mitfühlend legte er ihr die Hand auf
die Schulter. Normalerweise würde Ron das nie machen, Shegos Antwort wäre auch
eher schmerzhaft gewesen, aber im Moment konnte sogar sie eine Aufmunterung
gebrauchen.
„Könnt aber auch n Hinweis sein!“
vermutete Kim.
„Da könntest richtig liegen.
Möglicherweise haben wir unsere vertraute Welt längst verlassen. Deswegen
erreichen wir niemanden und übernatürliche Kräfte kannst hier kicken!“ sie
ballte wütend die Fäuste. Freilich war ihr schon klar, daß ihr das auch nicht
helfen wird.
„Je eher ich mich damit abfinde, desto
leichter wird es! Na schön, dann müssen wir uns im Notfall eben anders
behelfen!“
„Mach kein Drama draus!“ forderte Kim
aufmunternd. Ich hab auch keine besonderen Fähigkeiten und ich bin sicher, mit
deine Kampfstyle haust notfalls jeden weg, wenn nötig. Das dürftest ja noch
können ….. Zudem, erinnert mich an Team Go, da haben wir es auch ohne besondere
Fähigkeiten gepackt!“
„Danke auch!“ antwortete sie und ihre
Stimme hatte auch schon mal härter geklungen. „Du meinst es ja gut, aber es ist
trotzdem ein Schock, wenn du etwas verlierst, auf das du dich bisher immer
blind verlassen konntest. Shit auch!“
„Was sagst dazu Hase? Was sagt dein
Leitfaden dazu?“
„Bin noch nicht durch, aber Superkräfte
sind hier demnach verboten. Frage beantwortet?“
„Wohl eher nicht!“ entgegnete Shego.
„Wenn ich an Dimension Twist erinnere, da konnt ich es!“
„Au ja, da hast sicher bei einigen
schmerzhafte Erinnerungen hinterlassen!“ erinnerte Kim. Sie schauderte bei dem
Gedanken.
„Wenn´s dir hilft Shego, immerhin bist
nicht allein betroffen. Ron dürfte es nicht besser gehen, auch wenn er davon
nicht einfach so Gebrauch machen kann. Aber nun dürft das Zeug weg sein!“
„Ja genau, dieses Affenzeug kann ich
dann wohl auch vergessen!“ vermutete Ron.
„Na schön, dann haben wir noch unsere
bescheidene Ausrüstung, unsere Handkante und unseren Verstand. Nur bei Ron bin
ich mir da nicht so sicher!“ verkündete Shego die neue Situation.
„Ich seh, zu deinen Sarkasmus hast
wieder zurückgefunden!“ bemerkte Kim.
Sie trat eine Stormtrooper Rüstung zur
Seite und schuf etwas Platz. Sie setzten sich auf die freie Palette. Langsam
war doch ne Pause fällig. Ron blätterte derweil in seiner Zeitung.
„Na schau an, das dürfte euch
interessieren!“ verkündete er überzeugend.
„Zum
Thema Superkräfte. Die wünschen sich viele, na eigentlich alle Menschen. Kann
ja nützlich sein. Für alles Mögliche, um erfolgreich was zu mopsen, schneller
von A nach B zu kommen, seinen Nachbarn neidisch zu machen oder doch noch an
die Schnecke von der Nebenbank ranzukommen.
Dummerweise
haben sie aber keine Superkräfte und brauchen dann doch wieder Technik um den
Reifen zu wechseln und in die nächste Stadt zu fahren. Deswegen erfinden einige
von ihnen Geschichten und statten die Figuren darin mit Superkräfte aus. Dabei
übersehen sie den Kulturschock, den ihre Figuren fraglos erleiden, wenn sie
sich in die Realwelt verirren und auf einmal ohne ihre Superkräfte auskommen
müssen. Ziemlich rücksichtslos würden sie meinen? Da stimme ich ihnen
vorbehaltlos zu, nur das hilft den Betroffenen auch nicht weiter. Sind sie
zufällig ein Marvel Superheld, der sich hierher verirrt hat, spielen sie in
Gefahrsituationen nicht den Helden (witzig nicht?) sondern gehen sie in Deckung
wie jeder normale Mensch, der weiß, daß es gesünder ist, nicht in der Flugbahn
eines Geschosses zu stehen!“ las Ron vor.
„Na was sagt man dazu?“
„Pffffft, das will erstmal verdaut
sein!“ bemerkte Kim dazu.
„Schon schräg!“ gab Shego zu.
„Hier, es geht noch weiter!“ erklärte
Ron.
„Die
Realwelt ist für fiktionale Besucher ein gefährlicher Ort. Eigentlich
betrachtet, ist es hier nicht gefährlicher als anderswo auch, doch für
Superhelden die es gewohnt sind zu fliegen, durch Wände zu brechen oder von
Dächer zu springen, kann es hier sehr schnell böse Überraschungen geben. Sind
sie nicht fähig, sich ganz schnell umzustellen und zu kapieren, das man hier
einige Dinge nur einmal macht und sie sich von den Durchschnittsbewohnern allenfalls
durch ein bescheuertes Outfit unterscheiden, dann haben sie hier keine hohe
Lebenserwartung und müssen sich weder um Altersrente noch um
Lebensversicherungen Gedanken machen. Wie sie sehen, wir können auch diesem
Umstand etwas Positives abgewinnen. Wollen sie sich jetzt beschweren, warum sie
niemand gewarnt hat? Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund. Was haben sie
auch als Superheld in der Realwelt verloren?“
„Vollkrass, nicht?“ meinte Ron.
„Wenigstens humorvoll geschrieben!“
meinte Shego dazu.
„Wenn ich das richtig verstanden hab,
dann könntest auch du Probleme bekommen!“ überlegte Ron. „Auch ohne
Superkräfte, so wie du bisher rummachst, da mach ich mir langsam Sorgen!“
„Wie das Ron? Was hat sich denn bei mir
geändert?“
„Klar was er meint. So wie du
normalerweise rumturnst, das könnt noch mal schmerzhaft werden!“ beantwortete
Shego die Frage. „Was wenn wir bereits in der vielzitierten Realwelt sind, ohne
es bemerkt zu haben?“
„Fragen wir doch unseren Experten!“
meinte Kim. „Wie sieht’s aus Hase? Wenn man diese Weltgrenzen oder was das auch
ist, ….. na wenn man da durchgeht, Woran merkt man das?“
„Oh weh, bin ich darin Experte?“ Ron
kratzte sich hinter den Ohren. „Wir haben ja schon Erfahrung mit sowas in der
Art. Mein ich mal. Ok, das waren Fernsehwelten aber viel vom Übergang in die
nächste Serie haben wir ja nicht gemerkt!“
„Muß ich zustimmen!“ stellte Shego
fest. Das wir in ner neuen Serie waren, haben wir doch erst durch den
veränderten Raum, der Ausstattung oder den nervigen Pfeifen gemerkt!“
„Aber da konntest Plasma abfeuern!“
erinnerte Ron sie.
„In den Serien ist das also erlaubt,
hier nicht?“ wunderte sich Kim. „Frag mich besser nicht nach dem Grund!“
Ron war wieder am Lesen und schien eine
interessante Stelle gefunden zu haben.
„Na schau an, da hab ich was Mädels!“
meldete er sich zu Wort. „Es geht um Logik. Genau Kim, du fragst dich gerade,
wo bleibt da die Logik?“
„Und? Na dann lass mal hören!“
„Thema Logik.
Logik
für Besucher aus Fiktivwelten. Wenn man Storys erzählt, dann kann schon mal der
logische Zusammenhang auf der Strecke bleiben. Das ist nicht weiter tragisch,
solange es den Handlungsfluß nicht stört und niemand dumme Fragen stellt, etwa
von der Sorte, wo denn bitteschön die Menschheit herkommt, wenn Eva nur zwei
Söhne hatte und einer davon, noch bevor er (wen eigentlich?) heiraten konnte,
erschlagen wurde.
Ist eben
so, frag nicht so blöd. So kennen sie ihre Welt. Zu schade auch. Ich muß ihnen
trotzdem mitteilen, daß wir in der Realwelt auf Logik bestehen, denn ohne den
logischen Zusammenhang von Ursache und Wirkung funktioniert unser Laden nicht.
Finden
sie sich besser damit ab, daß sie keine sperrige Kanone mit Munitionskasten aus
der Tasche eines Trainingsanzugs hervorzaubern können. Oder das es kaum möglich
ist, minutenlang aus einen Schnellfeuergewehr zu schießen, wo soll denn das
Zeug in der Anzahl bitte herkommen? Aus dem handlichen Magazin wohl kaum. Davon
abgesehen, wenn sie nach einiger Zeit oder Regenwetter nicht mehr ganz so
frisch aussehen, verlassen sie sich besser nicht darauf, daß an der nächsten
Ecke nur jemand mit frischer Kleidung auf sie gewartet hat.
Der
Ortswechsel kann hier etwas mühsam werden. Sie müssen wenn sie von A nach B
wollen, jeden Punkt auf der Strecke zurücklegen. Einige Teile davon einfach aus
Bequemlichkeit auszulassen oder weil es da ohnehin nichts Interessantes zu
sehen gibt, das geht hier zu ihrem Leidwesen nicht. In welcher Zeit sie das
schaffen, ist ihnen überlassen und zu Fuß geht es immer, wenn auch nicht so
schnell. Mit einen Fahrrad wären sie zwar schneller am Ziel, allerdings bilden
sie sich nicht ein, hier stehen funktionierende Fahrräder einfach griffbereit
rum. Wenn ja, dann sind sie reparaturbedürftig oder Fahrradschrott, wenn
fahrbereit, dann sind sie abgeschlossen und ob sie gerade den passenden
Schlüssel haben? Das gilt übrigens auch für den Rest fahrbarer Technik.
Was den
Zeitfluß angeht, das ist wie beim Ortswechsel. Vom Zeitpunkt A nach Zeitpunkt B
müssen sie jede Sekunde durchlaufen. Einfach mal einige langweilige Stunden
überspringen ist nur durch Schlaf möglich, sie kennen das sicher aus ihrer
Schulzeit, ebenso die unsanften Erweckungen aus den Teenagerträumen!“
„Is ja echt n schräger Text!“ wunderte
sich Shego. „Wer schreibt sowas zusammen, ob wir den mal treffen können?“
„Warum Shego?“ fragte sie Kim. „Was
hast vor?“
„Iiiiiich? Gar nichts, überhaupt
nichts!“ antwortete sie unschuldig und es fehlte nur noch das :-) Zeichen.
It s my
life and i do what i want – glaubst du!
„Die Idee ist ja nicht so daneben!“
meinte Ron dazu. „Nur sollten wir den Schreiber nicht mit der Absicht suchen,
um ihn eine reinzusemmeln. Ey Shego, was bitte soll denn das bringen?“
„Blinde Rache?“ fragte Kim direkt.
„Wofür? Für dein Scheißleben? Ist es wirklich so scheiße und selbst wenn, du
hast es doch so gewollt!“
„Hm ja, …… genau das wär die Frage.
Mein Scheißleben? Dein Leben? Ist es wirklich unser Leben? Und wenn wir eben
das rausfinden, wie geht’s dann weiter? Können wir unser Leben in die eigene
Hand nehmen?“ sie atmete tief durch und zog die Beine an. „Ok, ich hätt mal
wieder Grund um auszurasten. Aber so kommen wir ja auch nicht weiter. Aber bei
passender Gelegenheit geht’s rund und dann zähl ich auf dich Prinzessin!“
„Wir sind doch für unser Leben selbst
……..!“ dachte Kim laut nach.
„Echt?“
„Na ja……….!“
„Ist es unser Leben? Wie steht’s mit
deinen Leben, Kim? Zufrieden damit?“
„Wie meinst das?“
„Na schau mal, du heizt um die Welt,
legst dich mit Superschurken und genmutierte Monster an und die größte Sorge
deiner Eltern scheint ,du könntest vorehelichen Sex haben!“ Shego sah
nachdenklich aus. „Ich weiß ja nicht!“
„Wie sieht’s bei dir aus?“
„Tia, Aufregung, Einbrüche, Hirnis die
das Desaster bereits im Bauplan einzeichnen und stets dumme Trivialstorys aus
der Weekly Wonder!“ sie machte eine Kunstpause. „Möchtest du nicht mitmachen?
Probier´s doch mal aus. Zusammen kommen wir überall rein. Könntest echt gut
drin werden und müßtest nicht mehr für mau arbeiten. Ne, ich seh s ein. In
unserer Welt kannst das nicht bringen. Als wenn dich jemand dran hindern
würde!“
„Wer denn bitte?“ fragte Kim skeptisch.
„Irgendwer, den wir in Middleton
bestimmt nicht treffen werden. Sagt mir mein Riecher. Aber wie sieht das in
dieser Welt aus?“
„Hier kannst keine Blitze abfeuern und
überall ein und ausbrechen. Schon vergessen?“
„Hab ich nicht, erd mich eben anders
behelfen müssen. Kriegen wir schon hin. Aber ich meine halt, hier könntest es
möglicherweise mal probieren!“
„Böse werden?“
„It´s good to be bad!“
„Ist doch auch nur so n
Klischeespruch!“ wiedersprach Kim.
„Geht klar. Und du selbst. Erfüllst du
nicht selbst Klischeebilder? Teenieheldin!“ sprach Shego verächtlich aus.
„Schön und gut!“ meldete sich auch Ron
mal wieder. „Wir sollten langsam mal zusehen, daß wir hier rauskommen!“
„Ok, Pause beendet!“ stimmte Kim zu.
„Genug geredet, Zeit das mal was
passiert?“
Kleiner
Einschub aus dem Leitfaden.
Tips und
Hinweise für fiktive Personen mit Wunsch nach Veränderung. Kotzt dich dein
Leben an? Immer wieder das gleiche Spiel? Du fragst dich, warum immer das
vorhersehbare Ergebnis bei rauskommt, egal wie sehr du dir den Arsch
abarbeitest? Glückwunsch, Dein Verstand funktioniert sogar. Andernfalls wärst
du kaum zu solchen Überlegungen fähig. Deinen Freunden geht es meist nicht so
gut. Oder so, sie haben weniger Sorgen und sind glücklicher, da sie weit davon
entfernt sind, ihre Welt oder ihr Leben zu hinterfragen. Die sind so debil, das
sie vollauf zufrieden sind, wenn es nur was zu fressen, oder auch zu saufen,
dann weniger jugendfrei, was zu rauchen oder zu f……. gibt. Worauf sie aus
Jugendschutzgründen zumeist verzichten müssen. Jedenfalls sind sie mit
einfachen Mitteln ruhigzustellen, dann machen sie ihren Job und halten
gemeinhin die Fresse.
Sie
gehören eher zu der kritischen Sorte? Fein, wird ihnen aber wenig helfen, denn
die Story wird nicht von ihnen geschrieben und sie haben da wenig mitzureden,
genaugenommen haben sie gar nichts mitzureden. Zudem haben sie nur wenig
Möglichkeiten, den fiktionalen Charakter ihrer Welt zu erkennen. Doch es gibt
Ausnahmen. Hier und da gibt es Lücken, Übergänge oder Crossover die Durchlässe
zu Nachbarwelten schaffen. Nein, lassen sie ihr Physikbuch im Regal. Die
Schulphysik hilft ihnen da auch nicht weiter, im Gegenteil. Da erfahren sie
nur, daß Übergänge zu anderen Welten und überhaupt fiktive Welten völliger
Quatsch sind und nicht existieren. Wollen sie in einem seriösen Buch nachlesen,
daß es sie gar nicht gibt? Woraus die Frage folgt, wie jemand den es gar nicht
gibt, ein Buch lesen kann, das ihm mitteilt, das er ……..! Siehe auch Kapitel,
Logik für Bewohner von Fiktivwelten.
Endlich kamen sie an eine Mauer die den
Raum begrenzte und es gab sogar Fenster. Durch die fiel noch genug Licht um
festzustellen, es was draußen noch hell genug. Eine Eisentür daneben erwies
sich erwartungsgemäß als verschlossen. Das Fenster schien einen einfacheren Weg
zu bieten.
„Na wie vermutet, Türen sind meist
verschlossen und ob ich den passenden Schlüssel hab?“ überlegte Shego.
„Hast du?“ fragte sie Kim.
„Ich hab einige Universalschlüssel,
stets bei der Arbeit zu gebrauchen. Passen für etliche Schlösser, aber nicht
überall. Hier geht’s auch durchs Fenster. Los Ron, Baumleiter!“ verlangte sie.
Genau so lief es und das Fenster hatte
sie schnell offen. Ein Sprung und draußen war sie. Ron folgte mit etwas Verzögerung,
was sie nicht weiter wunderte und landete schnaufend im Gras.
„Ron, etwas weniger Nachos und du wärst
nicht immer die wandelnde Lachnummer, nur so als gutgemeinter Tip!“
„Sagt mir Kim auch stets!“ antwortete
er.
Ein weiterer etwas gelungenerer Sprung
und Kim stand neben ihnen. Vor ihnen ein Zaun allerdings mit einigen Löchern.
Keine große Sache, schon standen sie an einer Straße und fragten sich, wohin
die wohl führt, ob sie es als Anhalter versuchen sollten.
„Wir könnten überall sein!“ stellte Kim
fest.
„Wie geht’s weiter?“ fragte Ron
Erstmal ging es gar nicht weiter. Sie
standen am Straßenrand und von einer Bushaltestelle weit und breit nichts zu
sehen. In weiten Teilen der USA ist das nicht ungewohnt. Da haben sie es nicht
so mit öffentlichen Verkehrsmitteln und wer kein Auto hat, hat hier auch nichts
zu suchen. Sie schienen in einen Industrie oder Lagerpark gelandet zu sein.
Oder gestrandet. Denn es war doch recht still. Das auch nach zwanzig Minuten
kein Motor zu hören war, schien dann doch etwas ungewohnt, eine ziemlich
verkehrsberuhigte Zone.
„Um es als Anhalter zu versuchen, müßte
wenigstens was vorbeifahren!“ überlegte Ron.
„Kimmie könnt sich ja freimachen!“
spottete Shego.
„Warum nicht du?“ sagte Kim während sie
nicht verhindern konnte das sie rot wurde. Shego und ihre anzüglichen
Gemeinheiten.
„Hab ich doch nicht nötig, mal davon
abgesehen, würde nichtmal das was helfen. S kommt ja niemand hier vorbei!“
„Ist das jetzt so eine Situation wie
aus dem Leitfaden?“ fragte sich Ron. Es geht nicht weiter und es gibt auch
niemand der uns ne Mitfahrgelegenheit organisiert. Sollten wir uns daran
gewöhnen, daß es nicht immer so flüssig von A nach B geht?“
„Ich mein, das finden wir gleich raus!“
beantwortete Shego diese Frage und hatte ihr I Phone rausgezogen, das offenbar
noch mit weiteren Funktionen ausgestattet war. „Schau an, das kennen wir doch
schon!“
Sie zeigte auf eine unauffällige
Stelle, die sich durch nichts vom Rest hier zu unterscheiden schien.
„Na schaut mal, hier flimmert wieder
die Luft. So warm ist es doch gar nicht. Ich denke aber, hier kommen wir …… ne,
keine Ahnung wohin, aber wir kommen weiter. Na wie sieht’s aus?“
„Wenn ich nicht weiß wo das hinführt,
da könnt ich schon ne Gänsehaut kriegen!“ meinte Ron dazu.
„Weichei, stell dich nicht so an. Wer
weiß, erinner dich an deinen Vergleich. PC Spiel. Aus der Halle sind wir raus,
hier geht’s zur nächsten Aufgabe!“ stellte Shego ihre Vermutung vor.
„Finden wir es raus!“ forderte Kim sie
auf und stieß Ron durch, dann folgte sei selbst nach. Shego sah wie sie sich
wieder scheinbar in kleine Pixel auflösten. Sollte das irgendwas zu bedeuten
haben? Keine Zeit für, dachte sie sich und sprang selbst durch.
Noch ein
Einschub aus dem Leitfaden
Thema
Fan Fiction. Als Fiktivwesen haben sie möglicherweise schon von Fan Fiction
Schreiber gehört. Nicht? Na das soll nicht mein Problem sein. Selber blöd.
Irgendwer schreibt doch ohnehin ihre Story auch wenn sie nichts davon wissen
und saudumm wie sie sind, glauben sie der Sprung von der Brücke auf den Güterzug
wäre ihre Idee gewesen? Und daß es sie dabei nicht in vier Teile zerlegt hat,
finden sie auch normal? Ihnen ist echt nicht mehr zu helfen. Was für n Jammer,
dabei können Fan Fiction Schreiber recht hilfreich sein. Etwa wann es darum
geht, andere Fiktivwelten und ihre Bewohner kennenzulernen und sie wissen doch,
Reisen bildet und erweitert den Horizont. Oder wenn sie mal aus ihren Knast
ausbrechen wollen um endlich mal so verbotenes Zeug wie Alkohol und Sex
kennenzulernen, oder nur mal herzhaft und wenig jugendfrei abfluchen wollen.
Alles was sie bisher nicht durften und von dem sie keine Ahnung haben. Daher
könnte man manche der Storys auch mit Fan Ficktion überschreiben und die Motive
der Hobbyautoren sind alles andere als edel und gemeinnützig. Aber das soll uns
mal nicht weiter stören. FF Schreiber spinnen gerne rum, schreiben alternative
Handlungen weil sie grad Langeweile haben, weil ihnen die Story nicht zusagt
oder sie wünschen sich ein anderes Ende der Story. Soweit geht’s ja noch, nur
sobald sie anfangen die Geschichte zu versexen, dann könnten sie Probleme
bekommen. Denn sie müssen die Schnapsideen ja umsetzen. Da sollten sie nochmal
drüber nachdenken. Das gilt besonders, wenn sie an bewegungsfaule überfressene
FF Schreiber geraten, die zudem Angst vor der Welt draußen haben (denn da gibt
es Ungeheuer, Bekloppte, Fledermäuse im Tiefflug, Taubenscheiße,
Wachturmverkäufer) und deren größtes Abenteuer in einer nächtlichen Autopanne
mit platten Reifen bestand, dann haben sie ein ernstes Problem. Denn die wollen
Äktschen, besser noch harte Äktschen. Können gar nicht genug von kriegen und
sie, blöd wie sie sind, sollen dafür ihren Kopp hinhalten. Zum Ausgleich dürfen
sie dafür auch mal einen in der Kneipe trinken.
Aber
seien sie gewarnt. Als jugendfreie Comicfigur haben sie sicher noch nie Alkohol
getrunken. Ne, haben sie nicht. Daher könnt sie schon ein großes Pils umhauen.
Also, ich hab sie gewarnt.
Nun zu
einen heiklen Thema. FF Schreiber meinen, sie hätten zuwenig Sex. Ja, sie
selbst möglicherweise auch. Das dürfte wohl zutreffen. Daher meinen sie, sie
als Fiktivwesen sollten wenigstens etwas mehr davon haben. Ihre Motive sind
dabei alles andere als uneigennützig, das nur so nebenbei gesagt. Dummerweise
gehen sie dabei nicht allzu rücksichtsvoll vor und übersehen daß Sex für den
durchschnittlichen Fiktivweltbewohner mehr als peinlich werden kann. Why?
Na warum
wohl? Sie sind ein Fiktivwesen aus einen jugendfreien Comic? Wetten? Die Wette
kann ich gar nicht verlieren. Sie hatten noch nie Sex. Na schön, der Begriff
ist jetzt etwas daneben, Sex hat man ja auch nicht, man macht Sex mit jemand,
zweckmäßigerweise vom anderen Geschlecht, notfalls auch allein. Aber wetten?
Sie haben das noch nie gemacht. Sie wissen gar nicht wie das geht. Woher auch?
Meine Fresse, kann das peinlich werden. Sorry wenn sie weder vom Originalautor
noch von den FF Schreibern besser vorbereitet wurden. Soviel Rücksicht dürfen
sie eben nicht erwarten, die denken eben, es wird schon klappen, die kommen
schon klar, wir können uns doch nicht um jeden Mist kümmern.
Aber wer
weiß, möglicherweise gelingt es ihnen die Realwelt zu finden und den Autor
ihrer Story oder einen der FF Schreiber zu treffen.
In dem
Fall möchte ich sie daran erinnern, auch in der Realwelt gibt es Gesetze und
Körperverletzung oder Totschlag sind hier nicht gestattet, auch für sie gibt es
da keine Ausnahme. Wie ich darauf komme? Na auf welche Ideen kann man schon
kommen, wenn man zufällig mal dem überm Weg läuft, der dich zig mal durch die
Scheiße gejagt hat und dabei bequem vom Schreibtisch zusah.
.
Was
glaubst du wo du bist?
Wie hat das eigentlich angefangen? Es
gibt viele Punkte, die man als Anfang betrachten könnte. Such dir einen aus.
Was ich in dieser Kneipe mache? Na saufen, macht man da gemeinhin. Aber nicht
nur. Ich lese gerade. Eine Abhandlung über Crossover die ich von einer
Studentin bekommen hatte, sie hatte daran gearbeitet, das Projekt aber
aufgegeben. Zu unseriös, das macht sich nicht gut im Lebenslauf.
Probleme haben die Leute. Ist echt nicht
zu glauben, noch nichts vom Leben gesehen aber schon an die Rente denken. Oder
die Scheißkarriere? Aber der Text schien doch vielversprechend zu sein.
Crossover, eine Überschneidung zweier Geschichten, die in völlig getrennten
Welten spielen. Oder auch drei oder mehr Geschichten. Ginge auch, wenn auch
etwas komplexer. Schön, aber wer hirnt sich sowas aus und wozu soll das gut
sein? Jedenfalls wurde die Komplexität von unterschiedlichen Welten und
Handlungsträgern dargestellt und die Frage aufgeworfen, was passiert, wenn sie
aufeinandertreffen? Langsam verstand ich, warum ihr dieses Projekt etwas zu
peinlich wurde. Man ist schließlich auf der Uni und nicht bei nen Science
Fiction Verlag, dem selbst dieses Thema wohl zu schräg wäre. Ich versuchte mir
das mal vorzustellen. Käpt’n Hook trifft auf Käpt’n Ahab? Hilf mir den weißen
Wal abzustechen, dann fangen wir gemeinsam Peter Pan? Was, n Junge der fliegen
kann? Verscheißern kann ich mich selbst. Bein beim Walfang verloren? Wie hast n
das geschafft min Jong? Ich mußte grinsen. Was für ne bescheuerte Vorstellung.
„Scheint ja lustig zu sein!“
Na darauf hab ich grad noch gewartet,
von der Seite angequatscht zu werden.
„Wüßt nicht was dich das angeht!“
„Ich dachte nur….!“
„Stör mich nicht beim lesen und
saufen!“
So, das wäre geklärt. Normalerweise
werde ich hier auch in Ruhe gelassen. Diesmal kann ich echt kein
Kneipengeschwätz gebrauchen. Vor allem nicht bei diesem Thema. Na dann les ich
grad mal weiter, sie wollte den Text ohnehin nicht wiederhaben. Soll heißen, Thema
ist für sie abgehakt. Und warum mußte ich mich damit beschäftigen? Na gerade
nichts zu tun und Langeweile. Na man kann ja mal seinen Gedanken Auslauf geben
und frei rumspinnen. Was wenn der Unfug real wäre? Was, wenn nicht einfach zwei
Figuren aufeinandertreffen, sondern zwei unterschiedliche Universen mit
unterschiedlichen Gesetzen und Weltbildern? Na das könnte heiter werden. Als
wenn diese Welt nicht schon bekloppt genug wäre. Dabei ist das gar nicht so
fiktiv. Gerade hier in Frankfurt treffen doch ständig Menschen mit
unterschiedlichen Vorstellungen und Weltbildern aufeinander. Und was für
Weltbilder, da wundert man sich schon, wenn das meist ohne schwere Schäden
ausgeht. Wie bin ich überhaupt an diesen Text gekommen? Hat was mit meiner
Mitarbeit an nen Fanzine zu tun, daher eben. Kennt kein Mensch und die Auflage
ist nicht der Rede wert, schimpft sich Interworld und ist nur ne Spielwiese für
Autoren, deren Texte im Verlag nicht gebraucht werden. Schon weil es für SF aus
dem deutschen Sprachraum keinen Markt gibt. Könnt ich ausrasten. Wer bestimmt
darüber? Aber fleißig Lizenzen aus den USA bezahlen. Die ganze SF Literatur ist
doch USA dominiert. Ich überlegte, nein, kein Wort vom amerikanischen
Kulturimperialismus. Auf dieses Niveau muß ich mich nicht begeben. Mir reicht
schon die Dauerpropaganda der Antiimps von der Amistartbahn. Unfug, als wenn
die im Ernstfall darauf angewiesen wären. Na was juckts mich. Hat eben jeder so
seine Hobbys. Und ausgerechnet ich werd kaum was dran ändern, bestimmt nicht das
Verlagsprogramm. Wie hat es im Fanzine einer ausgedrückt? Es gibt so wenig SF
aus dem deutschsprachigen Raum, weil die Leut nicht schreiben können. Ja
sicher, sie haben alle mal schreiben gelernt, aber sie sind einfach zu
bierernst. Ihre Storys sind zu ernst geschrieben, immer geht es da gleich um
Leben und Tod oder um den Weltuntergang, darunter scheint nichts zu laufen.
Kein Wunder, wenn kein Verlag damit Geld riskieren will. Treffend ausgedrückt.
S scheint echt ein hausgemachtes Problem zu sein. Und was das größte Problem
dabei zu sein scheint, ist ihre Humorlosigkeit. Die Themen vom Weltuntergang,
Atomkrieg und Totalüberwachung sind einfach zu ernst und wichtig. Das ist nicht
lustig, da gibt es nichts zu Lachen.
Ich trank aus und machte mich auf den Heimweg.
Doch nicht so richtig. Draußen regnete es, ich kam vorbei an einer bereits
verwitternden Wandschrift. Startbahn Stop. Na danke, das ist auch kein
weltbewegendes Thema mehr, nicht mal hier in Bockenheim. Ich machte mich auf
den Weg in die nächste Kneipe, das Wetter war nicht gerade der
Stimmungsaufheller. Zudem hatte ich ein Exemplar unseres Fanzines dabei und
wollte es noch fertiglesen.
Bis jetzt ist die Story doch recht
alltäglich normal geraten. Aber aus Erfahrung weiß man ja, der Wahnsinn schleicht
sich bereits an der nächsten Ecke ran.
„Hi, can you help me?“
Na sowas, etwas ungewohnt hier abends
in Englisch angequatscht zu werden. Aber gut.
„My english is not so perfect, let s
see.“
Wen hatte ich da vor mir? Jung, blond,
schwarzer Pulli und Jeans. Hm, Tourie? Na mal sehen und dann fragte er mich, ob
ich ne Frau gesehen hätte, die er wie folgt beschrieb. Na soweit ich das
verstand. Rothaarig, Jeans und langen schwarzer Pulli und KP Aufdruck. Die
würde er suchen. Da konnte ich nicht weiterhelfen, aber wenn doch, ich würd s
ihr sagen. Ah ja, er sei Ron Stoppable, für den Fall, daß ich sie wieder
Erwartens treffe und ihr Name wäre Kim Possible. Ernsthaft? Na ich hoff ich
habe das richtig verstanden, dieses Amienglisch ist doch etwas ungewohnt und
das trotz notorischen AFN Konsums.
Ich ging weiter und schüttelte nur den
Kopf. Was war denn das eben? Leut gibt’s. Ich ging weiter vorbei an ein A im
Kreis und den Schriftzug von der Natostartbahn. Das nimmt eh keiner mehr ernst.
Dagegen sind ja die Inschriften im Uniturm schon Hochkultur. Etwas in Gedanken
versunken ging ich um die Ecke und prallte mit jemanden zusammen.
„Ey, tschuldigung!“
„No matter, all ok!“
Oh, da hatte ich mich gewohnheitsmäßig
etwas anglisierend ausgedrückt und entsprechende Antwort erhalten. Und von wem?
Ich sah sie mir etwas genauer an, nicht zu fassen. Genauso wie sie mir vorhin
der Typ beschrieben hatte. Zufälle gibt’s?
„Sorry Miss, you re Kim Possible?“
Nun sah sie aber erstaunt aus.
„Yes, i am, you know me?“
“No, but i met Ron Stoppable. He asked
for you!”
“Oh fine, he s here. We have lost us!”
Na dann freut´s mich, das ich doch noch
helfen konnte. Oder so in der Art und wollte bereits weiter. Ich prallte gegen
den Rücken von jemand. Na sowas. Gar nicht gesehen, wo kam die denn her? Noch
ehe ich mich dazu äußern konnte, hatte sie mich bereits am Kinn gepackt und
gegen die Wand gedrückt. Ich war erstmal völlig daneben. Die war sogar etwas
kleiner, sah etwas seltsam aus. Grauer Overall, als käme sie grad aus der
Werkstatt vom Motorschrauben. Wer rennt denn so rum und das noch abends in
Bockenheim?
„Shego, loslassen!“ Hörte ich hinter
mir.
Klar in Englisch, aber zwecks
einfacherer Verständigung schalten wir mal auf Babbelfisch um.
„Shego? Was denn das für ein Name?“
„Ruhe Prinzessin. Und wo steckt Ron?“
„Entschuldigung, ich will ja echt nicht
stören, aber ihr scheint euch ja zu kennen. Kann ich dann weiter und ich denke
ihr kommt sicher alleine klar!“
„Kann nicht weit sein. Und dieser
freundliche Mensch hier könnte uns doch dabei helfen, also Finger weg Shego
oder es funkt doch noch!“
Sie ließ mich los, na also. Was sollt
ich auch machen, ich kann mich ja schlecht mit Frauen prügeln. Sah dabei auch
nicht schlecht aus, schwarze lange Haare, etwas bleich mit n Stich ins Grüne. Oder
war das nur das Straßenlicht? Und schwarzen Augen, mit einen Blick, bei dem man
sich eher von einer Pythonschlange beobachtet glaubte und der einen hoffen
ließ, sie habe heute schon gefrühstückt.
„Wir kommen sicher klar, aber wer bist
du überhaupt? Und wie es scheint hast du was verloren!“
Sie bückte sich.
„Is nicht wahr, die Interworld? Na was
n Zufall. Erzähl nur noch, die schreibst da drin!“
„Ja, das tu ich sogar. Aber woher kennt
man in den USA diese Blatt? Hätt ich nicht gedacht, haben wir da Fans?“
Die Rothaarige mischte sich ein: „Ja,
habt ihr. Mindestens einen und wer weiß, könnt ja mehr als Zufall sein!“
„Ah ja, verstehe ich jetzt zwar nicht
aber macht wohl auch nichts!“
Die Schwarzhaarige sah mich an: „Ist
jetzt nicht wahr, die Interworld und du bist nicht zufällig VerSchreiber?“
Brr, was denn nu los? Wo nehmen die das
nur her?
„Keine Ahnung wo sie das hernehmen aber
es stimmt. Ich schreibe unter VS. Hoff doch, die Texte sind nicht allzu
schnarchig geraten. Auf die Buchmesse werden sie es garantiert nicht schaffen!“
Also nach zufälliger Begegnung schaut
das je nicht gerade aus. Aber was geht hier vor? Irgendwie dachte ich, so kann
die Welt doch nicht funktionieren. Ok, die in Film und Buch schon, aber doch
nicht diese, die man allgemein für die reale Welt hält. Tia, was soll ich nun
damit anfangen?
„Na also, da seid ihr ja!“ hörte ich
eine Stimme von hinten.
„Ron, endlich!“ sagte die Rothaarige.
Ich sah zurück, ah ja. Das war er. Der
Terz den wir hier machten hatte ihn offenbar hergeführt.
„Na fein, habt ihr euch ja gefunden.
Schön, kann ich jetzt ….?“
„Na komm, du willst uns doch nicht
schon verlassen. Wenn man schon n Fanzine findet und dann, was für ‘n Zufall
einen der Schreiber trifft, so ne Gelegenheit lassen wir doch nicht ungenutzt!“
sagte die Schwarzhaarige und sah mich dabei an, als würde sie drüber nachdenken
……..!“
Der anderen, Kim nannte sie sich,
schien das nicht zu entgehen.
„Shego, ich kann s riechen was du
wieder im Kopp hast. Beruhig dich, wir wissen ja noch gar nicht was der nette Mensch
damit zu tun hat oder überhaupt. Sollten wir nicht erst versuchen etwas mehr zu
erfahren?“ meinte sie moderierend. „Das ist nicht Dimension Twist!“
„Shego, immer kurz vorm Ausrasten!“ kam
es nun von dem Jungen. „Das bringt uns auch nicht weiter. Könnten wir nicht mal
drüber reden?“
Ich wurd immer noch nicht schlau draus.
Sehr seltsam das hier. Na was soll´s, versuchen kann man s ja mal.
„Ich weiß ja nicht so recht, wer ihr
seid und was euch hierhergeführt hat, aber wenn ihr mir mal erklärt, was ihr hier
wollt oder so, …. ob ich euch dann weiterhelfen kann, will da mal nichts
versprechen, aber mal sehn!“
„Na klasse, es geht doch!“ rief dieser
Ron erfreut.
„Genau, reden wir doch mal in Ruhe
drüber. Wir haben da eh einige Fragen!“ erläuterte die Rothaarige, ja, Kim hieß
sie also? Na gut, soll mir erstmal recht sein.
„Sieht ja hier etwas ungewohnt aus!“
gab der Junge von sich. „Wo sind wir denn überhaupt?“
„In Bockenheim selbstverständlich!“
„Hm, ja?“
„So?“
„Ich seh schon, damit könnt ihr wenig
anfangen. Stadtteil von Frankfurt, würd ich mal meinen!“ erklärte ich die
Örtlichkeit.
„Frankfurt?“ fragte Shego.
„Na mit Geo ….!“ meinte der Junge. Ah
ja, mit Erdkunde, na bin ich auf vertrauten Gebiet. Das ist der Main, das ist
der Rhein, das ist Land Hessen und die hat gesessen. Woran man sich auf einmal
erinnert? An den alten Spruch aus der Schulzeit. Ich hielt aber den Mund, daß
der Witz verstanden wird, das wollt ich hier nicht unbedingt voraussetzen. Und
es ist ja keine Schande, wenn ….. ne, Moment mal. Wieso wissen die nicht, wo
sie sind?
Haben
wir ein Zeitproblem?
„Wir sind in Frankfurt und das liegt in
Deutschland, auch als good old Germany
bekannt. Wieso wißt ihr nicht wo ihr seid, wie das denn?“ fragte ich direkt.
„Danke dafür!“ sagte darauf die Rothaarige.
„Deutschland also. Nein, wußten wir nicht. Das könnte daran liegen daß wir
nicht wie üblich geflogen sind. Dann wüßten wir s besser, obwohl, die Airports
sehen doch eh alle gleich aus. Wir sind eher auf etwas ungewohnte Art gereist.
Grad waren wir noch in den Staaten, dann in ner Lagerhalle……!“
„Wo die war, können wir ohnehin nur
vermuten, Prinzessin!“ ergänzte die Schwarzhaarige und betrachtete mich mit
einen etwas abgemilderten Blick. Vergleichbar dem eines Hais, der zu der
Ansicht gelangt ist, der letzte Taucher lag doch etwas schwer im Magen. „Na
schau an, bist ja doch zu was zu gebrauchen. Nett zu wissen, wo wir sind, schon
mal n Anfang. Aber ich denk wir hätten doch noch einige Fragen. Oder hast
gerade was Unaufschiebbares zu tun?“
Der Tonfall besagte, das war eine
rhetorische Frage, wenn doch, dann vergiss es ganz schnell. Das einzig
Unaufschiebbare sind jetzt wir.
Na das hätt ich mir schon denken
können. Leute gibt’s und wieso muß gerade ich an die geraten?
„Wir könnten ja mal in Ruhe drüber
reden!“ schlug ich vor. „Ich wüßt da schon was. Na ja, die zwei sehen mir etwas
jung aus, ok für die besser kein Hochprozentiges!“
„Why not? Du kennst dich hier aus? Na
dann lass mal sehen!“ griff die Schwarzhaarige meinen Vorschlag auf.
Ich strich in Gedanken die letzte
Kneipe. Da mit zwei jungen Frauen einlaufen? Ich sah bereits die Schlägerei im
Anmarsch. Daher lotste ich sie in eine etwas moderatere Ecke, glaubte ich
wenigstens. Wir fanden sogar einen freien Tisch, nur heut schienen doch einige
von der falschen Sorte hier zu sein. Bevor sich einer falsche Hoffnungen machen
konnte, warf ich einen Blick in die Richtung, versuchs nicht erst, s wird weh
tun. Nett gemeint, aber aus Erfahrung weiß ich, die hören nicht auf dich.
„Sag mal Shego, nicht?“ fragte ich sie.
„Übermäßig kräftig siehst zwar nicht aus, aber es scheint, als könntest schnell
und unerwartet austeilen. Täusch ich mich oder kannst wirklich was?“
Sie sah mich erstaunt an.
„Warum? Muß ich hier was beweisen?“
„Möglicherweise ja, es könnte Probleme
geben!“
„Das einzige Problem hier bin ich!“
sagte sie mit Nachdruck.
Und die kamen schneller angeschissen
als wir bestellen konnten.
„Ist hier noch frei?“ fragte der Typ
rhetorisch. Natürlich war es ihn egal ob, es ging nur drum, sich dazuzusetzen
und die Frauen anzumachen. Man kennt das Spiel.
„Kannst es ja versuchen, aber es könnt
ne böse Überraschung geben, die sehen nicht so aus, als wollten sie sich von
dir anmachen lassen!“
Schon wurde er aggressiv. Auch das war
vorhersehbar. Nun normalerweise gibt es zwei Möglichkeiten. Einfach die
Wirtschaft verlassen oder man lässt es drauf ankommen. Schwer zu sagen, warum
ich diesmal die zweite Möglichkeit wählte. Irgendwie war ich neugierig, was
dahintersteckt. Soll heißen, was können die zwei wirklich.
„Nicht doch, ich doch nicht!“
kommentierte ich mit unüberhörbaren Spott. „Es könnt von unerwarteter Seite was
auf die Backe geben. Sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt!“
Die rothaarige Begleiterin hatte sich
das angesehen und versuchte noch zu schlichten.
„Entschuldigung, wir wollen hier keine
Probleme und könnten wir nicht ……?“
Weiter kam sie nicht. Ganz so
sprachfest schien der Typ nicht zu sein und ließ es hören.
„Ey, halt die Klappe wenn du kein
Deutsch kannst!“
Er wollte sich setzen, war ja klar, von
dem Plan lassen sich solche Gestalten weder mit gutgemeintem Rat, noch mit
Drohungen, noch mit sonstwas abhalten. Der Junge schien das irgendwie nicht
mitzubekommen zu haben oder er verstand es nicht, was weiß ich. Offenbar wollte
er sich hinsetzen und griff sich dazu genau den Stuhl, auf den sich der Typ
setzen wollte. Ein Klassiker aus diversen alten S/W Filmen. Schon krachte der
mit dem Hintern auf den Boden. Jetzt war die Katastrophe nicht mehr
aufzuhalten. Er stand wieder auf und sah genau so aus, als überlegte er wen er
zuerst ……
Shego schien das auch so zu sehen und
was nun passierte, war in der Tat ungewöhnlich. Das sieht man echt nicht jeden
Tag. Dabei gab es wenig zu sehen, so schnell ging das über die Bühne. Offenbar
hatte sie ihn einen Tritt verpasst und sein Handgelenk gepackt und ihn die
Flasche aus der Hand gedreht. Sehr gut waren die Lichtverhältnisse hier nicht
und es ging fix. Da konnt ich den Vorgang eher rekonstruieren als das ich
wirklich was gesehen hätte. Mit schmerzverzerrtem Ausdruck saß er auf den Boden
und nun wollte sich offenbar noch einer einmischen. Diesmal dachte die
Rothaarige nicht mehr dran zu moderieren, endlich hatte sogar die begriffen.
Sie packte ihn, schien seine Eigenbewegung zu nutzen und schleuderte ihn über
den Tisch. Ich war mehr als beeindruckt. Die beiden können ja doch mehr als es
auf den ersten Blick erscheint. Der Rest hier blickte schnell woanders hin,
offenbar hatte jeder kapiert, daß es besser war, sich nicht einzumischen.
„Na bitte, es geht doch. Auch ohne Plasmafeuer!“
stellte sie fest. „Und wie ich sehe, Kimmie du hast es auch hier drauf, nur
weiter so, könnt mir grad wieder Spaß machen!“
„Das war echt klasse!“ rief ich
beeindruckt. „Ne, habt ihr spitze gemacht. Allerdings schlag ich vor, wir
verschwinden besser. Kommt mit, wir finden sicher noch was wo es weniger Stress
gibt!“
„Ne, mit Shego kann man auch nirgends
hingehen, schon zerlegt sie die Hütte!“ erklärte der Junge.
„Ne, ganz verkehrt Junge!“ widersprach
ich. „Mit der Frau würd ich überall hingehen. Die ist echt klasse. Kompliment
Miss!“
„Oh, vielen Dank. Endlich jemand, der
meinen Einsatz zu würdigen weiß!“ sagte sie darauf.
„Kims Einsatz auch?“ fragte Ron.
„Na ja, die kann ja doch was.
Allerdings die ist eher der Typ, Soziologiestudentin, Psychologin!“ die
Verachtung in meiner Stimme war vermutlich unüberhörbar. „Ich kenn etliche von
dieser Sorte. Wollen stets schlichten, moderieren und bieten sich notfalls als
Puffer an. Selbst da, wo es Idioten gibt, die nur eine Sprache verstehen. Na
dafür hat sie noch rechtzeitig die Kurve gekriegt und kapiert, daß es hier
nichts zu verhandeln gibt!“
„Hörst du das Prinzessin?“ fragte sie
die Schwarzhaarige mit Spott. „Da hat dich einer gut beschrieben, dabei kennt
er dich noch keine halbe Stunde!“
„Übrigens, was Ron angeht, echt gute
Chaotenaktion. Scheint n Talent für sowas zu haben!“
Wir sahen zu das wir weiterkamen.
Erstmal weg hier.
„Was mir noch einfällt Miss, sie haben
mir vermutlich einige Kratzer erspart. Sie haben was gut bei mir!“
„Danke auch, war doch selbstverständlich!“
sagte Shego. „Kommt so was hier oft vor?“
„Nein, eigentlich nicht, jedenfalls
nicht in dieser Gegend. War mal ne ärgerliche Ausnahme. Normalerweise benehmen
sich die Leut. Machen wir uns rüber zum Koz, da dürfte es weniger Ärger geben!“
„Na gut, nicht das ich Angst davor
hätte. Na Kimmie? Mal was dazugelernt?
„Sollte ich?“ fragte die Angesprochene.
„Mit deiner Einstellung kommst eben
nicht weit, jedenfalls nicht bei denen, die nur noch eine Sprache verstehen!“
sagte sie belehrend. „Und dann solltest du noch an Ron denken. Du weißt doch,
es gibt Situationen, da ist jedes Wort reine Zeitverschwendung!“
„Offen gesagt, ich such ja nicht nach
Stress!“ erklärte ich ihnen während wir unterwegs Richtung Uni waren. „Nicht
das ich mir das nicht vertraut wäre, aber das so n Typ von ner Frau
zusammengefaltet wird, das hab ich noch nicht gesehen. Reife Leistung, muß ich
sagen, sieht man euch gar nicht an!“
„Wenn das jemand in der High erfährt
….. !“ befürchtete Kim.
„Was? KP prügelt sich mit Besoffenen?“
spottete die Schwarzhaarige. „Wär was für Weekly Wonder. Oder n gefundenes
Fressen für Bonnie? Ich kann dich beruhigen, Prinzessin. Die werden das nie
erfahren, wir sind sehr weit weg von der High, ich fürchte verdammt weit!“
„Könnten ja ne Mail schicken!“ meinte
Ron.
„Ah ja doch!“ meinte Kim. „Wär n
Versuch wert!“
Sie sah mich an und fragte direkt: „Du
kennst dich doch hier aus, wo finden wir ein Internetcafe?“
Ich sah sie erstaunt an.
„Internetcafe? Wo wir hinwollen gibt es
auch Kaffee, kein Problem. Aber Internet? Ich fürcht ich hab da was nicht
verstanden. Habt ihr sowas in den USA?“
Jetzt sah sie mich erstaunt an.
„Was denn? Klar doch und hier sollte es
das doch auch geben!“
Ganz offensichtlich hatten wir ein
Verständigungsproblem. Wir sprachen offenbar nicht von der gleichen Sache.
Sowas kommt zwar vor, nur ob es sich hier um ein Verständigungsproblem
kultureller Unterschiede handelte? So weit sind wir von den USA ja nicht
auseinander.
„Sorry, ich kenne den Begriff
Internetcafe nicht. Gibt es hier nicht. Ganz sicher nicht. Also ihr habt sowas
und das ist?“ fragte ich geradeaus.
„Na was soll daran schwer zu verstehen
sein?“ fragte die Rothaarige. „Internetcafe, na da wo die Rechner stehen und da
könnten wir ins Netz und mal sehen, ob wir wen erreichen!“
„……………………!“
Mir fehlten die Worte. Ich überlegte
was ich darauf antworten könnte. Was sie gesagt hatte, kam ja mit einer
Selbstverständlichkeit rüber, als rede sie über Spiegeleibraten mit
Plasmafeuer.
„Wie kann man über einen Rechner
jemanden erreichen? Nein, nie von gehört und ich versicher euch, in ganz
Frankfurt finden wir kein Internetcafe. Das wüßt ich ja, möglicherweise sind
wir hier etwas zurück!“
„Also irgendeiner von uns kapiert was
nicht!“ stellte die Schwarzhaarige fest. „Die Frage ist nur, wer!“
„Ihr habt hier kein Internet?“ fragte
Ron mit einiger Verwunderung in der Stimme. „Das gibt es doch wohl nicht!“
„Internet? Etwa sowas wie Computer die
miteinander verbunden sind und auf denen man Nachrichten verschicken kann?
Sogar in Echtzeit? Wenn man so will, gedrucktes telefonieren? Nun ja, kenn ich
von einen SF Roman. Glaub ich hab mal ne Rezi für geschrieben. Genau, der
nannte das Internet. Aber das ist n Science Fiction Text, soweit sind wir noch
lange nicht!“ erklärte ich, ohne Rücksicht ob die auch nur ein Wort davon
verstanden.
„Na bitte!“ antwortete der Junge.
„Genau sowas. ……. Ne, Moment mal. Wieso Science Fiction?“
„Stop, wart mal!“ sagte Shego dazu.
„Ich hab einen ziemlich mießen Verdacht. Versuchen wir s mal!“
Sie sah mich direkt an und fragte:
„Sach mal, welches Jahr schreiben wir?“
Ich blickte verwundert zurück:
„Seltsame Frage. 1988 natürlich!“
„…………………!“
„Ähm ……………..!“
Au weih ……………….!“
„Was ist los? fragte ich. „Ihr seht
aus, als hätt ich eben verkündet, daß die Erde doch eine Scheibe ist!“
„Mist!“
„Das ist krass!“
„Jetzt haben wir echt n Problem!“
„Wir sind in der falschen Zeit
gelandet!“ stellte Shego fest. „Klar, das erklärt einiges. In dieser Zeit gibt
es kein Internet und wir sollten gar nicht erst versuchen, wen zu erreichen!“
„Stimmt Kim!“ meinte Ron. „Selbst
telefonieren wäre sinnlos, was willst du sagen, wer du bist?“
„Wenn ich das richtig seh, dann sind
wir nicht nur in einer anderen Welt gelandet, sondern haben und von unserer
Zeit entfernt, na Klasse!“ überlegte Kim mit ärgerlicher Stimme. „Na schön,
machen wir das Beste draus. Wer weiß wie lang wir hier festhängen!“
Mittlerweile hatten wir das Unigebiet
erreicht. Hier klebten noch die Überreste einiger Poster, die zu irgendeinen
Kongress aufriefen, den ich guten Gewissens ignoriert hatte. Mußt ich mir nicht
antun und ich hatte auch kein Interesse, mich als Spitzel verdächtigen zu
lassen, nur weil ich nicht dem Szeneklischee entspreche. Da waren noch die
Poster für ein Konzert zu sehen. Nichts was man kennen müßte. Der Wind trieb
ein paar Pappbecher und etwas Papier über den Platz. Es sah alles noch recht
alltäglich aus. Doch mittlerweile kam mir die Idee, daß es hier alles andere
als alltäglich zuging und was soll das mit der Zeit? Na das konnte ja ein
seltsamer Abend werden. Ob ich dazu was schreiben sollte? Ne, das wär selbst
der Interworld zu schräg, von den Verlagen will ich gar nicht erst anfangen.
Wir betraten das Koz, hier alles wie üblich. Wir suchten uns einen freien
Tisch.
„Ok, ich besorg uns was, für euch beide
vermutlich eher Alkoholfrei?“
„Die dürfen ja noch nichts trinken!“
erklärte mir Shego. „Ok, hier sind die Gesetze möglicherweise etwas anders,
kenn mich da nicht so aus. Ne, besser die bleiben trocken!“
„Ok, ich achte drauf. Die zwei sehen
mir echt so aus, ne die vertragen noch nichts!“
Ich kam also mit zwei Flaschen Bier
zurück und für unsere Kids, zwei Flaschen eigentlich für Leut gedacht, die noch
fahren müssen. Gab´s hier auch. Na geht doch. Allzu viel Aufmerksamkeit
schienen wir nicht zu erregen, hier liefen andere noch schräger rum. Shego in
ihren Werkstattoutfit fiel hier nicht weiter auf. Kim und Ron sahen fast aus,
wie Touries auf n Tagestrip.
„Na gut, wir können ja mal drüber
reden!“ sagte ich. „Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt ihr aus der
Zukunft? Ich frag besser nicht erst nach Laserwaffen!“
„Nein, das lässt besser bleiben!“
antwortete Shego mit Nachdruck. „Das hatten wir bereits. Wir sind schon zweien
begegnet, die behaupteten auch aus der Zukunft zu kommen. Waffen hatten sie
aber nicht dabei!“
„Also keine Beweise!“ stellte ich fest.
„Wieso sind Waffen ein Beweis?“ fragte
Kim. „Wir sind auch nicht bewaffnet!“
„Kimmie, die Diskussion hatten wir doch
grad!“ bemerkte Shego. „Ok, dieser freundliche Mensch kann das nicht wissen!“
Sie sprach mich direkt an: „Warst ja
nicht dabei, wir haben bereits drüber geredet. Wir reisen unbewaffnet, wir
brauchen keine!“
„Ah ja, natürlich. Ihr habt ja grad
gezeigt, warum ihr keine braucht und eure Vorführung war auch beeindruckend
genug!“ überlegte ich hörbar. „Dacht nur wegen der Geschichte mit der
Zukunft…..!“
„Oh no!“ Shego fing auf einmal an
scheinbar unmotiviert zu lachen.
„Ne echt!“ sagte sie als sie sich
wieder beruhigt hatte. „Ist schon schräg. Warum denken alle, wenn es um die
Zukunft geht, gleich an Laserwaffen? Gibt es nicht mal bei uns. Laser sind
fette Geräte, meist fest installiert und n Kleinkraftwerk brauchen sie auch
noch. Nicht für mobilen und schnellen Gebrauch geeignet!“
„Schon kapiert, unsere Vorstellungen
von der Zukunft sind eben von diversen SF Büchern bestimmt und vor allem an die
Erwartungen an die Technik. Da sind wir immer noch im neunzehnten Jahrhundert.
Wir glauben an die Technik, die alle Probleme lösen wird. …….. Aber wenn ich das
richtig verstanden habe, das mit dem Internet ist also doch mehr als technische
Spekulation?“
„Sorry, ich werd hier nichts
vorhersagen. Was es in dieser Welt geben wird, da will ich mir nicht anmaßen
die Zukunft zu kennen. Wir nutzen jedenfalls Internet!“
„Für uns ist das
Selbstverständlichkeit!“ erklärte Kim.
„Jau!“ nahm Ron den Faden auf.
„Deswegen waren wir auch etwas geschockt, das es sowas hier nicht gibt. Na so
etwa, als hättest auf einmal kein elektrisches Licht mehr oder wenn was auf
einmal weg ist, worauf du dich immer verlassen hast ohne noch drüber
nachzudenken!“
„Vielen Dank für die taktvolle
Ansprache, Hirsebirne!“ meldete sich Shego mit einer etwas schrägen Antwort.
Möglicherweise klang sie nur für mich schräg.
„Sorry, das wollt ich nicht ……..!“
„Schon gut, kein Thema. Hat ja auch so
gut geklappt und es gibt endlich auch mal was zu trinken!“ meinte Shego dazu.
„Will mich mal nicht beklagen, genau das gab´s ja bei unseren früheren Trips
nicht und bisher war s doch recht nett oder wie siehst du das Kimmie?“
„Na ja, so richtig gefordert wurden wir
bisher nicht!“
„Irgendwie werd ich nicht schlau
draus!“ kommentierte ich. „Na was solls, muß ja nicht alles wissen!“
„Nein, mußt nicht!“
„Man soll niemand seine Sichtweise
aufzwingen!“ sagte Shego und setzte die Flasche an. „Bringt nur Stress,
explodierende Planeten und Raumschiffe und unverhältnismäßigen Waffeneinsatz.
Hat uns einer erklärt, der sich mit sowas auskennt. Frag mich nicht woher.
Zumindest tat er so als wüßte er von was er redete!“
„Da soll einer schlau draus werden!“
seufzte ich resigniert.
Ziemlich
abgedreht
„Dabei wüßt ich echt nicht, wer besser
für geeignet wäre!“ erklärte der Junge seinen Einfall. „Sieh mal, Interworld, n
Blatt das über den Horizont blickt und über abgefahrenes Zeug schreibt…….? Ok,
ich seh schon wo es hängt. Wie waren ja auch erstmal skeptisch, ne sogar
sauer!“
„Worauf?“ fragte ich und hatte da
bereits so meine Vorstellung.
„Na was wenn man dir erzählen würde,
deine Welt ist nur ein Comic? Du bist eh nur gezeichnet und das ist alles nicht
real. Hat sich nur einer ausgedacht!“
„Würd ich auch an die Decke gehen!“
überlegte ich. „Wenn meine Welt nicht real ist, worauf sitzen wir gerade? …… Oh
shit. Ne, das kommt mir vertraut vor. Ist Thema etlicher Romane. Auf den
Gedanken sind schon einige Schreiber gekommen. Hab selbst einige Rezis zu
verfasst!“
Ich atmete tief ein und genehmigte mir
erstmal einen Schluck.
„Was wenn wir uns unsere Welt nur
einbilden? Könnten wir überhaupt beurteilen wie real sie ist, oder ob wir nur
eine Traumwelt im Gehirn erschaffen? Tun wir ja eh jede Nacht!“
„Schau mal an, so ganz daneben scheint
das doch nicht zu sein!“ meinte Kim darauf. „Deswegen sind wir unterwegs. Genau
darüber wollen wir mehr erfahren. Und jetzt sind wir im Jahr Achtundachtzig
gestrandet? Na ganz toll gelaufen!“
„Wenn man euch zuhört, was habt ihr
euch reingepfiffen?“ kam es von der Seite.
Den hatte niemand eingeladen. Ja, der
hat uns gerade noch gefehlt, besonders mir. Ich drehte mich zur Seite um dem
die Meinung zu geigen. Das war ohnehin mal fällig.
„Halt dich aus Geschichten raus, die eh
zu hoch für dich sind. Lies die antiimperialistischen Aufrufe, da bist auf
vertrauten Gebiet und überhaupt. Politkommissare deiner Sorte halten doch eh
nichts von der Interworld. SF ist doch nur kleinbürgerlicher Scheiß. Oder wie
war das?“
Ich hatte deutsch geredet. Daher mußte
ich das denen erklären, Hatten die ja nicht verstanden, dafür waren wir die
Pfeife los. Auch was. Kann sie einfach nicht ab, diese Politaktiven die
glauben, mit einigen brennenden Mülltonnen kann man die Welt auf den Kopf
stellen und sich ernsthaft einbilden, mit Hasskappe und Spitzelparanoia und
ihrer Politform lässt sich noch was verändern. War mal, die Party ist vorbei
und die haben es nur noch nicht gemerkt. Und wenn die Party der nächsten
Generation steigen sollte, dann seid ihr ey schon zu alt und habt da nichts
mehr verloren. Ich beendete meine privaten Gedankengänge und meldete mich
wieder hörbar.
„Na ja, unser Blatt erfreut sich bei
denen die ernsthafte Politik machen keiner großen Wertschätzung. Was sie nicht
verstehen ist eben überflüssig und bringt den Kampf nicht voran, wenn es um
Kunst geht, dann sind sie genauso engstirnig!“
„Erinnert mich an Ron!“ ließ die
Schwarzhaarige hören. „Was man nicht fressen kann, interessiert mich nicht!“
„Ey!“
„Nicht ganz so daneben Hase!“ erinnerte
Kim.
„Die kanns nicht lassen!“
„Du auch nicht!“ erinnerte sie ihn.
„Dachte es gäb jetzt mal´n anderes
Thema, Shego!“ brummte Ron vor sich hin. „Aber du findest doch noch ne
Gelegenheit mich runterzumachen. Hast sonst Entzugserscheinungen?“
„Etwas Spaß darf ich doch haben, sei
froh, daß ich dir hier kein Feuer unterm Arsch machen kann. Vermiss ich doch
ein wenig!“
„Nicht hinhören, das geht nur die
beiden was an!“ sagte Kim geradeaus. „Aber zum Thema, die kennen immerhin euer
Fanzine!“
„Vom Hörensagen. Ne, das sind nicht
unsere Leser. Könnt auch gut drauf verzichten. Das Blatt ist ja nur ne
Spielwiese, niemand muß davon leben. Die Politszene hat es nicht so mit
Fanzines und verstehen tun sie s eh nicht!“
„Warum das?“ fragte Ron. „Der Leitfaden
ist doch interessant und ganz nett geschrieben!“
Ich mußte grinsen, als ich das hörte.
„Na wunderbar, wenigstens ein Fan.
Danke auch, man freut sich doch mal über etwas Feedback!“
„Ich will ja jetzt nicht behaupten, wir
wären fiktiv!“ meinte Ron. „Aber wie viele gibt es, die sich für die rechte
fiktiver Figuren einsetzen, oder sich auch nur Gedanken drüber machen? Viel
werdens nicht sein!“
„Genau dafür hat mich die Politwelt
zusammengeschissen!“ seufzte ich. „Soll ich weiterreden?“
„Nur zu!“ ermunterte mich Ron.
„Spinnerei, nutzloser Kram,
Zeitverschwendung, Eskapismus, Realitätsflucht. Das waren noch die eher
moderaten Vorwürfe. Dafür hab ich ne klare Antwort auf sowas. Wie gehen wir mit
fiktiven Personen um? Da geht’s gar nicht darum, es geht um uns. Es sagt
einiges über uns selbst aus. Wer nicht fähig ist imaginären Personen
Grundrechte zuzugestehen, also wem das scheißegal ist, weil es sind doch eh nur
imaginäre Figuren …… dem werden auch seine Mitmenschen in der realen Welt
scheißegal sein. Ich weiß, eine etwas verquere Argumentation aber ich hab
Beweise!“
„Na ist doch verdienstvoll. Wenn sich
wenigstens einer Gedanken macht!“ ließ Shego ihre Zustimmung hören. „ Und
welche Beweise gibt es?“
„Die Politszene ist der Beweis. Da
geht’s um viel Papier, Theorie, Strategien und kämpfende Völker und Klassen.
Alles abstrakte Konstruktionen hinter denen die Menschen verschwinden bis von
ihnen nichts mehr zu sehen ist. Die Menschen sind ihnen scheißegal. Wem das
Leben imaginärer Figuren egal ist, dem ist auch das Leben realer Menschen nicht
so wichtig. Netter Gedanke, nicht?“
Ich machte eine Denkpause und fuhr
fort.
„Die halten uns für Spinner, hatten
dafür n Kon und da ging es um sowas wie revolutionären Aufbruch. Den haben die
sich auch nur eingeredet. Als wenn die nur einen Funken reale Macht hätten. War
sogar drin, hab mich aber dann doch verzogen. Bevor sie mich für n Spitzel
halten, weil ich nicht verrottet genug rumlaufe. Aber die sind Realisten, wir
Spinner!“
Kim schloß die Augen und dachte nach.
Es war zu sehen, wie sie nach Worten suchte!“
„Was die Politik hier angeht, da weiß
ich zu wenig von und werd mich sicher nicht einmischen. Aber ganz so ne
Spinnerei muß das ja nicht sein. Wer weiß? Möglicherweise war es die
Interworld, die uns hergeführt hat. Wir haben sie an einen etwas seltsamen Ort
gefunden. Zufall? Möglich, oder auch nicht!“
„Eben, schon mal was vom KP Set gehört?
fragte Ron.
„Bitte was?“
„Ne, war auch nicht zu erwarten!“
stellte Kim fest.
„Wär auch etwas zuviel verlangt!“ gab
Shego ihre Ansicht kund.
„Wir haben grad eine Auflage von
einhundert Stück, so im Schnitt, mal mehr mal weniger. Was weiß ich, wo sie
überall landet? fragte ich mich eher selbst. „Soweit ist s ja ok, aber was meint
ihr? Konnt ich euch weiterhelfen? Ich wüßt nicht mal wobei!“
„Warum kann ich hier kein Plasmafeuer
aus der Hand abschießen?“ fragte nun Shego.
„Was bitte? Plasmafeuer? Natürlich
können sie das nicht, niemand kann das, ich kenne jedenfalls niemand der das
könnte!“ antwortete ich einigermaßen erstaunt.
„Na da kannst ja froh sein Hase. Die
macht dir hier kein Feuer untern Hintern!“ sagte Kim und ich wunderte mich auch
darüber.
„Hab ich was verpasst? Irgendwie
versteh ich das nicht!“
„Dabei hast doch was drüber
geschrieben. Superkräfte sind hier verboten oder so!“ erinnerte Ron mich an
meinen eigenen Text.
„Ey, nu mal langsam, das war doch eher
als Satire gemeint!“
„Und wenn es keine Satire ist?
reagierte Shego etwas ärgerlich. „Ich muß mich erst mal dran gewöhnen. Sorry,
aber noch vor kurzer Zeit konnt ich das und damit einiges anstellen. N Gefühl
als würdest deinen Haustürschlüssel verlieren und mußt nun zusehen, wo du
übernachten kannst!“
„Was? Plasmafeuer aus der hohlen Hand
schütteln?“ fragte ich ungläubig. „Ist nicht ihr Ernst!“
„Ihr voller Ernst!“ belehrte mich der
Junge. „Ich kenn mich da aus, hat es oft genug vor den Füßen oder konnt grad
noch wegspringen!“
„Wir überfordern dich doch nicht?“
fragte Kim mit einigen Sarkasmus in der Stimme.
„Doch, offenbar tun wir genau das!“
stellte Shego mit einiger Sicherheit fest.
„Sorry dafür Miss, aber ich hab es
ihnen nicht verboten. Geben sie mir nicht die Schuld!“
„Würd ich doch nie tun!“ sagte sie und
verzog spöttisch den Mund. „Offenbar klappen einige Sachen hier nicht, die für
uns bisher selbstverständlich waren. Das ist ja der Grund für unsere Reise!“
„Oder so!“ machte Shego ihren Unmut
Luft. „Was ist das hier für ne Scheißwelt, in der ich kein Plasma abfeuern
kann?“
„Kann ich ihnen auch nicht sagen!“
erklärte ich mein Unverständnis. „Das ist die Welt die ich kenne und ich lebe
hier nun mal. Sorry, ich kenne keine anderen Welten, wenn es sie denn geben
sollte. Wenn es um Theorie zum Thema Parallelwelt geht, ich habs nicht so mit
Physik. Außerdem versteht eh keiner was das soll. Mir reicht schon meine Welt,
sie kann gemein genug sein!“
„Haben jedenfalls einige Sätze von
unseren Besuchern aufgeschnappt. Ob die mehr drüber wußten?“ meinte Kim dazu.
„Ach die, genau!“ fiel es Ron ein.
„Arthur und Ford!“
Ich spitzte die Lauscher, wer, was?
„Wie hießen die?“
„Na Arthur Dent und Ford Prefekt!“
erklärte der Junge. „So haben wir sie wenigstens kennengelernt. Ne etwas
komische Story, ne die haben auch schräges Zeug erzählt. Dafür sind sie auf
noch schrägere Art verschwunden!“
„So nannten die sich?“ fragte ich. „Na
gut, nettes Pseudonym. Die Story kenn ich, ihr nicht? Per Anhalter durch die
Galaxis!“
„Ja?“ fragte Kim verwundert. „Kenn ich
nicht, was soll das sein?“
„Romanserie, SF oder von mir aus auch
SF Verarsche. Jedenfalls sind die Namen da drin die Hauptfiguren. Geht da um
durchgeknallte Reisen per Anhalter durch die Galaxis. Recht lustiges Zeug!“
„Na genau das haben die auch
behauptet!“ meinte Kim.
„Kann jeder erzählen!“ widersprach ich
der suggerierten Deutung.
„Schon, aber was die abgezogen haben
und wie sie verschwunden sind, das kann nicht jeder!“ erinnerte sich Shego. „Zu
schade, wärst dabei gewesen ……!“ den Rest ließ sie offen.
„Jedenfalls haben die was von
Comicwelten erzählt!“ erinnerte sich Kim. „Ok, genaugenommen wars dieser Ford.
Genau das hat uns drauf gebracht doch mal hinter der Leinwand nachzusehen, was
da so los ist!“
„Welcher Leinwand?“
„War nur so ne Metapher, oder auch
nicht, wer weiß“
„Moment mal!“ fiel es Kim ein. „Die
Namen Ford und Arthur stammen aus einen SF Roman? Also wenn die das waren ……..
Wären es nur welche vom Cosplay gewesen und genau dafür hielt man sie auch,
dann hätten sie bestimmt nicht auf recht abgefahrene Weise verschwinden können.
Sind sie aber!“
„Sorry, wenn ihr damit sagen wollt, ihr
seid live auf Romanfiguren getroffen, dann fühl ich mich etwas überfordert!“
„Und wir sind etwas überfordert zu
hören, daß wir Leuten begegnet sind, die es nur als Romanfigur geben soll!“
erläuterte Kim ihr Problem. „Und das Treffen mit denen haben wir uns sicher
nicht eingebildet!“
„Oder wenn doch, dann frag ich mich, wo
wir jetzt gerade sind!“ sagte Shego etwas skeptisch.
Seltsamer
Abschied
„Ich würd s euch ja gerne glauben, nur
so ohne jeden Beweis……!“ überlegte ich noch.
Inzwischen hatte Shego in ihre Tasche
gegriffen und zog ein flaches Gerät raus. Sah flach aus, die eine Seite schien
aus einer schwarzen Plastikfläche zu bestehen. Schalter oder so was schien es
nicht zu geben. Hatt ich ja noch nie gesehen. Ich fragte mich noch, was die in
den Staaten wieder an neuem Zeug erfinden. Da leuchtete die Fläche auf und sie
sah sich das mit Interesse an.
„Schau an, ich glaube unser Besuch geht
zu Ende!“ verkündete sie.
„Was soll denn das sein?“ fragte ich
noch.
„Mach dir keine Gedanken drüber!“ sagte
Kim darauf. „Tun wir auch nicht. Wir haben eben ein paar nützliche Helfer
dabei!“
„Kannst du uns hinführen?“ wandte sich
Ron an Shego.
„Denke doch. Tia, war ja ganz nett hier
aber nun müssen wir weiter!“
„Ich würd ja mal fragen ob ich dieses
Teil mal…….!“ bekundete ich meine Neugier und kannte bereits die Antwort.
„No way!“ kam erwartungsgemäß ihre
Antwort. „Wenn du das noch nie gesehen hast, dann gehört es hier auch nicht
hin. Ich will nicht dazu beitragen den Zeitfluß mit Zeug zu verschmutzen, das
hier nichts zu suchen hat!“
„Ich glaub fast, das hab ich irgendwo
schon mal gehört!“ sagte Kim mit einiger Verwunderung. „A sitch in time? Schon
gut, vergiss es!"
Wie standen auf und machten uns raus.
Der Regen hatte aufgehört, es war erfreulicherweise wieder trocken. Dafür kamen
wir nicht allzu weit. Wir liefen wie es ausschaute, einer Zivilstreife in die
Arme und nicht nur das, dabei waren auch die zwei Idioten aus der letzten
Kneipe die offenbar noch nicht genug hatten. Oder sie waren tief in ihrer Ehre
verletzt. Kann ich nachvollziehen. Wann wird man schon mal……
„Sind sie das?“ hörte ich eine Frage.
„Ja, genau die waren das!“
„Was ist denn jetzt wieder?“ fragte
Kim.
Ich drehte mich zu ihr um und sah sie
skeptisch an.
„Ich nehme an, ihr habt eure Ausweise
dabei. Nur will ich gar nicht wissen, was da zu lesen ist. Damit könntet ihr
hier echt Ärger bekommen!“
„Schon verstanden!“ antwortete Shego
darauf. „Prinzessin, ich fürchte die beiden haben es nicht kapiert und offenbar
Verstärkung angeschleppt. Was nun?“
„Ja genau, worum geht’s denn?“ fragte
ich rhetorisch.
„Wir wurden wegen einer
Kneipenschlägerei gerufen und das scheinen sie also zu sein?“
„Entschuldigung, es ist nicht so wie es
aussieht!“ versuchte Kim idiotischerweise noch zu retten wo es nicht mehr viel
zu retten gab. „Wir haben echt versucht keinen……..!“
„Halt die Klappe, ja die war auch dabei
und hat mich flachgelegt!“ meldete sich die eine Pfeife.
Ich mußte mich mal wieder
unvorsichtigerweise einmischen.
„Hat sie, dabei wollte der sie doch
flachlegen. Dann wurde er aber flachgelegt, nur hatte der sich das Flachlegen
etwas anders vorgestellt. Ey, passt mal auf Freunde. Meine beiden
Begleiterinnen haben echt nichts gemacht. Kann ich alles bezeugen. Na
jedenfalls nichts ….. also sie wurden blöd angemacht und haben sich eigentlich
nur …….!
Weiter kam ich nicht. Einer der Zivis
packte mich und ich hielt die Klappe.
„Na ich denke, ihr kommt mal alle……..!“
Weiter kam der nicht. Shego hatte sich das lang genug angesehen und so wie ich
sie einschätzte, länger hielt die nicht still. Ich sah noch wie sie ihn von
hinten am Hals packte, dann leuchtete etwas grün auf und der Mensch sackte in
meine Arme als hätte er etwas über den Durst getrunken und noch nachgekippt.
Ich hörte einen erfreuten Jubelschrei.
„Jau, es funktioniert wieder!“ kam es
von Shego.
Sein Kollege wollte sich nun mit Shego
befassen und wurde unerwartet von Kim gestoppt. Es ging wieder so schnell, daß
ich kaum mitbekam was da passierte. Schon lag er flach auf den Boden. Die
beiden Pfeifen die sie hergelotst hatten, anscheinend war eine Frau im
Werkstattdress doch nicht ganz so unauffällig, jedenfalls wenn sie wie die
Schwarzhaarige aussah, die man eher in der Disco erwartete, statt in der
Werkstatt ausgestattet mit Hammer und Sechskantschlüssel, kamen zu der
Erkenntnis, die weder übermäßige Intelligenz noch ein Hochschulstudium
erforderte, das es klüger wäre, Land zu gewinnen. Die Rechnung hatten sie
freilich ohne unsere Furie gemacht. Einmal losgelassen, war die so schnell
nicht wieder zu bremsen. Ein Tritt traf den einen, ein grüner Blitz den anderen
und Ruhe war.
„Na das war ja schon zu einfach!“
kommentierte sie den Vorfall.
„Habt ihr wieder gut hinbekommen!“
stellte ich fest. „Miss, sie haben mir mal wieder einige blaue Flecken erspart.
Da sollt ich mich mal für bedanken. Allerdings schlag ich vor, wir verziehen
und mal ganz schnell!“
„Würd ich auch meinen!“ meldete sich
Ron, der diesmal eher Zuschauer blieb. „Bevor das jemand erfährt!“
„Ich fass es nicht, wozu ich mich hier
hinreißen lass!“ meldete sich Kim erschüttert. „Ich prügel mich mit Spinnern,
dann mit der Polizei? Shego, du bist echt n schlechtes Vorbild. Wenn das einer
in Middleton erfährt, ich kann mich nirgends mehr blicken lassen!“
„Wird niemand, beruhig dich Miss
Stress!“ stellte Shego richtig. „Was sollte es denn zu lesen geben? Etwa im
Examiner? KP schlägt Zivilpolizist nieder, im Jahr 1988? Wie alt seid ihr zu
der Zeit wohl? Ne, das funktioniert nicht und das dürfte noch dein geringstes
Problem sein! Los Freunde, hier geht’s lang!“
Wir legten einen kleinen Sprint ein.
Ich hatte meine Mühe dabei, zum Glück konnt ich als notorischer Radfahrer den
Anschluß halten, dafür mußten die zwei Frauen kaum schneller als sonst atmen.
Fit waren sie wie es scheint, sogar der Junge schaffte es locker. Na gut, bin
ja auch keine zwanzig mehr. Wir hielten vor einer Betonwand. Eine Eidechse
hatte irgendwer mit Schablone draufgesprüht und mit Gecko unterschrieben.
Darunter stand etwas schwerer lesbar TBC. Ah ja, Gesundheit dachte ich spontan.
Ne, kommt dieses Zeug aus New York etwa schon nach Frankfurt rüber? Meine
Begleiter schienen dafür allerdings keinen Blick zu haben. Oder war es ihnen
bereits so vertraut, das sie es nicht mehr beachteten? Shego hatte ihr flaches
Gerät wieder in der Hand und schien was zu suchen.
„Hier scheint es einen Durchgang zu
geben. Möglicherweise ist das der Grund, warum ich wieder auf s Plasma
zurückgreifen kann?“
„Ja genau!“ meldete sich Ron. „Da
flimmert es wieder. Das kennen wir ja schon. Na dann, auf geht’s!“
Flimmern? Dachte ich noch, ich seh hier
nichts flimmern. Irgendwie scheinen wir nicht das gleiche zu sehen obwohl wir
die gleiche Stelle betrachten. Tia, was fängst damit wieder an?
Shego drehte sich zu mir um. Der Blick
sah fast etwas traurig aus.
„Na das war ja ne nette Stadtführung
und den Autor des Leitfadens mal zu treffen war ja recht nett. Und unterhaltsam
auch, doch war es!“ sie schien erheitert als hätte sie gerade einen guten Witz
gehört. „Fürchte unsere Wege trennen sich hier. Aber s war schön hier und
unsere Kimmie hat sicher was dazugelernt. Hoff ich mal!“
„Wo wollt ihr hin?“ fragte ich.
„Wissen wir selbst nicht. Mal sehen wo
wir hinkommen!“
„Hör ich noch mal was von euch?“
„Keine Ahnung, wer weiß?“ meinte Kim.
„Aber wir könnten ja an die Zeitung schreiben! Oder du schreibst was!“
„Unmöglich, das kann ich nicht mal in
der Interworld bringen!“
„Na dann machs gut!“ verabschiedete
sich Shego und drückte mich an sich. „Und schreib weiter, immerhin ist die
Hirsebirne euer größter Fan!“
Sie drehten sich um und gingen auf die
Betonwand zu. Das Letzte was ich von ihnen sah, es sah aus als würden sie sich
in kleine Pixel auflösen. Plötzlich war wieder Ruhe und alles sah völlig normal
aus. Ich drückte meine Hand gegen die Wand. Kalter harter Beton, wie zu
erwarten. Mir lief es kalt den Rücken runter, das war ja ein Abgang. Ne, das
würd ich nie jemanden erzählen können. Wer soll mir das glauben? Die letzten
Minuten hatten mein Weltbild ziemlich erschüttert. Na wer weiß wo sie jetzt sind?
Ich hoff es geht ihnen gut und sie kommen zurecht. Doch ganz sicher.
PS: Ich saß tags drauf in der UB und
war am Zeitunglesen. Tatsächlich, es gab eine kleine Meldung im Lokalteil.
Gewaltsamer Vorfall in Bockenheim, konnte ich da lesen. Zwei Zivilbeamte wurden
bei einer Personenkontrolle angegriffen und niedergeschlagen, nachdem sie wegen
eines Vorfalls in einer Wirtschaft ermittelten. Als sie eine Gruppe bestehend
aus zwei Frauen und zwei Männern kontrollieren wollten, wurden sie von einen
Jugendlichen und seinen älteren Begleiter angegriffen und niedergeschlagen.
Danach flüchteten die Personen. Es wird vermutet, daß sie aus der autonomen
Szene kommen könnten.
Ich grinste in mich hinein. Entweder
hatten die n Filmriss, oder es war ihnen zu peinlich. Von Frauen flachgelegt
werden? Ne, das kannst ja nicht weitererzählen. Da muß der Bericht eben etwas
abgeändert werden. Danach war ich der Held? Und der Junge erst? Very funny. Na
dann sucht sie mal schön. Bin mir da recht sicher, kannst jeden Stein in Frankfurt
umdrehen. Die wirst nicht finden. Und wie die auf autonome Szene kommen? Na ja
Uninähe, hat uns wer aus n Koz kommen sehn? Na da können die sich einen drauf
backen. Ne Freunde, ich gehör nicht zu diesen bekloppten Nachwuchs, der eh
keine Ahnung mehr hat, was Autonom ist, wo das herkommt und warum. Da bin ich
nur noch Zaungast und schaus mir aus sicherer Entfernung an, wenn überhaupt.
Ok, das ist n anderes Thema. Aber echt ne seltsame Begegnung. Kann ich zwar
niemand erzählen ohne als Spinner und Vollidiot dazustehen, aber s könnt ja für
n neuen Text zum Leitfaden inspirieren. Na mal sehn.
Verständigungsbarrieren
Verständigungsprobleme
für reisende Fiktivpersonen. Dieses Kapitel behandelt das Thema, daß sie beim
Besuch unserer Welt das Gefühl haben, man versteht sie nicht so recht. Die
Sprache scheint es nicht zu sein und trotzdem scheint es, als würden sie und
die Eingeborenen dieser Welt nicht die gleiche Sprache sprechen. Man kennt das,
wenn unterschiedliche Vorstellungen aufeinandertreffen. Man benutzt die
gleichen Begriffe und doch bedeuten sie nicht das Gleiche. Derartige
Mißverständnisse sind wie bekannt oft Ursache für überflüssige Gewalttaten, die
bekanntlich hinterher allen furchtbar leid tun und für die hinterher niemand
verantwortlich sein will, oder an denen eh immer die anderen Schuld sind. Zudem
war es hinterher eh niemand gewesen und erinnern kann sich auch keiner mehr so
recht, wie das angefangen hat, worum es eigentlich ging und selbst hat man ja
eh nichts gemacht und war nur zufällig am Ort.
Also was
tun?
Fragen
wir erstmal so, wie kommt es eigentlich zu Mißverständissen? Warum kannst
jemand in aller Offenheit erklären daß du gerade von einen Ufo hier abgesetzt
wurdest und jetzt dringend ins Horse & Groom willst, weil du endlich mal
wieder ein gutes Bier brauchst. Und mit dem Kornkreis da hast echt nichts zu
tun, das Ufo noch weniger oder glaubst, die fliegen mit nen Propeller durch den
Weltraum? Man glaubt dir kein Wort und hält dich für überdreht, durchgeknallt
oder für n Spinner. Jedenfalls nimmt man dich nicht ernst. Ja was willst nun
machen? Lohnt es sich die Laser rauszuholen und als Beweis vorzuführen?
Natürlich nicht, denn du hast gar keine Laser oder sonstige da draußen üblichen
Waffen dabei. Du bist schließlich getrampt und Anhalter die fette
Strahlenkanonen mitschleppen, werden nur ungern mitgenommen. Schon wegen dem
unterschiedlichen Waffenrecht diverser Welten. Geht das auf der einen Welt noch
als Handgepäck durch, kann die gleiche Waffe auf anderen Welten gegen
interstellare Abrüstungsabkommen verstoßen. Ein komplexes Gebiet, deswegen ist
es einfacher Laserschwerter als Brotmesser mit Toastfunktion zu deklarieren.
Irgendwelche
Weltraumtechnik? Ne, lass besser stecken. Bringt nur Ärger, etwa so, als
würdest im tiefsten Mittelalter jemand mit der Taschenlampe in die Fresse
leuchten. Was den anschließenden Hexenprozeß angeht, na find dann mal n guten
Anwalt und wo bekommst noch fristgerecht ne gute Rechtsschutzversicherung her?
Also,
woher kommen diese Verständigungsbarrieren? Der Hauptgrund ist sicher
Engstirnigkeit und fehlende Vorstellungskraft. Man sagt auch, den Leuten
fehlt´s an Phantasie. Wer davon überzeugt ist, seine kleine Welt ist nicht nur
die einzige die es gibt, sondern auch noch meint, so wie man hier lebt, ist die
einzig mögliche, akzeptable und gottgefällig Lebensweise, der hat bereits mit
Besuchern anderer Hautfarbe und abweichenden Bekleidungsvorstellungen ein
Problem. Die kulturellen Vorstellungen etwa, was nackt und angezogen ist,
können in der Tat sehr weit voneinander abweichen. Nur mal als ein Fall von
vielen.
Welche
Probleme bereiten solchen eindimensional denkenden Zeitgenossen mit Tunnelblick
dann Besucher, deren Aussehen völlig vom gewohnten Bild abweicht?
Eine
weitere Ursache ist fraglos das unterschiedliche Weltbild. Wer stand als erster
Mensch auf den Everest? Wer sein bisheriges Leben in den Tiefen des Mariannen
Grabens zugebracht hat, den wird bereits die Frage überfordern. Noch weniger
könnte er zur Klärung der Frage beitragen, ob es Hillary oder sein Begleiter
war, der übrigens als Einziger auf dem bekannten Foto abgebildet ist. Als
Spinnentier im Mariannengraben haben sie ohnehin nie was von Fotoapparaten
gehört und mit Belichtungszeit und Blende sollte man bei ihnen gar nicht erst
anfangen.
Na
bitte, geht doch.
Oder
versuchen sie mal im alten Rom mit einer Kreditkarte zu bezahlen bzw. fragen
sie in der Taverne, wo sie einen Bankautomaten finden und ob die da Sesterzen
ziehen können. Sie verstehen sogar Latein? Fein, fürchte nur, das wird ihnen
hier wenig helfen. Dafür könnten sie einen guten Platz bei den nächsten
Circusspielen bekommen, sogar den besten Platz in der Arena und sie wären der
Star der Vorführung.
Wir
nähern uns also dem Problem. Und so etwa könnte es auch ein
Verständigungsproblem geben wenn sie im Berlin des frühen 21. Jahrhunderts mit
einen Samuraischwert auftauchen sollten und nach einen magischen Drachen
fragen, den sie unbedingt einfangen müssen, bevor es die Dämonen tun und die
Welt in ein finsteres Zeitalter stürzen.
Erstmal
werden sie wegen dem Schwert Ärger bekommen. Auch in Berlin gibt es ein
Waffenrecht und scharfe Messer mit sich rumzuschleppen entspricht nicht dem
allgemeingültigen Dresscode oder der nordeuropäischen Kleiderordnung. Die sie
anschließend vernehmenden Beamten werden vermutlich wenig Verständnis für ihre
Drachenstory aufbringen. Und überhaupt, wie sie schon rumlaufen. Ist schon
wieder Fasching? Dann fragen sie zurück, was das denn sein soll. Sie sehen, von
dieser Seite können sie wenig Hilfe und Verständnis erwarten.
Wenn man
ihnen hier weder ihre Story glaubt, noch ihre Mission ernstnimmt, dann sollten
sie Beweise für haben. Und genau das kann hier problematisch werden. Sie sind
ein Superheld? Na dann zeigen sie mal was sie können.
Zu dumm
auch, sie können weder fliegen, noch Autos stemmen. Funktioniert hier nicht so
und ihr Lachnummeroutfit beweist noch gar nichts. Und vor allem, kommen sie auf
dem Revier nicht mit der Story an, sie gehören doch zu den Guten und ….. und
was? Die Story hören wir dreimal am Tag.
Genießen
sie also ihren Zellenaufenthalt und studieren sie die hilfreichen Inschriften
ihrer Vorgänger. Etwa von der Sorte; Ich bin unschuldig. Klar, ich auch. Ich
bin ein Superheld, lasst mich raus! Warum haust dann kein Loch in die Mauer? Zu
blöd zum s…..? Ich bin Peter Pan, das könnt ihr mit mir nicht machen. Hab ich
ihnen auch gesagt, hat aber auch nichts genützt. - Kapitän. Hook.
Doch
bleiben sie cool, die nächste Schicht übergibt sie an das Ministerium für
gestrandete und verirrte Comicfiguren. Die zeigen ihnen den Ausgang und bringen
sie zurück in die Fiktivwelt. Da werden sie aber was zu erzählen haben.
Ein
weiterer Aspekt ist das Zuhören, das vielen Bewohnern hier abgeht. Kennen sie
das? Nicht? Werden sie noch kennenlernen, ganz sicher, wenn sie lange genug
hierbleiben. Dann werden sie auf Eingeborene treffen, die ihnen nicht zuhören.
Denen können sie erzählen was sie wollen und es ist völlig egal was sie denen
erzählen. Glauben sie ich übertreibe? Na dann warten sie mal ab, bis sie im
Nahverkehr auf Fahrscheinkontrollmenschen treffen und gerade nicht den
richtigen Fahrschein haben. Das kann bei dem komplexen Tarifsystem sehr leicht
passieren und dann erleben sie Nahverkehrsmitarbeiter mit wenig Bildung und
Intelligenz, dafür umso größerer Sturheit und Engstirnigkeit. Die Beharren
unflexibel wie sie sind, auf ihrer Forderung nach übermäßig erhöhten Fahrgeld
oder Ausweis und da können sie sonstwas von Unkenntnis, Irrtum oder sie wollten
doch …… erzählen. Die haben quasi Wachs in den Ohren.
Dies ist
nur eine von vielen Möglichkeiten. Sie werden noch auf weitere
Kommunikationsbarrieren treffen und das letzte Mittel das dann noch hilft ………
nun ja, das ist hier aber nicht erlaubt. Wollt ich ihnen nur gesagt haben.
Müssen sie selbst entscheiden, ich kann hier nicht zu strafbaren Handlungen
aufrufen. ;-)
Sie
glauben aus einer seltsamen und bekloppten Welt zu kommen? Ich sag ihnen, meine
Welt ist es nicht weniger und gelegentlich wunder ich mich auch, wie die
Menschheit bisher überlebt hat.
Was wäre
also zu tun? Gibt es hier denn keine Institution, an die sie sich wenden
können? Wär doch recht hilfreich und so wie ein Touristikbüro den Reisenden
Infos und Hinweise liefert, könnte es sowas nicht auch für durchreisende
Comicfiguren geben? Ja, sollte es sicher. Dummerweise gibt es keinen direkten
Zusammenhang zwischen dem Gedanken daß es etwas geben sollte und seiner
praktischen Ausführung. Soll heißen, die Idee ist gut, könnt mer schon
brauchen, aber warum macht es keiner? Ja, warum nur?
Eine
Anlaufstelle für reisende und gestrandete Comicfiguren mit Unterabteilung für
ruinierte Kindheit, wäre fraglos eine sinnvolle Einrichtung. Nur, sowas zu
realisieren? Na sie wissen ja wie das dann so läuft.
Die Idee
ist gut, der Idealismus ist auch da, sogar die Leute sind engagiert. Nur
braucht man Räume dafür und Einrichtung, Telefon, Fax, Kopierer und und und.
Kost alles Geld. Wo soll´s herkommen, wer bezahlt die Helfer, den Flyerdruck,
den Kaffee und was halt so für gebraucht wird.
Ja
sicher, es gibt öffentliche Fördermittel, sogar für nichtalltägliche Projekte
wie verkehrsberuhigte Krötentunnel, überdachte Ameisenstraßen und Warnschilder
für Termitenhügel. Alles machbar, nur was schreiben sie in ihren Antrag auf
Fördermittel für eine erste Anlauf und Hilfsstelle für in der Realwelt
gestrandete Comicfiguren? Daran hakt es, sonst hätten wir bereits in jeder
Großstadt eine solche Anlaufstelle, in der sie einen Begrüßungskaffee bekommen.
Hinweise zu einer etwas unauffälligeren Erscheinung, ob ihre Bankverbindung
hier anerkannt wird. Ach und Pirat sind sie auch noch? Das geht schon klar, nur
den rostigen Säbel, den lassen sie besser hier. Wir haben auch kein Problem mit
Westernhelden, aber mit geladenem Colt rumlaufen, das ist hier doch ein wenig
unpassend. So, einen Drachen haben sie dabei? Ja, da haben wir doch ein kleines
Problem. Na mal sehen, den können sie in einer Lagerhalle erstmal deponieren,
aber Vorsicht mit Drachenfeuer. Der Feuerlöscher hängt links am Eingang.
Was sind
sie? Ein Stinktier? Ja, man riecht es. Hab ich mir´s fast schon gedacht. Sie
suchen ihre Geliebte? Wen? Ach die? Sorry, das ist aber eine Katze und …. nein,
wirklich, die steht nicht auf sie. Nein, das geht nicht, da gibt es eine
Artengrenze, hätten sie in Biologie besser hingehört….. also schön, ich richt´s
ihr aus, wenn ich sie sehe, bis dahin meiden sie besser größere
Personenansammlungen in Windrichtung.
Und wen
haben wir hier? So, ein Tazteufel sind sie? Na da kommen sie ja von weit her.
Doch nicht Tasmanien? Texas? Na gut, soll mir recht sein. Und sie haben n
Riesenhunger? Ah ja, da wären sie ja der perfekte Kunde für das all you can eat
Büffet. Diese arroganten Pfeifen, denen wollt ich es schon lange mal….. ähm
schon gut, ich geb ihnen grad die Adresse. Langen sie zu, nur keine
Zurückhaltung.
Doch, sowas
sollte es geben, aber da kann ich ihnen derzeit wenig Hoffnung machen. Sehen
sie halt zu, daß sie ihre Angelegenheiten hier, egal um was es sich handelt,
möglichst schnell regeln und dann verziehen sie sich wieder in eine ihnen etwas
vertrautere Welt. Denn je länger sie hier verweilen, desto größer wird die
Anzahl der Bewohner mit denen sie Ärger bekommen.
Wo sind
wir und wer seid ihr?
Es war nicht sehr hell wo sie
herauskamen. Wo immer das war. Und es lag Schnee auf der Straße. Sie waren
offenbar bei Nacht in einer Sackgasse gelandet. Alles war ruhig und es war auch
noch kalt. Sie sahen sich um und als erstens stellten sie fest, sie waren nur
zwei.
„Na toll, Ron ist mal wieder
abgeblieben!“ stellte Shego fest.
„Den finden wir noch, weit wird er
nicht sein!“ meinte Kim während sie feststellte, das sie nicht gerade passend
gekleidet waren. Da mußten sie jetzt aber durch. „Finden wir inzwischen heraus,
wo wir sind und was hier läuft!“
Shego sah sich um, Die wenigen Autos
die hier standen hatten ein B im Nummernschild. Konnte sie nicht viel mit
anfangen. Am Ende der Straße sahen sie, das hier die Straße seltsamerweise an
einer Mauer zu enden schien. Eine solide Betonmauer. Dahinter war es hell
ausgeleuchtet.
„Na das schauen wir uns doch mal näher
an!“ schlug sie vor.
„Sieht ja seltsam aus!“ stellte Kim
fest. „Erinnert mich an irgendwas. Fast wie die Mauer von Team Impossible? Ne,
wir sind sicher nicht vor der Zentrale dieser Abzocker!“
„Aber die konnten sich sowas leisten,
sogar einiges mehr und dazu noch eure Fahrer als Urlaub getarnt wegsperren!“
erinnerte sie Shego. „Schon vergessen? Weltretten als lohnender Job wenn man
nicht ganz so blöd ist wie ihr!“
„Pffffft, diese Abzocker, ne echt.
Nicht gerade das Vorbild. Ja klar, für dich schon eher!“
„Tatsächlich Kimmie? Oder nur ein
Hinweis, wie es in der Welt eigentlich zugehen müßte und das an deinen
Gratiseinsätzen irgendwas faul sein könnte?“ meldete sich Shegos Sarkasmus.
Mittlerweile hatten sie die Mauer
erreicht. Hier und da war was hingesprüht oder gepinselt. Verstanden sie nicht,
nach genaueren Hinsehen meinte Kim: „Das könnte Deutsch sein!“
„Sind wir noch in Frankfurt?“
„Jedenfalls in good old Germany, wie es
scheint!“ vermutete Kim.
„Probieren wir s doch mal!“ meinte
Shego und nahm ihr Phon aus der Tasche. „Kein Netz. Na klasse. Geht das wieder
los?“
Kim schnappte sich nun ebenfalls ihr
Gerät und schaltete es an. Sie tippte auf den Screen rum und kam offenbar zum
gleichen deprimierenden Ergebnis.
„Kein Netz, kein Anschluß, als wenn es
weder W Lan noch Internet geben würde. Und Gps läuft auch nicht, na klasse.
Können also nur vermuten wo wir sind und außerdem wird s kalt!“
„Als wenn du noch nie Kälte hattest,
komm, stell dich nicht so an. Bisher ist ja noch nichtmal was passiert. Recht
still hier und wir sollten mal sehen ob wir Ron erreichen können!“ schlug sie
vor.
„Da fällt mir ein....... !“ sagte Kim.
„Schon verstanden, ich versuchs mal!“
Sie hob eine Hand und es war fast schon
zu erwarten, nichts passierte.
„Na gut, es trifft mich ja nicht mehr
ganz unvorbereitet!“ seufzte sie frustriert. „Wir sind demnach immer noch in
dieser Realwelt, in der einiges nicht geht was wir so gewohnt sind. Mist!“
„Die Mauer muß weg!“
„Was bitte?“
„Ich hab mal was eingetippt, was hier
steht. Der Translator funktioniert und in der Tat, es ist Deutsch. Zumindest
wissen wir wo wir sind, wenn auch nicht genau wo. Und der Rest, hm. KPD/ML. Die
KPD/ML muß weg, die Mauer!“
„Steht da?“ fragte Shego rhetorisch.
„Kannst was mit anfangen? Ich nicht!“
„Wenn ich auf s Netz zurückgreifen
könnte, wüßt ich eher was das soll!“
„Find dich mit ab, das man nicht alle
Fragen sofort online beantwortet bekommt. Ab und an muß man sich schon selbst
bemühen. Bin ich ja eher gewohnt!“ stellte Shego richtig. „Wenn ich irgendwo
eingestiegen bin, dann konnt ich auch nicht auf Pläne im Internet
zurückgreifen. Ganz so blöd sind die Leut ja auch nicht!“
„Ja, wir haben uns bisher zu sehr auf
Wade verlassen!“ bestätigte Kim.
„Dann verlassen wir uns jetzt besser
auf unseren eigenen Riecher!“
Plötzlich brummte Kims Phone und wer
meldete sich? Nicht zu fassen.
„Ron!“ rief sie erfreut. „Es
funktioniert, keine Ahnung why und wie aber s funzt. Wo steckst du, geht’s dir
gut?“
„Du glaubst nicht, wo ich bin. Ich bin
auf n freien Platz rausgekommen, sieht seltsam aus und voll im Licht hier und
hinter mir ist s irgendwie abgesperrt. Da ist ne lange Mauer vor mir. Wo seid
ihr?“ hörte sie aus ihrem Gerät.
„Ich würd mal vermuten, wir sind auf
der anderen Mauerseite. Bleib wo du bist Hase, wir kommen rüber!“
„Ich hoff du hast dir nicht zu viel
vorgenommen!“ gab Shego zu bedenken.
„Was? Wieso?“ wunderte sich Kim.
„Machen wir doch nicht zum ersten Mal!“
„Na dann schau sie dir mal an. Recht
hoch und auch wenn du auf meine Schulter steigst...... jump, nur diese
Betonröhre da oben …...!“ meldete sie ihre Zweifel an.
„Los Baumleiter!“ verlangte Kim.
„Wie du willst!“
Kim stieg mit den Fuß in ihre
gefalteten Hände, auf die Schulter und sprang hoch. Es war nicht nur eine
Betonröhre, es lag auch noch Schnee drauf. Kim konnte sich nicht halten. Was
sie auch versuchte, sie rutschte ab und fiel. Hätte Shego sie nicht
aufgefangen, es wäre etwas heftig gewesen.
„Was ist denn das für eine Scheiße?“
beschwerte sie sich bei der Welt im Allgemeinen und bei Shego im Besonderen.
„Ich bin Cheerleaderin, eine der besten, wieso komm ich da nicht drüber?“
„Möglicherweise ist das der Sinn dieser
Mauer, daß man da eben nicht so einfach drübersteigt. Haben Mauern meist so an
sich, oder warum baut man sowas?“ kommentierte sie sarkastisch. „Aber ich hab
schon kapiert. Jetzt weißt du, wie es mir mit dem Plasmafeuer geht. Offenbar
hattest gerade genau so ein Erlebnis!“
„Was? Das etwas nicht funktioniert was
ich schon hundertmal gemacht habe?“ regte sich Kim auf. „Ja genau so. Ich hab
schon ganz andere Mauern........ oh oh, ne was ne Sch.....!“
„Kimmie, bitte. Ich mach mir langsam
wegen deiner Ausdrucksweise Sorgen!“ spottete sie. „Denk an deine
Vorbildfunktion als Teenieheldin!“
„Ja spotte nur, aber du schaffst es
dann ja auch nicht. Jetzt haben wir ein Problem. Wir kommen nicht zu Ron. Tia,
sollte das wieder so ein Hinweis sein, das wir aus unserer Welt gewohnt sind
Dinge zu tun, die nicht überall funktionieren? Jedenfalls hier nicht. War das
die Lektion?“
„Könnt sein, möglicherweise sind für
uns einige Sachen selbstverständlich und dann kommst woanders hin und stellst
fest, ne, so funktioniert das hier nicht, warum auch immer!“ überlegte Shego.
„Aber es gibt Alternativen. Wenn nicht mit dem Kopp durch die Wand, dann
versuchs mal mit einer Leiter. Freundlicherweise hat hier irgendein hilfreicher
Mensch eine zurückgelassen. Versuchen wir´s?“
Thema
Glaube
Wenn sie
als Comicfigur hier ankommen, dann könnten sie auch auf diverse
Glaubensrichtungen treffen. Auch Religion genannt. Das ist ein heikles Thema.
Da sollten sie aufpassen was sie sagen. Sollten wohlgemerkt. Mir ist schon
klar, daß sie nicht einfach ihre Gewohnheiten ändern können. Ne, sie können
nicht einfach mal die Klappe halten. Zu dumm auch, denn das kann ungesund
werden. Was die großen Buchreligionen so gemeinsam haben, Besucher aus
Fiktivwelten und besonders Comicwesen sind bei ihnen zumeist nicht vorgesehen.
Ihre Vorstellungen von anderen Welten reduzieren sich zumeist auf Himmel und
Hölle. Schon gut, auch von da können einige von ihnen herkommen, meist eher aus
der Hölle. Diabolo war so einer und da fängt das Problem schon an. Sie kommen
aus der Hölle und sind trotz Hörner, roter Hautfarbe und Schwanz gut drauf? Man
sieht ihnen an, wie lustig es da unten zugehen muß? Damit haben die Vertreter diverser
Glaubenseinrichtungen aber echt ein Problem. Sie zerstören Jahrhunderte
intensiver Propaganda, die der Hammelherde eingeredet hat, da unten werden sie
im heißen Öl gebraten da sollen sehr schlimme Dinge auf die Sünder warten. Und
da kommen sie an, ziehen an ihrer Tüte, bestellen ein Bier und lassen Gott nen
guten Mann sein? Sie gefährden mühsam aufgebaute Vorurteile über die Hölle, daß
geht mal gar nicht. Die Glaubenshüter fürchten zurecht einen drohenden
Autoritätsverlust. Da landen sie im Iran etwa, sehr schnell vorm
Revolutionsgericht oder lernen die Scharia kennen. Nein, der Name ließe es zwar
vermuten, aber die ist weder Jungfrau, noch will die sie heiraten. Zu schade
auch. Dabei haben sie extra zu diesem Anlass noch ihre Hörner spitzgefeilt.
Die Hölle
ist ein Ort, vor dem die Gläubigen Muffe haben sollen und da kommen sie als
Vertreter an und vor ihnen ……. hm, ne, so schrecklich sehen sie doch gar nicht
aus, im Gegenteil. In der Kontaktbörse gibt’s krasseres als sie im Angebot.
Doch
auch wenn sie aus diversen Comicwelten kommen, da kommen die Glaubenshüter aber
in Erklärungsnot. Steht ja nichts in den heiligen Schriften, wie sollen sie
ihre Existenz widerspruchsfrei in die Mythologie einbauen? Da geraten sogar
amerikanische Kreationisten an die Grenze ihrer Einbildungskraft. Bekiffte
Einhörner, saufende Trolle, lesbische Elfen und für demokratische Flugrechte
demonstrierende Pegasusviecher, das übersteigt auch die Toleranz sonst eher
moderater Glaubensvertreter. Daher sollten sie besser religiöse Ansammlungen
meiden, als auch die zum Glaubenszweck errichteten Bauwerke. Ja natürlich, dazu
gehören auch Banken, Börsen und sonstige Geldinstitute. Doch da erhalten sie
bestenfalls Hausverbot, bei den anderen könnte es nicht so glimpflich ausgehen.
Die Bewohner dieser Welt haben die unangenehme Gewohnheit, was sie nicht
verstehen, ihnen nicht gefällt oder sie nicht widerspruchsfrei in ihr Weltbild
einbauen können, zu beseitigen. So meinen sie wäre das Problem am einfachsten
aus der Welt zu schaffen. Was für eine passende Vorstellung, nicht? Ja, das
gilt für Abweichler von den Mehrheitsvorstellungen genauso wie für Respektlose,
die unantastbare Dogmen hinterfragen. Solche Ketzer endeten oft als Brennholz
oder sie mußten im Steine-TÜV Qualität und Härtegrad von frischen Steinen
testen. Jedenfalls ist Zweifel an religiösen Lehren in manchen Regionen auch
heute noch eine ungesunde Angelegenheit. Und ich rede von Ureinwohnern dieser
Welt. Wie sieht es dann erst mit jemanden aus, der schon vom Aussehen mehr als
weit vom gewohnten Erscheinungsbild des allgemein anerkannten Gläubigen
abweicht? In dem Fall empfehle ich ihnen, sehen sie zu daß sie Land gewinnen.
Würd ich ihnen mal raten, bevor sie noch anfangen irgendwelchen Mist zu
plappern, etwas von der Sorte, ja den Weihnachtsmann kenn ich, hab dem neulich
aus dem Schnee geholfen und ….. geht’s noch? Ach und den Osterhasen kennen sie
auch? Aber sicher, wir treffen uns stets auf der Osterinsel und machen da einen
drauf. Wissen sie wie vielen Kindern sie gerade ihre Kindheit ruiniert haben?
Was glauben sie wer sie sind? Jack Frost? Da könnte die Stimmung hier ganz
schnell verdammt frostig werden.
Treffen
sie als Fiktivperson hingegen auf Vertreter des Halbmondglaubens, dann sollten
sie noch schneller die Hufe schwingen wenn sie welche haben, denn deren Geduld
und Verständnis für ungläubige Hasen und unreine Igel die den Tag genießen
statt die Gebetszeiten zu beachten passt in einer Streichholzschachtel ohne die
Streichhölzer entfernen zu müssen. Comicfiguren stehen nicht im Koran und sind
daher unislamisch und werden in der Hölle braten. Daher sind sie auch schnell
bereit, da nachzuhelfen und mit denen zu diskutieren kann eine frustrierende
Angelegenheit werden. Entweder sie kapieren nichts, oder sie wollen nichts
kapieren. Kennen sie sicher irgendwoher und sie wissen, da hilft meist nur
möglichst schnell einen größeren Abstand zu schaffen.
Auf der
Mauer auf der Lauer
„Wo kommt die Leiter her?“ fragte Kim.
„Möglicherweise wollte jemand hier was
malen oder Plakat kleben? Ist doch unwichtig, aber genau was wir jetzt
brauchen. Damit schaffen wir es rüber!“
Und genauso lief´s, sie schafften es
mit der Hilfe auf die Mauerkrone, sie sahen sich die andere Seite im Flutlicht
an und wunderten sich schon über den Anblick. Sah schon schräg aus, wie eine
Sperrzone und das mitten durch die Stadt? Sowas könnte man vor einen Gefängnis
erwarten, von dem aber nichts zu sehen war. Dafür sahen sie jemanden, den sie
seit ihrer Ankunft vermissten.
„Ey, da ist ja Ron!“ rief Kim erfreut.
„Und mit wem redet er?“ fragte Shego.
„Sieht aus, als würde er nicht ganz
freiwillig mit denen reden und wie sehen die denn aus? Uniformierte?“ überlegte
Kim.
„Ruf ihn an!“ verlangte Shego.
„Was? Warum?“
„Frag nicht, tu es einfach!“
„Na gut!“
Sie zog ihr Phone und berührte die
Bildschirmstelle. Die gespeicherte Nr. wurde automatisch gewählt. Es
funktionierte sogar. Sie konnten beobachten, wie Ron zusammenzuckte und
irgendwas zu den beiden redete. Irgendwo sah es aus, als hätten sie eine
Meinungsverschiedenheit. Aus der Entfernung war zu sehen, wie Ron in seine
Tasche griff und was rauszog. Die zwei sprangen zurück und hielten auch
irgendwas in den Händen, sah fast nach Waffe aus. Ron hielt seine Hand hoch in
der etwas leuchtete. Sein I Phone auf Empfang. Kim begriff nun was das sollte
und sprach in ihr Phone.
„Ey Ron, wir sind hier und sehen euch.
Wer sind die und was wollen die von dir?“
Von der Mauerkrone konnten sie sehen,
wie die zwei ihre Hände sinken ließen. Was hatten die in der Hand? Waffen etwa?
Offenbar waren sie zu dem Ergebnis gekommen, das Ron keine Waffe hatte.
„Kim!“ war Rons Stimme durch ihr Phone
zu hören. „Ey klasse das ihr da seid. Ich hab hier n Problem. Die kapieren nix,
ich versteh auch nicht was die wollen. Die Sprache versteh ich nicht und
Englisch scheinen die nicht zu verstehen!“
„Schon gut Hase, wir sind gleich bei
dir!“
„Hoff du hast nicht zuviel versprochen,
Kimmie. Nicht so schnell, es ist hoch!“ warnte Shego.
„Was denn?“
„Hilf mir mit der Leiter!“ forderte
sie.
Sie packte das Ende der Leiter und
wollte sie anheben, klappte aber erst, als Kim mit zugriff. Shego ist schnell,
kann austeilen und was noch alles. Aber sie ist eine Frau und keineswegs
übermäßig stark. Ron dürfte mehr Kraft haben. Auch wenn die ihm meist wenig
nützt. Zusammen schafften sie es die Leiter hochzuziehen und über die andere
Mauerseite zu schaffen. Der Abstieg war nun nur noch Formsache.
„Aus der Höhe zu springen ist n Risiko.
Ja, bist du gewohnt. Glaubst du? Könnt hier böse enden, fürchte ich!“ gab sie
zu bedenken. „Knochenbrüche sind das Letzte was wir hier brauchen können!“
„Was ist das für ne Scheißwelt, in der
ich nicht einfach von ner Mauer springen kann?“ beschwerte sich Kim. „Ich bin
Cheerleadercaptain der Middleton High. Ne Frechheit ist das. Na ok , da sind
sie ja!“
Sie liefen auf die Gruppe zu und das
schien die Uniformierten mehr als nervös zu machen. Sie hoben ihre Waffen und
riefen irgendwas. Freilich verstanden weder Kim noch Shego die Sprache. Sie
stoppten und breiteten die Arme aus. Soll heißen, wir haben keine Waffe, wir
sind harmlos. Tia, n Insiderwitz. Wieder riefen die was, und in der
unverständlichen Sprache schien sich noch der Tonfall eines Dialektes zu
mischen. Von Sächsisch hatten sie nie was gehört, wär etwas zuviel verlangt und
verstehen konnten sie es eh nicht.
„Was soll das?“ fragte Kim. „Versteht
ihr kein Englisch?“
„Ne Kim!“ antwortete Ron. „Die
verstehen nichts. Ich hab s ja schon versucht, aber …... !“ Ein Stoß mit dem
Pistolenlauf unterbrach seine Ansprache.
Dumme ungebildete Sidekicks, die kein
Englisch verstehen? Dachte sich Kim. Was ist denn hier los?
„Freunde, ihr müßt euch nicht so
aufführen, wir wollen doch nur …...!“ wollte Kim richtigstellen, wurde aber
ebenfalls rüde unterbrochen. Was ne Kacke, es wär aber auch etwas viel verlangt
gewesen, zu wissen, was das hier soll und wo sie gerade reingeraten sind. Wer
in den USA lebt, für den sind die Storys vom anderen Ende des Teiches weit weg
und Rons Geschichtswissen kannst grad auf m Spickzettel packen. Kim mag da
aufgeschlossener sein, andere würden meinen, sie ist ne nervige Streberin,
besonders Bonnie wäre dieser Ansicht. Andererseits war die Berliner Mauer kein
Thema, das im Unterricht größer behandelt wurde, schon gar nicht im 21.
Jahrhundert. Zumindest nicht in Middleton und was Shego angeht, als der
Mauerfall durch die Medien ging, war sie noch zu jung um sich für sowas zu
interessieren. Da fand sie andere Dinge aufregender. So historisch bedeutend es
in Europa dem durchschnittlichen Fernsehzuschauer vorkam, in den USA gab es
viele, denen es nicht soviel bedeutete und nach der Jahrtausendwende war es
ohnehin ferne Geschichte. So kann s gehen und das erklärt auch, warum sie nicht
so recht begriffen, wo sie sind und was die beiden da von ihnen wollen.
Stichwort
Crossover
Crossover
sind in der FF Szene ein beliebtes Spielchen um zwei oder mehrere Comicwelten
miteinander zu vermischen. Doch was halten die Betroffenen selbst davon? Ja
genau, die hat ja niemand gefragt. Hätten die nicht ein Wort mitzureden?
Rücksichtslos wie FF Schreiber nun mal sind, das ist das Allerletzte über das
sie sich Gedanken machen. Doch warum sollte es da Probleme geben? Man sollte
doch annehmen, Comicfiguren würden doch am ehesten begreifen, das wir alle in
einen Boot sitzen und ihre Geschwister aus der parallelen Comicwelt willkommen
heißen. Und wie ist das mit dem Solidaritätsgedanken? Gemeinsam sind wir …. ein
Desaster. Ja genau, ganz so wünschenswert funktioniert das dann doch nicht.
Sind Comicfiguren etwa Rassisten? Schwer vorstellbar, doch auch die sind alles
andere als frei von den Zwängen der Welt oder allesamt tolerant und edelmütig.
Wenn da zwei Spezies aufeinandertreffen kann es schon mal gemein zur Sache
gehen. Wer sind die denn? Wie sehen die denn aus? Die passen ja gar nicht in
unsere Welt. Quasselnde Ponys und Einhörner? Was wollt ihr denn bei uns? Na auf
euch haben wir grad noch gewartet. Nein, Muffins haben wir gerade nicht im
Angebot und wenn, bezahlt ihr auch dafür?
Und was
wollt ihr? Wer seid ihr? MAD Agenten? Aha. Und wie seht ihr denn aus? Etwas zu
glatt, so läuft bei uns in Middleton niemand rum. Ach so, ihr seid gerendert?
3-D gerendert? Dieses neumodische Comiczeug? Ne, in meiner Jugend hat s sowas
nicht gegeben. Und von wegen Agenten? Wollt ihr uns den Job wegnehmen? Dann
haben wir ein Problem mit euch. So, du bist Titus und gehörst zu den Bösen? Ja
ich auch, was soll das? Willst du mir den Job klauen? Dann pass nur auf.
Was
wollt ihr denn? Magische Einhörner? Ne, das ist mal ganz schlecht hier. Also in
Middleton ist von 7 bis 16 Uhr Zauberverbot und nach 22 Uhr darf keine Magie
angewendet werden, die mit Lärm und Funkenflug verbunden ist. Hoff wir
verstehen uns.
Und was
ist mit ihnen? Schwarzer Umhang und Maske? Sind sie Mitglied einer religiösen
Sekte? Jedi Ritter? Na von mir aus, nur hier ist kein Raumschiffsparkplatz,
also das Teil muß mal ganz schnell weg, sonst wird abgeschleppt. Ja von mir
aus, ist mir egal wer sie sind, auch bei uns gibt es Verkehrsregeln. Ganz ruhig
durchatmen, wohl zuviel geraucht? Ja das kommt davon. Schon gut, beruhigen sie
sich, das mit der Macht kannst hier kicken. Wir haben schon genug eigene
Spinner die grüne Blitze schleudern oder sonstigen Unfug anstellen.
Was denn
nu wieder? Hat der die Gelbsucht? Nein, sie sind alle Gelb? Ah ja, und was
wollen sie? Nein ich kann ihnen auch nicht sagen, wo es nach Springfield geht.
Sind das ihre Kinder? Nein? Wer seid ihr denn? So, aus Southpark? Na wenigstens
werden da die Kids gut genährt, zumindest einen hat es nicht geschadet. Ach,
das ist Chartman euer Fettarsch? Bitte, etwas dezentere Ausdrucksweise, was
glaubt ihr wo ihr seid?
Ich fass
es nicht, hat hier wer ne Schleuse geöffnet? Wo kommen die nur alle her und
warum ausgerechnet zu uns?
Na
sowas, wo kommt ihr denn her? Verlaufen? Sam und Cat? Nein, wir sind nicht in
New York, das ist Middleton. Na bei euch hat der Zeichner offenbar Überstunden
gemacht. Wie, ihr seid nicht gezeichnet? Ihr macht Realfilm? Reale Menschen? Is
nicht wahr. Nun, ich will ja nicht rassistisch werden oder ne Anthropophobie
entwickeln ….... tia, also mit Menschen aus der Realwelt könnte es sogar im
liberalen Middleton Ärger geben.Nein wirklich, wir haben keine Vorurteile.
Trotzdem. Die Adventisten Middletons glauben fest daran, daß alle Realmenschen
in der Sintflut ertrunken sind. Wenn sie jetzt da einlaufen, dann kommen die
Geistlichen echt in Erklärungsnot. Die Evangelisten Middletons dagegen sind
felsenfest überzeugt, daß nur in der Hölle Realmenschen leben. Wenn die euch
sehen, was glauben sie was das für ne Panic gibt? Die glauben, das jüngste
Gericht ist angebrochen. Ja sicher, ihr seht eigentlich recht harmlos aus, aber
die Lowertoner Zeugen Jehovas sind überzeugt, das es die Realwelt gar nicht
gibt. Ihr Auftauchen könnte eine neue Kirchenspaltung auslösen und wenn sie
erst an die Verkündigungsleute geraten, nach deren Dogma gibt es in der
Realwelt keine Frauen. Die werden bei euren Anblick hysterisch und ziehen in
den Glaubenskrieg. Ich denk, ihr zwei verschwindet mal wieder ganz schnell,
bevor hier wieder die Kreuze brennen.
Unerwartete
Hilfe
„Damit kommst du nicht durch!“ hörten
sie auf einmal und verstanden es sogar. Immerhin im vertrauten Englisch.
„Wollen wir erstmal sehen, Sophie!“ kam
die Antwort.
„Was hast du hier vor, Titus? Denk
nicht das du hier
hinwolltest!“
„Wer seid ihr denn?“ fragte Kim.
„Tia, wer sind wir wohl?“ antwortete
der Junge.
Violettes T Shirt, mit gleichfarbiger
Weste drüber und n
Metallband am Handgelenk? Dafür in Rons
Alter, eher etwas
jünger. „Und wer seid ihr?“
Die zwei Grenzposten schienen durch das
Auftauchen der zwei mehr als verunsichert. Normalerweise herrscht hier nicht so
ein Hochbetrieb und schon gar nicht weit nach Mitternacht. Sie zielten mit
ihren Pistolen auf die zwei Neuankömmlinge und riefen was im Befehlston der
langsam in Richtung Hysterie umschlug.
„Kim!“ sagte Shego leise aber mit
harter Stimme und sie begriff. Das wäre die Gelegenheit. Die zwei Spinner sind
abgelenkt und wenn nicht jetzt.
Shego packte das Gelenk des einen und
drehte ihn die Waffe aus der Hand, Kim wollte das gerade bei dem zweiten
anstellen, da brach er scheinbar grundlos zusammen. So sah es aus nur der Junge
hatte ein etwas seltsam aussehendes Teil in der Hand uns schon fiel auch der
andere hin uns holte seinen Schlaf nach.
„Wie kommen wir jetzt weg Sophie? Hast
du ne Idee?“
„Fragst du ausgerechnet mich?“
antwortete sie spöttisch.
Shego sah sie an und wunderte sich ein
wenig über sie. Die Pulloverfarben sahen auffällig aus, unten Rot, darüber Weiß
mit weißen Ärmeln und roter Streifen. Sah fast aus, als wäre das Farbmuster ihr
Markenzeichen. Sonst blond und im Alter ihres Begleiters.Niemand den sie hier
erwartet hätte, dafür bemerkte sie noch etwas. Es flimmerte wieder.
„Hört mal ihr Helden, ich weiß zwar
nicht wer ihr seid und was ihr hier wolltet, aber trotzdem, Danke für die Hilfe
Kleiner!“ sagte sie zu den beiden und sie vertagten ihre Debatte erstmal, worum
auch immer es gehen mochte. „Wenn ihr glaubt hier verkehrt zu sein, wir auch.
Wir verschwinden gleich und wenn ihr wollt, kommt mit. Versprechen kann ich
zwar nichts aber wie steht´s?“
„Was hast du vor, Shego?“ fragte Kim.
„Schau mal hierlang, Prinzessin!“
„Alles klar. Komm Ron!“
„Wenn ihr mit wollt, hier geht’s lang!“
forderte Shego die zwei auf.
„Na gut, wir kommen mit!“ antwortete
Sophie.
„Danach könnt ihr uns ja mehr
verraten!“
Der Schneefall hatte wieder eingesetzt
und überdeckte die Spuren Zum Glück für die Grenzposten mit anschließenden
Filmriß. So konnte sich hinterher niemand mehr über fünf Fußspuren wundern die
wenige Meter vor der Mauer plötzlich endeten als hätte ein Ufo sie in die Luft
gehoben und wär mit ihnen verschwunden. Das wäre sogar noch weniger unheimlich
gewesen, als der Abgang, für den es keine lästigen Zeugen gab. Zum Glück. Für
wen? Na für die lästigen Zeugen, denn wer würde denen sowas glauben?
Sie standen wieder auf der Straße, aber
es dämmerte und war eindeutig wärmer. Zudem war der Schnee verschwunden.
„Na wenigstens frier ich nicht mehr!“
stellte Ron freudig fest und sah sich um. „War da nicht eben noch ne Mauer?“
„Klären wir hinterher!“ bestimmte Kim
die Rangfolge. „Na dann mal zu euch. Was macht ihr hier? …... Na ok, ich denke
wir stellen uns erstmal vor. Ich bin Kim Possible, das ist mein Freund Ron
Stoppable und die Frau heißt Shego, kommt aber trotz Werkstattdress nicht vom
Autorennen!“
„Danke für!“ antwortete die junge Frau.
„Tia, ich bin Sophie Agentin in Ausbildung und der da ist Titus. Ein MAD Agent,
auch in Ausbildung und gehört zu den Fieslingen!“
„Sophie, mußt du mich immer so negativ
darstellen?“
„Na was denn? Ist doch keine Schande.
Aus dir ist sicher noch was zu machen!“ die Antwort konnte ja nur von Shego
kommen.
„Shegos Schurkenriecher. Bildest du
neuerdings Schurken aus? Und überhaupt, ist Schurke jetzt ein Ausbildungsberuf?“
Kims Sarkasmus war nur schwer überhörbar. Man könnt meinen, sie käme gerade aus
einer Unterrichtsstunde geleitet von Shego. Sarkasmus für Anfänger und
Fortgeschrittene. „Und wie lernt man das? Gibt es auch sowas wie ne
Schurkenprüfung mit allem Drum und Dran? Berufsschule für Schurken oder wie
darf ich mir das vorstellen?“
„Scheint so, Kim!“ meinte Ron dazu.
„Und genau du bist gerade in der Ausbildung bei Shego!“
Sophie und Titus hatten sich das
schweigend angehört, dann sahen sie sich an.
„Ok Sophie, Waffenstillstand?“
„Waffenstillstand!“ antwortete Sophie.
„Sacht mal!“ meldete sich Ron.
„Erinnert uns das nicht an irgendwas?“
„Ja doch!“ stimmte Kim ihm zu. „Aber
lassen wir das erstmal. Sollten wir euch kennen?“ fragte sie direkt.
„Keine Ahnung!“ antwortete Titus frech.
„Ich kenne euch auch nicht!“
„So, echt nicht?“ zweifelte Ron. „Hier,
Shego. Wird in zwölf Staaten gesucht. Und KP, Teenieheldin, kennt doch jeder!“
„Ne, sorry!“ antwortete darauf Sophie.
„Nie von gehört!“
„Ist doch nicht wahr!“ meldete sich Kim
empört. „Wo kommen die denn her?“
„Ja woher wohl, Kimmie!“ mischte sich
nun Shego ein. „Ich hätt da so ne Vorstellung!“
„Ich seh mal nach!“ sagte Sophie, was
an und für sich noch nicht weiter beachtenswert gewesen wäre. Nur tippte sie dazu
auf ihr Metallarmband und wie ihnen auffiel, Titus hatte auch sowas. Auf einmal
erschien über ihren Armband ein blauer Screen als flaches Hologramm. Was sie
darauf sah, schien ihr aber nicht zuzusagen.
„Hä? Kein Kontakt? Kein W-Lan? Was ist
denn hier los?“
Titus hatte inzwischen ebenfalls ein
blaues Fenster erscheinen lassen. Für Kim, Ron und Shego war das neu. Da
konnten sie sich nur wundern, wo kamen die denn her? Doch nicht etwa aus der
Zukunft?
„Mist, kein Empfang. Als wären wir in
der Vergangenheit!“ ärgerte sich Titus.
„Was ist für euch Vergangenheit?“
fragte Kim ihn direkt.
„Na alles was hinter unserer Gegenwart
liegt!“ reagierte Titus mit einer unsagbar aufschlussreichen Antwort. Natürlich
wußte er, das niemand damit was anfangen kann.
„Da ließe sich doch was machen!“
meldete sich Ron zu Wort. Es war bereits hell genug und er hatte in einen
Schaufenster an der Straßenseite eine elektronische Anzeige entdeckt. „Na wenn
wir dem glauben können, dann haben wir den, einen Moment.... 11.9. ?
„Kaum Hase, nach November sieht das
nicht aus. Eher nach September? Ey klar, In Europa schreiben sie das Datum
umgedreht.. 11.9. wäre dann 9.11 und das Jahr?“
„Ja da steht´s, 2001! und Berlin MEZ“
las Ron unbekümmert vor.
„Au weih!“
„Oh ja!“
„Genau!“
„Echt?“
„Na wie?“
„Na uns geht das ja nix an!“ stellte
Titus klar. „Also wenigstens mich nicht. Kümmer du dich drum wenn du sonst
nichts zu tun hast. Ich kümmer mich um die Schmetterlinge!“
„Ich weiß was du vorhast. Genetisch
mutierte Schmetterlinge und mit denen wollt ihr Orkane erzeugen? Wirst du
nicht, Titus!“
„Na versuchs doch!“
Zum Glück gab es noch keinen Verkehr
auf der Straße, denn nun kam es zu einen Tritt/Schlagabtausch zwischen Titus
und Sophie, der Kim und Shego erschien, als würden sie eine Videoaufzeichnung
von sich selbst sehen. Allerdings in 3 D und zum Greifen realistisch. Sophie
hatte die Kampftechnik gut drauf, wie Kim sachkundig feststellen konnte, Titus
braute noch etwas Übung wie Shego feststellen mußte. Nur für den Fall …. ne, da
wird wohl nichts draus. Titus trat die Flucht an. Eine seltsame Spirale
erschien und er sprang hindurch, gefolgt von Sophie. Und fort waren sie, wie
vom Erdboden verschluckt.
„Krasser Abgang!“ kommentierte Ron
beeindruckt.
„Wo sie nun sind?“ überlegte Kim.
„Ich kann s dir nicht beweisen, aber
ich hab da so nen Riecher für. Die sind wieder in ihrer eigenen Comicwelt
zurück!“
„Schön, und was ist nun mit dem 11.9.?“
„Scheint die nicht größer interessiert
zu haben, haben offenbar Wichtigeres im Blick!“ grübelte Shego vernehmlich.
„Mutierte Schmetterlinge? Orkane? Schmetterlingseffekt? Was n Quatsch. Das ist
doch nur ne Metapher, aber wenn doch ….. erinnert mich fast an eine von Dr. Ds
Schnapsideen!“
„Warum lässt die das so kalt?“ fragte
Kim.
„Möglicherweise ist das für die ferne Vergangenheit,
bedeutet denen nicht viel. Könnt ja so sein!“ Shego atmete tief durch.
„Allerdings Kim, ich kanns fast riechen, was dich umtreibt. Lass es besser.
Denk nicht erst dran!“
„Ja aber......!“
„Aber was? Du bist wie es scheint in
Berlin und willst vor einen Terroranschlag warnen? Woher weißt du davon? Woher
kannst du davon wissen? …... Wer sollte dich für voll nehmen? Hinterher
freilich würden sich einige für dich interessieren und dir echt unangenehme
Fragen stellen!“
„Aber ich bin doch....!“
„Klappe Prinzessin!“ unterbrach sie
Shego.
„So n Mist auch!“ mischte sich Ron ein.
„Aber da hat sie irgendwo recht …...... !“
„Ron, fall mir nicht in den Rücken!“
protestierte Kim.
„Kimmie, beruhig dich mal!“ verlangte
Shego.
„Genau, hör doch erstmal zu!“ schlug
Ron ihr vor.
„Eben, niemand fällt dir in den Rücken.
Schau mal, wir sind hier nur zu Besuch und damit mein ich nicht die Stadt, ich
meine diese ganze Welt. Niemand kennt die Teenieheldin KP. Warum sollte dich
jemand ernstnehmen? Zudem ist es doch längst passiert, was willst da
verhindern?“
„Danke für die ermutigende Ansprache!“
motze Kim.
„Ich will dich nur vor Schaden
bewahren. Wir brauchen dich noch und vergiss nicht warum wir unterwegs sind. Wir
wollen was herausfinden und uns nicht in die Geschichte einmischen!“
„Gefällt mir trotzdem nicht!“ sagte Kim
übellaunig.
„Muß es ja nicht, aber benimm dich!“
„Ich muß Shego zustimmen!“ sagte Ron
leise. „Nein, du mußt jetzt nicht gleich ausrasten. Es stimmt ja. Du willst
wieder alles und jeden retten und die Heldin sein. Klappt diesmal aber nicht.
Shego hat ja nichts damit zu tun, sie steht doch neben dir. Also was willst
machen? …...... Aber ich hab auch einen gute Nachricht. Wenn wir im Jahr 2001
sind, dann gibt es hier Internet. Können s ja mal versuchen!“
„Na fein Sidekick, ab und an bist ja
doch zu was zu gebrauchen!“
„Au weih. Lob von Shego? Kim
verdächtigt mich noch der Fahnenflucht und des Hochverrats!“
„Junge, wir sind nicht im Krieg, also
beruhig dich!“ spottete Shego.
Sie wandte sich an Kim.
„Wenn Ron richtig liegt, dann könntest
ja versuchen deine Webseite aufzurufen, ich hab da aber so einen Verdacht!“
„Der wäre?“ fragte sie.
„Abwarten, ich will dir die
Überraschung nicht verderben!“
Shego sah sich um, alles noch ruhig und
nichts deutete mehr darauf hin, das es eben noch recht schräg hier zugegangen
war.
„Kommt mit, s wird ja langsam Tag hier
und mal sehen was wir finden!“
Es wurde hell und da und dort waren
Motorgeräusche zu hören, die Stadt erwachte. Willkommen in Berlin am 11.9.2001.
Fühlen sie sich wie Zuhause in Middleton, aber benehmen sie sich nicht so.
„Scheißgefühl hier rumzuhängen und
nichts machen zu können!“
„Suchen wir nach ner Bank oder so!“
schlug Shego vor. „Wir brauchen zunächst mal die hier übliche Währung. Dann
können wir ja nach nen Internetanschluß suchen!“
„Und dann?“ fragte Ron.
„Geduld, dann sehen wir weiter!“
„Jetzt bist du die Optimistin?“
wunderte sich Ron.
„Wir sind auf dem richtigen Weg,
vertrau mir Ron. Und erinner dich an die zwei Kinderagenten. Ist dir an denen
nichts aufgefallen?“ Shego lächelte hinterhältig.
„Was denn? Na ja, diese Sophie sah ja
…..!“
Ein Stoß in die Seite sorgte dafür, daß
er diesen Satz nicht mehr beendete. Kims Eifersucht war wieder mit ihr durchgegangen.
„Kim, ich mein doch nur ….... nein ich
….... schau mich jetzt nicht so grimmig an ….... ok, sie sieht ja auch nicht
schlecht.... ne Moment mal. Shego, ich habs. Die sahen so glatt aus, ja recht
glatt mit Schatten. Sind die etwa........?“
„Kims Eifersucht!“ grinste Shego
erheitert. „Ja, sags nur, gerendert!“
„Gerendert? Ne echt, diese neumodischen
Comics?“
„Die sahen doch völlig normal aus!“
widersprach Kim.
„Ich mein die ersten Sekunden, als sie
ankamen!“ erklärte ihr Shego.
„Ja klar, du hast recht. Jetzt erinner
ich mich auch. Ne, echt schräg!“ fasste Ron zusammen.
„Wir klären das später, sobald unsere
Prinzessin sich abgekühlt hat!“
Shego hielt an und kämpfte mit einen
Lachanfall.
„Was soll das Shego? Findest das so
komisch?“ beschwerte sich Kim.
„Ne Prinzessin, kapierst es nicht? Du
bist auf ne gerenderte Comicfigur eifersüchtig. Warum? Die ist schon vergeben.
Titus steht auf sie, auch wenn sie sich ziert. Kennt man ja. War doch klar zu
sehen, also nur keine Panik!“
„Wie war das mit Titus!“ kam Kims Frage
darauf.
„Ok, die Frisur sitzt. Modische
Verirrung!“ gab Shego zu. „Aber süß ist er schon. Und ausbaufähig. Na gut, ich
sehs ein, da wär ich eher die große Schwester. Ne, ich fürchte wir alle
zusammen, das geht nicht gut aus!“
„Wie aus dem Leitfaden?“ erinnerte Ron.
„Crossover enden meist im Desaster!“
Sie tauchten ab ins Stadtgetriebe ,
hier fielen sie nicht groß auf. Schließlich laufen in Berlin genug schräge
Gestalten rum, da sahen sie noch eher zivil aus, sogar Shego. Berlin eben. Sie
fanden einen Bankautomaten und Shego hatte bereits eine ihrer Karten drin.
„Bei diesem Ford hat es ja auch
gefunzt!“ erinnerte sie und gab die Kennzahl ein. „Und? ….. Jau!!! Es
klappt.Kinder, was wollen wir mehr?“
„Na doch n Erfolg, fein. Mit unseren
paar Dollar Reisekasse, da müßten wir vermutlich erstmal wechseln!“ wie Ron
feststellte.
„Kommt ihr Helden, suchen wir erstmal
was wo wir nen Kaffee bekommen!“ schlug sie vor. „Den haben wir auch verdient,
wollt ich doch mal meinen!“
„Ob ich hier telefonieren könnte?“
überlegte Kim.
„Wo bist du zu der Zeit?“ fragte Shego.
„Vermute nicht in Berlin. Willst du dich selbst anrufen? Könnt n lustiges
Gespräch werden!“
„Kim, du erinnerst mich grad an den
Leitfaden!“ fiel Ron dazu ein.
„Weil ich drüber nachdenke......!“
„Du kannst es nicht lassen!“
„Aber was soll ich dennn sonst tun,
wenn ich weiß das.......!“
„Woher weißt du was?“
„Eben, hör mal auf Ron!“ verlangte
Shego. „Schau mal,wer uns da alles entgegenkommt. Wo wollen die alle hin? Zur
Arbeit oder sonstwo? Die könnten sogar Englisch verstehen. Berlin besteht
sicher nicht nur aus ungebildeten Sidekicks wie die Pfeifen von vorhin. …....
Nur überleg mal, was willst du denen sagen und was sollen sie mit anfangen?“
„Eben Kim. Könnts sein, daß wir dann
genau das erleben?“ hakte Ron nach. „Das dich niemand ernst nimmt oder für dein
Problem interessiert?“
„Willst du es unbedingt ausprobieren?“
fragte Shego. „Schon die zwei Sidekicks vergessen, die auch nichts verstanden?
Hm, ist nicht lang her, für uns. Keine Ahnung wieviel Zeit tatsächlich
vergangen ist!“
Sie liefen weiter, dabei wußten sie
selbst nicht genau, wohin sie wollten. Was ihnen auffiel waren die Unmengen von
Tags und Graffiti. Gäbs nicht da und dort Plakate, deren Sprache sie nicht
verstanden, sie hätten glauben können, sie würden grad durch die Bronx laufen.
Was denn hier passiert? Na was solls, deswegen waren sie ja nicht hier.
Viel
Lärm um nichts
Sie kamen an einen Zeitungsstand
vorbei. Shego fiel irgendwas auf, was? Konnte sie selbst nicht sagen aber ihr
Instinkt schien sich zu melden. Sie hielt plötzlich an. Kim und Ron stoppten
ebenfalls und sahen sie fragend an. Sie sah sich die Zeitungssammlung an. Klar,
die Sprache verstand sie nicht, die Fotos dagegen schon eher.
„Na schaut euch das mal an. Die Fotos
kennen wir doch!“ meldete sie sich nun.
„Krass, versteh ich jetzt nicht!“ gab
Ron sein Unverständnis bekannt.
„Hm, da stahts. 12. September!“ las
Kim. „Ne, wir haben den 12.9. Au weih!“
„Aber ich hab doch......!“ erinnerte
Ron.
„Die Anzeige war einen Tag zurück. Kann
vorkommen. Man kann sich eben nicht immer drauf verlassen. Aber keine Frage,
wir haben den 12. September, womit sich Kims Problem von allein gelöst haben
dürfte!“
„Tut mir leid, Kim!“ versuchte es Ron.
„Muß es nicht, Ron. Es ist also bereits
alles vorbei. Gestern schon. Komm Kim, du mußt dich nicht für verantwortlich
fühlen. Man kann nicht grad so die Geschichte verändern, auch nicht in dieser
Welt!“
„Ich würd ihr mal zustimmen!“ meinte
Ron dazu. „Wir können nicht einfach die Geschichte neu schreiben und du kannst
auch nicht alle retten. Auch du kannst nicht überall sein!“
„Passt mir echt nicht!“ machte Kim
ihren Ärger Luft. „Aber ich seh s ein. Würd ich mich deswegen jetzt irgendwo
oder bei irgendwem melden, ich wär nur noch ne Lachnummer!“
„Schön wenn du es endlich begreifst,
Prinzessin. Werd erwachsen!“
„Viel Lärm um nichts? Die ganze
Aufregung wofür?“
„Wofür?“regte sich Kim auf. „Da sind
immerhin.......!“
„Kim, jeden Tag passiert irgendwo
irgendwas und du erfährst es nicht mal. Verhindern könntest es ohnehin nicht,
oder was glaubst du wer du bist?“ stellte Shego als Frage in den Raum.
„Was denn? Ich bin …....!“
„Genau das klären wir auch noch, wer du
eigentlich bist. Ob du die bist, für die du dich hältst!“ sagte Shego
gemeingrinsend. „Auf dich könnt eine kleine Überraschung warten. Oder wieso
wußten die zwei Agentenkids nichts von dir?“
Sie hielten an. Kaffee Anfall. Anfall?
Whats this? Na egal, Kaffee hörte sich schon mal nach dem an was sie gebrauchen
konnten. Sah auch aus wie ein Kaffee für den Weg zur Arbeit oder für Reisende
allgemein. Sie traten ein und immerhin, sie wurden sogar halbwegs verstanden.
Na geht doch.
„Lasst euch den Kaffee schmecken!“
spottete Shego. „Wenn euch nicht weiter stört, womit ich bezahle. Soll heißen,
aus welchen Quellen die Kohle stammt. Dafür mußt aber zugeben, ich hab bisher
noch nichts Verbotenes angestellt!“
„Jetzt fehlt nur noch …..!“
„Klappe Hase!“ unterbrach Kim. „Wir
sind doch noch gar nicht lange unterwegs. Drei bis Vier Stunden würd ich grad
vermuten. Aber schaut euch das mal an!“
„Ich sehs!“ kommentierte Shego. „Ich
kenn die Bilder auswendig. Immer wieder gesehen. Aber für die hier ist es noch
neu!“
„Hätt ja …..!“ dachte Kim nach.
„Vergiss es, Du hast es in Middleton
nicht verhindern können, wie glaubst du es wär dir hier gelungen?“
„Ich kann eben nicht einfach zusehen
…...!“
„Kim halt, so ist sie eben!“ bemerkte
Ron.
„Schon ok Kimmie. Kenn ich. Ich war
auch mal sechzehn und dachte ich hätte bei Team Go die Aufgabe ….... irgendwann
fragte ich mich, warum ich?“ Shego seufzte und schloss kurz die Augen. Immer
diese alten Storys. Erinnerungen die nicht verschwinden wollten. Erinnerungen
die sie zu ermahnen schienen, es gab doch mal noch eine andere Shego. Kim und
Ron schwiegen. Sie schienen zu merken, womit sie es gerade zu tun hatte.
Inzwischen war auf dem Bildschirm mal wieder der einstürzende Turm zu sehen.
Sie verstanden den Kommentar nicht und wußten daher nicht, ob es jetzt der Nord
oder Südturm war. Das war aber auch nicht ihr Problem.
„Kim, du könntest ja n Anruf versuchen.
Nur fürchte ich, das es schon daran scheitert, weil die Drähte heißlaufen!“
schlug Ron ihr vor.
„Probier du es, Hase!“ antwortete sie
darauf. „Du darfst sogar Bonnie aufwecken!“
„Wieviel Stunden Zeitverschiebung? In
Middleton dürft es noch vor Mitternacht sein, trotzdem reißt mich Bonnie in
Stücke wenn ich wieder ….....!“
„Feigling!“
„Ok, schon gut!“
Ron schaltete sein I Phone ein und
…...? Noch ein Versuch. Offenbar tat sich wenig.
„Ist nicht wahr!“ beschwerte er sich
bei seiner Umwelt im Allgemeinen. „ Es liegt diesmal nicht an überlasteten
Drähten.Es ist, als hätt in Middleton niemand einen Anschluß. Als hätte man
Middleton vom Netz genommen!“
„Danke Ron, das genügt mir. Den Rest
der Fragen klären wir sicher noch!“ versprach Shego.
„Was glaubst? Wurde Middleton vom Netz
genommen?“ fragte Kim rhetorisch ohne selbst dran zu glauben.
„Wir wissen ja, im Moment sind sie
drüben am Durchdrehen.Soweit bekannt, aber soweit gehen sie kaum. Ne, das
können sie nicht bringen!“
„Zum Glück müssen wir nicht in die
Staaten, jedenfalls nicht sofort. Könnt hart werden. Wir wissen ja, wie sie
grad Überschnappen!“ erinnerte sich Ron. „Na ok, das legt sich auch wieder!“
Shego stand inzwischen auf und ging zur
Theke. Nicht nur um zu bezahlen. Ja klar, Shego als Schurkin mit Niveau gibt
sich doch nicht mit Kleinigkeiten ab und hat keine Probleme, Alltagseinkäufe zu
bezahlen. Schon um nicht aufzufallen. Sie fragte nach einen Internetkaffee und
es schien hier sogar eins zu geben. Nun kannten sie zumindest ihr nächstes
Ziel.
Aus dem
Leitfaden
Politik
für Besucher aus Comicwelten. Ach ja, die Politik. Ein schwieriges Gebiet, auch
und gerade für Comiczeichner die es nicht zum Hauskarikaturisten der lokalen
Tagespresse geschafft haben. Der Job war bereits an einen humorlosen Kritzler
vergeben, dessen Politikerkaris immerhin einen gewissen Wiedererkennungswert
hatten.
Politik
hat im Comic auch nichts zu suchen. Normalerweise, lässt sich aber nicht immer
trennen oder vermeiden. Gelegentlich kommt schon mal was an Tagespolitik
hinein, dann sollte sie aber kindgerecht dargestellt werden.
Im
Erwachsenencomic unterliegen wir diesen Einschränkungen zwar weniger, dafür
gibt es andere Hindernisse. Erwachsenencomics mit Politik als Thema verkaufen
sich schlecht, da müssen ohnehin andere Themen her und daher bleibt die Politik
wieder in der Sorte Comics hängen, die man früher noch als Schundliteratur
bezeichnete.
Hier
sollte aber klar sein, das man die Politik nicht wie im Wirtschaftsteil einer
großen Zeitung, hinter der immer ein kluger Kopf steckt, darstellen kann. Da
schalten die Kids ab. Der Sozialkundeunterricht kann auch nicht das große
Vorbild sein, etwas heiterer darf es schon zugehen.
Das ist
zum Glück nicht so schwer wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Oft
müssen Zeichner und Gestalter die Politik nicht erst karikieren, sie können auf
reale Vorlagen zurückgreifen. Denn in der Politik geht es oft genug wie im
Comic zu, ab und an sogar noch eine Stufe bekloppter.
Es fehlt
in der realen Welt nicht an Politiker, Diktatoren oder Warlords, die sich
aufführen, als hätten sie sich grad aus dem Comic in die reale Welt verirrt.
Daher
lernen die Kids aus dem Comic oft mehr über Politik als in zehn langweiligen
Schulstunden des Sozialkundeunterrichts. Was bedeutet das nun für Besucher aus
der Comicwelt? Sie kommen aus einer Fiktivwelt in der es von depperten Königen
und Prinzen nur so wimmelt? Sollte es sie nach Afrika verschlagen, da werden
sie sich schnell heimisch fühlen. Auch hier treffen sie auf diverse Könige mit
fragwürdig nachgewiesener Herkunft. Soll heißen, der Großvater war immerhin
Aktenschlepper im Büro der Kolonialverwaltung weil er das Alphabet bis zum
fünften Buchstaben auswendig aufsagen konnte. Dafür tun sie so, als stammten
sie von einer schwarzen Linie des Britischen Königshauses ab, führen sich aber
auf, als hätte man einen Orang Utan ne Krone aufgesetzt und mit einer Banane
als Zepter auf den Thron gesetzt.
Diese
Könige werden ihnen sicher sehr vertraut vorkommen. Sind sie Royalist, so
könnte ich ihnen Nigeria empfehlen. Dazu müssen sie nicht unbedingt nach
Nairobi fahren. Eine Mailadresse reicht bereits um von diversen Prinzen und
Prinzessinnen mit sagenhaft großen Vermögen kontaktiert zu werden, die nur ein
Auslandskonto und eine unbedeutend geringe Anzahlung benötigen um ihr Geld in
Sicherheit zu bringen und selbstverständlich ist für ihre Hilfe eine großzügig
bemessener Anteil vorgesehen. Damit sie diesen überweisen können, benötigen sie
freilich noch eine kleine Vorausleistung.
Und sie
dachten, die Spinner gäbe es nur im Comic?
Geht es
dagegen um Diktatoren, die ihre Herkunft gerne im Geheimfach wegschließen,
mitsamt allen lästigen Zeugen und die ihre Ansprüche aus dem Maozitat (Die
politische Macht kommt aus den Gewehrläufen, nun zumeist kommt erstmal Blei und
Rauch aus diesen) herleiten, viele von denen führen sich in der Tat auf, als
kämen sie aus dem Comicheft, oder hätten auf einen Comic geschlafen. Mangelnde
Intelligenz und Sachkenntnis wird meist durch Liquidationsbefehle und volle
Gefängnisse ersetzt. Wirtschaftliche Dauerkrisen sind kein Hindernis für
großzügige Waffenkäufe und ein katastrophaler Staatshaushalt ganz sicher kein
ernstzunehmendes Hindernis für ein gut gefülltes Auslandskonto für den Notfall.
Etwa einer undankbaren Absetzung und notwendiger Wohnsitzverlagerung. Und das
nach allem, was ich für mein Land ….....!
Gut das
sie vorgesorgt haben, ihr Kollege im Comic wär sicher beeindruckt.
Sie
meinen sie kommen aus einer bekloppten Comicwelt? Na dann lesen sie mal hier
die Zeitung, sie werden staunen.
Genau
das tat der Zeichner auch als der die Zeitung aufschlug und sich fragte, warum
fallen mir nicht solche Storys ein?
Sind sie
als Fiktivwesen im Jahr 01 angekommen, dann wissen sie ja bereits, daß es in
den USA nach dem 11.9. zugeht wie im Marvelcomic. Was, sie sind gerade aus der
Marvelwelt geflüchtet? Dumm gelaufen, von einer Gummizelle in die Anstalt.
Schon seltsam, wie bekloppt es in der Politik oft zugeht, aber diese Bekloppten
haben den Finger am Abzug und so fragt man sich, wie die Menschheit das bisher
überlebt hat. Tia, Unkraut vergeht nicht, das wird’s wohl sein.
Online
Sie
mußten nur noch über die Straße, da lag ihr Ziel vor ihnen. Doch ganz so
einfach war es dann doch nicht. Wieder fiel es zuerst Shego auf. Wird ja echt
zur Gewohnheit.
„Seht
ihr das?“ fragte sie.
„Oh
ja, wieder dieses Geflimmer!“ bestätigte Ron. „Müssen wir durch?“
„Ich
denk mal ja, einfach mal probieren. Bisher hat es uns nicht umgebracht!“ gab
Shego ihre Meinung dazu kund.
„Wer
ist jetzt die grenzenlose Optimistin?“ wunderte sich Kim. „Die Frau hat ein
Gottvertrauen, dabei hast es doch nicht mal mit Glaube und so!“
„Es
gibt für alles was wir hier tun eine Erklärung, bin ich ganz sicher. Erwarte
jetzt aber nicht, daß ich sie dir liefern kann!“ erläuterte Shego ihre
eigenwillige Logik.
Na
dann, sie liefen durch die flimmernde Wand und scheinbar hatte sich nichts
verändert. Sie wollten nun nur noch die Straße rüber und standen vor dem
Internetkaffee. Doch, etwas hatte sich verändert. Die Scheiben waren mit
Plakaten zugedeckt. Die Tür ebenso und wie es aussah, stand der Laden leer.
„Ist
doch nicht wahr!“ beschwerte sich Ron.
„Oh,
was für n Mist!“
„Kim!“
„Mein
ja nur!“
„Ja
schon ok, das ist jetzt etwas unerwartet!“ stellte Shego fest. „Hier war eben
noch definitiv ein Internetkaffee und wenn es jetzt leer steht, dann sind wir
zeitlich offenbar etwas vorgerückt? …. Na vermut ich mal. Wie weit? Finden wir
s heraus!“ stellte sie ihre neue Situation da.
„Und
wie?“ fragte Ron.
„Suchen
wir einfach nach nen anderen Anschluß. Wird doch was geben!“ vermutete sie.
Also
liefen sie die Straße weiter und in der Tat, nach einigen Minuten fanden sie
was sie gesucht hatten. Ein offenes Internetkaffee. Sie hatten es also endlich
geschafft und saßen drin. Sie hatten zwei Rechner besetzt und nun versuchten
sie sich an einen Internet, das ihnen fast schon veraltet und unhandlich
vorkam. Das ging bereits mit dem Bildschirm los.
„Die
Bildschirmauflösung und überhaupt diese Rasterpunkte!“ beschwerte sich Ron. „Ne
Zumutung. Erinnert mich an meinen ersten Rechner!“
„Gewöhn
dich an die Hardware hier. Machen wir draus was wir können. Seid zufrieden, das
wir überhaupt Netz haben!“
„Middleton,
Shego. Ich hab´s!“ freute sich Ron. „Schau an, alles da, aber wieso.......?“
„Warum
keine der Nummern existiert? Könnt n Grund für geben!“ sinnierte Shego und
tippte auf ihren Gerät rum. Ron und Kim teilten sich eine Kiste.
„So,
dann mal sehen, wann sind wir?“ fragte Kim. „Na da steht´s doch, 2004.
Bittedankeschön für die Auskunft!“
„Immer
noch etwas ungewohnt primitiv!“ beklagte sich Ron.
„Sei
zufrieden das wir endlich wieder n Netz haben und zudem …... Der 11.9. ist weit
weg. Mittlerweile dürften sich die Irren beruhigt haben!“ vermutete Kim.
„Nicht
ganz, die Leut die nach der Wahrheit suchen und die offizielle Version nicht
glauben, die sind bestimmt noch aufgedreht!“
„Vergiss
es Hase. Die werden sie nie beruhigen oder zufriedenstellen lassen. Aber das
geht uns nichts an. Ich hab jetzt anderes zu tun!“ bestimmte Kim die Aufgaben.
„Ich
hat es fast befürchtet!“ meinte Shego zum Ergebnis ihrer Bemühungen. „Ich kann
keine meiner Mailboxen aufrufen. Sie existieren schlicht und ergreifend
nicht!“.
„Und
Middleton?“ fragte Ron. „Moment ich versuch´s mal.Lass mich mal ran Kim!“
„Und?“
„Ja
doch, ich hab s. Alles ok wie es scheint. Ich schau mal nach dem Verzeichnis.
…..... Ne, ist nicht wahr. Ich finde meine eigene Nummer nicht!“ stellte Ron
frustriert fest.
„Ok,
lass mich mal, ich hab ne Idee!“ verlangte Kim.
„Was
hast vor?“ fragte Shego.
„Ich
rufe meine eigene........ ne, was das denn? Die Adresse gibt es nicht?
…....Moment, doch. Hier ist was!“
„Das
ist aber echt schräg!“ stellte Ron fest.
„Ich
glaubs ja nicht. Ne was soll denn das? Das ist doch nicht meine Seite? Das ist
ne Fanpage, wenn überhaupt und was macht die auf meiner Adresse?“
„Und
Shego?“ fragte Ron. „Mehr Erfolg?“
„Denk
nicht. Ich kann nichts von meinen Zugängen aufrufen. Als hätt ich mich nie bei
irgendwem angemeldet. Aber nicht nur das, geh mal auf die Suchmaschine!“
„Ich
les mir grad den Quatsch dieser Fanseite durch. Ne echt. Zeichentrickserie Kim
Possible. Schön wenn wir hier auch Fans haben. Nur was soll das?“ Kim
schüttelte es. „Ist das der letzte Beweis nach dem wir gesucht haben?“
„Scheint
fast so!“ bemerkte Shego. „Ron, ich hab ne gute Nachricht für dich. Ich hab die
Ron Stoppable Fanpage gefunden. Meinen Glückwunsch. Wie du das geschafft hast
ist mir zwar …...!“
„Nur
kein Neid, such dir selber ne Shego Fangemeinde!“ spottete Ron.
„Bin
sicher, die gibt es sogar!“ vermutete Shego. „Wer die verbrochen hat, dem
…....!“
„Shego!!!“
„Geht
das schon wieder los?“
„Die
Frau sucht wieder Stress!“
„Kannst
es nicht lassen?“
„Was
denn, ich will doch nur etwas Spaß haben. Und wenn schon einige sich anmaßen
meine Fans zu sein, ohne mich gefragt zu haben......!“
„Eine
Comicfigur kannst du nicht fragen......!“ unterbrach Kim ihre Ausführungen.
„Das
soll also heißen....... Uns gibt es gar nicht?“
„In
dieser Welt offensichtlich nicht. So schaut es hier aus und genau deswegen
sitzen wir hier!“
„Moment
Kim, lass mal sehen!“ unterbrach Ron und tippte auf die Tasten. „Weg mit. Ne
diese Werbung nervt auch hier!“
„Wem
sagst das?“ meldete Shego ihren Frust. „Kein brauchbarer Blocker, da hast
dauernd die Pop Ups. Nu da müssen wir durch!“
„Web
aus dem Handgelenk, das wär doch was!“ schlug Ron vor.
„Wenn
wir die beiden nochmal treffen, frag sie doch Hase!“ antwortete Kim mit Spott.
„Glaub aber nicht daß die ihre Ausrüstung grad so mit dir teilen!“
„Wenn
wir schon dabei sind!“ verkündete Ron seinen Fund. „Hab da was gefunden, sieht
aber nur nach ner einfachen Trickserie aus. Inspektor Gadget? Ok, Sophie hab
ich, sieht nur etwas anders aus als …. na jünger. Aber s könnt die sein!“
„Zeichentrickserie?“
fragte Shego. „Haben sich noch andere Serienhelden in diese Welt verirrt? Der
Auftritt war jedenfalls schräg genug!“
„Und
wir?“
„Haben
wir uns verirrt?“
„Ne,
nur verlaufen!“
„Wir
sind auf der Suche!“
„Wonach?“
„Gute
Frage. Ron, du bist unsere Spürnase!“
„Danke
Shego. Bin doch zu was zu gebrauchen?“
„Hoff
ich mal, sonst gibt’s n Tritt!“
„Ja
hier ist s, Kim Possible. Ich hab´s. Es gibt echt die Zeichentrickserie. Hab
hier n Eintrag im Verzeichnis. Ja, KP, Cheerleaderin der Middleton High. Und
was ich über mich lese, na ja....... das ist gemein. Hm, die einzelnen
Personen, durchaus wieder erkennbar. Stimmt doch.......!“
„Das
ist dann die Vorlage für das Pappmodell das wir in der Lagerhalle gesehen
haben?“ fragte Kim erschüttert. „Is nicht wahr. Wenn ich das richtig sehe …....
also in dieser Welt …..!“
„Ja
sag´s nur. Hast Angst vor den Konsequenzen? Denen entkommen wir so oder so
nicht. In dieser Welt ist unsere Welt wie es scheint eine Comicserie, mehr
nicht. Deswegen erreichen wir niemand und haben nichtmal ne Mailadresse!“
stellte Shego bitter fest. „Ich hab mich hier ja nie bei GMX hier angemeldet.
Klar daß ich nicht reinkomm und wenn es eine solche gibt, dann scheint sie sich
sonstwer gesichert zu haben. Gilt für euch genauso!“
„Könnten
sie ja mal treffen?“ überlegte Kim.
„Und
dann?“ fragte sie Shego herausfordernd. „Was erzählst denen? Entschuldigung,
aber ich bin die echte KP. Das ist meine Webseite. Wieso klaust du mir den
Namen? Das ist doch meine Mailaddi. Das könnt heiter werden. Wer bist du denn?
KP? Komm, die gibt es doch gar nicht, ist doch nur ne Comicfigur. Komm mal
runter von den Trip und rote Haare hast du sicher nicht!“
Shego
hielt sich die Hand vor dem Mund um nicht loszulachen. Offenbar fand sie die
Vorstellung mehr als erheiternd.
„Oh
ja, Prinzessin. Dann erlebst wieder mal, das dir niemand glaubt, daß du KP
bist. Man nimmt dich nicht ernst und da kannst dich auf den Kopf stellen.
….....Ja doch, irgendwo schon deprimierend, wenn dir die Identität geklaut
wird. …...... Obwohl, das wirft auch die Frage auf, hast du überhaupt eine
Identität oder bildest du dir die nur ein?“
„Gute
Frage, wie steht´s bei dir? Bildest du dir deine Identität als grüne Furie nur
ein oder hat sie dir einer verpasst?“ stellte Kim ihre Frage in den Raum.
„Jedenfalls
lebt sie ihre Identität voll aus!“ bemerkte Ron und klickte weiter.
„Sarkastisch, aufbrausend, stimmt soweit mit dem Original überein.
Hochintelligent, wenn das deinen Ego schmeicheln sollte!“
„Danke
für die Komplimente, Ron!“
„Dank
nicht mir, eher dem Serienzeichner!“
„Und
du Hase? Faul, desinteressiert, nachosüchtig, verfressen, computerspielsüchtig.
Ja, so kommst du mir doch vertraut vor!“ stellte Kim fest. „Die haben uns in
der Serie treffend dargestellt oder sind wir nur so, weil wir in unserer Welt
echt genau das darstellen?“
„Ach
Shego, bevor ich´s vergess. In der Serie kannst du grünes Feuer abfeuern. Na
geht doch, warum nicht hier?“ überlegte Ron und fand das etwas unlogisch.
„Ok,
jedenfalls haben wir die Infos. Ob es das ist was wir gesucht haben?“ fasste
Kim zusammen. „Wir haben sogar Hinweise, wer die Serie produziert und wer sie
zeichnet. Was fangen wir damit an? Sollten wir die besuchen und dann erzählen
wir ihnen was? …... Ey, ich bin KP, das ist Ron, sieht man doch. Und die ist
Shego, nur Plasmafeuer kann sie im Moment nicht, was dein Glück ist, sonst würd
sie ….... Ich glaub die halten uns für irre und rufen die Polizei. Würd mir
auch so gehen!“
„Könntest
recht haben, Prinzessin. Erleben wir doch nicht zum ersten Mal. Du sagst den
Leuten die Wahrheit und niemand glaubt dir auch nur ein Wort. Schräg, aber
genau so haben wir das doch erlebt!“
„Und
hier?“ meldete sich Ron nochmal. „Kim, Teenieheldin. Eigenschaften:
Intelligent, strebsam, immer vorn, Führungsfigur (weniger wohlgesinnte nennen
sie herrschsüchtig), muß stets an erster Stelle stehen, kann mit Misserfolgen
nicht umgehen und neigt zu Trotzreaktionen. Na das wäre also die Serien KP? Gar
nicht so weit von dir entfernt. …...ey, ich hab doch nur ….... lass das nicht
wieder an mir aus....... ich kann doch nichts....... !“
„Kim,
du lieferst grad den Nachweis das die Beschreibung nicht ganz so daneben ist!“
meinte Shego dazu. „Du mußt deinen Sidekick nicht gleich für auf die Mütze
geben. Ist doch mein Job!“
„Na
vielen Dank für die Auswahl. Wer von euch möchte zuerst? Rons Antwort enthielt
bemerkenswerterweise sogar eine Spur von Sarkasmus.
Kim
griff sich an die Nase und suchte auf den Schirm weiter nach Hinweisen. Ein
etwas ungewohntes Internet. Nicht das Fanseiten neu für sie gewesen wären,
kannte sie auch aus Middleton und ignorierte sie zumeist wenn sie an ihren
Rechner arbeitete. Die waren eh nur naß auf neue „Enthüllungen“ aus ihren
Tagebuch, das ihre Brüder online gestellt hatten. Hätte es eben nicht so
rumliegen lassen sollen oder gleich in den Rechner tippen und verschlüsseln?
Pfffft, davon hätten sich die zwei auch nicht lange aufhalten lassen. Sie
tippte einige Schlüsselwort und genau wie erwartet. Hier schien es dieses
Tagebuch nicht zu geben. Klar, hier kannte es niemand, na wenigstens ein
Vorteil.
„Nu
ja, Prinzessin. Was hältst du von der Idee, statt Ron was auf n Deckel zu
geben, die Verfasser dieser Webseite zu suchen und denen ….....!“
„Ne
Shego. No way. Du suchst doch nur nach n Vorwand für neue Gewaltausbrüche.
„Echt?“
„Was
sonst?“
Oder
auch nicht!“
„Glaubst
du dran?“
„Nun,
ich könnt denen ja etwas Zeit für ne Erklärung lassen!“
„Wieviel
Zeit?“
„Nicht
viel!“
„Dacht
ich mir schon!“
„Ne,
ne faire Chance sollen sie schon haben!“
„Bevor
du ihnen die Bude zerlegst!“
„Kim,
du hast Vorurteile über mich!“
„Ach
nee, hast die Shego die stets ausrastet und explodiert in Middleton
zurückgelassen? Vermute eher nicht!“
„Ich
könnt ja erst einige Fragen loswerden und erst wenn es keine zufriedenstellende
Antwort gibt....!“ schlug Shego vor.
„Die
wären?“
„Was
habt ihr euch dabei gedacht? ….... Wir sollen das ja umsetzen und wie es uns
dabei geht? ….... Wen juckts?“
„Aber
niemand hatte dabei böse Absichten, das mußt doch zugeben!“
„Ok,
auch wenn. ….... Aber wie ist denn das gelaufen? Wenn ich mir das so überlege.
Da hatten wir also auf einmal alle Möglichkeiten und alles was uns einfiel war,
als Team Go die Arbeit der Cops zu machen, nur ohne einen Cent. Wenn ich mich
daran erinnere, etwas bescheuert. Meinst nicht auch? ….... War das echt meine
Vergangenheit oder hat sie mir wer verpasst?“
„Über
meine Vergangenheit klag ich auch nicht!“
„Natürlich
nicht, Schwester. Du bist ja schon als Teenieheldin auf die Welt gekommen.
….... Hm, ja das klang jetzt gemein, sollte es auch. ….. Aber wer weiß? Könnt
ja genau so gewesen sein. Was meinst?“
„Ähm
hört mal!“ meldete sich Ron. „Ich hätt da was. Glaub ich jedenfalls!“
„Fein
wenn du mitarbeitest!“
„Ne,
keine direkte Lösung oder endgültige Antwort, euch ist doch auch aufgefallen,
der 11.9. scheint uns nie sehr viel bedeutet zu haben und erinnern kann ich
mich auch nicht so recht. Dabei gab es von den Medien her doch kein Entkommen!“
baute Ron seine Theorie auf. „Ich hab hier was gefunden. Die Serie fing erst
2002 an. Könnt das der Grund sein? Ist alles was davor war, nicht wirklich passiert?“
Kim
und Shego hatten sich das angehört und schwiegen betreten. Könnt da was dran
sein? Hatten sie aus der Zeit vor 02 nur Pseudoerinnerungen? Ist das alles gar
nicht passiert? Oder wo ist der Unterschied?
„Was
ist?“ fragte Ron in die Stille.
„Ron,
du irrst dich!“ antwortete Kim. „Du mußt dich irren, du kannst dich nur irren.
Denn wenn du recht hast , dann ….. ich weiß nicht, …...ich will gar nicht dran
denken!“
„Gut
gemeint Kimmie!“ meldete Shego ihre Zweifel an. „Schön wär’s wenn wir so
einfach rauskämen. Das kann doch nicht wahr sein, weil es nicht wahr sein darf.
Sorry, aber das funktioniert nicht, erinnerst dich? Hast doch nicht zum ersten
Mal so reagiert. Die Welt da draußen richtet sich aber nicht nach deinen
Wünschen!“
„Also
was?“
„Ron
könnte auf der richtigen Spur sein. Wär jedenfalls eine Erklärung für einige
schräge Storys!“
„Ich
bin auf der Spur!“ meldete Ron seine Suche. „Auf was für eine? Na schaut euch
das mal an, Hab ne Fanfictionpage gefunden und........!“
„Na
schau an, hier gibt es uns nicht nur als Comic, die schreiben auch über uns!“
stellte Shego fest, nachdem sie sie Seite aufgerufen hatte. „Und was die so
zusammenschreiben. Ne, das ist aber etwas heftig!“
„Hast
Recht, das ist schräg. Vor allem unter Kigo. Brr, wenn das mein Dad wüßt, was
ich hier grad über mich lese, der würd ausrasten!“ gab Kim bekannt. „Ne Woche
Hausarrest gäb das. Was ich grad für n Zeug les, ist ja echt nicht jugendfrei.
Ron, ich hoff ich werd nicht rot!“
„Doch
Prinzessin!“ beantwortete Shego die Frage. „Liest du etwa ne Story in der wir
zwei ….... ich will dir nicht gleich zuviel zumuten!“
Dabei
konnte sie sich ein gemeines Grinsen nicht verkneifen.
„Und
wenn dein Dad schon wegen nen fiktiven Text ausrastet, was ist dann los, wenn
du mit Ron mal echt in die Kiste steigen solltest? Geht mich ja nix an, ist
euer Leben ….. hm, zumindest wenn ihr das für euer Leben haltet!“
Dabei
war ihre Stimme wieder ernsthafter geworden.
„Stimmt
also alles, die schreiben über uns. Nein, nicht wirklich über uns!“ meinte Ron
dazu. „Die schreiben das, was sie selbst gerne erleben oder tun würden, wir
sind nur die Projektionsfläche. Der Grund, sie können es nicht, haben Schiß vor
der Welt draußen oder sind eh zu fettgefressen und kommen nicht mal durch ne
Zaunlücke und du Shego würdest sie nicht mal mit dem Arsch anschauen!“
„Klasse
Ron, hätt ich nicht besser ausdrücken können!“ sagte Shego dazu.
„Eh,
danke für die Anerkennung, hoff Kim verübelt mir das nicht!“
„Ok,
da hat mal n intelligenten Satz abgelassen!“ stimmte Kim zu. „Wenn du willst,
kannst ja doch was, na weiß ich doch....... Allerdings, du weißt schon, fair
war das nicht gerade!“
„Ne,
war es nicht. Aber du mußt zugeben, der Sportunterricht ist auch alles andere
als fair. Für mich jedenfalls, vom Rest in der High will ich gar nicht erst
anfangen, wie s bei dir läuft, hast sicher weniger Stress!“
„Ey,
komm Hase. Bonnie macht mich auch im Sport runter. Die kann´s eben nicht
lassen!“
„Eure
Storys aus der High!“ kommentierte Shego genervt. „Ihr seid jetzt nicht in der
High und das bringt uns auch nicht weiter!“
„Ok,
aber diese FF Schreiber erfinden hier irgendwelche High Geschichten. Muß ich
mir das gefallen lassen?“ fragte Ron genervt.
„Was
willst dagegen machen? Sie aufsuchen und…..?“ meinte Shego mit erheiterten
Gesichtsausdruck. „Das war doch meine Idee!“
„Ne,
schon klar, war nur so n Gedanke. Lass sie rumspinnen, hat doch mit uns nichts
zu tun. Die Storys müssen wir nicht ausführen, ne ganz sicher nicht!“ meinte er
bestimmt.
„Müssen
nicht, Ron!“ sagte Shego mit Spott und gemeinen Tonfall in der Stimme. „Aber
wollen? Was wenn die was von mir und dir in der Kiste schreiben und Kimmie
kriegt n Anfall? Überflieg hier gerade so n
Schrieb!“
„Na
die haben gut schreiben!“ machte Ron seinen Ärger Luft. „Die bekommen ja nicht
Kims Wut ab, ich schon eher und ich bin echt nicht nass drauf, kannst dir
vorstellen!“
„Wär
aber ne Überlegung!“
„Bitte
nicht um Kim eins auszuwischen, das wär unfair!“ antwortete Ron darauf. „Aber
sowas von!“
„Shego,
es ist dein Leben und du entscheidest!“ mischte sich Kim ein. „Jedenfalls wenn
es um Ron geht. Bin ich ganz sicher. Die FF Schreiber entscheiden nicht über
unser Leben, denn wie es dann ausgesehen hätte? Und was Ron angeht, tia …… was
soll ich dazu sagen? Darf ich zuerst? Wär das fair genug?“
„Sicher,
du darfst zuerst, frag mich nur wer das entscheidet, aber dann solltest du das
auch tun und dich nicht von deinen Dad ausbremsen lassen, denn wenn es nach dem
ginge …… ich würd mal meinen, dann darfst bis ins hohe Alter Jungfrau und
Teenie bleiben, na das sind doch Aussichten!“
„Und
du bleibst für immer fünfundzwanzig? Wär das nichts? Ich kenn in der High
einige, die wenden mehr Zeit vorm Spiegel auf als du, die sind um einiges
jünger, aber denen trau ich n Mord zu, wenn die wie du aussehen könnten und nicht
altern müssten!“ dachte Kim drüber nach. „Schon schräg, irgendwie scheinen wir
damit weniger Sorgen zu haben!“
„Darüber
steht auch was im Leitfaden!“ schloß Ron an. „In der Comicwelt altern die
Figuren nicht, denn dann wäre die Serie irgendwann beendet und es gäbe keine
Fortsetzungen mehr. Könnt s das sein? Frag ja nur!“
„Könnt
was dran sein!“ meinte Kim zu diesen Ausführungen. „Sonst kommen wir ja vor
lauter Hektik zwischen Mission und Cheerleadertraining kaum zum Denken,
geschweige mal nachzuhaken, was wir hier eigentlich tun. Schon seltsam,
ausgerechnet jetzt haben wir mal Zeit für sowas. Im Moment will ja auch niemand
was von uns!“
Shego
tippte wieder auf ihr Gerät und klickte mit der Maus rum.
„Es
ist eigentlich alles wie gewohnt hier!“ verkündete sie ihre Ansicht. „Auch den
ersten Blick. Aber wenn man genauer hinschaut, schaut mal, wir sind noch gar
nicht lange in dieser Realwelt und hatten schon einigen Stress. Was schon mal
damit anfängt, daß ich keine Plasmablitze abfeuern darf. Und dann stellen wir
fest, daß niemand den wir kennen hier zu finden ist oder wir jemanden erreichen
können. Mit den üblichen Spinnern gab’s auch Stress. Und das in grad mal vier
Stunden? Kommt mir so vor!“
„Schon
kapiert!“ meldete sich Kim. „Wenn wir noch länger hier rumhängen, dann könnt
der Ärger richtig losgehen. Könnt ja sein, das wir noch gar nicht viel gesehen
haben!“
„Fein,
wir sind auf einer Wellenlänge!“
Fiktivwelt?
Sie kommen aus einer
fiktiven Welt? Wer sagt denn das? Waren sie vorher schon der Ansicht, in einer
fiktiven Welt zu leben? Vermutlich nicht. Ihre Welt war eben ihre Welt und was
bitte soll daran verkehrt sein? Zudem, wenn wir mal die Welten vergleichen
könnten, würden wir schnell feststellen, s hat wie überall, alles seine Vor-
und Nachteile.
Sicher, in der
Comicwelt gibt es vieles, über das sie nicht weiter nachdenken, weil es für sie
die selbstverständlichste Sache der Welt ist. Die Bewohner der Realwelt
dagegen, würden sie darum beneiden. Und worum? Na um einiges an Widrigkeiten
der Normalwelt das ihnen offenbar unbekannt ist.
Sie altern nicht. Sie
sind in einer Teenieserie beheimatet? Dann werden sie nie erwachsen, denn dann
wäre die Serie ja schnell beendet. Nicht zu altern, was glauben sie was das für
Normalweltbewohner für ein Wunschtraum ist? Ganz besonders für den weiblichen
Teil davon? Viele würden nen Mord für begehen, nicht altern zu müssen und sich
das Vermögen für diverse Kosmetik sparen zu können. Und sie werden ganz einfach
nicht älter. Sie wissen ja gar nicht, wie gut sie es haben.
Sie springen vom Dach,
bekommen auf die Mütze, tut halt weh, aber sie sind schnell wieder auf den
Beinen? Ernsthafte Schäden und Wochen in Gips kennen sie nicht? Na so schnell
sollten meine Knochen auch verheilen, wer wollte das nicht?
Sie leben in einer
Welt, in der man schon auf hundert Meter die Bösen riechen kann? Man weiß wer
gut ist und wer zu den Schurken gehört? Mensch, ist ihre Welt einfach
gestrickt, beneidenswert.
In der Normalwelt ist
das freilich weniger klar, bei uns ist die Gesellschaftsstruktur etwas
komplexer und unübersichtlicher. Bei uns gibt es viele Arschlöcher und die
wurden sogar gewählt. Nun gut, zum Ausgleich erweisen einige der Allgemeinheit
einen Dienst und verabschieden sich beispielsweise mit einer besoffenen
Autofahrt.
Irre? Könnt grad aus m
Comic sein? Ja, sowas passiert sogar in unserer Normalwelt.
Andererseits müssen
sich Normalweltler mit vielen rumärgern das ihnen zumeist erspart bleibt, weil
es niemand zeichnet und beschreibt, denn es wäre zu langweilig und bremst nur
die Handlung aus. Sie müssen arbeiten, fürs Futter und Schlafmatte bezahlen und
dann haben sie eh nie genug Geld und zudem noch das Wetter. Im Sommer zu heiß,
im Winter zu kalt und ist mal Sonne, dann muß man arbeiten und hat keine Zeit
in der Sonne zu liegen, hat man dagegen mal Zeit, dann regnet es und ist zu
kalt. Jedenfalls ist das Wetter nie so wie es sein sollte und auf jedem Fall
schlechter als in der Fiktivwelt. Meinen wir jedenfalls.
Davon abgesehen, das
Leben in der Realwelt ist meist von stumpfsinniger Langeweile bestimmt. Warum
wohl glauben sie, erfinden die Schreiber und Zeichner Welten in denen es
lustiger und aufregender zugeht?
Nun zugegeben, in
manchen Teilen der Realwelt geht es durchaus aufregend zu. So aufregend, das
viele vor soviel Aufregung die Flucht ergreifen, denn das ist denen schon
zuviel an Aufregung. Der Hauptgrund für ist, das Granatsplitter und
Gewehrschüsse in der Realität nicht ganz so unterhaltsam sind wie im Kino oder
am Rechner. Dennoch ist ein aufregendes Leben mit viel Äktschen, die nicht
lebensgefährlich ist, für viele Menschen deren Leben etwas langweilig verläuft,
schon mal eine wünschenswerte Alternative. Genau deswegen wurden Comics
erfunden (früher hat man halt Märchen erzählt) und Comicwelten und sie haben
das Glück, in so einer leben zu dürfen. Auch wenn ihnen in ihrer Welt manches
schräg erscheinen mag, sie ihre Entscheidungsfreiheit oder auch sowas wie Alk,
Jägermeister, Gras oder Sex vermissen, glauben sie nicht, die Realwelt hätte
ihnen automatisch mehr zu bieten, oder daß sie hier einfach machen können was
sie wollen.
Lernen sie unsere
Realwelt erstmal kennen, ich bin sicher, sie werden die Vorzüge der Comicwelt
dann doch wieder zu schätzen wissen und beizeiten zurückwollen.
Gleich wie bekloppt es
bei ihnen zugehen mag, es ist trotzdem ihre Welt und da wissen sie wer sie
sind, wo sie hingehören und welche Aufgabe sie haben.
Und vor allem, als
sprachbegabtes Pony oder Dämon in Ausbildung rennt nicht gleich alles schreiend
vor ihnen davon und alarmiert Polizei, Feuerwehr, Armee, Kavallerie und die
Atom U Bootflotte.
Zeit für n Abgang
„Immerhin
sind wir grad am Rechner, könnten ja mal nachsehen, ob s in der Stadt nicht n
Nacho gibt!“ schlug, na wer wohl vor.
„Ron,
in solchen Momenten könnt ich dich grad mit dem Mauskabel erwürgen!“
antwortete, nein, nicht wie man es erwarten könnte, Shego, sondern Kim.
„Ey,
was denn? Ich bekomm eben langsam Hunger!“ beschwerte er sich.
„Nimm
dich zusammen, es gibt Wichtigeres als dein Magen!“ stellte Kim klar und
duldete keinen Widerspruch.
„Auf
nüchternen Magen arbeitest du besser, Sidekick. Daher sollten wir dich mal
etwas auf Schonkost setzen!“ spottete Shego.
„Aber
fassen wir mal zusammen!“ forderte Kim. „Was haben wir bisher rausgefunden?
Unterm Strich nicht all zuviel und beweisen können wir schon mal gar nichts!“
„Wem
mußt du was beweisen, Prinzessin? Fragte Shego. „Mir sicher nicht und auch wenn
wir zurückkommen, dann hast du vermutlich keine Beweise. Rons gemopste Brille?
Ne Sonnenbrille, na toll. Das Foto? Ja, wir wissen wie Shego aussieht, gibt ja
genug Fahndungsposter. Egal was du hier mitnehmen wolltest, alles kein
Beweis. …… Überhaupt, wem denn? Bonnie?
Die ist doch glücklich in ihrer Welt, die will sicher keine andere. Der Rest?
Die sind vollauf zufrieden wie es scheint. Warum sollten die weg wollen? Dein
Dad? Dessen größte Sorge kennst du ja. Und unser Ron? Ist happy wenn es Nachos
gibt, freiwillig ist er ja nicht hier, oder?“
„Da
stimm ich dir mal zu!“
„Wegen
der Nachos!“ stellte Kim resigniert fest. „Der Rest scheint dich weniger zu
kratzen!“
„Warum
willst du auch was beweisen, Kim?“ fragte Ron. „Mein ja nur, willst du wen
mitnehmen? Bonnie anschleppen? Oh nice, das ist die Realwelt? Auch nicht viel
anders und gibt’s irgendwo n Klo mit Spiegel? Muß mir mal die Wimpern
nachziehen. So etwa würd das laufen. Die springt nicht durch Laser, könnt ja
die Frisur ruinieren, die sucht auch keinen Stress mit Sidekicks. Die käme hier
gut zurecht, die würd gar keinen Unterschied bemerken!“
„Ey,
klasse Ron!“ kommentierte Shego Rons Ausführungen. „Wenn der Magen leer ist,
dann arbeitet deine Hirsebirne. Würd da mal zustimmen. Ja, wer auch bei uns
keine Unsinn anstellt, wie Weltretten oder Weltuntergangsmaschinen bauen, dem
würde kaum ein Unterschied auffallen. Wenn aber doch, nun Kimmie, du hast es
bereits erlebt!“
„Na
gut, aber…..!“
„Moment!“
unterbrach Shego sie. „Es scheint, als geht unserer Reise weiter!“
Sie
hatte ihr Phon in der Hand und betrachtete mit Interesse den Screen.
„Ok,
aus die Maus, Kinder. Kiste aus, ich zahl inzwischen. Wir sind dann gleich
weg!“ sagte sie und dachte sie. Das sollte sich dann aber als etwas komplex
erweisen. Sie ging zur Theke und wollte bezahlen, es gab aber ein kleines
Problem. Der Mensch akzeptierte keine DM. Was denn nun los? Sie könnten nur in
Euro bezahlen.
„Was
soll denn das wieder?“ regte sich Shego auf. „Wieso müssen die hier alle fünf
Minuten die Währung wechseln?“
„Ok,
es ist etwas Zeit vergangen!“ erklärte Kim, die nun ebenfalls vor der Theke
stand. „Die haben jetzt auch den Euro. Wir haben aber keine ´. Na ok, es geht
ja auch anders. Wir könnten mit Dollar bezahlen!“
Dummerweise
hielt der Mensch vom Internetcafé nicht viel von ihrer Idee. Nein, keine
Dollar. Tia, was nun?
„Jetzt
versteh ich, warum dieser Ford uns seine Scheine vor die Nase schmiß und
meinte, sie könnten damit eh nichts mehr anfangen!“ erinnerte sich Shego.
„Genauso geht es uns jetzt? Und was nun?“
„Tia,
ich hab zwar Dollar dabei, wird aber auch wenig helfen!“ meldete Ron.
„Ok,
wir wollten bezahlen, wir haben den aufrichtigen Versuch gemacht…..!“ sagte
Shego leise und mit gefährlich ruhiger Stimme. „Ich hab aber im Gegensatz zu
Ford keinen Ausweis der mich als Feldforscherin des Anhalterverlages ausweist
und mit dem ich etwas tun könnte, was ich gar nicht darf und zwar die
Korruption fördern. Hat Ford jedenfalls so erklärt, was immer da dran ist. Also
welche Alternativen bleiben nun?“
„Shego!“
mahnte Kim. „Du kannst doch nicht schon wieder……!“
„Kimmie,
wir haben nicht endlos Zeit. Ich weiß nicht wie lange wir da durch können, kenn
mich genauso wenig wie du mit diesen Durchgängen aus. Allerdings ……!“
Sie
sah auf ihre Hände. Sie glühten grün auf. Es funktionierte auf einmal wieder,
Shego ließ einen Freudenschrei los und feuerte einen grünen Blitz in die Theke.
Die Kasse bekam einen ab und sprang auseinander. Der voll erschrockene
Ladenbesitzer ging in Deckung und flüchtete zur Tür raus, als Shego noch einen
absonderte, der in die Bildschirme einschlug und sie zum Platzen brachte und dann
zersprang noch die Schaufensterscheibe. Inzwischen hatte sich Ron geduckt und
die rumliegenden Scheine aufgesammelt. Als wollte er sie wieder zurücklegen,
doch Shego hatte ne bessere Idee.
„Los
Ron, einstecken. Wer weiß, könnten sie ja noch brauchen!“ verlangte sie. „Meine
Fresse, was bin ich happy. Kommt Kinder, hier lang!“
Sie
packte die sich sträubende Kim und schob sie in Richtung Klo. Hier flimmerte es
in der Tat wieder.
„Ich
fass es nicht Shego!“ brachte sie ihre Erschütterung zum Ausdruck.
„Mußt
du auch nicht, los, komm mit oder willst du hier warten bis die örtlichen Cops
anrücken? Und denen erzählst du was? Ja, meine Freundin hat mit einigen
Plasmablitzen die Einrichtung zerlegt, macht sie gerne und die ist eben etwas
launisch und schräg drauf, die kann nichts dafür. Deswegen wird sie auch in
zwölf Staaten gesucht, aber sonst ist sie ganz umgänglich, man muß sie nur
besser kennen!“ Shego war wieder nahe an einen Lachanfall. „Was glaubst du wo
du dann landest? Dann kannst an die Zellenwand deine Beschwerde schreiben. Ich
bin Kim Possible, Teenieheldin und Weltretterin. Lasst mich raus, ich hab doch
gar nichts…..!“
Sie
packte Ron und Kim und schob sie durch den flimmernden Durchgang. Es gab keine
Zeugen, aber wenn, dann hätten sie nur gesehen, wie sie sich scheinbar in Pixel
auflösten und spurlos verschwanden. Sozusagen wie vom Erdboden verschluckt. Gab
es aber nicht, nur eine Polizeisirene war zu hören, draußen liefen einige Leute
zusammen um sich das Schauspiel anzusehen. Aus dem Laden kam noch etwas Rauch
und auf der Straße lagen die Scherben. Doch davon bekam unsere Reisegruppe
nichts mehr mit. Sie befanden sich bereits woanders. Nur Wo?
PS:
Die Aussage des Ladenbetreibers erwies sich als etwas konfus und seine Aussage
von einer Frau die grüne Flammen abfeuerte, wurde nicht weiter ernstgenommen
sondern eher dem Stress und dem Schock zugeschrieben. Soll vorkommen. Den
Spuren nach wurde von einer Gasverpuffung ausgegangen. Da dies nicht versichert
war, war es Anlass für eine weitere Ladenschließung.
Real Irreal Scheißegal
Willkommen in der
Realwelt. Sie kommen aus einer Fiktivwelt? Die ist aber irreal und damit sind
sie es auch. Ja echt. Ich verstehe ihren Ärger, das müssen sie sich nicht
bieten lassen. Sie haben den Amazonas durchschwommen, sich mit Ungeheuer und
durchgedrehten Schurken angelegt, Stürme und Tornados überstanden und mehrmals
die Welt gerettet? Und da müssen sie sich von so dahergelaufenen Realmenschen,
die sich dazu noch einbilden, ihre Welt wäre einzigartig und einmalig, erzählen
lassen, sie wären fiktiv? Da könnten sie ausrasten? Würd wohl jeden so gehen.
Und was ist mit ihnen?
Sie werden in zwölf Staaten gesucht? Sind spitze im Einsteigen und Abgreifen?
Gelten als die gefährlichste Frau der Welt? Und ausrasten tun sie schon bei weit
geringeren Anlässen? Ihnen zu erzählen, sie wären fiktiv ist demnach keine gute
Idee?
Ok, was wollen sie
tun? Ich zeig euch mal wie real ich bin? Wie und womit? Ungewöhnliche
Fähigkeiten? Vergiss es, sowas geht hier nicht. Was sonst? Gewalttätig werden?
Ist auch bei uns nicht erlaubt und da könnten sie Ärger bekommen, ich hab sie
gewarnt.
Fangen wir doch mal
etwas kleiner an. Es geht um sie als Fiktivwesen. Etwas mehr an Selbstvertrauen
und sie fühlen sich nicht mehr so minderwertig und wie wir ja wissen, ist das
oft der Grund für sinnlose Gewaltausbrüche. Sicher gibt es hier viele Anlässe
auszurasten, aber die Frage, wessen Welt nun die realere ist, muß nicht gleich
Anlass für rote Sterne sein, mit denen im Comic Schmerz gemeinhin optisch
dargestellt wird.
Es gibt zwar viele
Anlässe sich hier die Köpfe einzuschlagen und davon wird auch reichlich
Gebrauch gemacht. Oft geht es um die Frage, welche Fiktivperson, auch Gott oder
Allah genannt, beleidigt wurde. Dann kochen oft die Emotionen über und es kommt
zu unschönen Szenen.
Auch abweichende
Hautfarbe, Sprache, Glaube oder Kleiderordnung können zu Stammes und
Revierkämpfen führen. Ebenso die Frage, ob es diverse Götter gibt oder nicht
und wie man sie anbetet, ob überhaupt und wenn nicht, ob das nicht schlimme
Folgen haben könnte.
Sollte das nicht der
Fall sein, dann sorgen die Streitenden schon selbst für die schlimmen Folgen.
Doch dabei würde es niemand einfallen, sich die Reale Existenz abzusprechen.
Es gibt Ausnahmen,
wenn etwa einigen Staaten wie Israel, Taiwan oder Südkorea die staatliche
Legitimation abgesprochen wird. Soweit geht’s ja noch, aber daß gleich ihre
Existenz bestritten wird, das ergäbe nun keinen Sinn mehr. Denn dann wäre der
Streit ja gegenstandslos.
Na schau an. Aber ihre
Existenz wird in Frage gestellt? Und nicht nur das, gleich ihre ganze Welt? Ich
meine jetzt nicht ihr Existenzrecht, denn darum kann man sich notfalls mit
Raketen und Granaten kloppen und genau so läuft das auch.
Doch gleich die
Existenz abgesprochen zu bekommen, nur weil man gezeichnet oder gerendert ist,
das kann einen schon mal runterziehen. Ja, kann ich verstehen. Wen würde es
nicht so gehen? Und wenn sie dann noch zu hören bekommen, ihre ganze Welt ist
irreal, dann fühlen sie sich verpflichtet zusammenzuhalten und für alle zu
streiten. Auch für die Existenz derjenigen, die sie zurückgelassen haben und
sogar für die, denen sie sonst auf die Mütze geben. Ja, das sind Schurken, aber
es sind ihre Schurken und auch sie haben ein Recht auf Realität.
Schon ne seltsame
Story. Da hirnen sich die Menschen Geschichten aus, in denen es von Einhörnern,
Meerjungfrauen, Drachen, Flugponys, sprechenden Katzen und Teenageragenten nur
so wimmelt. Doch wenn ihnen dann so ein Exemplar mal über den Weg läuft, werden
sie panisch, bekommen Zustände, die Paranoia oder gleich die Krise. Und dann
stellen sie sich hin und behaupten, du bist nur ne Comicfigur, dich gibt es gar
nicht. Nicht sehr konsequent? Sicher nicht, aber was willst machen?
So sind die eben. Wie
ein Strenggläubiger der täglich zu seinen Gott betet und voll die Panik hätte
und in Erklärungsnot käme, würde dieser Gott echt mal antworten und fragen,
Junge, was willst du eigentlich von mir?
Vollkrass und
unlogisch? Ja, so sind sie und deswegen sollten sie auf irrationale Reaktionen gefasst
sein, wenn sie hier eintreffen und mit den Eingeborenen der Realwelt Kontakt
aufnehmen.
In dieser Hinsicht
sind die Eingeborenen dieses Planeten etwas rückständig und das ist draußen im
bekannten Universum durchaus Allgemeinwissen. Nicht verwunderlich, wenn in den
meisten Reise und Planetenführern der Galaxis vor diesen rückständigen und
primitiven Primaten gewarnt und von Kontaktaufnahme abgeraten wird.
Und was nun?
„Shego,
du bist unmöglich!“ schimpfte Kim. „Mit dir kann man auch nirgends……!“
Ein
lauter Hupton unterbrach ihre Ansprache und dazu Ron und Shego, die sie hart
und rüde von der Straße wegzogen. Weitere Hupsirenen waren zu hören. Sie
verzogen sich auf den Standstreifen.
„Ey,
was war denn das?“ wundert sich Kim.
„Du
wärst fast unter die Räder gekommen, Prinzessin!“
„Genau,
du warst eben etwas abgelenkt!“ stellte Ron fest. „Wir sind offenbar auf n
Freeway rausgekommen. Kein Plan wo und wann, na das finden wir schon raus.
Hauptsache du bist Ok!“
„Ja
bin ich, na ok, dann muß ich mich auch noch bedanken? Ja muß ich wohl. Na
schön, diese Reiseart ist doch etwas neu für mich und man sollt schnell
schalten wenn man irgendwo rauskommt. Kannst ja nicht wissen wo, ….. na gut,
jetzt hab ich´s kapiert!“ Kim atmete tief durch um den Schreck zu verdauen.
„Was soll ich zu sagen, Shego. Wenn du grad mal wieder Plasma abfeuern kannst,
dann bist drüber so happy, daß du gleich wieder austickst? Und auf Ron hast n
schlechten Einfluß. Nicht das er sich noch dran gewöhnt das Zeug grad
einzustecken!“
„So
viel ist es nicht und wird uns niemand beweisen können!“ rechtfertigte sich
Ron. „Ok, ich weiß, ich sollte sowas….. aber andererseits, Kim du mußt zugeben,
wer weiß wozu s noch gut ist und wir hatten ja keine bösen Absichten!“
„Unsere
Prinzessin wär fähig und würd grad zurückgehen, die Scheine abgeben und Ärger
hoch drei zu riskieren!“ spottete Shego. „Ne Prinzessin, solltest dir mal
abgewöhnen. Ab und an ist es gesünder abzuhauen und nichts gesehen zu haben.
Sag ich dir, alte Erfahrung. Und das mit dem Einstecken, was meinst was ich
seinerzeit bei Team Go gemacht hab? Muß wohl so angefangen haben, na wenn das
so passiert ist. Mittlerweile können wir uns nicht mehr über alles sicher sein!“
„Und
nun?“ fragte Kim und sah sich um.
„Da
lang und die Brücke hoch!“ schlug Ron vor. „Sieht da oben wie ne Haltestelle
aus. Zumindest könnten wir da rausfinden, wo wir sind!“
„Na
also, ab und an hast doch gute Einfälle!“ meinte Shego dazu.
„Aber
trotzdem!“ beschwerte sich Kim. „Das ist noch nicht vergessen, Shego. Ne echt,
du führst dich wieder auf wie bei Dimension Twist. Immer kurz vorm
Explodieren!“
„Ne
Kim!“ widersprach ihr Ron. „ Du mußt zugeben, sie benimmt sich und ist recht
umgänglich. Aber wenn es echt keine vernünftige Lösung gibt? Wenn irgendwelche
Leut nicht zuhören oder nichts kapieren wollen? Ne, ich kann es ihr dann auch
nicht verübeln, wenn sie ausrastet!“
„Ron,
die Frau ist echt kein Umgang für dich. Ich seh s noch kommen. Irgendwann machst
als ihr Sidekick ne kriminelle Karriere!“
„Das
könnt ja lustig werden. Was wird dann aus der Ron Stoppable Fanpage? Für die
bricht dann ne Welt zusammen!“ Shego lehnte sich an die Holzwand um nicht laut
loszulachen. Mittlerweile hatten sie die Haltestelle erreicht und Ron sah sich
die Pläne und den Rest an. Wie es aussah, waren sie nach wie vor in Berlin. Ron
sah aber diesmal genauer hin.
„Schau
an, wenn ich das richtig verstehe, der Plan ist von 2005. Wir sind ein Jahr
weiter. Schon ne schräge Reiseform!“ verkündete er sein Ergebnis.
„Dann
müssen wir uns auch keine Sorgen wegen der Story eben machen, ham die längst
vergessen!“ meinte Shego dazu.
„Aber
hier müßt irgendwann ein Bus halten.
Fährt der nach Berlin rein?“ fragte Kim.
„Ja,
scheint so!“ meinte Ron dazu. „Tia Kim, und da Busfahren meist Geld kostet, nun
könnten wir sogar in der passenden Währung bezahlen. Shegos Idee war wohl doch
nicht so schlecht!“
„Muß
ich mich dafür bei ihr auch noch bedanken?“ fragte sie mürrisch.
„Gerne
Prinzessin!“ antwortete sie mit Hohn. „Ich hätt sogar ne Idee. Wie wärs mit nen
Kuß und Ron macht n Foto. Das wär das Coverbild für Weekly Wonder. Oder auch
noch für den Villein!“
„Du
hast Einfälle!“ Kim schüttelte es. „Au ja, das gäb ne Headline. Teenieheldin
küsst Superschurkin. Ich könnt mich weder Zuhause noch in der High mehr blicken
lassen. Ich hätt bereits genug zu erklären, wenn unser derzeitiger Trip bekannt
würde. Darf gar nicht dran denken. ……. Ne was wollt ich da sagen? Teenieheldin
auf gemeinsamer Mission mit Shego zwecks Überprüfung der Theorie, daß unsere
Welt irreal ist? Das gäb n Shitstorm auf der Page des Examiners!“
„Glaub
nicht daß sie es erfahren werden!“ vermutete Shego. „Und falls doch, so what?
Willst du dein Leben von der Ansicht irgendwelcher Pfeifen bestimmen lassen?
Die selbst nix auf die Reihe bekommen, aber naß auf neue Storys der
Teenieheldin KP sind? Und die dich in ein Verhaltensmuster zwängen wollen?“
Shego
atmete erstmal durch und machte eine Denkpause.
„Ich
sag s dir. Genau so geht es irgendwelchen Musikern mit ner Riesenfangemeinde,
die bitter enttäuscht sind, wenn man nicht die Erwartungen erfüllt und mal was
anderes ausprobieren will. Die Fans wollen auch nur immer wieder die alten
Songs hören und die Band soll diese Erwartungen bedienen statt mal was Neues zu
probieren. So etwa geht’s dir dann. Freiheit sieht anders aus!“
„Du
kennst dich da aus!“ meldete sich Ron.
„Und
wie. Glaub mir, genau so ging es mir bei Team Go!“ sie schloß die Augen. Wieder
diese Erinnerungen von denen sie sich nun fragte, ist das echt so passiert? „Du
bist die Heldin und Projektionsfläche für alle Pfeifen und Fichten. Du weißt
was sie von dir erwarten und du weißt, wie bitter du sie beizeiten enttäuschen
wirst. Was mich das angekotzt hat, ich sag dir!“
Das
Fahrgeräusch eines Busses unterbrach ihre Gedanken. Der hielt sogar und sie
stiegen ein und sagten, sie wollten nach Berlin in die City. Ron hatte in der
Tat den Betrag in Euro für drei Fahrkarten. Triumphierend hielt er sie hoch.
„Shego,
du bist ein Schatz. Jedenfalls wenn ich mal keine Tritte von dir abkrieg!“
Es
ging los und schweigend fuhren sie nach Berlin rein. Jeder schien seinen
Gedanken nachzuhängen. Was sie in der City wollten? Hätten sie im Moment nicht
sagen können. Hauptsache es ging weiter, egal wohin. Was hätten sie auch mitten
auf dem Freeway anfangen wollen oder da an Infos finden können? Immerhin die
Alternative wäre Daumen raus gewesen und die Frage, wer von beiden sich
freimacht. :-)) . Ne Ron, das könnt dir so passen. Die Busfahrt dauerte nicht
lange und endete an einer U-Bahnstation. Sie verschwanden in die Tiefe und nach
einigen Stationen tauchten sie wieder ans Tageslicht und unter ins
Stadtgetriebe Berlins. Auch hier fielen ihnen die Graffitischriften an den
Wänden auf. Man könnt glauben, die Kids der Bronx waren hier zu Besuch. Der
Rest an Plakaten oder Schriften bleib für sie eher unverständlich, dabei sprach
Shego sogar fließend Spanisch. Doch was fängst damit in Berlin im Jahr 05 an? Im
Augenblich konnten sie selbst nicht sagen, wohin sie wollten und wonach sie
eigentlich suchten. Die Tücken der Realwelt eben. Sicher, auch hier gibt es
Stadtpläne, sogar Internet und Google Earth. Hilft dir aber auch nicht weiter,
wenn du in ner Mission zwischen den Welten unterwegs bist. Such mal im Netz
nach Middleton in Wisconsin. Treffer. Glückwunsch. Zu früh gefreut? Das ist
aber nicht das Middleton von Ron und Kim. Hatten sie bereits erfahren und nicht
mal anrufen war möglich. Wie ergeht es da jemanden, der aus einer noch
exotischeren Welt kommt?
Im
Moment nicht ihr Problem, vor allem Kim genoss die Ruhe. Auch wenn ihr klar
war, daß es nur die Ruhe vor dem Sturm sein könnte und niemand vorhersagen
kann, wann der nächste Ausraster der grünen Furie wieder fällig wäre. Sie
selbst wohl auch nicht. Sollte ihr Plasmafeuer auf einmal wieder funktionieren,
dann war sie auch von Kim nicht mehr zu bremsen. Alte Erfahrung, dann konnte
selbst sie nur noch zur Seite springen und hoffen, daß sie schnell genug war.
„Na,
alle so still?“ unterbrach Ron das allgemeine Schweigen.
„Wir
denken eben nach!“ antwortete Kim.
„Keine
Ahnung was du inzwischen gemacht hast!“ meldete sich Shegos Sarkasmus. „Doch
nicht etwas nachgedacht?“
„Sicher
hat er das!“ beantwortete Kim die Frage sarkastisch. „Wo es hier Nachos geben
könnte!“
„Kim,
du bist gemein. Fast schon wie Shego!“
„Stellt
euch nicht so an!“ bemerkte sie dazu. „Genießen wir den Trip. Berlin? War ich
noch nicht. Machen wir auf Touries, irgendwas finden wir schon!“
„Was?“
fragte Kim. „Warten wir auf die nächste Überraschung?“
„Ich
hasse Überraschungen!“ hatte Ron dazu auszuführen. „Die enden meist
schmerzhaft, ich kenn mich da aus!“
Weiter
ging es die Straße runter. So exotisch kam ihnen das auch nicht mehr vor,
abgesehen von der Sprache. Trotzdem meldete sich Kim dann doch wieder.
„Irgendwie
sind wir doch verdammt allein in dieser Welt. Mein ja nur. Ok, wir waren schon
überall auch in diversen Städten. Sollt uns ja vertraut sein. Trotzdem,
irgendwie fühl ich mich ziemlich abgeschnitten. Mit scheint meine Welt zu
fehlen, selbst wenn es nur ne Comicwelt sein sollte, was ich doch …..!“
„Dafür
ist es unsere Welt, ob Comic oder nicht!“ schloss Ron an. „Mit allem was dazu
gehört, sogar Bonnie!“
„Was
meinst du dazu Shego?“ und dachte, wie geht es der wohl dabei?
„Kann
ich verstehen. Ging mir auch so. Weg von Team Go und was nun? Wohin? Ja, sie
waren noch da und ich wußte wo sie sind, auch wenn ich nicht zurück konnte. Das
wär das Allerletzte was ich hätte machen können. Aber jetzt? Sie sind ja noch
da, wenn auch nicht in dieser Welt. Hier scheinen sie nicht zu existieren!“
Shego dachte kurz nach und knurrte unwillig. „Ok, ich vermisse meine Welt, ein
wenig schon, wenn auch nicht unbedingt Dr. D. Aber besonders mein Plasmafeuer!“
„Ganz
so eiskalt bist doch nicht!“ stellte Ron unvorsichtigerweise fest.
„Ron!“
drohte sie.
„Ey,
nun mach kein Stress. Ist doch keine Schande und du bist doch nicht aus Stein!“
„Na
gut, wir sind ja unter uns!“ gab sie nach.
„Du
mußt dich hier nicht um deinen Ruf sorgen. Zudem, wir wissen wie eiskalt du
sein kannst!“ bemerkte Ron.
„Shego
und ihr Ansehen in der Schurkenwelt!“ merkte Kim an. „Wenn ich das richtig
sehe, dann hast du hier keine Ruf zu verlieren, du hast hier keinen. Niemand
kennt dich hier, uns genauso wenig. Na wenigstens wirst hier nirgends gesucht,
ist doch auch was. ……. Nur, wenn ich mich an diverse Treffen erinnere, ne,
diese Shego muß sich um ihren Schurkenruf sicher keine Sorgen machen. Hier
schon eher, denn was du bisher abgeliefert hast, reicht noch nicht für
Fahndungsposter!“
„Sollt
ich also…..?“ fragte sie provozierend.
„Nein
bitte, ne echt nicht. Mir mußt nichts beweisen und nur wenn s nicht anders
geht. Du bist doch nicht hergekommen um dir einen Namen in der Schurkenwelt zu
machen!“
„Und
du bist nicht hier um die Welt zu retten!“ kam ihre Antwort und setzte
sarkastisch nach. „Dafür ist Ron hier um Nach Nachos zu suchen. Na wenigstens
einer mit einer konkreten Mission!“
„Solange
du deinen Sarkasmus nicht verlierst, Shego….!“
„Kim!“
beklagte sich Ron.
„Shegos
Sarkasmus. Das ist Bonnie für Examinerleser!“ stellte Kim ihren Vergleich vor.
„Wer
liest denn sowas?“ fragte sie.
„Mein
Dad. Was du dir reinpfeifst wissen wir doch!“
„Dein
Dad ist derzeit weiter entfernt als Andromeda!“ stellte Shego fest. „Da wüßten
wir wenigstens in welche Richtung wir müssen!“
„Oder
nur einen Schritt durch ne flimmernde Wand!“ widersprach Kim.
„Die
wir aber nicht herbeizaubern können, geschweige bestimmen können, wo sie
hinführt!“ stellte sie klar.
„Wenn
ich das richtig kapiert hab!“ meinte Ron dazu. „Dann ist das der einzige
Rückweg nach Middleton?“
„Könnt
genau so sein!“
„Und
wann finden wir so einen?“ fragte Ron.
„Du
kennst die Antwort!“ erinnerte Shego ihn.
„Ja
klar, schon gut!“
„Irgendwie
erinnert s mich an Dimension Twist!“ meinte Shego und sah zu Kim. „Wolltest du
mich nicht mal zurücklassen?“
„Was
denn?“ protestierte sie. „Ihr etwa nicht? Schien doch naheliegend uns in der
Fernsehserie zu entsorgen und uns so ein für alle Mal loszuwerden. Komm, gib´s
ruhig zu!“
„Na
ja, sah schon nach ner eleganten Lösung aus!“ gestand sie widerwillig.
„Hättet
ihr das echt fertiggebracht?“ fragte Ron. „Ne, glaub ich nicht. Das hättet ihr
nicht durchgezogen. Was würdet ihr denn ohne uns machen?“
„Ich
bin mir nicht mehr sicher. War das wirklich unsere Entscheidung? Hatten wir
überhaupt was zu entscheiden oder haben wir uns das nur eingebildet? Und nun?
Können wir hier frei entscheiden?“ ließ sie Ron und Kim an ihren Gedanken
teilhaben.
„Na
ich hoff mal ja!“ meldete sich Kims Optimismus.
„Na
wenn ich frei entscheiden könnte …..!“ meldete sich Ron um gleich unterbrochen
zu werden.
„……
würdest du das nächste Nacho suchen, wissen wir doch Hase. Offensichtlich
verstehst du unter Entscheidungsfreiheit die Auswahl zwischen Maximenü und
Maximenü plus. Einfach gestrickter geht’s wohl nicht!“
„Kim,
du kopierst gerade Shegos Sarkasmus!“
„Sei
froh, wenn sie nicht noch meine Tritte kopiert!“ warf die darauf ein. „Würd
nicht den Falschen treffen!“
„Jetzt
bin ich echt froh, daß du kein Plasma abfeuern kannst!“
Technik für Besucher
aus Fiktivwelten
Technik, ein Thema für
sich. Ja genau, die Technik. Scheißtechnik. Funktioniert nie wenn man sie mal
braucht und wenn s mal hängt, dann stehst hilflos und fluchend davor. Nützt dir
aber auch nichts. Die Technik scheint ihren eigenen Willen zu haben. Wer es
schon mal mit ner Kiste zu tun hatte, die einfach nicht anspringen will, weiß
wovon ich rede.
Sie sind eine
Comicfigur? Glückwunsch, sie kennen solche Probleme nicht. Fair geht anders, so
könnte ich jetzt als Bewohner der Normalwelt einwenden. Nur ist mir natürlich
klar, daß die Klagen nach Fairness von jedem Gericht als unbegründet abgewiesen
werden und die Welt pfeift ohnehin auf deine Sorgen.
Warum hab ich Probleme
mit der Technik und die Fiktivweltbewohner eher weniger?
Aus dem Satz ergibt
sich bereits die Antwort.
Fiktivwelt. Da deren
Welt fiktiv ist, ist es auch die Technik. Soll heißen, wer Raketen zeichnet,
hat sich nur am Rande mit Ventilen und Austrittsdüsen beschäftigt, zumeist eher
gar nicht. Wozu auch? Von G-Kräften mal was im Physikunterricht gehört? Eher
nicht, zu mehr als Fahrenheit in Celsius umzurechnen hat´s eh nicht gereicht
während das Reagenzglas über dem Bunsenbrenner mit einen Knall zersprang und
damit seinen Beitrag zum Thema Wärmeausdehnung ablieferte.
So what? Wozu brauchen
sie Technik? Sie zeichnen Comics? Die Rakete ist schnell zusammengekritzelt und
hinten kommt Feuer raus, reicht doch.
Sie schreiben Science
Fiction? Da geht’s um viel Technik? Klar doch, wer über die Zukunft schreibt,
der stellt sich die Zukunft eben als eine mit hochentwickelter Technik vor. Was
wird es wohl da alles geben? Strahlenkanonen, Schwebeautos, Hologrammsex? Who
knows?
Aber wie könnte das
funktionieren? Hä? Fragst mich? Woher soll ich denn das wissen? Ich kapier ja
nicht mal die heutige Technik.
Ja mit was schreiben
wir denn dann? Axo ja, die gute alte Torpedo Schreibmaschine? Da weiß man
wenigstens was man hat. Rechner? Internet? Teufelswerk, will ich nix mit zu tun
haben. Versteh ich alles eh nicht. Hat´s in meiner Jugend auch nicht gegeben
und diese ganzen Textprogramme und Formate erst. Ne echt nicht. Vade retro,
Satan.
Und sie wollen uns die
Technik von Übermorgen erklären?
Ja klar doch, dazu
müssen sie keine Ahnung von haben, ne blühende Phantasie reicht doch. S reicht
n paar Kisten und Kästen zu beschreiben und was die können sollen. Wie? Sollen
sich doch andere Gedanken drum machen, wie das funktionieren könnt, ob
überhaupt und was die Naturgesetze dazu sagen.
Was geht’s dich an?
Genau, sie zeichnen Comics und schreiben keine Physikbücher, was geht sie die
Technik an? Ziemlich ignorant könnt man jetzt einwenden, doch genau Pfeifen wie
ihnen verdanken wir unsere derzeit recht unterentwickelte Robotertechnik.
Hä? Was? Hätten sie
nicht für möglich gehalten? Daß sie so eine Wirkung haben könnten?
Verrat ich ihnen.
Roboter. Wie stellen sie sich denn Roboter gemeinhin so vor? Genau, wie eine
Mischung aus Kellner und Putzfrau, nur aus Metall. Jedenfalls Humanoid. Was auf
Papier auch locker funktioniert. Daß Maschinen auf zwei Beinen ein
Gleichgewichtsproblem bekommen, darüber muß sich kein Zeichner Sorgen machen.
Der Techniker, der sowas bauen soll, hingegen schon eher und der bekommt es mit
Problemen zu tun, an die sie nicht mal im Traum gedacht haben. Und alles nur,
weil er versucht eine Maschine zu bauen, die wie ein Mensch aussehen soll.
Dabei fehlt es nicht
an Helfern und Maschinen im Alltag die uns die Arbeit erleichtern sollen. Doch
sehen die nicht gerade wie Menschen aus. Räder oder Raupenketten sind besser
geeignet und einen Kopf brauchen die Geräte auch nicht, Messgeräte und
dergleichen kann man frei anordnen. Oder betrachten wir die Vielzahl der
Roboter mit denen wir die Planeten besuchen. Von deren aussehen sollte man
besser nicht auf die Gestalt der Erbauer schließen. Jetzt kapieren sie schon
eher, was sie da angerichtet haben? Zum Glück haben sich die Konstrukteure für
Staubsauger weniger von Comicroboter inspirieren lassen. Wer weiß wie dann
Staubsauger aussehen würden? S wär ein Albtraum.
Zugegeben, man muß
anerkennen, sie hatten keine bösen Absichten. Wollen wir mal fair sein.
Aber sie sehen ja
selbst, wie man auch ohne Absicht einiges anrichten kann und ob sie das dann
gewollt haben? Ist eine Schnapsidee erstmal in die Welt gesetzt, ist
bekanntlich Hopfen und Malz verloren. Was bedeutet das nun für Besucher aus der
Comicwelt? Sie werden schnell feststellen, daß die Technik der Realwelt so ihre
Tücken hat und zumeist eher nicht auf Bedienungsfreundlichkeit oder Fehlertoleranz
ausgelegt ist.
Sie wollen die Kiste
starten? Schlüssel rein. Halt, nicht so hastig. Nur ein Stück drehen, sie
müssen erst vorglühen. Nie von gehört? Was ne Flachpfeife. So, erst jetzt
können sie den Motor starten. Nein, die Handbremse löst sich nicht von selbst.
Genau, das ist die Gangschaltung. Echt? Himmel nein, das ist der Rückwärtsgang,
wo haben sie fahren gelernt? Ach so, bei ihnen steigt man in die Karre und
fährt? Schau an, was habt ihr da für Modelle? Warum haben wir sowas nicht?
Ah das ist es? Über
Einzelheiten hat sich bei ihnen nie jemand Gedanken machen müssen? Der Zeichner
schon mal gar nicht. Wozu auch? Das Zeug mußte ja nie nen Praxistest bestehen.
Wegweiser für Reisende
durch Fiktivwelten
Sie kommen aus einer
Fiktivwelt? Na fein. Sie machen das auch nicht zum ersten Mal? Schön, da haben
sie ja bereits Erfahrung. Können sie uns daran teilhaben lassen? Wie verläuft
so eine Reise? Was müßte man dabei beachten und wäre ein Atlas oder Wegweiser
nicht hilfreich? Sicher doch. Navigationskunde für Fiktivweltreisende plus
eines Sextanten für verdrehte Geometrie. Wegweiser für Parallelwelten
einschließlich aller halbwegs stabiler Übergänge mit einen Sonderverweis für
die Fährmanns Tarife, besonders an den Landungsbrücken vom Styx.
Oder wie ist es mit
einen Winterfahrplan und den Öffnungszeiten aller halbwegs zuverlässiger
Wurmlöcher? Doch, sowas wäre doch hilfreich, ebenso eine Land und Weltenkarte
mit Verzeichnis von Infobüros und Tankstellen für reisende Fiktivweltbewohner
plus Hilfsorganisationen für Flüchtlinge aus existenzbedrohten Parallelwelten
bzw. von der Herrschaft des Bösen bedrohter Fiktivwelten, die den Flüchtenden
erste Nothilfe leisten können. Denn auch in Fiktivwelten kann das Leben mal
unerträglich werden und dann haben etliche allen Grund, sich eine etwas
moderatere Welt zu suchen. Kommt uns irgendwie bekannt vor. Kennen sie solche
Karten oder Verzeichnisse? Nur her damit, ich kenne sie jedenfalls nicht. Ne
echt, schade auch. Denn so ohne zu wissen, was man da eigentlich macht zwischen
den Welten rumzureisen, kann echt gemeingefährlich für Leib, Leben, Gesundheit,
Wohlbefinden und Karma werden. Da wäre es doch hilfreich, auf die Erfahrungen
früherer Reisender zurückgreifen zu können. Ja, wenn sie noch am Leben wären,
ihre Erfahrungen aufgezeichnet hätten oder noch bei Verstand wären. Finden sie
mal solche Reisende.
Ja, zu schade auch.
Wieder das alte Problem. Nur weil etwas gebraucht würde, ist das noch lange
kein zwingender Grund, daß es auch irgendwer anbieten würde. Damit ist
wenigstens der Nachweis erbracht, was es mit dem Gesetz von Angebot und
Nachfrage so auf sich hat. Es ist für den Arsch und nur einige überbezahlte
Berater und Autoren überflüssiger Ökonomiewälzer wollen uns einreden, daß der
Markt alles regelt.
Bedauerlich, aber ich
muß den Reisenden nun mal die Wahrheit sagen, denn Prozesse wegen
Auffahrunfälle im Wurmloch oder bei unmittelbarer Ankunft in einen Ground Zero
zum falschen Zeitpunkt, können echt teuer werden können und
Rechtschutzversicherungen verweigern meist bei Vorfällen zwischen den Welten
oder zwischen den Zeiten, jede Zahlung.
Wollt ich nur mal
angemerkt haben.
Ein Lageplan aller
überirdischen Atomtests einschließlich der beiden Einsätze in Japan, mit
präzisen Ort und Zeitangaben, könnte Weltenreisenden eine böse Überraschung
ersparen. Und, gibt es so einen Plan?
Einen Kojoten den es
in die Gobi aufs chinesische Testgebiet verschlagen hat, na der ist Desaster
erprobt und so n Atomblitz oder ne Druckwelle, das steckt der schon weg. Dem
passieren noch ganz andere Unfälle bei der Jagd. Aber dieser notorische
Roadrunnerjäger kann ja nicht der Maßstab sein.
Sind sie dagegen eine
international anerkannt Weltretterin und Teenieheldin und finden sich auf
einmal in einen Haus wieder, in dem Schaufensterfiguren die Bewohner darstellen
und die Einrichtung nagelneu ist und nie benutzt wurde, dann verziehen sie sich
ganz schnell in die nächste Märchenwelt, in der sie es möglicherweise mit
Drachen, Trollen und magischen Giftzwergen zu tun bekommen, aber wenigstens finden
da keine Atomtests statt und ihre Überlebensaussichten sind ein wenig höher.
Ja, schon krass,
worauf man bei einer solchen Reise alles achten sollte. Natürlich können sie
auch nach dem Motto reisen, no risk, no fun. Aber beklagen sie sich dann bitte
nicht, wenn sie auf dem Gipfel des Mt. Helens landen, kurz bevor er seinen
Gipfel wegsprengt.
Gibt es nicht doch
etwas Hoffnung? Etwa auf ein Handbuch für verbogene Geometrie und irrsinniger
Navigation zwischen den Dimensionen? Vermutlich nicht, denn selbst wenn es das
gäbe, was wollten sie damit anfangen? Sie können nur dreidimensional denken und
bereits die Zeit ist schon schwer zu begreifen? Dann seh ich schwarz. Die
Schulphysik hilft ihnen da auch nicht weiter. Selbst wenn sie mal was von
Einstein und der Raumkrümmung gehört haben, auch verstanden? Eher nicht. Und
über Fiktivwelten und Reisen zwischen den Dimensionen finden wir nichts in den
Physiklehrplänen. Warum wohl? Weil sich
jeder halbwegs ernsthafte Physiker zu allgemeinen Lachnummer machen würde,
wollte er sich zu diesem Thema ernsthaft äußern.
Dann behelfen wir uns
eben anders. Dann müssen wir bei solchen Reisen mit einigen Widrigkeiten
rechnen. Etwa, ob unsere Reisekasse noch gültig ist, oder als konvertierbare
Währung akzeptiert wird. Ob sie mit ihren Aussehen und Erscheinungsbild
überhaupt in das allgemeingültige Klischeebild sprachfähiger und intelligenter
Bioformen passen? Auf sie können zahllose Probleme der Umstellung und
veränderter Verhältnisse zukommen und ich rede noch nicht mal von Katastrophengebieten
sondern vom Normalzustand.
Wenn sie sich daher
trotz dieses desaströsen Informationsstandes auf die Reise begeben, dann kann
ich nur ihren Mut bewundern oder über
ihren Leichtsinn staunen.
Sie können auf Welten
landen, da treffen sie nicht nur auf seltsame Speisekarten, wenn sie Pech
haben, stehen sie auf dieser an oberster Stelle. Bei Einladungen zum Essen
sollten sie misstrauisch sein und sich vorher erkundigen, was es gibt.
Möglicherweise sind sie das Hauptgericht. Auch sonst können Kultur und
Gewohnheiten weit voneinander abweichen. Werden sie in der einen Welt noch zu
einer Geldstrafe verdonnert, weil sie nicht ausreichend bekleidet sind, können
sie auf der Ebene darüber bereits eingesperrt werden und in der Ebene darunter
droht ihnen die Todesstrafe, weil sie nicht nackt sind.
Noch eine Ebene weiter
links, bekommen sie Ärger, weil sie als Frau nicht vollständig bedeckt sind und
in der Ebene, ein Wurmloch weiter, droht ihnen die Todesstrafe, weil sie eine
Frau sind. Dann mal schnell zwei Wurmlöcher weiter, da sind sie als Frau
sicher, dafür droht ihnen als Mann BinnenI-Schreibzwang und Genderzensur.
So rumzureisen ist wie
eine Reise in ein fremdes Land, nur ohne zu wissen, wer die führende Bioform
ist bzw. sich dafür hält. Ohne Vorkenntnis wo die zulässige Temperatur liegt
und wie hoch der Sauerstoffgehalt noch gesetzlich zulässig ist. Ob es überhaupt
legal ist, Sauerstoff zu atmen oder nicht bei schwerer Strafe untersagt ist.
Das Ausatmen von CO 2 könnte hier unter Anwendung geächteter Kampfgase fallen.
Ist alles denkbar und
seine sie auf alles gefasst, wenn auch nicht vorbereitet. Soviel Ausrüstung
kann niemand mit sich rumschleppen.
Wenn man sich das also
so durch den Kopf gehen lässt, dann gibt es nur einen Grund, sich den Risiken
einer solchen Reise auszusetzen. Sie haben auf ihrer Heimatebene nichts mehr zu
verlieren, da ihnen dort Tod, Untergang, Verdammnis und schlechtes Karma
drohen. Und zwar in dieser Reihenfolge.
Wer sind die denn?
„Was
haltet ihr von ner Pause?“ fragte Ron.
„Why
not? Lang genug rumgerannt!“
„Ihr
müßt mich jetzt aber nicht wieder …..!“
„Keineswegs
Ron!“ meldete sich Shego diesmal moderat. „Ich denk wir können alle was
zwischen den Zähnen vertragen. Hast ne
Idee?“
Tatsächlich
hatte Ron was ausfindig gemacht. Sah aus, als gäbe es auch was zu essen. Sie
traten ein, aber es schien als würden sie sich etwas gedulden müssen. Was war
denn hier los? Am Tisch vorn saßen zwei und schien ein Problem zu geben. Hörte
sie jedenfalls so an, verstehen konnten sie es nicht, die redeten in Deutsch
mit der Bedienung. Nur, wie sahen die denn aus? Schon etwas seltsam. Der Junge;
Sommersprossen, blond, Bürstenhaarschnitt, Jeans und weißer Rollkragenpulli,
mit großem M aufgestickt. Die Frau neben den, Teenie, etwa auch in dem Alter,
Schwarzhaarig, kurzgeschnitten, wird auch als Bubikopf bezeichnet. Irgendwie
aus der Zeit gefallen. Wie aus nen alten schwarz/weiß Film aus den Sechzigern.
Und als wär das noch nicht genug, trug sie einen Werkstattoverall und sah aus,
als würde sie mehr Zeit am Schraubstock als vorm Spiegel verbringen. Ron kam
ein schräger Gedanke. Jetzt sollten wir Bonnie dabeihaben, die wird
durchdrehen.
Der
Junge knallte gerade einen Schein auf den Tisch, was die Frau von der Theke
wenig zu beeindrucken schien. Ron und Shego sahen sich das an. Selbst ohne
Sprachkenntnis begriffen sie wo das Problem lag. Kam ihnen bekannt vor. Ron
ging zu ihnen rüber.
„Hi,
kann ich euch helfen?“ fragte er geradeaus.
Sie
sahen auf und verstanden es auch.
„Amerikaner?“
fragte der Junge. „Nun, ich wollt meine Freundin Conny einladen, aber die
meinen hier, mein Schein ist ungültig. Ist
doch ne Frechheit, was soll das? Die D Mark, einen der härtesten
Währungen. Wozu hatten wir das Wirtschaftswunder? Ne, was man sich hier bieten
lassen muß!“
„So,
Conny? Nett!“ antwortete Ron. „Ich bin übrigens Ron, das hier ist meine
Freundin Kim und die Frau heißt Shego!“
„Danke,
ich heiße Mischa!“
„Oh,
deswegen das M?“
„Naheliegend
nicht?“ meinte er.
„Passt
mal auf, was wollt ihr? Ich zahl und ich bin sicher bei mir klappt es!“ bot Ron
ihnen an.
Sie
setzten sich dazu und Ron verhandelte inzwischen mit der Bedienung. Wie es
aussah, hatte er ausreichend Euro.
„Shego,
ich könnt dich umarmen!“ verkündete er. „Ok, nicht wirklich. Dann gibt’s auf
die Ohren, erst von dir, dann von Kim und von der bekomm ich noch ne Zugabe!“
„Du
mußt zugeben, Kimmie, so schlecht war mein Einfall nicht. Wenn auch nicht ganz
erlaubt!“
Nun
ja, es gab für alle was zu trinken und was zu essen und mittlerweile hatten sie
alle drei Hunger. Shego wandte sich an Mischa.
„Sag
mal, wieso konntest du nicht bezahlen? Mein ja nur, wir hatten grad auch so ein
Problem!“
„Ja,
die sagen mein Geldschein wär aus dem Museum. Sowas hätte sie noch nie
gesehen!“
„Mischa,
du hast doch gesagt, es würde keine Probleme geben und du hast alles im Griff.
Wenn ich das schon höre, dann seh ich schon….!“ meldete sich diese Conny zu
Wort. Der Höflichkeit wegen blieb sie beim Englisch.
„Na
was denn? der Übergang hat uns nicht umgebracht und passiert ist auch nichts!“
verteidigte Mischa seinen Plan.
Kim
und Shego verschlug es die Sprache. Das darf doch nicht wahr sein. Kommen die
zwei etwa auch …….? Kim wollte diesen Gedanken gar nicht erst zu Ende denken.
„Was
habt ihr denn?“ fragte Mischa. „Ist was passiert? Ach übrigens Ron, ich wollt
mich noch für die Einladung bedanken!“
„Immerhin
gute Kinderstube!“ meinte Shego dazu. „Könnt es einen Grund geben, daß ihr mit
dem Geld nicht bezahlen könnt? Ist uns auch passiert und der Grund war vermutlich,
das wir einige Jahre und eine Geldumstellung übersprungen haben!“ sie machte
eine Denkpause und sah die zwei offen an. „Ich würde es euch jetzt nicht
verübeln, wenn ihr euch jetzt fragt, was denn das sollte und ob ich das ernst
gemeint habe!“
„Ich
kann mich da nur anschließen!“ fügte Kim an. „Nein, wir wollen euch ganz
bestimmt nicht verscheißern. Das ist uns vollkommen ernst!“
„Erzählt
mir jetzt aber nicht, ihr hättet eine Zeitmaschine!“ sagte Conny dazu. „Sogar
mein Vater hat das Projekt aufgegeben. Nicht durchführbar!“
„Was
macht denn dein Vater sonst?“ fragte Ron.
„Raketen!“
antwortete Conny.
„Ach
echt?“ meldete sich Kim. „“Macht mein Dad auch, was n Zufall!“
„Und
wer ist das?“ fragte sie. „Sollt ich den kennen?“
„James
Possible, in der Fachwelt nicht ganz unbekannt, mein ich mal!“
Conny
und Mischa sahen sich an.
„Ne,
nie gehört. Meiner ist Professor Turbino. Nicht ganz unbekannt unter
Raketenbauer. Mischa ist sein Gehilfe und Mädchen für alles. Ok, das Mädchen
bin ich, aber ganz sicher nicht für alles, aber dafür für kaffeekochen und
Aggregate zusammenschrauben. Na ja, Mischas Idee durch die flimmernde Wand zu
steigen kam etwas plötzlich. Hatte nicht mal Zeit mich umzuziehen!“
„Ne,
nie von dem was gehört, sorry!“ meinte Kim dazu.
„Aber
schon krass was du machst!“ meinte Ron zu Conny.
„Ja,
da bin ich ne Ausnahme. Klar, keine Arbeit für Mädchen. na was willst machen?
Mein Dad braucht mich und Mischa muß auch jemand bremsen, sonst macht er zuviel
Dummheiten!“
„Aber
die Rakete sollt doch zum Mars!“ verteidigte sich Mischa.
„Schon,
aber es war nicht geplant, daß wir mitfliegen!“
Ron
sag ungläubig zu Kim, die blickte staunend zu Shego. Der Satz klang völlig
durchgeknallt, nur diese Conny hatte ihn gerade in einen Tonfall gesagt als
erzählte sie was vom nen geplatzten Date auf den Parkplatz der Autobahn.
„Ich
fürchte, jetzt sind wir diejenigen die glauben verscheißert zu werden!“
überlegte Kim. „Ok, ich will mal nicht voreingenommen sein, auch wenn s schwer
fällt!“
„Wart
ihr auf dem Mars?“ fragte Shego direkt.
„Ja
klar!“ antwortete Mischa im gelassenen Tonfall. „ist aber alles gutgegangen,
den Rückflug haben wir planmäßig geschafft!“
„Ja
haben wir!“ meldete sich Conny. „Wenn ich nicht……!“
„Was?“
fragte Ron.
„Ach,
ist schon gut!“ erklärte sie lächelnd. „Mischa ist schon ok, nur ab und zu …….
ne, das geht nur uns was an!“
„Ihr
haltet uns hoffentlich nicht für Spinner oder Angeber!“ meinte Mischa dazu.
„Nein
ganz sicher nicht!“ bemühte sich Shego um eine Antwort und versuchte die
passenden Worte zu finden. „Was wir euch erzählen könnten, würde sich genau so
schräg anhören. Welches Recht haben ausgerechnet wir, euch nicht zu glauben.
Aber da wär noch was. Ihr seid durch ne flimmernde Wand? Kommt uns vertraut
vor, genau so sind wir grad am Reisen. Wisst ihr mehr drüber?“
„Ich
nicht!“ sagte Conny geradeaus.
„Na
so genau hab ich das auch nicht verstanden, was da auf einmal passiert ist!“
gab Mischa zu.
„Und
das sagst du mir erst jetzt?“ schrie sie ihn an. „Sorry, so ist er eben!“
entschuldigte sie ihren Ausraster. „Leichtsinnig und nur Unfug im Kopp,
besonders wenn der Professor nicht da ist!“
Seltsamerweise
mußte Kim lächeln.
„An
wen erinnert mich das nur?“ sie sah Conny direkt an. „Mir scheint, wir haben
den gleichen Ärger mit unseren Freunden. Ja, mein Ron ist auch so´n Chaot!“
„Besten
Dank auch!“ meldete sich Ron darauf. „Aber was ich noch loswerden wollt, Zufall
oder treffen wir jetzt dauernd Leute, die aussehen, als hätten sie sich
verirrt?“
„Was
denn?“ fragte Conny. „“Haben wir uns verirrt?“
„Modisch
allemal!“ fiel es Kim auf. „Nix gegen dich, aber der Haarschnitt, voll die
Sechziger!“
„Ja
und?“ fragte Conny völlig unbeeindruckt.
„Ja
und? Genau!“
„Gibt
es ein Problem damit? Ihr in den USA könnt ja machen was ihr wollt, kann ja
sein, das wir etwas zurück sind!“ stellte Conny ihr Modeverständnis vor.
„Immer
langsam!“ sagte Ron moderat. „Niemand hat mit deiner Frisur ein Problem. Mein
ich doch. Wenn dein Freund Mischa nicht, wen geht’s sonst was an?“
„Es
geht nicht um die Frisur!“ mischte sich Shego ein. „Retrochic? Ist ja nix gegen
zu sagen, aber mal sehn!“
„Ich
seh schon was du vor hast!“ fiel es Ron ein. „Na da bin ich aber gespannt, das
könnt schräg werden!“
„Was
soll denn das werden?“ fragte Mischa.
Shego
hatte eine rumliegende Zeitung entdeckt. Ob von heute war ihr egal, darum ging
es ihr nicht. Hauptsache das Jahr kam hin. Sie reichte sie an Conny weiter.
„Schau
mal auf das Datum!“
„Na
sowas. 2005? Was soll denn das sein?“
„Wie?
Lass mich mal ….. !“ meldete sich Mischa.
„Ist
doch nicht….!“ Brachte Conny noch heraus. „Ja genau, das Wort unmöglich sollte
ich mir abgewöhnen. Sagt mein Dad auch immer!“
„Na
das ist ja seltsam!“ gab Mischa zu.
„Schau
an, du hast also alles im Griff? Na toll. Ne, da spazieren wir einfach so durch
diese Wand und landen in der Zukunft?“ regte sich Conny auf. „Was hast du dir
dabei gedacht? Und vor allem, wie kommen wir jetzt wieder zurück?“
Sie
hatte sich fast in Wut geredet. Sie atmete mal durch um wieder runterzukommen.
„Nur
keine Panik!“ meldete Ron seine Ansicht dazu. „Ihr kommt schon zurück. Denk
schon. Und zwar genau so wie ihr hergekommen seid!“
„Optimist!“
lautete Connys Antwort.
„Weißt
du mehr darüber?“ fragte Mischa.
„Na
ja, wissen wär wohl zuviel versprochen. Nein, aber wir haben diese Durchgänge
oder was das sein soll, jetzt einige Male ausprobiert. Bisher sind wir auch
immer irgendwo oder irgendwann rausgekommen!“
„Erwarte
von und besser keine Erklärung was wir da machen, oder ob wir das selbst
kapieren was da vorgeht!“ fügte Kim an.
„Ist
es nicht etwas leichtsinnig da einfach so durchzugehen ohne zu wissen wo man
rauskommt?“ fragte Mischa. Worauf Conny die Ohren spitzte und ärgerlich wurde.
„Das
sagst du? Ausgerechnet? Wer war hier leichtsinnig? Mischa, du wirst uns noch
alle umbringen. Eines Tages wird s schiefgehen, Ich weiß es!“ Sie schlug
verzweifelt die Hände vor s Gesicht.
„Wird
er nicht, nur keine Panik Schwester!“ diese Entwarnung kam ausgerechnet von
Shego.
„Seh
ich genauso!“ stimmte Kim ihr zu. „Sagt Barkin auch immer, bisher hat Middleton
noch alles überstanden und die High steht auch noch!“
Conny
sah sie an, als hätte sich ihr Verstand gerade in den Urlaub verabschiedet.
„Bitte
was?“
„Schon
gut, Barkin und unsere High zu kennen wär auch zuviel verlangt!“ meinte Kim
dazu und zu der unausgesprochenen Frage, ob es ihr gut geht. „Sollte unser
Verdacht zutreffen, dann mußt dir keine Sorgen machen. Egal was Mischa so
anstellt, es geht letztlich immer gut aus. Kenn ich von Ron!“
Dabei
überlegte sie noch, ob sie ihr was von Comicwelten erzählen sollte. Entschied
sich aber dagegen, denn selbst wußte sie ohnehin wenig bis gar nichts drüber,
ihr Wissen bestand eher aus Vermutungen und ob die zwei soweit sind? Man soll
ja nicht vorgreifen und die Leute überfordern. Es gibt Theorien, die nicht
jeden passen, besonders diejenigen, die die eigene Existenz zumindest
relativieren.
„Ich
weiß was dich umtreibt, Prinzessin!“ meldete sich Shegos Riecher.
„Und?“
„Nein!“
„Ich
nicht!“
„Ich
etwa?“
„Um
was geht’s?“ fragte Mischa.
„Schon
gut, nicht so wichtig!“ gab Shego bekannt.
„Wolltet
ihr uns was sagen?“ fragte Conny und gab sich nicht ganz mit zufrieden.
„Nein,
wollten wir nicht und es wäre auch nur eine Vermutung!“ sagte Kim zu dem Thema.
„Na
gut, aber trotzdem!“ Conny wandte sich wieder Mischa zu. „Eins sag ich dir,
durch die nächste flimmernde wand gehst du ohne mich!“
„Oh
sorry, da würd ich von abraten!“ widersprach ihr Ron. „Du mußt schon mit. Ihr
müßt zusammen durch, nur so kommt ihr wieder in eure vertraute Welt zurück!“
„Ist
das etwa nicht …… ? fragte sie.
„Schon
das Jahr vergessen?“ gab Shego zurück.
„Ok,
wird was dran sein!“ gab Mischa verunsichert zu. „Zuhause sind wir wohl nicht.
Und ihr?“
„Wir
sind auch nur auf Durchreise und Reisende soll man bekanntlich nicht
aufhalten!“ meldete sich Shegos Hang zum Spott.
„War
unser Treffen möglicherweise nicht ganz so zufällig?“ überlegte Ron
vernehmlich.
„Du
sagst es, Hase. Wenn sich noch mehr hierher verirren sollten, was meinst was
das irgendwann für n Chaos gibt?“
„Sollt
ich wissen, wovon ihr redet?“ fragte Conny.
„Nein
Sister, manchmal ist es besser, nicht alle zu wissen. Darfst mir glauben!“
meinte Shego hintergründig lächelnd.
„Aus
euch soll einer schlau werden!“ seufzte Mischa.
„Nur
keine Panik Freunde. Es ist alles im grünen Bereich. Hoff ich wenigstens. Und
ich kann euch beruhigen, es ist ja gar nichts passiert. Hoff doch, wir finden
auch für euch n Rückweg!“ stellte Shego ihre Vermutung vor. Eine Vermutung die
auf unbegründeten Optimismus und einigen wenigen subjektiven Erfahrungswerten
basierte, aber was hätte sie sonst anbieten können?
„Dein
Optimismus in Ehren, Shego. Trotzdem …. Erst die zwei, Titus und Sophie, jetzt
hier? Wenn das überhand nimmt …. Ich seh finstere Zeiten auf die Realwelt
zukommen. Zumindest chaotische Zeiten!“ machte Kim ihrer Befürchtung Luft.
„Und
wenn? Dann verziehen wir uns wieder nach Middleton und die Realwelt kann uns
mal. Macht hier was ihr wollt, was geht s uns an?“
Das
war wieder mal typisch Shego und doch war aus ihrer Ansprache herauszuhören,
das sie selbst nicht so ganz von überzeugt war. Konnt ihr das wirklich egal
sein? Woher wollte sie wissen, daß sie nicht davon betroffen sein würden? Dafür
meldete sich Shegos I Phon mit einem Brummton in ihre Überlegungen. Sie zog es
hervor und löste damit verwunderte Blicke bei Mischa und Conny aus. Sowas
schienen sie nicht zu kennen. Tia, wie man weiß, früher war sogar die Zukunft
besser und die Zeichner früherer Zeiten stellten sich die nahe Zukunft auf ihre
Weise vor. Für einiges was für uns heute alltäglich ist, reichte ihre Vorstellungskraft
doch nicht.
„Kinder
Aufbruch!“ verkündete Shego. „Es gibt wieder einen Durchgang!“
Sie
sprangen auf, raus ging´s uns Shego nach. Ein kurzer Trab und sie landeten in
einer parkähnlichen Anlage.
„Hier
waren wir doch schon!“ erinnerte sich Mischa.
„Ja,
ich erkenn es wieder!“ bestätigte Conny.
„Na
wunderbar!“ beglückwünschte sie Shego. „Wenn ihr hier angekommen seid, dann ist
die Wahrscheinlichkeit recht groß, daß ihr hier auch wieder zurück kommt. Na
freut uns, wenn wir euch helfen konnten!“
„Ja,
dann sollten wir uns hier mal verabschieden!“ stellte Ron fest.
„Durch
diese flimmernde Wand?“ fragte Conny. „Ja, genau so sah die auch bei uns aus.
Na besten Dank für, komm her!“
Sie
schnappte sich spontan Ron und drückte ihn an sich, ein wenig zu heftig, zum
Missfallen Kims. Aber sie riss sich zusammen, die war doch ohnehin vergeben,
wie es schien. Conny ließ Ron wieder los und nahm Mischa an die Hand. Gemeinsam
gingen sie durch die flimmernde Fläche und schienen sich für einen Moment in
Pixel aufzulösen, dann waren sie verschwunden. Die flimmernde Fläche ebenfalls.
„Hoff
sie sind wieder in ihrer Welt, wo immer die sein sollte!“ machte Kim ihrer
Hoffnung Luft. „Für uns geht es hier nicht weiter. Vorerst hängen wir hier
fest!“
„Nur
Geduld, wir finden auch für uns einen Durchgang!“ stellte Shego optimistisch in
Aussicht.
„Jetzt
fällts mir auf!“ meinte Ron. „Shego, du hast dich ja echt klasse benommen!“
„Oh
weh, hab ich?“
„Ja
hast du, aber nur keine Panik!“ erklärte Ron. „Wir sind stolz auf ne Shego die
es nicht nötig hat Kinder zu erschrecken und stets die gefürchtete Schurkin
raushängen zu lassen. Ne echt. Du warst klasse, nur weiter so!“
„Ich
würd mich da anschließen!“ meinte Kim dazu. „Ja Shego, hier gibt es niemand dem
du was beweisen müßtest. Es reicht wenn du dann austeilen kannst, wenn es nötig
sein sollte. Wenn nicht, dann zeig doch
das es auch ne andere Shego gibt!“
„Genau
so. Die zwei hätten es bestimmt nicht für möglich gehalten, daß du in zwölf
Staaten gesucht wirst!“ gab Ron bekannt. „Ok, bei uns in den Staaten. Hier
könntest problemlos in die Staaten einreisen, niemand will was von dir!“
„Nur
würd ich da keine Dr. D antreffen und wenn ihr in Middleton einlaugt, wo
übernachtet ihr? Euer Haus könnt anderweitig bewohnt sein oder es ist gar keins
da!“
„Wenn
es nach der Fahndung geht, dann könntest du hier bleiben!“ schlug Kim vor.
„Asyl
in der Realwelt?“ Shego mußte lachen. „Nett gedacht, nicht das eine Fahndung in
zwölf Staaten für mich schon ein Grund wären….. da müßt schon anderes kommen.
Aber die Idee ist ausbaufähig. Wenn schon keine Flucht, dann ein Urlaubsort?
Not bad, nur s Wetter ist auch nicht besser und die ständigen
Währungsumstellungen nerven!“
„Ja
genau so!“ fiel es Ron ein. „Machen wir ein Reisebüro für Reisen in die
Realwert oder sonstige Welten auf? Schon die Werbung für wär die blanke Satire.
Nur mit ner Reiseversicherung siehts schlecht aus, wer würde so nen Trip schon
versichern wollen!“
Zwischenzeit
„Na
die zwei, ich weiß nicht. Meint ihr nicht auch, daß die etwas naiv aussahen?“
fragte Ron.
„Ja schon!“ gab Shego zu. „Was macht’s noch? Hoff doch sie sind wieder Zuhause!“
„Schon gut, aber was machen wir da eigentlich?“ fragte jetzt Kim. Hilfsaktion für verirrte Besucher der Realwelt? So hat ich mir das aber nicht vorgestellt!“
„Was hast ausgerechnet du für n Problem mit, wenn wir jemand helfen konnten? Hoff mal, wir konnten es!“ wunderte sich Ron.
„Stimmungsschwankungen?“ ließ Shego hören. „Schon ok Kimmie. Schon kapiert. Wir sind ja hier um was rauszufinden. Nicht was wir erwartet haben aber das wir so Leut treffen …. Wozu immer es gut ist. Ja, genau, wenn das Dr. D erfährt, was kann dem da schon einfallen?“
„Von hier aus die Weltherrschaft an sich zu reißen?“ fragte Kim. „Die Herrschaft über welche Welt?“
„Na über unsere!“ meinte Ron leichthin.
„Bitte?“
„Genau!“
„Unsere Comicwelt?“
„Was denn sonst?“
„Ron!“
„Was denn?“
„Denk doch mal nach!“
„Eben!“
„Na dann pass mal auf!“ versuchte Shego ihre Gedanken zu ordnen. „Ich stell unsere Entdeckung der Realwelt vor und Dr. D oder einer der Spinner will dann mit dieser Ausweichmöglichkeit die Herrschaft über eine Fiktivwelt? Warum dann nicht gleich die Realwelt?“
„Hört sich zwar logisch an, Shego!“ meinte Kim zu diesen Argument. „Nur, seit wann denken unsere Schurken logisch?“
„Aber wenn man die Übergänge echt als Flucht und Versteck nutzen könnte…..!“ überlegte Shego.
„Sie hat Recht!“ stimmte Ron zu. „Genau das würden die alle damit machen wollen, auch wenn sie gar nicht kapieren, was sie da tun, was das hier ist oder ob das nicht Folgen haben könnte!“
„Gut gemacht Ron!“ lobte Shego. „Du denkst ja mal nach. Genauso würd s laufen. Von den Folgen haben sie keine Ahnung und selbst wenn Nebenwirkungen vorhersehbar wären, wär ihnen doch egal. Da unterscheiden sie sich nicht von den Konzernen, die es auch nicht juckt, welche Wirkung der Dreck hat, den sie ablassen, wenn nur der Gewinn stimmt!“
„Shego!“
„Ja genau!“
„Wundert euch was? Ich lese nicht nur Weekly Wonder. Ganz so daneben bin ich ja nicht. Ist doch Allgemeinwissen. Deswegen renn ich ja nicht gleich zur nächsten Umweltdemo, kann ja nicht alles machen und überhaupt….!“
„Ja, würde schon etwas seltsam aussehen!“ erheiterte sich Ron.
„Dürfen sich Schurken keinen Gedanken um die Umwelt machen?“ fragte Kim.
„Der Rest darf ja auch was tun. Wenn es aber um Umweltschutz zwischen den Welten geht, dann müssen wir uns sehr wohl drüber Gedanken machen!“ überlegte Shego und dachte über die folgenden Worte nach. „Schaut mal, wer außer uns weiß was hier los ist? Ob dieser Reiseverkehr hier normal ist? Vermute, wir haben noch keineswegs alle gesehen. Könnten noch mehr unterwegs sein, möglicherweise ohne es selbst zu wissen. Und was das für Folgen haben kann, wir haben natürlich keine Erfahrung damit, aber hat die überhaupt jemand?“
„Woher….?“ fragte Kim.
„Vertrau mir, auf meinen Riecher ist Verlass!“
„Hat was mit deiner Arbeit zu tun?“ vermutete Ron.
„Auch, was meinst wie ich mich in Räume die ich nicht kenne zurechtfinde? Oder wie ich wieder rausfinde? Auf Pläne kann ich meist nicht zurückgreifen oder mich groß vorbereiten. Da brauchst eben nen Riecher, zu wissen, wo was ist oder was sein könnte!“
„Kann ja funny werden!“ meinte Ron.
„Solang diese Reisenden oder Verirrte nicht unangenehm auffallen!“ warf Kim ein.
„Eben!“
„Richtig!“
„Du sagst es!“
„Nur wie lang?“
„Genau!“
„Wie schnell man hier auffallen kann, nun wir haben es erleben dürfen!“ meinte Shego dazu. „Du mußt nicht einmal böse Absichten haben, es geht schnell und bevor du s merkst!“
„Und dann?“
Shego lächelte hinterhältig bevor sie antwortete.
„Dann könnt ihr allen Göttern und Heiligen danken, wenn ich grad kein Plasma abfeuern kann!“
„Die Frau hat voll die Entzugserscheinungen!“ beschwerte sich Ron.
„Na was denn? Wenn wir zurückkommen, dann kann ich ja wieder was zerlegen und es sind nur fiktive Sachen!“ spottete sie.
„Für die Betroffenen sind die Schäden alles andere als fiktiv, hier nicht und bei uns nicht!“
„Unsere Kim, die Verteidigerin von Recht, Anstand und den Grenzen zwischen Real und Fiktivwelt? Am nächsten Übergang stellst n Hinweisschild auf? …..Hm, was könnt da stehen? Sie betreten eine Fiktivwelt, aber auch da gibt es Gesetze. Bitte benehmen sie sich. Oder so? Sie betreten eine andere Welt, aber selbst wenn sie glauben, sie wär nur fiktiv, das ist kein Grund, die Bewohner plattzumachen!“
Sie stand fast vor einen Lachanfall.
„Ach ne, Shego. Was bist heut wieder witzig drauf!“ sagte Kim verärgert. „Ne, die Schilder spar ich mir. Hab eh keine Bretter und Farbe dabei. Und selbst wenn, diese Übergänge sind nicht von Dauer und nicht jeder kann sie sehen wie es aussieht. Macht also wenig Sinn. Aber die Grundidee….. da könnt ich sogar ganz unironisch zustimmen und ich wüßt auch schon für wen die Hinweise bestimmt wären!“
„Genau Shego, du hättest es echt nötig!“ stimmte Ron zu.
„Au ja, einer geht noch. Sie betreten zwar eine Fiktivwelt, dafür empfinden die Bewohner ihre Tritte und Hiebe als durchaus real. Und da könnt ich grad darunterschreiben, sollen sie ja auch. Mit freundlichen Gruß aus Dimension Twist!“
„Shego, beruhig dich!“ ermahnte Kim sie. „Die Leut schauen schon!“
„Ach echt? Lass sie, wir sind doch eh nur fiktiv!“
„Der war gut!“ gab Ron zu.
„Machen wir uns weiter!“ schlug Shego vor. „Mal sehn ob wir noch weitere Verirrte oder Reisende finden!“
„Könnt ja sein das sie Hilfe brauchen. Ey Shego, wenn wir so weitermachen können wir gleich ne Agentur gründen!“ schlug Ron nicht ganz ernstgemeint vor.
„Ich hoff nur, das hört niemand. Mein Ruf wär am Boden!“ befürchtete Shego. „Aber was Kim angeht, unsere Teenieheldin, statt Weltretten machst jetzt Nothilfe für verirrte Comicpfeifen? Oh ja, das passt, aber voll!“
„Nicht ganz das was wir vorhatten!“ widersprach Kim.“
Sie bewegten sich durch Berlin. Wieder mal. Es ging weiter die Straßen lang, ohne Ziel. Einfach der Nase nach, wie man so sagt. Was blieb ihnen auch übrig? Sie konnten ja schlecht irgendwen hier fragen, wo finden wir einen Durchgang nach Middleton? Oder ob einer zufällig ne flimmernde Wand gesehen hat. Information ist alles, wie es so heißt. Ein netter Werbespruch mit dem sich jeder Scheiß verkaufen lässt. Reisenden zwischen Fiktivwelten hilft das freilich wenig. Es gibt schlicht und ergreifend keine hilfreiche Information. Oder wenn doch, dann würde sie etwa so lauten. Es gibt keine Fiktivwelten und auch keine Übergänge. Na fein, das hilft dir jetzt aber echt weiter, vielen Dank auch für diesen nützlichen Rat. Jetzt würden sie sich auch in Berlin 2005 Hinweisschilder wünschen, oder Wegweiser, wie weit zum nächsten Durchgang. Two miles left, next door to Neverland. So etwa könnte das lauten. Oder geradeaus, nächster Durchgang ins Satireland. Oder wie wäre es damit? You are leaving the childhood sector, so wie in der guten alten Zeit des geteilten Berlins?
Davon konnten sie nur träumen. Berlin ist wie alle Städte natürlich voll von Schilder, Straßennamen oder sonstigen Hinweisen. Aber nichts drunter, das ihnen jetzt weiterhelfen könnte.
Sonst könnte es so aussehen. Achtung, sie verlassen die Realwelt. Halten sie ihre Ausweise bereit. Haben sie was zu verzollen? Letzte Tankstelle und Schnapslager vor dem Teletubbieland. Nehmen sie einen ausreichenden Vorrat mit, sie werden ihn brauchen. Oder wie wärs damit? Eingang zur Disneymärchenwelt. Einfuhr von Rechner, Handys, Elektronik und halbautomatischen Maschinenpistolen untersagt.
„Na wenigstens du scheinst deinen Spaß zu haben!“ stellte Ron fest.
„Was ist so erheiternd?“ fragte Kim.
„Kennt ihr alte Fotos von Berlin? You r leaving the american zone. Ich überleg grad wie sowas für uns aussehen würde!”
“Da fällt mir einer ein!” meldete sich Rons eher seltener Sarkasmus. „Sie betreten eine Zone in der Plasmafeuer erlaubt ist. Passen sie auf, wenn sie der grünen Furie begegnen, nicht reizen. Ich hab sie gewarnt!“
„Wenn da jemand sachkundig ist, dann wohl Ron!“ stimmte Kim zu.
„Sehr lustig Ron. Wenn wir so eine Zone erreichen, bist du mein erstes Testobjekt!“ spottete Shego.
„Ey, ich bin nicht Jonny Test!“ protestierte er.
„Dann wird’s aber mal Zeit!“ gab sie zurück.
„Keine Experimente mit Ron!“ verlangte Kim.
„Können wir später klären. Schaut mal, es scheint wieder weiterzugehen!“
In der Tat, mitten auf der Straße war wieder eine flimmernde Fläche aufgetaucht. Die vorbeihastenden Berliner schienen sie nicht zu bemerken. Auch gut, sie mußten sich ja nicht abmelden oder irgendwem was erklären. Gemeinsam gingen sie durch und ein Einheimischer, der mit halbleerer Bierflasche entlang kam, fragte sich ob er eben zwei Frauen und einen Jungen gesehen hatte. Eben waren sie doch noch da. Eine Studentin die gerade die Straße lang kam, schüttelte sich für einen Moment verwundert. Ging dann aber weiter und schrieb dieses Erlebnis ihrer Überarbeitung zu. Da hatten sich drei grad so in kleine Pixel aufgelöst? Schwachsinn, manchmal sieht man eben Gespenster, kommt vor wenn man zulange vor den Büchern hockt.
So verließ die Dreiergruppe recht unauffällig Berlin
„Ja schon!“ gab Shego zu. „Was macht’s noch? Hoff doch sie sind wieder Zuhause!“
„Schon gut, aber was machen wir da eigentlich?“ fragte jetzt Kim. Hilfsaktion für verirrte Besucher der Realwelt? So hat ich mir das aber nicht vorgestellt!“
„Was hast ausgerechnet du für n Problem mit, wenn wir jemand helfen konnten? Hoff mal, wir konnten es!“ wunderte sich Ron.
„Stimmungsschwankungen?“ ließ Shego hören. „Schon ok Kimmie. Schon kapiert. Wir sind ja hier um was rauszufinden. Nicht was wir erwartet haben aber das wir so Leut treffen …. Wozu immer es gut ist. Ja, genau, wenn das Dr. D erfährt, was kann dem da schon einfallen?“
„Von hier aus die Weltherrschaft an sich zu reißen?“ fragte Kim. „Die Herrschaft über welche Welt?“
„Na über unsere!“ meinte Ron leichthin.
„Bitte?“
„Genau!“
„Unsere Comicwelt?“
„Was denn sonst?“
„Ron!“
„Was denn?“
„Denk doch mal nach!“
„Eben!“
„Na dann pass mal auf!“ versuchte Shego ihre Gedanken zu ordnen. „Ich stell unsere Entdeckung der Realwelt vor und Dr. D oder einer der Spinner will dann mit dieser Ausweichmöglichkeit die Herrschaft über eine Fiktivwelt? Warum dann nicht gleich die Realwelt?“
„Hört sich zwar logisch an, Shego!“ meinte Kim zu diesen Argument. „Nur, seit wann denken unsere Schurken logisch?“
„Aber wenn man die Übergänge echt als Flucht und Versteck nutzen könnte…..!“ überlegte Shego.
„Sie hat Recht!“ stimmte Ron zu. „Genau das würden die alle damit machen wollen, auch wenn sie gar nicht kapieren, was sie da tun, was das hier ist oder ob das nicht Folgen haben könnte!“
„Gut gemacht Ron!“ lobte Shego. „Du denkst ja mal nach. Genauso würd s laufen. Von den Folgen haben sie keine Ahnung und selbst wenn Nebenwirkungen vorhersehbar wären, wär ihnen doch egal. Da unterscheiden sie sich nicht von den Konzernen, die es auch nicht juckt, welche Wirkung der Dreck hat, den sie ablassen, wenn nur der Gewinn stimmt!“
„Shego!“
„Ja genau!“
„Wundert euch was? Ich lese nicht nur Weekly Wonder. Ganz so daneben bin ich ja nicht. Ist doch Allgemeinwissen. Deswegen renn ich ja nicht gleich zur nächsten Umweltdemo, kann ja nicht alles machen und überhaupt….!“
„Ja, würde schon etwas seltsam aussehen!“ erheiterte sich Ron.
„Dürfen sich Schurken keinen Gedanken um die Umwelt machen?“ fragte Kim.
„Der Rest darf ja auch was tun. Wenn es aber um Umweltschutz zwischen den Welten geht, dann müssen wir uns sehr wohl drüber Gedanken machen!“ überlegte Shego und dachte über die folgenden Worte nach. „Schaut mal, wer außer uns weiß was hier los ist? Ob dieser Reiseverkehr hier normal ist? Vermute, wir haben noch keineswegs alle gesehen. Könnten noch mehr unterwegs sein, möglicherweise ohne es selbst zu wissen. Und was das für Folgen haben kann, wir haben natürlich keine Erfahrung damit, aber hat die überhaupt jemand?“
„Woher….?“ fragte Kim.
„Vertrau mir, auf meinen Riecher ist Verlass!“
„Hat was mit deiner Arbeit zu tun?“ vermutete Ron.
„Auch, was meinst wie ich mich in Räume die ich nicht kenne zurechtfinde? Oder wie ich wieder rausfinde? Auf Pläne kann ich meist nicht zurückgreifen oder mich groß vorbereiten. Da brauchst eben nen Riecher, zu wissen, wo was ist oder was sein könnte!“
„Kann ja funny werden!“ meinte Ron.
„Solang diese Reisenden oder Verirrte nicht unangenehm auffallen!“ warf Kim ein.
„Eben!“
„Richtig!“
„Du sagst es!“
„Nur wie lang?“
„Genau!“
„Wie schnell man hier auffallen kann, nun wir haben es erleben dürfen!“ meinte Shego dazu. „Du mußt nicht einmal böse Absichten haben, es geht schnell und bevor du s merkst!“
„Und dann?“
Shego lächelte hinterhältig bevor sie antwortete.
„Dann könnt ihr allen Göttern und Heiligen danken, wenn ich grad kein Plasma abfeuern kann!“
„Die Frau hat voll die Entzugserscheinungen!“ beschwerte sich Ron.
„Na was denn? Wenn wir zurückkommen, dann kann ich ja wieder was zerlegen und es sind nur fiktive Sachen!“ spottete sie.
„Für die Betroffenen sind die Schäden alles andere als fiktiv, hier nicht und bei uns nicht!“
„Unsere Kim, die Verteidigerin von Recht, Anstand und den Grenzen zwischen Real und Fiktivwelt? Am nächsten Übergang stellst n Hinweisschild auf? …..Hm, was könnt da stehen? Sie betreten eine Fiktivwelt, aber auch da gibt es Gesetze. Bitte benehmen sie sich. Oder so? Sie betreten eine andere Welt, aber selbst wenn sie glauben, sie wär nur fiktiv, das ist kein Grund, die Bewohner plattzumachen!“
Sie stand fast vor einen Lachanfall.
„Ach ne, Shego. Was bist heut wieder witzig drauf!“ sagte Kim verärgert. „Ne, die Schilder spar ich mir. Hab eh keine Bretter und Farbe dabei. Und selbst wenn, diese Übergänge sind nicht von Dauer und nicht jeder kann sie sehen wie es aussieht. Macht also wenig Sinn. Aber die Grundidee….. da könnt ich sogar ganz unironisch zustimmen und ich wüßt auch schon für wen die Hinweise bestimmt wären!“
„Genau Shego, du hättest es echt nötig!“ stimmte Ron zu.
„Au ja, einer geht noch. Sie betreten zwar eine Fiktivwelt, dafür empfinden die Bewohner ihre Tritte und Hiebe als durchaus real. Und da könnt ich grad darunterschreiben, sollen sie ja auch. Mit freundlichen Gruß aus Dimension Twist!“
„Shego, beruhig dich!“ ermahnte Kim sie. „Die Leut schauen schon!“
„Ach echt? Lass sie, wir sind doch eh nur fiktiv!“
„Der war gut!“ gab Ron zu.
„Machen wir uns weiter!“ schlug Shego vor. „Mal sehn ob wir noch weitere Verirrte oder Reisende finden!“
„Könnt ja sein das sie Hilfe brauchen. Ey Shego, wenn wir so weitermachen können wir gleich ne Agentur gründen!“ schlug Ron nicht ganz ernstgemeint vor.
„Ich hoff nur, das hört niemand. Mein Ruf wär am Boden!“ befürchtete Shego. „Aber was Kim angeht, unsere Teenieheldin, statt Weltretten machst jetzt Nothilfe für verirrte Comicpfeifen? Oh ja, das passt, aber voll!“
„Nicht ganz das was wir vorhatten!“ widersprach Kim.“
Sie bewegten sich durch Berlin. Wieder mal. Es ging weiter die Straßen lang, ohne Ziel. Einfach der Nase nach, wie man so sagt. Was blieb ihnen auch übrig? Sie konnten ja schlecht irgendwen hier fragen, wo finden wir einen Durchgang nach Middleton? Oder ob einer zufällig ne flimmernde Wand gesehen hat. Information ist alles, wie es so heißt. Ein netter Werbespruch mit dem sich jeder Scheiß verkaufen lässt. Reisenden zwischen Fiktivwelten hilft das freilich wenig. Es gibt schlicht und ergreifend keine hilfreiche Information. Oder wenn doch, dann würde sie etwa so lauten. Es gibt keine Fiktivwelten und auch keine Übergänge. Na fein, das hilft dir jetzt aber echt weiter, vielen Dank auch für diesen nützlichen Rat. Jetzt würden sie sich auch in Berlin 2005 Hinweisschilder wünschen, oder Wegweiser, wie weit zum nächsten Durchgang. Two miles left, next door to Neverland. So etwa könnte das lauten. Oder geradeaus, nächster Durchgang ins Satireland. Oder wie wäre es damit? You are leaving the childhood sector, so wie in der guten alten Zeit des geteilten Berlins?
Davon konnten sie nur träumen. Berlin ist wie alle Städte natürlich voll von Schilder, Straßennamen oder sonstigen Hinweisen. Aber nichts drunter, das ihnen jetzt weiterhelfen könnte.
Sonst könnte es so aussehen. Achtung, sie verlassen die Realwelt. Halten sie ihre Ausweise bereit. Haben sie was zu verzollen? Letzte Tankstelle und Schnapslager vor dem Teletubbieland. Nehmen sie einen ausreichenden Vorrat mit, sie werden ihn brauchen. Oder wie wärs damit? Eingang zur Disneymärchenwelt. Einfuhr von Rechner, Handys, Elektronik und halbautomatischen Maschinenpistolen untersagt.
„Na wenigstens du scheinst deinen Spaß zu haben!“ stellte Ron fest.
„Was ist so erheiternd?“ fragte Kim.
„Kennt ihr alte Fotos von Berlin? You r leaving the american zone. Ich überleg grad wie sowas für uns aussehen würde!”
“Da fällt mir einer ein!” meldete sich Rons eher seltener Sarkasmus. „Sie betreten eine Zone in der Plasmafeuer erlaubt ist. Passen sie auf, wenn sie der grünen Furie begegnen, nicht reizen. Ich hab sie gewarnt!“
„Wenn da jemand sachkundig ist, dann wohl Ron!“ stimmte Kim zu.
„Sehr lustig Ron. Wenn wir so eine Zone erreichen, bist du mein erstes Testobjekt!“ spottete Shego.
„Ey, ich bin nicht Jonny Test!“ protestierte er.
„Dann wird’s aber mal Zeit!“ gab sie zurück.
„Keine Experimente mit Ron!“ verlangte Kim.
„Können wir später klären. Schaut mal, es scheint wieder weiterzugehen!“
In der Tat, mitten auf der Straße war wieder eine flimmernde Fläche aufgetaucht. Die vorbeihastenden Berliner schienen sie nicht zu bemerken. Auch gut, sie mußten sich ja nicht abmelden oder irgendwem was erklären. Gemeinsam gingen sie durch und ein Einheimischer, der mit halbleerer Bierflasche entlang kam, fragte sich ob er eben zwei Frauen und einen Jungen gesehen hatte. Eben waren sie doch noch da. Eine Studentin die gerade die Straße lang kam, schüttelte sich für einen Moment verwundert. Ging dann aber weiter und schrieb dieses Erlebnis ihrer Überarbeitung zu. Da hatten sich drei grad so in kleine Pixel aufgelöst? Schwachsinn, manchmal sieht man eben Gespenster, kommt vor wenn man zulange vor den Büchern hockt.
So verließ die Dreiergruppe recht unauffällig Berlin
Unheimliche Begegnung
Ron
fragte sich eben noch wo er war. Wonach sah s denn aus? Eine große Halle, sehr
groß. Hier und da standen irgendwelche Maschinen rum. Als wenn hier noch
gearbeitet würde. Er sah sich um und hörte auf einmal Kims Stimme hinter sich.
„Da
bist du ja!“
Er
drehte sich um. Ja, da stand sie. Rothaarig, Jeans, schwarzer Pulli mit KP
Schrift, alles wie gehabt, bis auf ihre Stimme, die unerwartet hart geklungen
hatte.
„Alles
ok, Kim? Wo ist Shego?“
„Die
finden wir noch. Der wird schon nichts passiert sein. Und wenn doch, umso
besser. Sind wir sie endlich los!“
Ron
wunderte sich nicht wenig darüber.
„Na
wir brauchen sie doch noch. Ok, sie wird nicht weit sein und wo sind wir?“
„Seh
ich aus als wüßt ich es?“ fragte sie leicht sarkastisch zurück.
Was
war denn mit ihr los? Wieder Stimmungsschwankungen? Ok, das geht vorbei.
„Na
schön, dann lass uns mal nach dieser Flachpfeife suchen!“
Nun
wunderte sich Ron echt über ihre Ausdrucksweise. Was war denn nun los?
„Alles
ok, Kim?“ fragte er etwas besorgt.
„Bei
mir immer, bei dir auch? Oder soll ich mit n Tritt nachhelfen?“
Ron
sträubten sich die Nackenhaare, was war denn auf einmal mit Kim los? Doch bevor
er weiter drüber nachdenken konnte, zog sie ihn in einen Nebenraum. Sah aus wie
ein Klo im Rohbau. Den Grund dafür erkannte er schnell. Sie hörten Stimmen,
aber was für.
„Und?
Zufrieden? Wir sind irgendwo angekommen. Dr. D s Verdacht scheint sich zu
bestätigen. Ist das nun die vielzitierte Realwelt?“
Das
war eindeutig Shego.
„Woher
soll ich das wissen, du unfähiges Spatzenhirn? Wir sind irgendwo rausgekommen,
na fein. Diese Flimmerwand hätte ja sonst wohin führen können. Dr. D ist ja ne
unfähige Knalltüte, aber diesmal doch n Treffer!“
Das
war eindeutig Ron, bzw. seine Stimme. Ron fröstelte es, er sah Kim an. Was ist
denn hier los, besagte sein Gesichtsausdruck. Sie gab ihn ein Zeichen, soll
heißen, stillverhalten, erstmal abwarten.
„Lass
uns mal nach Kim suchen!“ schlug Shego vor.
„Mach
kein Stress Tante, die kann nicht weit sein und der passiert schon nichts. Das
soll also diese Kackrealwelt sein? Wenn ich das schon hör, bin ich etwa nicht
real? Wer das behauptet….!“
Ron
wunderte sich echt über diese Ausdrucksweise. War das Ron oder wer?
„Behauptet
das wer? Und mir mußt nichts beweisen. Ihr wisst aber schon warum ich mit dabei
bin. Dr. D hofft euch doch noch zur
Vernunft bringen zu können, wenn ihr selbst seht, was das eigentlich für ne
Welt ist, die ihr übernehmen wollt. Er gibt eben die Hoffnung nicht auf, na ich
wohl auch nicht!“
„Seh
aber nichts davon. Na abwarten, mal sehn was wir noch finden. Aber offen
gesagt, ihr nervt schon. Na wem erzähl ich das?“
„Weil
wir euch dran hindern die Welt zu erobern? Und wenn es nur ne fiktive Welt
ist?“
„Warum
will uns Dr. D dann dran hindern? Dann kann sie ja doch nicht so fiktiv sein,
sonst würde es ihm ja nichts bedeuten!“
„Jedenfalls
hatte Kim doch die Schnapsidee, von der Realwelt aus als unerreichbare Basis
unsere Welt anzugreifen. Auf so ne Idee kann ja nur diese durchgeknallte Miss
Perfekt kommen. Passt zu ihr!“
„Ey,
pass auf was du sagst!“
„Wir
haben Waffenstillstand, schon vergessen?“
„Dein
Glück du Blindschleiche. Da wären noch einige Rechnungen offen!“
„Stören
wir euch?“ fragte sie mit einem Ansatz von Sarkasmus, den sie gleich wieder
relativierte. „Wir machen das nicht weil es uns Spaß macht und Dr. D hat euch
doch geraten, macht doch erstmal die High fertig. Dann könnt ihr immer noch das
mit der Weltherrschaft versuchen!“
Dabei
klang ihre Stimme, wie die einer Bewährungshelferin, die ihren Klienten vor
Dummheiten bewahren will.
„Die
uns dann die anderen Schurken bis dahin wegschnappen? Könnt euch Pseudohelden
so passen!“ hielt Ron dagegen.
Ron
im Versteck mit Kim, verschlug es die Sprache. Was ging denn da vor sich? Auch
Kim schwieg eisern. Was in ihren Kopf vorging, wußte er nicht. War wohl auch
besser so.
„Aber
trotzdem, dieses Zeug von der Realwelt und wir wollen die Herrschaft über eine
Fiktivwelt?“ hörten sie Ron. „Sollte was dran sein und wenn, woran erkennen wir
das?“
Ein
Ruf unterbrach seine Gedanken.
„Da
seid ihr ja!“
Ron
zuckte in seinen Versteck zusammen, Kim ebenfalls wie er bemerkte und das mit
Grund. Denn das war Kim s Stimme und da kam sie auch schon. Eindeutig Kim.
„Schön
euch zu sehen, alle ok!“ stellte sie erleichtert fest.
„Du
bist froh mich zu sehen? Wie das auf einmal?“ fragte Shego.
Kim
sah sie verwundert an.
„Na
sehen wir erstmal wo wir sind. Immer noch in Berlin?“
Nun
sahen Ron und Shego sie verständnislos an.
„Was
ist los, Kim?
„Wie
jetzt? Nimm dich zusammen!“ verlangte Ron. „Wir können sonstwo sein und ich
weiß nicht mal ob das die von Dr. D angekündigte Realwelt ist. Gibt es die
überhaupt oder sind wir nur irgendwo angekommen?“
Jetzt
war es an Kim sich zu wundern.
„Wo
sollen wir denn sonst sein? Denk doch, daß wir noch in der Realwelt sind.
Kannst ja in Middleton anrufen. Solltest du Bonnie erreichen, dann wären wir
wieder in unserer Welt!“
„Die
kannst du anrufen, ich bin doch nicht lebensmüde!“ meinte er zu dieser Idee.
Kim
blickte ihn nun mehr als verwirrt an.
„Schon
gut, ich hab wegen Bonnie wohl gelegentlich etwas überreagiert?“ entschuldigte
sie sich.
„Überreagiert?
Ach so, s war nur ne Überreaktion!“ antwortete er mit bitterer Stimme.
„Na
komm Ron, ich mein das doch nicht so!“
„Nein?
Die Tritte waren trotzdem schmerzhaft. War aber nicht so gemeint? Nett das zu
hören!“
Kim
sah ihn an, als hätte er ihr gerade
ernsthaft verkündet, der amerikanische Präsident werde künftig per
Lottoauslosung bestimmt und sie hätte gewonnen.
„Ron,
wovon redest du?“ fragte sie verwundert.
Er
wollte antworten, aber entfernte Geräusche hinderten ihn daran. Sie spitzten
sie Ohren. Was war da los? Irgendwelche Stimmen waren zu hören, allerdings unverständlich.
Möglicherweise Deutsch? Dann eine eindeutig weibliche Stimme in vertrauter
Sprache.
„Noch
so n Sidekick der nix kapiert? Na genau du hast mir noch gefehlt. Kommt nur
her!“
Zu
sehen gab es noch nichts, dafür hörten sie einige dumpfe Laute, gefolgt von
einem scharfen Knall. Kim und Ron kam der Ton mehr als vertraut vor. Genauso
hörten sich Shegos Plasmablitze an. Aber wie denn das? Sie stand doch hier.
Dann folgte noch ein Jubelschrei.
„Es
geht wieder. Ron, wo steckst du? Ich mach dir Feuer unterm Arsch wie
versprochen!“
Die
Stimme war eindeutig die von Shego. Sie blickten sich verwundert an und als
erster reagierte Ron.
„Pass
auf mit solchen Drohungen, oder ich brenn dir den Arsch ab, egal wer du bist!“
rief er in die vermutete Richtung.
Tatsächlich,
da kam Shego angesprintet und als sie die drei erreicht hatte, stoppte sie als
wäre sie gegen eine unsichtbare Wand geprallt.
„Wer
ist die denn?“ fragte sie verwirrt.
„Shego
vermutlich!“ meinte Kim.
„Ernsthaft?“
„Ich
denke schon!“ meinte die Shego, die eben noch mit Ron gestritten hatte. „Wer
bist du denn?“
Schnellhatte
die neuangekommenen Shego ihre Fassung zurückgewonnen.
„Na
wonach seh ich denn aus? Findet hier ne Cosplay statt? Wenn ja, dann hast mich
ja gut getroffen Sister. Schön, hat geklappt, wär auch fast drauf reingefallen.
Glückwunsch, aber jetzt ist s genug.
Schluß mit dem Quatsch!“ forderte sie mit harter Stimme.
„Na
das ist ja ne Shego!“ staunte Ron. „Eiskalt, nicht so n Weichei wie du!“
„Was
ist passiert?“ fragte Shego ihr Gegenstück, die zu allem Überfluß auch noch
exakt so gekleidet war wie sie. „Gab es Ärger?“
„Ärger?
Wär übertrieben. Nur zwei Sidekicks plattgemacht und erfreulicherweise klappt
mein Plasmafeuer….!“
„Haben
wir gehört. Aber Moment mal, du hast doch nicht etwa Plasmafeuer gegen Menschen
eingesetzt?“ fragte sie besorgt.
Shego
blickte sie an, als hätte sie ihr eben verkündet, Kim und Ron hätten die Welt
übernommen und ihr angeboten sie dürfe die Antarktis mitsamt allen Pinguinen
regieren.
„Was
bist du denn für eine? Was sonst? Wozu hab ich Plasmafeuer? Kannst du sowas
überhaupt?“
Sie
hob ihre Hand und ließ sie aufglühen.
„Na
schau an, offenbar doch mehr als ne Cosplayshego. Dann muß ich dich wohl
ernstnehmen. Aber wozu hast du Plasmafeuer wenn ich mal fragen darf?“
„Doch
nicht um Menschen zu verletzten. Das kannst du doch nicht machen!“ antwortete
sie mir leicht erschütterter Stimme.
„Ich
sag s doch, sie ist ne Flasche. Dr. D nicht weniger. Und ihr wollt uns
aufhalten?“ mischte sich nun Ron ein.
Die
fiese Shego sah ihn an und langsam kam ihr das doch etwas seltsam vor.
„Sag
mal Ron, was ist denn mit dir los und wer will euch bei was aufhalten?“
„Na
die unfähige Tante plus ihr Dr. D. Ohne euch hätten wir schon längst die
Weltherrschaft!“
„Wer
ist wir?“ fragte Shego.
„Nun
die zwei hier!“ erklärte ihr die unfähige Shego. Ron hatte sie so bezeichnet,
was aber noch kein abschließendes Urteil darstellen sollte.
Shego
verschlug es für einen Moment die Sprache.
„Was
soll das? Ihr wollt die Weltherrschaft und Dr. D und Shego hindern euch daran? ….. Ähm, hab
ich das so richtig verstanden?“
„Also
ich sicher nicht, ich kann mich nicht an sowas erinnern!“ meldete sich nun Kim
zu Wort.
„Kim,
das ist nicht witzig!“ beklagte sich Ron.
„Ich
mach auch keine Witze!“ gab sie bekannt und dadurch wurde die Situation nicht
unbedingt klarer.
„Bist
du Ron?“ fragte sie.
„Wer
sonst?“
„Berechtigte
Frage, immerhin haben wir hier zwei Shegos!“ stellte Kim fest. „Schon etwas
schräg!“
„Das
reicht!!!“ meldete sich jetzt Kim aus ihrer Deckung.
Sie
packte Ron und schob ihn aus der Deckung vor.
Shego in doppelter Ausführung plus Ron und Kim verschlug er zunächst die
Sprache.
„Soll
das ein Witz sein?“ fragte Kim mit harter Stimme, dummerweise war sie ebenso
gekleidet wie die Kim in der Vierergruppe. „Oder sind hier drei zuviel?“
„Na
sowas, dann bist du ja gar nicht die Kim die ich kenne. Was hat die auf einmal?
Hab mir schon Sorgen gemacht!“ stellte Ron fest.
„Die
hat gar nichts!“ meldete sich nun ebenfalls Ron. „Das ist eben Kim und kein
Weichei wie Shego oder diese Heulsuse hier!“
„Werd
mal nicht frech!“ regte sich Ron auf. „Was glaubst du wer du bist?“
„Zeig
ich dir gern!“
Eine
Drehung und das Bein hoch und ein Treffer in Rons Magen faltete ihn zusammen.
Das geht zu weit. Das ist nichts was sich Kim mitansieht. Niemand faltet ihren
Ron zusammen. Auch nicht jemand, der genauso aussieht, dafür aber ein fieser
Arsch ist. Sie trat ihm die Beine weg und brachte ihn in bodennahe Lage. Shego
und ihr Gegenstück sahen sich an und traten zurück. Soll heißen, nicht
einmischen, lassen wir das die Kinder unter sich ausmachen. Und genau, es kam
wie es kommen mußte. Kim und Kim hatten sich nun in der Wolle. Kim mußte einen
Handkantenschlag abwehren, einen Tritt ausweichen und noch einige Schläge
abblocken. Diese Kim hatte es genauso drauf und kämpfte aggressiver. Nach
weiteren fiesen Tritten hatte sie aber genug und keilte ebenfalls aus und
schleuderte Kim zur Seite. Der reichte es ebenfalls und sie griff in ihre
Tasche. Kim prallte schockiert zurück, als sie sah, was sie in der Hand hatte.
Ein klassisches Springmesser.
„Bist
du irre?"
„Was
denn?"
„Wozu
brauchst du Waffen?"
„Kim!"
meldete sich Shego. "Das ist unfair!"
„Halt
die Fresse Dummschnecke!"
Tat
sie sogar, dafür traf ein grüner Blitz die Klinge und schleuderte sie ihr aus
der Hand. Sie landete auf den Boden und zerbrach dabei.
„Das
ist doch...!" protestierte sie.
„Ich
wollt dich doch nur vor ner Riesendummheit schützen!" erklärte Shego.
„Was
glaubst du....?"
„Sicher
nicht deine Bewährungshelferin, aber nimm dich zusammen. Könnt sein das wir die
andere Kim auch noch brauchen und was Waffen angeht, willst du sie umbringen?
Lass ich nicht zu!"
„Na
schau an, bist ja echt fähig!" sagte die fiese Shego zu ihrer Aktion.
"Du hast es drauf. Und nun zu dir Kim. Du bist ja ne Kim, wie ich mir
meine Kimmie immer gewünscht hätte. Nur, Waffen halt ich für übertrieben. Hast
das nötig? Ist doch echt nicht dein Niveau!"
„Sagst
ausgerechnet du?"
„Ja,
ausgerechnet ich. Kim, du bist sicher klasse und das genaue Gegenteil meiner
Kim, aber du scheinst etwas zu übertreiben. Davon mal abgesehen, Pfoten weg von
meiner Kim. Wenn der jemand den Hals umdrehen darf, dann ich. Klar?"
„Du
tust ja grad als wär’s deine kleine Schwester!" ätzte Kim.
„Steht
hier nicht zur Debatte!" stellte sie ihren Standpunkt klar. "Wir
haben Wichtigeres zu tun als und gegenseitig umzubringen. Der Verkehr zwischen
den Welten wird ja echt bedenklich. Irgendwann gibt’s noch Staus und
Auffahrunfälle. Sollten mal n Warnschild aufstellen!"
„Deinen
Humor hast ja wiedergefunden!“ meinte die Kim, die man leichthin als die gute
Kim bezeichnen würde. „Ob die das auch lustig finden?“
„Was
soll dran lustig sein?“ fragte die Kim, die man demnach als die böse Kim
bezeichnen müßte. Zumindest nach dem Schwarz/Weiß Schema der Zeichentrickfilme.
„Muß was verpasst haben, du Kimkarikatur!“
„Shego
hat Sarkasmus, bei dir ist s nur primitive Beleidigung, dagegen ist Bonnie ja
noch erträglich!“ beschwerte sich die Karikaturkim.
„Hab
ich ihr auch schon gesagt!“ bestätigte die moderate Shego. „Aussichtslos, der
machts einfach nur Spaß alle zu schocken, wenn nicht mit Gewalt, dann mit
unflätigen Beschimpfungen. Was meinst warum wir ihre Weltherrschaftspläne
verhindert haben? Wär n Albtraum. Schon ihre Neujahrsansprachen wären ne
globale Zumutung!“
Wie
zu hören, etwas von Shegos Sarkasmus konnte sie auch.
„Ich
denk wir sollten das mal klären!“ verlangte die gemeine Shego. „Von mir aus
auch den Quatsch mit der Weltherrschaft. Versucht mein Dr. D ja auch und
deswegen sind wir ja hier. Um die Frage zu klären, ob wir Gespenster nachjagen.
Das träfe für euch genauso zu!“
„Ey
lass mal gut sein mit dem Gequatsche!“ unterbrach sie Ron. Welcher Ron? Na
welcher Ron würde so zu Shego reden? „Ob auf die Fresse oder so, können wir
hinterher klären, aber wir bekommen Besuch. Da sollten wir das besser
verschieben und ….. zusammenhalten?...... ok das hört sich jetzt recht bekloppt
an…. aber, na ja!“
„Versuchen
wir doch erstmal…..!“ meinte Kim und wurde sogleich von ihrer gemeinen
Schwester unterbrochen.
„…..
was versuchen, du Dummschnecke? Du hast nichts gemacht? Wen juckts? Das war ich
nicht, das war die andere Shego? Glaubst die hören sich das an? Erstmal sacken
sie uns alle ein und was auf die Birne gibt’s noch als Zugabe!“
„Da
kennt sich jemand aus!“ lobte Shego.
Aus
dem hinteren Teil der Halle waren nun tatsächlich Stimmen zu hören. Offenbar
hatte Shegos Aktion noch weitere Sidekicks aufgescheucht und die würden über
ihre Anwesenheit hier sicher nicht sehr erbaut sein. Soviel ließ sich
erfahrungsgemäß schon jetzt vorhersagen. Dann könnten sie auch noch etwas zu
neugierige Fragen haben, zu deren Beantwortung ihnen der Nerv fehlen dürfte. Da
könnte sogar die Weicheishego die Geduld verlieren. Sogar sie hatte sicher
Erfahrung mit dummen Sidekicks oder Securityanaphabeten, die nichts raffen, die
ihre Fragen zweimal stellen, obwohl sie bereits eine Antwort erhalten hatten.
Man fragt sich, ob sie nun auf die gleiche Frage eine neue Antwort erwarten oder wozu das nun gut
sein soll. Etwas so, wie ein Superschlauer vor verschlossener Tür, noch zehn
weitere Öffnungsversuche macht. Ein oder zwei weitere Versuche wären ja noch
ok, möglicherweise klemmt sie nur, aber wenn nicht, dann ist sie offenbar
verschlossen und warum sollte sie sich plötzlich öffnen? Welches Wunder sollte
das möglich machen? Es war zu vermuten, daß genau so ein Evolutionsausschuß
gerade auf den Weg zu ihnen war. Da war sich die zwangsvereinte Sechsergruppe
mal einig. Sehen wir besser zu daß wir Land gewinnen. Shego blickte zu ihrer
Schwester aus einer andern Dimension, Ebene, Welt, oder was auch immer da
verdreht gelaufen war und das begriff sie. Möglicherweise naiv bis zum
Anschlag, an das Gute glaubend, stets auf ein klärendes Gespräch setzen, man kann
doch über alles reden…. eben das genaue Gegenteil der grünen Furie, die ihren
Spaß hatte alle halbe Stunde auszurasten. Doch deswegen war sie keine Mattbirne
und hatte den gleichen wachen Verstand wie ihre Schwester aus der vertrauten KP
Welt in der sie die böse Seite verkörperte. Und die aktuelle Lage begriff auch
sie als recht aussichtslos für Verhandlungslösungen. Sogar sie begriff, wann
jemand nur noch eine Sprache verstand.
„Zusammen?“
rief Shego?
„Zusammen!“
bestätigte die Sozialarschshego.
Ron
und Kim grinsten in freudiger Erwartung des Schauspiels. Was war von denen auch sonst zu erwarten? Die
andere Kim plus ihr Ron traten einen Schritt zurück, sie konnten sich ebenfalls
lebhaft vorstellen was nun kam. Eine Shego mit grünen Feuer reichte ja schon,
aber Shego im Doppelpack, das roch nach Desaster und Naturkatastrophe. So etwa.
Ein Doppelblitz ging in die Richtung aus der die Stimmen kamen. Eine
Baumaschine kippte um und die Reifen platzten mit lautem Knall. Rauch stieg auf
und nahm ihnen die Sicht. Danach waren nur noch die Geräusche einer panischen
Flucht zu hören.
„Gute
Arbeit!“ lobte Kim. Welche wohl? „Die Schnecke braucht nur etwas Nachhilfe von
ihrer nicht ganz so trotteligen Sister. Stellt euch mal vor, was ihr gemeinsam
anstellen könntet!“
„Netter
Versuch Sister!“ meinte die andere Kim dazu. Allein bei der Vorstellung aber
fröstelte es ihr. Shego als Gegnerin war schon hart genug, aber zwei davon, das
wär ein Albtraum.
„Erstmal
raus hier, dann können wir immer noch rausfinden, was eigentlich passiert ist!“
schlug Ron vor.
Sie
verzogen sich in eine angrenzende Halle und die sah bereits weniger nach
Baustelle aus. Und was war das hier? Der Beschilderung nach zu urteilen, es
könnte Deutsch sein. Kim tippte was davon in ihr Phone. Ja, war es sogar.
„Wir
sind in Deutschland!“ meldete sie ihr Ergebnis. „Aber sind wir noch in Berlin?“
„Scheiß
uns nicht das Hirn zu Sister!“ beschwerte sich die andere Kim. „Wieso Berlin?“
„Da
waren wir eben noch und ob wir immer noch da sind, kann ich dir nicht sagen.
Wir sind eben in der Realwelt und für euch ist das noch etwas neu und
ungewohnt. Trotzdem, könntest du deine Ausdrucksweise etwas mäßigen? Wenn ich
so reden würde, mein Dad würd….!“
Kim
stoppte, lehnte sich gegen die Wand und begann lauthals zu lachen.
„Was?
Gibt dir dein Alter dann Hausarrest? Aua, ich kann nicht mehr. Ne, der war gut.
Du springst um die halbe Welt, legst dich mit Schurken und Monster an und lässt
dich von deinen Alten rumkommandieren? Bist du n kleines Kind? Ne Sister, sag
das das nicht wahr ist ….. Ne, ich fass es nicht, wo bin ich da reingeraten?“
Shego
blickte zu Kim, zur guten, versteht sich.
„Ganz
so verkehrt liegt sie da nicht. Ja, sie ist ein Miststück, trotzdem könntest
von der noch was lernen!“
„Von
der?“ fragte Ron. „S wär n Albtraum. Wenn wir zurück sind fragen sich alle, was
mit ihr passiert ist, dann ist sie ja nicht mehr wiederzuerkennen!“
„Ach
schau an, hast du auch was zu sagen Looser?“ kam es vom gemeinen Ron.
„Ja
hab ich sogar, ohne gleich n Tritt für zu kassieren!“
„Ist
nur ihre Zuneigungsbezeugung, Kim halt. Wie du s mit deiner Dummschnecke
aushältst geht mich ja nichts an. Ich bin mit Kim zufrieden, will sie gar nicht
anders haben!“
„Was
für n gemeines Arschloch. Bonnie würd auf dich fliegen!“
„Tat
sie sogar. Wird aber nichts draus, da kann Kim echt fies werden!“
„Besten
Dank, bin ich nicht neidisch. Wer so ne Freundin hat…!“
„….hat
gelernt wann er in Deckung geht und die Klappe hält. Aber dafür ist sie spitze,
kannst du ja keine Ahnung von haben. Selber blöd!“
„Hätt
sowas nicht für möglich gehalten!“ sagte Kim dazu. „Dagegen ist ja Shego noch
umgänglich!“
„Sie
ist eben noch jung und etwas wild!“ antwortete die besagte Shego darauf. „Denke
das legt sich noch. War in ihrem Alter auch nicht gerade einfach, geb ich ja
zu. Und das bei Team Go!“
„Ne,
ist nicht wahr!“ regte sich Kim auf. „Ich weiß nicht wer sie ist und wo sie
herkommt und hab nichts mit ihr zu tun. Mit der kann es doch kein normaler
Mensch aushalten!“
„Ron
offenbar doch!“ wiedersprach ihr Shego.
„Wie
normal ist der?“ fragte sie.
„Wie
definierst du normal?“ fragte Shego provozierend. „Was normal ist, da können
die Ansichten weit auseinandergehen!“
„Und
wie weit!“ mischte sich nun die moderate Shego ein. „Die zwei halten es für
normal als Teenies über die Welt zu regieren und sie hält es für normal ihre
Regierungsansprache mit dem Satz, hi ihr unfähigen Halbprimaten da draußen, zu
beginnen!“
„Wo
hast du das her?“ regte sich die böse Kim auf.
„Haben
deine Brüder online gestellt. Aber schön daß du bereits an einer Erklärung
arbeitest!“ antwortete Shego mit mildem Spott.
„Diese
Mistkäfer. Wenn ich zurück….!“
„Na
komm, das kannst du ihnen schlecht verübeln. Wenn du deinen Rechner rumstehen
lässt, was erwartest?“
„Da
ist sie sogar kreativer als Dr. D oder der Rest der Comicschurken!“ fiel es der
fiesen Shego ein. „Die Weltherrschaft, ist ja auch das Ding von meinen Dr. D
doch sollte er es wieder Erwartens schaffen, na was dann? Dann steht er vor
versammelter Presse und hat nicht mal n Text vorbereitet. Na eben, was sich nun ändert, was er mit der
Weltherrschaft machen will und wie er sich das nun vorstellt. N Programm eben!“
„Trotzdem,
deren Entwürfe sind keine Regierungserklärung, eher ein konfuser Schrieb etwa
von der Art, nun gehört der Laden mir und alles ….. nu ja, ich weiß auch nicht
,,,,na mir fällt schon was ein. Bis dahin möchte ich in jeder City ein Denkmal
von mir. Wär schon mal ein Anfang!“
„Ein
Glück, das Dr. D das nicht hört!“ meinte Shego erheitert.
„Können
wir das hinterher klären?“ fragte Kim und hatte gerade ein Poster entdeckt.
Damit konnte sich noch nicht viel anfangen, aber die Zahl 2005 hatte ihr
Interesse geweckt. Sie gab den Text ein.
„Book
fair Frankfurt 2005. Schau an, wir sind wieder in Frankfurt!“
„Wieso
wieder?“ fragte die andere Kim.
„Wir
sind schon länger unterwegs und waren bereits hier, nur einige Jahre früher!“
erklärte sie.
„Was
soll das für ne Hühnerkacke sein?“ regte sich die gemeine Kim auf. „Soll ich
das ernstnehmen oder dir gleich….?“
„Du
solltest dich erstmal beruhigen du Giftschlange. Mit Drohungen kommst bei mir
nicht weit, du bist nicht besser als ich. Und überleg mal, wir könnten euch
helfen den Rückweg zu finden!“
„Warum?“
„Glaubst
ich wollt euch in der High haben?“ meldete sich Ron darauf.
„Seh
ich auch so!“ schloss sich Shego an. „Mit der könnt ich mich auch nirgends mehr
blicken lassen. Mein Schurkenruf wär im Keller!“
„Dabei
würd ich dir sogar helfen!“ versprach die moderate Shego. „Wär n erster Schritt
zum Ausstieg!“
„Ne,
du bist etwas zu ernst. Etwas mehr Humor, die Situation ist doch schon lachhaft genug!“
„Ne,
es kommt noch besser!“ verkündete Kim. Sie hatte weiter aus dem Poster
übersetzt. „Wir sind offenbar in Frankfurt auf der Messe angekommen, deswegen
die riesen Hallen? Hier ist grad Buchmesse und nicht genug, es soll sogar ne
Cosplay geben. Na, was meint ihr dazu?“
„Au
wei!“
„Das
fehlt uns noch!“
„Kann
ja heiter werden!“
„Is
nicht wahr!“
„Na
das passt!“
„Aber
da fallen wir am wenigsten auf!“ stellte Kim ihre Idee vor. „Wär erstmal n
Einstieg und wir können unauffällig abtauchen, nachdem was wir hier
veranstaltet haben!“
„Unauffällig?“
zweifelte Ron.
„Warum
Hase?“
„Mit
zwei Furien und nen gemeinen Ron? Wie lang das wohl gut geht?“
„Könnt
was dran sein, aber versuchen wir es doch erst mal!“
„Los
Kinder, verziehen wir uns erstmal!“ bestätigte Shego ihren Vorschlag.
Sie
verließen die Halle und kamen zunächst auf einer Baustelle raus.
Erfreulicherweise war hier niemand und sie mußten nur noch durch eine
Absperrung und nun waren sie auf dem Messegelände. Recht belebt hier, trotzdem
schienen sie nicht weiter aufzufallen. Trotz des total identischen
Erscheinungsbildes, das es ihnen selbst erschwerte zwischen sich zu
unterscheiden. Es waren eben kleine Unterschiede in der Körperhaltung oder im
Gesichtsausdruck die es etwa Shego ermöglichten zwischen ihrer Kim und ihrer
gemeinen Schwester zu unterscheiden, man kannte sich eben bereits zu gut. Was
ihr Gegenstück, die andere Shego betraf, seltsamerweise war sie auch mit der
Mühle angekommen und hatte vorher im exakt gleichen Werkstattoutfit daran
geschraubt. Was n Zufall. Na wer s glaubt. Sie tauchten in den üblichen
Messebetrieb ein und immerhin gab es ausreichend englischsprachige Hinweise.
Sie suchten sich eine der Hallen aus und wie es aussah, waren sie im
Mangabereich gelandet. Vor ihnen stand eine Schlange aus Teenies bestehend,
zumeist Mädchen, davon einigen in Mangaoutfit gekleidet. Offenbar standen sie
für ein Autogramm der Zeichner an und die saßen an Tischen und waren am Kritzeln.
Einer mit etwas zuviel Pfund war am Comiczeichnen, irgendwie erinnerte er Kim
und Ron an Wade. Tia, wenn man selbst zu
fett für Äktschen ist, dann zeichnet man eben welche? Irgendwie kamen sie da
auf seltsame Ideen. Wenn irgendwer ihre Welt gestalten sollte? Aber trotzdem,
das sah doch schon mal vielversprechend aus. Ron sprach eine aus der
Warteschlange an und fragte nach der Cosplay. Offenbar klappte die
Verständigung und er bekam sogar die Info. Ron hats eben drauf, dieses
unbekümmerte auf andere Zugehen.
„Kommt,
mir nach. Ich weiß wo sie ist und da sind wir gut aufgehoben!“ meinte er zum
Rest der Truppe.
„Wenn
ich noch ne nachgemachte Kim seh, dann rast ich aus!“ drohte Kim.
„Du
nimmst dich zusammen, gemeine Schwester und lernst was über diese Welt, was
hältst davon?“ verlangte Kim.
„Wo
sie Recht hat!“ bemerkte Shego dazu. „Schau mal, ihr wollt doch auch wissen was
hier los ist und vor allem, warum es uns zweimal gibt!“
„Aber
die dumme Kuh reicht mir schon!“ knurrte Kim.
„Ey,
ich bin auch nicht gerade von dir begeistert!“ beschwerte sich die nette Kim.
„Deswegen muß ich dich ja nicht gleich umbringen. Versuchs doch erstmal!“
Crazy World
Sie
erreichten das Teil, in dem die Cosplayleute sein sollten und ja, da waren sie
offenbar alle versammelt. Etwas Aufmerksamkeit erregten sie doch, es war
vermutlich ihr absolut identisches Erscheinungsbild. Sie sahen sich die Leute
an, wie auf ner Cosplay zu erwarten, in unterschiedlichsten Darstellungen und
wurden schnell Bestandteil der Veranstaltung. Man schien sie zu kennen und
natürlich hatte niemand Schiß vor Shego. Warum auch? Wer hätte es hier für
möglich gehalten, daß die in zwölf Staaten gesucht wird? Sah nicht danach aus.
Und warum Kim fürchten? Nun ja, keiner hier hatte ihre böse Schwester erlebt.
Dafür hatte auch die sich entschlossen, sich zu benehmen. Nun ja, was sie unter
Benehmen verstand.
„Unser
Freund von der Interworld könnte sogar irgendwo sein, hoff nicht das wir den
treffen. Wär ja denkbar!“ fiel es Kim ein.
„Wer?“
„Den
haben wir getroffen als wir hier ankamen. War durchaus hilfsbereit und sein
Leitfaden erst. Ein Bewohner der Realwelt wenn du so willst. Nur ist das jetzt
sechzehn Jahre her und der würd sich echt wundern wenn er uns sieht und wir
sind um keinen Tag gealtert!“ erklärte
Kim geduldig. „Kannst ja nicht wissen, aber was wir bisher gesehen haben…… na
das könnt euch ja auch helfen, oder warum seid ihr hier? Ihr wollt doch auch
was rausfinden!“
„Das
wir mit der Weltherrschaft…..!“
„Einer
Fiktion nachjagt? Genau!“
„Was
sollten wir dann tun? Nein Shego, Klappe. Deine Alternative kennen wir
auswendig!“
„Da
würd ich mal zustimmen!“ bemerkte die fiese Shego dazu. „Sie meint es sicher
gut, aber sie ist auch nur Bestandteil eurer Welt. So wie wir Bestandteil
unserer Welt sind und was immer da verdreht wurde!“
„Na
sowas, hi Kim! Ja, du auch!“
Wer
begrüßte sie denn so? Nun, ne junge Frau, sogar gutaussehend im Original
Cheerleaderoutfit der Middleton High. Man hätt sie auf den ersten Blick für
Bonnie halten können.
„Ja
was bitte?“
„Oh
sorry!“
Sie
hatte gewohnheitsmäßig Deutsch gesprochen und bemerkt, daß sie nicht verstanden
wurde. Daher kratzte sich nun ihr Schulenglisch zusammen.
„Eigenwillige
Kim und Shegooutfits habt ihr euch ausgesucht. Aber sonst stimmt alles. Wie
macht ihr das?“
Kim
schüttelte sich. Das hatte sie doch vor wenigen Tagen schon mal gehabt. War das
nicht die Cosplay in der Mal von Middleton?
„Wir
machen gar nichts, wir sind KP!“ verriet ihr die böse Kim. „Dafür hast Bonnie
gut hinbekommen. Bist du auch so gemein wie sie?“
„Nein,
sorry, ich bin eher die nette Ausgabe!“
„Und
warum Bonnie?“
„Na
ich wär halt gern so wie sie. Nicht immer der nette Arsch für alle. Kann ja
sein, das sie mir hilft, etwas kantiger zu werden!“
„Aber
du siehst doch so süß aus!“ meinte KP mit etwas Hohn in der Stimme.
„Ist
nicht immer von Vorteil. Wünsch mir deswegen schon mal, ich könnt wie Bonnie
sein!“
Sie
zog ihr Handy, machte von der Gruppe ein Foto und verabschiedete sich.
„Vollkrass
aus welchen Gründen die ne Figur nachstellen!“ wunderte sich Ron.
„Dann
frag ich mich, welche Gründe gäbe es, dich nachzustellen?“ fragte Shego frech.
„Du
kannst n Looser sein, hast aber Kim als Freundin. Wär das ein Grund?“
antwortete Ron genauso frech.
„Wenn
sie nur die Looserausgabe von Ron kennen, ja!“ merkte der fiese Ron an.
Shego
und Kim hatten grad den Eindruck, das kennen sie doch schon und es sah aus wie
eine Wiederholung der Cosplay in der Mal vor wenigen Tagen. Da hatte sie gerade
eine Gruppe von drei Shegodarstellerinnen entdeckt. Die sahen zumindest aus wie
die Shego aus Team Go Zeiten im grün/schwarzen Kampfanzug.
„Shego
aus der Autowerkstatt? Not bad, wenn auch etwas eigenwillig!“
„Hi
Sister, sowas wie euch kenn ich von der letzten Cosplay. Nett gemacht, aber für
Shego bist du zu fett. Und dir würden etwas weniger auf den Hüften auch nicht
schaden, wenn du schon Shego sein willst. Vor n paar Tagen hab ich zu sowas wie
euch gemeint, es kann eben nur eine geben. Ok, kleiner Irrtum, zwei gehen
auch!“
„Ey,
du bist ja voll gemein, fast wie die echte Shego!“ meinte eine von denen
erschrocken.
„Ich
bin nicht nur gemein, ich bin eben Shego, die Frau neben mir allerdings auch!“
„Echt?
Na du bist ja krass drauf. Fehlt nur noch das du Plasma abfeuerst!“ antwortete
eine der Pseudoshegos leichthin und leichtfertig, ohne zu wissen, daß man
bekanntlich keine schlafenden Hunde wecken sollte. Soll heißen, man sollte
gerade die Frau nicht mit solchen Aufforderungen provozieren. Ok, woher sollte
sie das wissen? Die Shego daneben freilich wußte es umso besser und legte den
Arm um ihre böse Schwester und lächelte.
„Haben
wir das nötig? Bitte, ist doch nur ne Cosplay!“
Shego
hatte schon kapiert. Wie viele Sekunden brauchst um das Weltbild von jemand zu
zertrümmern? Da können schon zwei Sekunden ausreichen in denen etwas
Unmögliches passiert. Deswegen waren sie aber nicht hier. Sie wollten ja
niemand von irgendwas überzeugen, es ging um ihr eigenes Weltbild und das war
bereits erschüttert genug.
Hinter
ihnen ging es inzwischen etwas bedenklicher zu. Kim stand mit Ron vor zwei Kims
im üblichen Missionsoutfit, das konnte ja heftig werden.
„Rothaarig
seid ihr mal nicht!“ stellte Kim gerade fest.
„Was
n Jammer, warum versuchen die Schnecken heut alle Rothaarig auszusehen?“
spottete Ron.
„Und
was dich angeht, nicht gerade Kimfigur. Da bleibst ja im Luftschacht hängen!“
höhnte Kim. Dazu kam noch ein gemeines Grinsen, das sie sich normalerweise
aufhob, wenn sie auf Shego traf. Das war schon unheimlich. Den zwei fröstelte
es.
„Du
führst dich ja gemein wie Shego auf. Kim ist doch ganz anders!“ machte eine mit
rotgefärbten Haar ihre Sicht der Serie klar.
„Ihr
steht eher auf die nette Kim? Da vorn steht dieser Comicmüll von ner KP. Wenn
die euch Sensibelchen eher zusagt!“
„Wie
ne KP um hundertachtzig Grad umgedreht!“ sagte die eine und trat erschrocken
nen Schritt zurück. Sie war nah genug dran um zu sehen, diese Kim hatte sich
nicht die Haare gefärbt, das war ihre Haarfarbe und die Augen waren grün. Etwas
zu nah am Original und die Figur stimmte auch. Schon unheimlich, als wär die KP
aus der Serie plötzlich real geworden. Nur, diese Kim hatte was von einer
Klapperschlange von der man nicht wußte, wann sie zuschnappt.
„Um
hundertachtzig Grad gedreht? Da könntest näher dran sein als du dir vorstellen
kannst!“ bestätigte Ron ihr. „Ja, genau so, nicht daß ihr das kapieren würdet!“
„Brr.
Mit dem Ron aus der Serie hast aber auch nicht viel gemeinsam!“ stellte eine
von ihnen fest.
„Echt?
Vielen Dank auch. Das zu hören macht mich echt happy. Dafür könnt ich dich ….
ne, besser nicht. Dann rastet Kim aus und ihr wollt nicht danebenstehen, wenn
sie ausrastet!“
Dafür
kam Kim zu ihnen rüber, sicherheitshalber bevor noch was passiert.
„Keine
Panik, die meinen es nicht so. Wir machen eben auf gute und böse Kim und sie
nimmt ihre Rolle sehr ernst!“ erklärte sie den zwei etwas erschrockenen
Pseudokims. „Na Kim eben, egal was sie anpackt, sie muß halt alles perfekt
machen. Und die hat das genauso drauf. Ja, kann schon etwas unheimlich werden.
Aber zum Ausgleich bin ich ja noch da. Na macht euch mal weiter, bevor sie euch
beweisen will, daß sie nicht nur wie Kim aussieht, sondern auch so zuschlagen
kann. Das wär sicher etwas zu realistisch!“
„Danke
für die Warnung!“ sagte eine noch und sie verzogen sich zu angenehmeren
Cosplaybesuchern.
„Sieh
es mal so, wenn die die Leut nicht weghaust, dann erfährst möglicherweise noch
was Interessantes!“
„Was?
Daß die uns nachmachen als kämen wir aus n Comic? Das kann doch nicht
ernstgemeint sein!“
„Ja,
dachte ich auch. Und wie erklärst dir daß es uns zweimal gibt? Hast du ne Idee?
Ich nicht!“
„Ja,
es ist n Albtraum!“ bestätigte Ron. „Jeder denkt er ist einmalig. Ok, wenn
einige Spinner meinen mich nachmachen zu müssen, kann ich mit leben. Nur Ron
ist ja genauso echt wie ich, wenn auch n Looser!“
„Geht
mir und Shego nicht besser, wenn dir das hilft!“
„Und
wie!“ bestätigte er mit Sarkasmus in der Stimme.
„Kommt
einfach mit!“ forderte sie die beiden auf.
Kim
hatte am Rand eine freie Sitzgruppe
gefunden. So waren sie nicht mehr mitten drin und sie hoffte so den großen
Knall vermeiden zu können. Shego verhielt sich erstaunlich zivil, die andere
Shego war ohnehin nicht auf Ärger aus. Doch wann würden Kim und Ron
explodieren? Dazu mußten sie nur an den verkehrten Besucher geraten, Kim wollte
das nicht miterleben. Wer wüßte nicht besser als sie, was die böse Kim mit
ihrer Handkante anrichten kann und der wär es auch zuzutrauen. Viel Rücksicht
sollte man von der nicht erwarten. Da sollte besser jemand dazwischen sein, der
ihr gewachsen ist und das war von den Herodarstellern hier garantiert niemand.
Kim
fläzte sich scheinbar entspannt in ihrem Sitz. Wie es in ihr aussah, steht auf
einen anderen Blatt.
„Kommt
mal runter Freunde, ist doch nur ne Cosplay und was bringt s n Krawall zu
veranstalten?“
„Wir
haben uns doch benommen!“ meinte Ron leicht spöttisch.
„Ja,
bisher wart ihr ok!“ sagte die moderate Shego dazu. „Wenn ihr wollt, dann könnt
ihr es. Weiß ich doch!“
„Und,
was hats bisher gebracht? Wir sind also in Frankfurt und haben drei Pfeifen
getroffen die wie wir aussehen. Ok, eine davon ist ja echt ok. Aber wo sind
wir? In ner anderen Welt oder was?“ fasste Kim zusammen, klar, die gemeine
Ausgabe.
„Ruf
in Middleton an!“ forderte Kim sie auf.
„Warum?
Du Aushilfskim?“
„Als
Test, du Giftnatter!“
„Wen?“
„Egal,
von mir aus Bonnie!“
Sie
zog ihr Gerät und betätigte die Nr. Kim und Shego sahen sich an. Was würde
passieren?
„Shit!“
„Schau
an!“
„Moment!“
„Na?“
„Auch
nix!“
„Fuck!“
„Ey,
bitte!“
„Ihr
habt es gewußt!“
„Vermutet!“
„Wissen
konnten wir es wirklich nicht!“
„Als
wär Middleton vom Netz!“ stellte Kim fest.
„Ja,
genauso haben wir das auch erlebt. Bei euch also auch. Solang wir in der
Realwelt hängen…..!“
„…..erreichen
wir drüben niemand?“
„Genau
so. Keine große Sache!“
„Lass
die Klischeesprüche, Sister!“
„Ja,
hast Recht, kann sie ja selbst nicht mehr hören!“
„Was
soll denn das werden? Hängen wir jetzt in dieser Kackwelt fest und ausgerechnet
mit euch? Will uns Dr. D loswerden?“ regte sich Kim auf.
„Mach
keine Paranoia!“ widersprach ihr ‚ihre‘ Shego. „Niemand wollte euch loswerden,
oder wär ich dann mitgekommen? Schließ nicht von dir auf andere. Ihr wolltet
uns doch in ner Fernsehserie entsorgen. Schon vergessen?“
„Ist
nicht wahr!“ staunte die fiese Shego. „Ihr wart in Dimension Twist? Na da muß
ich nicht erst fragen, wer den Nervensägen eine verpasst hat!“
„Oh
ja, der hat s Spaß gemacht!“ wußte Shego zu bestätigen.
„Na
mir auch!“ antwortete die andere Shego.
„Ja,
hätt ich mir schon denken können!“ meinte die gesetzrespektierende Shego.
„Ist
ja voll invertiert!“ meinte Ron.
„Scheint
so, aber doch nur wir!“ vermutete Kim. „Sonst dürfte alles wie gewohnt sein,
oder sind bei euch Dementor oder Adrenalyn plötzlich gesetzestreue Bürger
geworden?“
„Keineswegs,
genauso wenig wie die überdrehte DNA Tante oder Monty!“ konnte Shego
bestätigen.
„Und
daraus folgt?“ überlegte Kim.
„Das
wir aus einer seltsamen Welt kommen und die gibt es mindestens zweimal, oder
wir haben uns grad verdoppelt. Suchs dir aus!“ versuchte sich Kim an ner
Antwort die halbwegs sachkundig klingen sollte. Nicht das sie wirklich begriff,
was da vorging oder ne Erklärung anbieten könnte. Niemand von ihnen konnte das.
„Dafür
hatt ich in Dimension Twist mehr Spaß!“ erinnerte Kim. Welche wohl? Na die
freundliche Kim wohl eher nicht.
„Treffer,
Sister!“ reagierte Kim darauf und hob den Daumen als wollte sie einen
Facebookeintrag kommentieren. „Damit hast grad den Nachweis geliefert, daß es
zwischen den Serien und dieser Welt doch einen Unterschied geben muß!“
„Der
wäre?“
Sie
atmete tief ein uns setzte sich auf. Dafür würde sie jetzt etwas Hirn brauchen.
„In
den Serien geht’s rund. Keine langweiligen Pausen, stets was los. Warum wohl?
Weil die Zuschauer sonst weiterzappen. Im Kino will sich auch niemand den
Sonnenaufgang in voller Länge ansehen. Da muß mehr passieren. Aber draußen in
der realen Welt hast den Sonnenaufgang in der gesamten Länge und da hast keine
Vorlauftaste. Hier genauso. Auch hier ist nicht dauernd was los, die Leut
brauchen mal ne ruhige Minute und es gibt keine Zuschauer, die Äktschen
verlangen!“
„Bist
du sicher?“
„Na
ja, schon!“
„Woher
weißt das?“
„Zugegeben…!“
„Nimmst
mal an!“
„Ja!“
„Aber
sicher sein kannst dir nicht!“
„Was
ist schon sicher?“
„Sicher
ist, das nichts sicher ist und nicht mal das ist sicher!“
„Wie
lange geht das schon so?“ fragte jetzt die Dummschneckenshego.
„Vier
oder fünf Stunden? Würd meinen, n Vormittag sind wir schon auf Achse!“ gab die
fiese Shego ihrer Vermutung Ausdruck.
„Und
wie geht’s weiter?“
„Mal
sehn wann wir wieder n Durchgang finden und wo der hinführt!“
„Seltsames
Reisemittel!“
„Ja,
zugegeben!“
„Und
dem sollen wir uns anvertrauen?“ fragte der gemeine Ron zweifelnd.
„Flieg
doch in die Staaten!“ schlug der Looserron vor. „Nur ist zu befürchten, daß es
nicht deine USA sind und in Middleton könntest dich verdammt fehl am Platze
fühlen!“
„Aber
wenn ich das richtig verstanden habe, wollt ihr auf die Art auch wieder
zurück?“ fragte Kim.
„Einen
anderen Weg haben wir wohl nicht!“
„Wir
könnten ja tauschen!“ schlug der fiese Ron vor.
„Der
war gut!“
„Au
weih!“
„Vollkrasser
Einfall!“
„Schnapsidee!“
„Durchgeknallt!“
„Kannst
auch nur du drauf kommen!“
„Wir
tauschen Shego aus? Und mit der sackt ihr dann eure Welt ein? Na ihr habt
Einfälle!“ Kim fand es recht erheiternd, Shego nicht weniger.
„Selbst
wenn das funktionieren sollte, was noch nicht raus ist, na ich weiß nicht. Teilt
ihr gern? Ich nicht. Zusammen die Weltherrschaft? Und warum übernehm ich den
Laden dann nicht gleich selbst? Unsere Zusammenarbeit würd nicht lange dauern!“
„Zu
schad auch, hätt ja funny werden können!“ meinte Ron.
„Very
funny, wir bringen dann die nette Shego mit und unser Dr. D hat keine Gehilfin
mehr die ihn das Zeug zusammenklaut. Oder es gibt Chaos, weil die gar nicht da
hingehören. Können wir die Folgen vorhersehen?“ stellte Kim ihre Meinung dazu
vor.
„Dimension
Twist!“ war Shegos Kommentar.
„Ne
plasmaschleudernde Furie in jugendfreien Serien? Das konnte ja nur im Chaos
enden!“ stellte Kim klar. Ihr Gegenstück dagegen war begeistert. „Au ja, das
hätt ich gern gesehen!“
„Unnötig,
du hast doch selbst für Chaos und Krawall gesorgt. Möcht gar nicht wissen,
wieviel Kids du traumatisiert hast!“ meinte die nette Shego dazu. „Die hat sich
aufgeführt wie ne Irre auf Speed, ich sag euch, die war kaum zu bremsen!“
Worauf
die böse Shego lachen mußte.
„Was
n Jammer, da wär ich gern dabei gewesen!“
„Du
bist eben zu blöd zum kacken und triffst nichts!“ hielt die gemeine Kim ihr
vor.
„Ich
wollt eben keine Unbeteiligte treffen!“ rechtfertigte sie sich.
„Waren
doch nur fiktive Serienpfeifen, die vertragen auch n Plasmastrahl!“ Kims Spott
war eben von gemeiner Natur.
„Kim,
so ist sie eben. Sorry ich habs mir
nicht ausgesucht!“
„Ja
so ist sie!“ bestätigte Kim. „Na wenigstens hat sie hier niemanden
zusammengefaltet, muß ich ihr sogar als guten Willen anrechnen!“ bemerkte die
weltrettende Kim.
Verkehrsregeln
Mal wieder was los auf
der Gass? Wieder viel Volk unterwegs? Ja, zwischen den Comicwelten kann schon
mal einiges an Pack und seltsamen Figuren unterwegs sein. Fällt sogar unserer
Reisegruppe auf, wenn sie stets irgendwelchen Fichten begegnen, die aussehen,
als kämen sie geradewegs aus irgend nen Comic.
Aber was machen sie in
der Realwelt? Was hat sie hierher verschlagen und wo wollen sie eigentlich hin?
Da fängt es schon an. Sie wissen es
zumeist selber nicht oder überhaupt, das sie sich gerade in der Realwelt befinden
und sich ihren Zauberstab grad wohin stecken können. Doch egal was sie hier
wollten oder auch nicht, erstmal müssen sie sich ja auf den Weg machen. Klar,
wer wo hin will, muß den ersten Schritt vor die Tür machen. So fängt jede Reise
ja an. Doch genau das führt zu Problemen, wenn zuviele auf einmal irgendwo hin
wollen.
Kennen wir doch. Jedes
Jahr das gleiche Theater. Alle wollen in den Süden und da es nur eine begrenzte
Anzahl von Autobahnen gibt und stets genau zu dieser Zeit auch noch Arbeiten an
der Fahrbahndecke anstehen, kommt es wie es kommen muß. Der Verkehr staut sich.
Alles flucht, hat schlechte Laune, aber alle machen mit und sind im nächsten
Jahr wieder dabei. Ganz sicher.
Beim Verkehr zwischen
den Welten kann man sich das auch so in etwa vorstellen. Die passierbaren
Übergänge sind begrenzt, einige grad wegen Bauarbeiten der Würmer gesperrt, an
nen anderen Übergang streikt gerade der Fährmann für bessere Bezahlung und
kürzere Arbeitszeit. Kannst dir vorstellen was gerade am Styx los ist? Ne, kannst
sicher nicht, das muß man schon miterlebt haben. Was man aber erst erleben
kann, wenn man nicht mehr lebt. All die gestrandeten Seelen, die in den Hades
wollen. Jetzt hängen sie am Ufer fest und der Seelsorge bleibt nur, Decken und
heißen Tee anzubieten, um die gröbste Seelenpein zu lindern. Und ist ein Ende
in Sicht? Die Verhandlungen mit der Fährmannsgewerkschaft ziehen sich hin und
eine Einigung dürfte noch etwas Zeit brauchen.
Und dann die
Wurmlöcher erst. Eng und, der Name lässt es schon erahnen, verwurmt. Da muß
erst jemand die Debuganwendung starten um da mal durchzupusten. Und nicht jedes
Wurmloch ist passierbar oder führt zu einer Welt von der man nicht sofort
wieder flüchten will.
Genau, man kann es
sich schon denken. Die passierbaren Übergänge die noch übrigbleiben, sind
gerade zur Urlaubszeit hoffnungslos überlaufen und es kommt zu Staus,
Auffahrunfällen und Streit um die Vorfahrt.
Sollte da nicht mal
jemand den Verkehr regeln oder wenigstens Warnschilder aufstellen?
Ja, sollte schon. Aber
wie das so ist, es ist gerade keiner da der es könnte, Interesse daran oder
Geld für solchen Unsinn übrig hätte.
Woran wir wieder mal
sehen, der altbekannte Leitsatz, das regelt der Markt, ist schlichtweg für den
Arsch. Ihre Vertreter, die Neoliberalen wären in der Anstalt auch besser
aufgehoben als in den Wirtschaftsredaktionen, wo sie sich ungefragt und
ungebeten breitmachen und unkontrolliert vermehren. Aber was willst machen? Die
Menschen hatten schon immer die dumme Angewohnheit Irren hinterherzurennen.
Früher gründeten sie Religionen, heute predigen sie Marktwirtschaft, Sparen und
Sozialabbau. Doch zurück zum Thema. Der Markt regelt in den Wurmlöchern und in
den Übergängen zwischen den Welten mal gar nichts, schon weil es da keinen
Markt gibt. Den Verkehr regelt er ohnehin nicht.
Und Warnschilder
aufstellen? Selbst wenn sich wer fände, der es tun würde, da gäbe es ein
gravierendes Verständigungsproblem. Denn was meinst, was da alles für n Volk
unterwegs ist? Bereits ein einfaches Warndreieck kann viel bedeuten. Nicht
wenige halten es für eine Warnung vor dieser Welt, weil da die Illuminaten an
der Macht sind und eine Schreckensherrschaft errichtet haben. Klar, ein
Dreieck. Was brauchst noch?
Doch nicht für alle
ist dies der Fall. Andere wiederum halten so ein Dreieck für Werbung für die
happy hour im Puff.
Für andere Reisende
wiederum bedeutet dies, es darf auf alles geschossen werden, was nicht bei drei
auf den Bäumen ist und wenn es keine Bäume geben sollte, na umso besser.
Wir sehen, warum man
sich die Mühe grad sparen kann. So bleibt die Reise eben ein Abenteuer und man
weiß nie was einen erwartet, wo man landet und wen man so begegnet.
Da können sich an der
Kreuzung schon mal Lord Vader und der Terminator begegnen und da ist es ratsam
nicht zu stören und abzuwarten, bis sie die Vorfahrtsfrage irgendwie geklärt
haben.
Sollte sich dahinter
noch ein Kojote mit Dynamitkiste und Kater Tom mit automatischer Sprengfalle
stauen, besser nicht einmischen. Ist gesünder und wenn sie eine Minute
abwarten, dann hat sich das Hindernis von selbst aufgelöst, im Wortsinne.
Da hat unsere
Reisegruppe ja Glück gehabt, im Augenblich ist nicht ganz soviel los. Aber eben
immer noch genug um sich über die ganzen Verrückten zu wundern, die ihnen so
über den Weg laufen.
Die hat auch niemand
gewarnt und da wären einige Warnschilder schon hilfreich gewesen. Etwa von der
Art. Achtung Realwelt. Zauberstäbe funktionieren nicht und die kannst dir hier
in den A…. stecken.
Abzweigung rechts.
Arbeitswelt, Spaß und Gelächter strengstens untersagt.
Durchgang zum Arbeiter
und Bauernparadies. Notorischer Bananenmangel und hoffnungslos lange
Wartezeiten für Ladas und Trabis.
Nächste Ausfahrt.
Durchgang zur Neoliberalen Sonderwirtschaftszone, Warnung. Der Markt regelt
alles. Arbeiten bis zum Umfallen, Lohn gegen Null, Gehalt selbst mitbringen,
Gewerkschaft ist uncool. Staatlicher Eingriff in den Markt verboten. Staat hat
abgedankt und den Laden der Börse und den DAX übergeben.
Ja, so ein Warnhinweis
wär schon hilfreich bevor sie da ankommen, in ihrer Notlage den nächstbesten
Job annehmen und dann zu hören bekommen, mit ihrer idiotischen Frage nach
Bezahlung gefährden sie den Aktienkurs der Firma.
Oder sowas. Durchgang
zum Coop/Kat Set. Warnung vor haarlosen Katzen. Das sind Aliens und die planen
die Invasion der Erde.
Wie wär s damit? Zur
Try State Area. Warnung vor wahnsinnigen Wissenschaftler, gefährliche Geräte
bastelnde Kids und ihrer überdrehten Schwester. Schnabeltiere bitte nicht bei
ihrer Arbeit als Agent stören.
Und der wär echt nötig.
Dringende Warnung. Geradeaus zum Zuckerwatte und Teletubbieland. Warnung, jeder
Kindergarten ist dagegen eine Bastion intellektueller Diskussionskultur.
Hier noch was. Eingang
zum Sitcomset. Hinweis, alles was sie hier tun oder sagen, wird mit Lachsalven
quittiert. Machen sie sich deswegen keine unnötigen Sorgen. Die können nichts
für, die werden fürs Gelächter bezahlt.
Haben wir es langsam
durch? Na der geht noch. Letzte Ausfahrt Dimsdale. Vorsicht vor Kinder mit
Hasenzähnen und Fischglas. Bitte keine Zigarettenasche reinkippen. Die Elfen
ähm, Fische können das mißverstehen.
Alles klar? Ne, einer
geht noch. Durchgang nach Middleton. Warnung vor rothaarigen Cheerleadern mit
Weltrettungswahnvorstellungen, ebenso vor wahnsinnigen Wissenschaftlern mit Weltherrschaftsvisionen
sowie vor grünes Plasma schleudernden Furien mit Neigung zu sarkastischen
Sprüchen.
Ach so, sie wohnen da
und war ohnehin ihr Reiseziel? Und von denen muß man sie bestimmt nicht warnen?
Na da haben sie ja nochmal Glück gehabt, aber beschweren sie sich nicht, wenn
auf sie eine kleine Überraschung wartet.
Stress
Sie
bekamen plötzlich unerwarteten Besuch. Aber was für einen. Kim hatte zwar noch
seinen Namen oder besser gesagt, sein Pseudonym erwähnt, aber nicht das sie
ernsthaft erwartet hätte eben diesen zu treffen. Nein, nicht wirklich. Wär doch
ein etwas zu großer Zufall gewesen. Doch was man so für Zufall hält, ist nichts
anderes, als ein Zusammentreffen von Ereignissen, die zwangsläufig zu einem
Punkt führen müssen. Wer diese Zusammenhänge nicht übersieht und zumeist hat
niemand soviel Übersicht, der hält es eben für Zufall. Oft auch für einen sehr
großen Zufall. Aber streng genommen gibt es keine Zufälle. Why? Sehen wir
gleich.
„Ich
glaubs ja nicht!“ staunte Kim.
„Wahnsinn!“
„Nicht
zu fassen!“
„Was
ist los?“
„Bitte?“
Klar
wußten die anderen drei das nicht gerade angemessen zu würdigen. Wer sie da
gerade besuchte sah in der Tat aus wie ein Messevertreter eines Kleinverlages
von Anarchokalender mit Anleitung zum Türschloßverkleben, Warnschildfälschung
und Bauanleitung für Schwarze Blöcke aus Styropor. Keiner der Anzugvertreter
der Großverlage Springer oder Bertelsmann, die eher nach Bankangestellte als
nach Autoren aussahen, was auch kein Zufall war, dennder Bankjob war schon
vergeben, da hat es sie eben in den Verlag verschlagen. Natürlich gab es auch
wirklich große Verlage, die von Ursa Minor, die Herausgeber des Anhalters, der
Heimschützeralmanachs und der Enzyclopedia Galactica. Die waren aber nicht hier
vertreten. Auf diesem lausigen Drecksplaneten? Weit unter ihrem Niveau. Wenn
aber doch, dann hätten ihre Vertreter vermutlich genauso verrottet ausgesehen
wie die zwei die auf die Gruppe zukamen. Der zweite sah auch nicht gerade
vertrauenserweckend aus. Recht gutdimensionierte Nase, Bartstoppel, Haarfrisur,
als benutzte er den Nordseewind als Kamm, was vermutlich der Fall war und
sonst, abgewetzte Lederjacke und Jeans.
„Hi
auch!“ begrüßte sie Verschreiber. „Darf ich vorstellen? Werner. Einfach nur
Werner, nichts weiter. Na das ist n anderes Thema. Euch klappt gerade der
Unterkiefer runter? Verständlich. Ich kann mich aber auch nur wundern. Nicht
nur, das ihr um keinen Tag älter geworden seid, offenbar habt ihr euch
verdoppelt? Oder was hab ich mir drunter vorzustellen?“
Sie
sahen sich den an und in der Tat, die Haare waren weniger und grauer geworden.
Sein wirkliches Alter sah man ihn zwar nicht an, aber eben doch, das einige
Jahre seit dem letzten Treffen vergangen sein mußten.
„Ey,
es ist schon krass das wir uns hier treffen!“ meinte Ron dazu.
„Was
n Zufall würdet ihr jetzt denken. Ey Shego, ich fass es nicht!“
Mittlerweile
waren sie alle aufgesprungen und Shego blickte ihm etwas verwirrt und
distanziert an. Die böse Shego hingegen schob sie zur Seite und schon lagen
sich beiden in den Armen.
„Lass
mich raten!“ meinte Shego. „Es ist nicht ganz so zufällig!“
„Ganz
recht!“ konnte er ihnen verraten. „Ich hab was vom Buschfunk hier mitgehört. Ne
seltsame Story. Ne Schlägerei, Securitypfeifen plattgemacht und dann soll es
noch seltsame grüne Blitze gegeben haben. Kann sich keiner erklären, vermutlich
irgendwelche Kurzschlüsse. Ist zwar lang her, aber da mußt ich sofort an euch
denken. Da dacht ich mir, ihr könntet etwas Hilfe brauchen!“
Er
wollte nun noch Kim begrüßen, irgendwas an ihrer Körperhaltung hielt ihm davon
ab. Er sah sie etwas verwirrt an.
„Sag
mal, du bist doch Kim?“
Schon
legte ihn die andere Kim von hinten die Arme um den Hals dann drückte sie ihn
an sich.
„Ja,
das ist Kim, aber die kennst du nicht. Es ist ne andere Kim! Aber ich bin echt
happy dich wieder zu treffen. Und wieso brauchen wir Hilfe? Uns geht s gut!“
„Na
war meint ihr was hier los ist? Eure Aktion ist nicht ganz unbemerkt geblieben
und nun suchen die nach euch!“
„Echt?“
meldete sich nun die gemeine Kim. „Darf ich jetzt doch noch meinen Spaß haben?
Hört sich ja gut an!“
„Tia,
das kannst nicht wissen!“ sagte nun Shego. „Das ist Kim, irgendwie schon. Nur
scheint sie regelrecht umgepolt zu sein, was auch für Ron und Shego zutrifft.
Sonst ist der einzige Unterschied, das die dich nicht kennen!“
„Ach
und wer ist Werner?“ fragte Ron. „Hi übrigens, ich bin Ron, der da zwar auch,
aber n fieser Arsch, sorry!“
Werner
hatte sich das Schauspiel unbeteiligt angesehen. Er schien irgendwie abgelenkt.
„Sach
mal Kumpel, alles schön und gut, aber wenn ich nicht bald n Flens bekomm, dann
werd ich echt ungenießbar. Und wo soll dieser Brösel sein?“
„Der
ist schon gegangen. Aber immer mit der Ruhe, wir finden schon nen Ausweg. Ist
möglicherweise sogar besser, wenn ihr euch nicht über m Weg lauft. Wer weiß wie
das endet? Und die Horex ist nur ein Ausstellungsstück, nein, die kannst du dir
nicht einfach greifen!“ erläuterte Verschreiber ihm geduldig und sagte dann zu
der Gruppe. „Sorry, das ist eben Werner und man könnte glauben, es wäre der Werner
aus m Comic. Ihr seht, ihr seid nicht die einzigen die sich verlaufen haben!“
„Entschuldige,
aber die kommen doch nicht etwa hierher?“ fragte Shego besorgt.
„Früher
oder später schon!“
„Au
ja, das wird sicher funny!“ freute sich Kim.
„Was
hat die denn?“ fragte Verschreiber.
„Die
ist wild drauf sich zu prügeln!“ erklärte Shego. „Ich seh schon die Katastrophe
kommen. Und dann hängen wir alle mit drin und da uns eh keiner zuhört, was
willst also machen?“
„Na
da drüben haben es ja nicht viele gesehen, aber hier gäb‘ s echt zuviele
Zeugen. Und ihr seid nicht die einzigen von der Art!“
„Ach
ja, genau. Ist ja ne Cosplay!“ erinnerte Ron.
„Da
fällt mir ein!“ bemerkte Shego. „Werner scheint dich nicht weiter zu
überfordern und unser Anblick ebenso wenig. Wie das?“
„Warum
auch? Ihr habt schon vor sechzehn Jahren mein Weltbild auf den Kopf gestellt.
Dafür habt ihr auch keine zwei Sekunden gebraucht. Was soll mich da noch
wundern? Jemand wie Werner ganz sicher nicht!“
„Hi
Werner!“ sagte jemand in einer japanischen Manga Ausführung. „Klasse Auftritt.
Genauso könnt er aussehen. Fehlt nur noch die Flasch Bölkstoff!“
„Ist
das soja?“ antwortete der halbwegs interessiert. „Ich hab hier n Auftritt?
Nicht das ich wüßt. Aber wenn du n Bier übrig hast, ich sitz schon seit ner halben
Stunde auf dem Trockenen. Und überhaupt? Was ist denn das hier? Is wieder
Fasching oder bist du Japse? Na ihr habt ja Sitten im Süden!“
„Na
du bist ja gut drauf. Ok, auf ner Cosplay versucht jeder die Figur möglichst
original darzustellen. Hast gut drauf!“
„Ach
so, ne Kotzplay? Macht ihr? Hab ich nichts mit zu tun. Oder seh ich aus, als
hätt ich mich verkleidet?“
„Ne,
schon gut!“ sagte der, zog sein Handy, machte ein Foto und zog ab.
„Keine
Sorge, Werner, das hat nichts weiter zu bedeuten. Wir finden schon den Rückweg.
Vorher mußt aber noch einige Autogramme geben, na du weißt ja wie die Fans so
sind!“
„Wenn
ich schreiben soll, dann müssen sie auch was rausrücken!“
„Ja
sicher, ich sag’s denen!“
Er
wandte sich wieder zu den sechs aus der KP Welt.
„Euer
Aufeinandertreffen ist ja heftiger als ich erwarten konnte. Ne, ich denk nicht
das ihr euch auf die Art vermehrt. Da
scheint echt was verdreht gelaufen zu sein. Aber ich hab auch ne gute
Nachricht. Es gibt einen Rückweg, denke schon. Da wo auch der Freund hier
hergekommen ist!“
„Dabei
haben wir doch gar nicht viel gesehen und bisher hattet nur ihr euren Spaß!“
beschwerte sich Kim.
„Na
die ist aber schräg drauf!“
„Was
ist? Wenn es n Weg gibt, wollen wir zurück?“ fragte Shego in die Runde.
„Denke
schon!“ meinte die fiese Shego die ja nun schon etwas länger unterwegs war.
„Wir haben zwar einiges gesehen, aber was bringts? Wir können hier doch nichts
ausrichten oder ändern. Und irgendwann kommen noch mehr rüber und sorgen hier
für Chaos. Wir sollten erstmal wieder in unsere Welt!“
„Und
was tun wir da?“ fragte Kim.
„Ja,
das wird etwas schwierig. Einfach so weitermachen wie bisher dürfte jetzt etwas
daneben sein. Wir könnten ja für etwas Veränderung bei uns sorgen, indem wir
uns weigern, einfach weiter unsere Rollen zu spielen. Wär das ne Idee?“ dachte
Shego laut nach.
Doch
darüber mußten sie jetzt nicht weiter nachdenken. Die Veränderung bahnte sich
erstmal hier an. Auf einmal tauchten weitere Besucher in Uniform hier auf, die
aber wie es schien, nicht zu ner Cosplay wollten. Dem Outfit nach, sahen sie
eher nach Security aus. Und was wollten die hier wohl? Na rat mal.
Einer
von denen hatte Verschreiber entdeckt und offenbar kannte er ihn und hatte
nicht zum ersten Mal Ärger mit dem. Verschreiber und Security auf der Messe,
das war eh so ein Thema für sich. Irgendwie wurden die keine guten Freunde
mehr.
„Na
schau an, du wieder? Wenn s irgendwo Ärger gibt, dann bist du nicht weit!“
wandte er sich ärgerlich an unseren Verschreiber und weniger bekannt, Autor des
Leitfadens für fiktive Besucher. „Und wen haben wir hier? Die sehen genauso aus
wie beschrieben. Das waren sie also?“
Damit
wiederrum hatte Werner ein Problem. Er packte den übereifrigen Wachmensch am
Kragen und hielt den einen Kurzvortrag.
„Ey
Alder, mach meinen Kumpel nicht an. Sonst hast Ärcher mit mir und ich sach dir,
du willst keinen Ärcher mit Wänä!“
Shego
ging dazwischen und versuchte noch die Lage zu retten.
„Was
soll das denn? Jetzt beruhigt euch doch mal!“
„Um
was geht es?“ fragte der Securitymensch? Er hatte die Sprache nicht verstanden.
„Mit
Fremdsprache haben wir es nicht so?“ fragte Verschreiber spöttisch? „Ne, die
Hellsten seid ihr ja nicht gerade, sorry, aber die verstehen hier alle kein
Deutsch, von Werner mal abgesehen!“
„Ist
mir doch egal, ihr kommt einfach alle mal mit!“
Mittlerweile
hatte dies etwas Aufmerksamkeit erregt und etliche von den Cosplayleuten
angezogen, die sich mit Interesse das Schauspiel ansahen.
„Um
was geht es?“ fragte Kim.
„Das
sind nur deine Fans, die wollen alle n Autogramm von dir!“ meinte die andere
Kim höhnisch.
Mittlerweile
hatte einer der Sicherheitsleute Shego gepackt, die moderate wohlgemerkt.
„Die
war das, die hat unsere Kollegen plattgemacht!“
„Bist
du da sicher?“ fragte Verschreiber spöttisch und zeigte auf die zweite Shego.
Darauf
wird der Typ etwas unsicher, meinte aber mit fester Stimme: „Wieso sehen die
alle gleich aus? Na egal, dann kommen die eben beide mit. Wer was gemacht hat
klären wir hinterher!“
Er
gab einen seiner Leute nen Wink und der packte sich die zweite Shego, was
definitiv keine gute Idee war.
„Nimm
deine Finger weg, du Halbaffe!“
Shego
packte sein Handgelenk, drehte es um und brachte den schmerzhaft zu Boden. Für
sie eher ein Standardgriff.
„Lass
meine Shego los!“ rief ausgerechnet die fiese Kim und packte ihm von hinten am
Hals und schleuderte ihn von ‚ihrer‘ Shego
weg. Wenn der einer den Hals umdreht, dann sie. Für die gemeine Kim war
das grad ein willkommener Anlass die Sau rauszulassen und in der Tat, jetzt
ging es los. Der Rest hatte noch nicht so recht begriffen, da wurden sie auch
schon einer nach dem anderen von Kim zusammengefaltet. Tritt in den Bauch, den
Nächsten trat sie die Beine weg und voll den Fuß in die Fresse. Noch einen die
Handkante auf die Nase, dann noch die Handkante gegen das Kinn. Das war ne
Kampftechnik, ohne Rücksicht auf Schmerzen, Schäden und Krankmeldung.
Die
Cosplayer begriffen nun, daß dies offenbar doch keine Showeinlage eines
Comicverlages darstellen sollte und ergriffen die Flucht. Schon das sah
bekloppt genug aus. Batman und Supergirl brachten sich in Sicherheit, ebenso
einige japanische Heros deren Vorlage nicht jedem bekannt war. Arrow und Ms.
Marvel waren auch, anders als ihre Vorlagen eher auf Abstand bedacht, als
darauf, hier mitzumischen. Helden auf der Flucht? Klar, es waren eben nur
verkleidete Normalbesucher, von denen keiner verrückt genug war, sich in ner
Auseinandersetzung einzumischen, von der sie nicht mal wußten, um was es ging.
Also durchaus ne vernünftige Entscheidung, wenn auch weit von der Comicvorlage
entfernt. Ok, das war jetzt unfair. Einige weibliche Cosplayer waren da in
ihren hochhackigen Schuhen etwas im Nachteil und legten sich voll nieder. Es
war ein Bild für die Götter. Jedenfalls sorgten sie für perfektes Chaos. Hätte
einer noch die Nerven gehabt das aufzunehmen, das ist genau die Sorte von
Videos, die man auf YouTube der Meute zum Fraße vorwirft.
Kim
hatte sich ausgetobt und Shego hatte auch noch einen in bodennahe Position
gebracht.
„Jau,
fast wie Dimensions Twist!“ jubelte Kim und gab noch ein irres Gelächter von
sich.
Die
andere Kim stand nur noch entsetzt daneben und sah sich das Desaster an. Shego
selbst sah sich das resigniert an, mit einem Blick, der besagte, was willst
machen? Kim eben. Sie kannte schließlich ‚ihre‘ Kim. Keine Minute hatte es
gebraucht um hier ein Chaos anzurichten.
„Freunde,
ich denke wir machen uns mal vom Acker. Nicht zu fassen, was die Kleine
anrichten kann. Nur, bevor die echten Bullen auftauchen, sollten wir besser
abtauchen!“ schlug Verschreiber ihnen vor.
„Wohin?“
fragte Ron, der hier gar nicht erst zum Einsatz gekommen war.
„Mir
nach, ich bring uns erstmal raus hier!“ rief er ihnen zu.
„Beinhart
war das!“ meinte Werner beeindruckt. „Die Kleine sollt ma mal bei uns
einladen!“
„Tus
nicht, die ist echt n wandelnder Albtraum!“ gab Kim zu bedenken.
Sie
folgten Verschreiber und sahen zu das sie irgendwo andern hinkamen und nicht
weiter auffielen. Was wohl morgen in der Zeitung steht? Verschreiber versuchte
sich gerade die Headline vorzustellen. Messekrawall bei Cosplaytreffen? So
etwa. Nur wie würde die Meldung lauten? Sicherheitsmitarbeiter der Messe von
Cosplaybesuchern angegriffen als sie mehrere Personen wegen vorherigen Vorfall
mit Sachbeschädigung und tätlichen Angriff überprüfen wollten. Was wirklich
passiert ist, da reichte deren Vorstellung ohnehin nicht aus und irgendwie
erinnerte es an den letzten Vorfall und die Zeitungsmeldung. Meine Fresse,
sechzehn Jahre aber er erinnerte sich daran, als wäre es vor ner Stunde
gewesen.
„Bisher
dacht ich, mit Shego kann man nirgendwo hingehen!“ bemerkte Ron. „Jetzt weiß
ich es besser!“
Sie
machten sich alle ab und wechselten die Halle. Hier war weder was von
Buchmesse, noch von Cosplay zu sehen. Diese Halle war weitgehend leer, wenn
auch nicht ganz. Poster von Autos hingen noch an der Wand und hier und da waren
noch Sandreste zu sehen. Offenbar ein Überrest der Automesse, die stets vorher
stattfindet. Das konnten sie zwar nicht wissen, von Verschreiber mal abgesehen,
den es aber im Moment auch nicht weiter interessierte und es war ihnen auch
egal. Nach dem was Kim veranstaltet hatte, war es erstmal besser, etwas Abstand
vom Schauplatz zu schaffen. Zumindest waren sie hier unbeobachtet, hier hatte
sich gerade niemand verirrt. Nicht ungewöhnlich hier, selbst wenn sich woanders
die Besucher stauen. Die Messe ist eben recht weitläufig und da kann man sich
schon mal drin verlieren. Unerwartet
stoppte Shego. Sie schien wieder was entdeckt zu haben. Sie hatte wieder ihr
Phon raus und sah interessiert drauf.
„Ok,
wie es scheint, geht unsere Reise weiter. Wer will zuerst?“ fragte sie in die
Runde.
„Ja
genau, da flimmert was!“ meinte Werner und zeigte auf eine Wand neben einen
Plakat das für ne Automarke warb. Passenderweise mit dem Spruch; ‚Der bringt
sie weiter.‘ Daneben ein weiteres Plakat, ebenfalls ein Auto mit einen Pin Up
Girl und der mehr als passenden Aufschrift; ‚Eine neue Dimension der
Erfahrung.‘
„Sorry,
ich kann nichts Außergewöhnliches erkennen!“ meinte Verschreiber. „Na das kenn
ich ja bereits!“
„Na
ich denk, ich probiers mal aus!“ verkündete Werner. „War ja ganz nett mit euch,
na werd n Andy von euch grüße!“
Er
ging einfach durch die Fläche durch und für Verschreiber sah es aus, als würde
er sich in kleine Punkte auflösen.
„Na
ich hoff, er ist wieder in seiner Welt!“ gab Verschreiber seine Ansicht kund.
„Na
fein, nun sind wir dran!“ meinte Kim. „Gruppenweise!“
„Na
mal sehn, wo das hinführt!“ bemerkte Ron. „Wer weiß, könnt sein das unsere
Reise hier endet!“
„Wenigstens
sind wir euch Looser dann wieder los. Auch was wert!“ meinte Kim dazu. „Na,
worauf warten wir?“
„Darauf!“
meinte Shego und verabschiedete sich von Verschreiber. „Ich hoff wir lesen noch
was von dir. Den Leitfaden solltest echt weiterschreiben!“
„Alles
klar, dann macht euch mal ab. Ich freu mich bereits drauf, den Bullen ne
Erklärung abzuliefern. Und, ich hoff mal, die Kleine hat die Cosplayer nicht
allzu sehr traumatisiert. Nicht das die geschockt sagen, nie wieder auf ne
Cosplay!“ Wäre dies ein Chat gewesen, hätte er seiner Aussage ein ;-) folgen
lassen.
„Komm
doch mit!“ schlug Ron in unbekümmerter Naivität vor.
„Ne,
besser nicht. Das hier ist meine Welt und bei euch würd ich nur stören. Na los,
ab geht’s und gute Reise!“
Zuerst
machten sich die fiese Kim plus Ron und die freundliche Shego durch und
verschwanden einfach. Wieder sah es für einen Moment aus, als würden sie sich
in kleine Punkte auflösen. Ein Hinweis auf die Pixelraster im Rechner? Nur ein
kurzer Gedanke von Verschreiber, es behielt ihn aber für sich. Nun verschwanden
Kim und Ron, gefolgt von der gemeinen Shego auf gleiche Weise. Plötzlich war
Verschreiber allein hier. Er griff an der Stelle an die Wand. Nur eine kalte
Hallenwand, mehr nicht. Genau wie damals. Er machte sich zurück in den
Buchmesseteil und sollte einer von den Pfeifen noch Fragen haben, er würde
ihnen verraten, daß sie hier jeden Stein dreimal umdrehen können. Die werden
sie nicht finden, wie damals vor…. hm, sechzehn Jahre? Oder bereits siebzehn?
Nicht zu fassen was man hier geboten bekommt. Ist doch nur ne Buchmesse.
Back home, oder doch
nicht?
Sie
waren wieder da, als hätte man ein Programm im Fernseher umgeschaltet. Sie
standen in einer Maschinenhalle. Es war genau die leerstehende Trafohalle, in
der ihre Reise begonnen hatte. Es sag alles aus wie am Anfang, oder doch nicht?
„Sind
wir wieder zurück?“ fragte Shego.
„Scheint
so…. nur, wo kommen diese Hufspuren her?“ fragte sich Kim. „Kann ich mich gar
nicht dran erinnern. Und was soll das? Sieht aus wie Pferdescheiße!“
„Ist
doch egal. Wir sind offenbar zurück. Tia, war aber echt n Kurztrip!“ stellte
Ron fest.
Sie
machten sich zum Ausgang und auch hier sah alles aus, wie sie es verlassen
hatten. Vorn stand Rons Motorroller.
„Na
schön, ich denk hier trennen sich unsere Wege!“ bemerkte Shego. „Für heute!“
Kim
zog ihr I Phon und sah einige Daten nach. Das war ja bemerkenswert. Es war früh
am Morgen. Seltsam, so lange waren sie doch gar nicht weg.
„Wir
machen uns direkt in die High!“ bestimmte sie.
Sie
machte sich zu ihren Motorrad und zu Dr. D. Na dem würde sie was erzählen
können. Kim und Ron fuhren inzwischen nach Middelton rein und knatterten über
die Landstraße. Kim machte einen etwas unzufriedenen Eindruck.
„Keine
Ahnung, was das gebracht hat!“ motzte sie. „Wir haben einige seltsame Leute
getroffen, aber was fang ich damit an?“
„Immerhin
hattest du deinen Spaß!“ bemerkte Ron.
Sie
erreichten die High. Kim, nicht gerade in bester Stimmung machte sich zu den
Schließfächern. Sie öffnete das Fach und irgendwie schien etwas verändert.
Einen Moment mußte sie nachdenken, dann fand sie es. Wo war das Klebeband? Mist
auch. Dann bemerkte sie noch eine Veränderung. An der Innenseite der Tür hingen
Fahndungsposter von Dr. D und Shego. Na sehr lustig. Was soll denn das? Wollt
ihr jemand einen Streich spielen? Wer wohl? Gewohnheitsmäßig schaltete sie den
Rechner an. Wie zu erwarten, Wade meldete sich.
„Was
ist nun wieder?“ sagte sie unwillig.
„Hi
Kim!“ begrüßte er sie. „Was ist los? Mit dem falschen Fuß aufgestanden?“
„Schon
gut!“ knurrte sie. „Was gibt es?“
„Wollt
nur fragen ob alles ok ist. Ihr wart fast den ganzen Tag unerreichbar. Ist was
passiert?“
„Nein,
alles ok wie du siehst und was macht Drakken? Baut er endlich mal was das sich
zu klauen lohnt?“
„Machst
du Witze? Wenn, dann meld ich mich!“ antwortete er etwas verwirrt. Dann
schaltete er ab.
Drakken,
die Pfeife. Der soll mal was bauen, das sich lohnt. Na das mit dem Übergang hat
zwar funktioniert, nur was fang ich mit an? Wozu könnt das gut sein?
Dafür
kam Bonnie vorbei. Sie entdeckte Kim und stellte sich provozierend vor ihr.
„Na
Kim? Wieder schwer am Weltretten und unerreichbar? Batterie leer oder warum
konnt dich niemand ans Gerät kriegen?
„Ach
ja, Bonnie, nett dich zu sehen du Schlampe. Ach übrigens, wo ist denn mein
Klebeband abgeblieben und überhaupt, was machst du an meinen Fach?“ fragte sie
und zeigte auf die Schranktür. „Netter Scherz, oder wer würde auf sowas
kommen?“
„Was
bitte?“ Bonnie sah sie verwirrt an. „Wie kommst du auf sowas?“
„Ach
so, dacht nur, irgendwer muß es ja gewesen sein!“ meinte sie spöttisch.
„Keine
Ahnung wovon du redest. Werden wir langsam paranoid? Wen interessiert dein
Fach? Mich sicher nicht du Niete. Und wie? Hast du grad Schlampe gesagt?“
Kim
war eh schon nicht besonders in Stimmung. Selber blöd, die Schnecke, wenn sie
sich als Blitzableiter anbot. Soll sie haben, dachte sich Kim. Blitzschnell
drehte sie sie zu Bonnie, packte sie am Kinn und drückte sie gegen die
Schließfächer.
„Kiiiim,
du tust mir weh!“
„Echt?
Tu ich das?“ meinte sie spöttisch und blickte sie mit einen niederträchtigen
Gesichtsausdruck an, das ihr grad anders wurde.
„Kim!“
kam es leise und erschrocken von ihr. „Was soll das? Spinnst du?“
Kim
drückte noch ein wenig fester zu.
„Kim,
bitte hör auf, du tust mir weh!“
„Ich
bin beeindruckt von deinen Scharfsinn!“
„Kim,
bitte, was ist los mit dir? Das kannst du doch nicht machen. Das ist unfair!“
„Ja,
ist es!“ gab sie zu. „Und weiter?“
Bonnie
sah sie mit ungläubig geweitetem Blick an. Was war hier auf einmal los? Sie
begriff es nicht.
„Kim,
was ist in dich gefahren? Sowas machst du doch nicht. Ich bin doch kein Gegner
für dich!“
Sie
sah Kim an und erschrak. Das schien nicht der Blick von Kim zu sein, das waren
eher die Augen einer gemeingefährlichen Irren. War das die Kim die sie kannte?
Nun kam grad noch Ron dazu. Er sah sich das mit Interesse an.
„Hi
Kim!“ begrüßte er sie. „Hat Bonnie noch nicht genug? Aber lass mal was von ihr
übrig. Auch wenn sie s sicher wieder verdient hat!“
Na
immerhin ließ Kim sie los. Bonnie blickte nun verwirrt zu Ron. Sogar der wirkte
verändert, aber langsam fing sie sich wieder.
„Ok
Kim, du hast mir echt n Schreck eingejagt. Ja, ich mach dich dauernd runter,
aber was soll ich sonst machen? Sonst kommt doch eh niemand gegen dich an und
…. Kim, was sollte das?“
Die
Schrankwand im Rücken verhinderte das sie zusammenklappte, sie schien kurz vor
nen Nervenzusammenbruch zu stehen.
„Ron,
bring sie bitte zur Vernunft. Irgendwie ist sie heut nicht wiederzuerkennen!“
„Echt?
Na besser sie gibt dir was auf die Nase als mir!“ grinste Ron gemein.
Sie
sah ihn verwirrt und entsetzt an, was ist denn mit Ron heut los? Der auch noch?
„Ron,
bist du auch mit dem falschen Fuß aufgestanden oder war was bei eurer Mission?
Wenn eure Freundin Shego euch wieder im Plasma gebraten hat, müßt ihr es nicht
an mir auslassen!“
„Sei
zufrieden, wenn sie dir nicht wieder mit Klebeband das Maul stopft!“ meinte Ron
mit bösen Grinsen.
Bonnie
sah ihn nur noch entsetzt an und flüchtete in Richtung Klasse.
Kim
zeigte Ron ihr Schließfach.
„Was
soll das?“
Er
sah sich die Fahndungsplakate von Dr. D und Shego an und schüttelte
verständnislos den Kopf.
„Hat
sich wer n Scherz erlaubt, würd ich nix drauf geben!“
„Na
gut, ist wohl nicht so wichtig!“
Shego is back. Aber
wo?
Inzwischen
hatte Shego sich zu Dr, D s Unterkunft, Versteck, Arbeitsbereich oder wie immer
man das nennen wollte, aufgemacht. Kim würde inzwischen ja was zu grübeln
haben. Hoffte sie wenigstens und s wär ja möglich, das dieses Zeug mit der
Weltherrschaft nur so ne pubertäre Phase von ihr war und sich das noch legt?
Viele hofften genau darauf, vor allem ihre Family. Sie stellt ihr Motorrad ab
und trat ein. Lange schien sie nicht fort gewesen zu sein. Dr. D saß wie zu
erwarten am Arbeitstisch und schien an irgendwas zu schrauben. Sie schlich sich
mal wieder an, wie sie das gern machte.
„Hi
Dr. D!“
Das
Geräusch eines fallenden Werkzeugs war zu hören.
„Shego,
mußt du mich immer so erschrecken?“
„Wollte
mich nur zurückmelden!“ antwortete sie unbeeindruckt. „War n kurzer Ausflug,
aber die Übergänge gibt es und es hat funktioniert. Seltsame Story aber nun
sind wir zurück!“
„Alle?“
„Ja
klar, Kim und Ron dürften wieder in der High sein!“
„Schade!“
kommentierte er. „Hat gehofft, sie bleiben irgendwo drüben verschollen. Dann
wären wir sie los!“
„Soll
das witzig sein?“ fragte sie verwirrt. „Ne, lachen kann ich drüber nicht!“
„Sollst
du auch nicht, oder dachtest du ich mache Witze?“
Jetzt
verstand sie aber gar nichts mehr. Was sollte denn das bitte?
„Wir
haben seltsame Leute getroffen, nur wenn es sie interessiert. Und was soll das
wieder werden?“
„Schmetterlinge!“
„Bitte?“
„Genau,
Schmetterlinge!“
„Versteh
ich nicht!“
„Es
geht um den Schmetterlingseffekt!“ er setzte sich auf und machte eine
Arbeitspause. „Eigentlich ist das nur eine Metapher aus der Chaostheorie. Es
geht darum, daß ein Schmetterling mit einen Flügelschlag einen Orkan erzeugen
kann. Natürlich glaubt niemand daran,
daß es so funktionieren würde, aber ich könnte ja nachhelfen und wenn eine
ganze Armee von Schmetterlingen einen
Sturm erzeugen würde, weil ich sie steuern kann …..!“
„Das
könnte Kim interessieren!“
„Ja
sicher!“
„Damit
könnt man ja die Welt erpressen? Netter Einfall, das wär was für die
Prinzessin!“
„Könnte?
Was denkst du, was ich damit vorhabe?“
„Was
soll ich denn denken?“ fragte sie zurück.
„Überlass
das Denken mir!“ verlangte er. „Dich brauch ich
wenn sie wieder hier auftaucht mit ihren ….. na wie heißt er? Komm nie
auf den Namen!“
„Ron!“
„Ah
ja, ok. Von mir aus. Und es gab wirklich keine Möglichkeit sie in einer dieser Ebenen
oder Welten loszuwerden? Schade!“ fügte er noch an.
„Also
bitte, egal was man über die beiden sagen kann. Das können wir doch nicht
machen. So kann man doch keine Probleme lösen!“ regte sie sich auf.
„Was
hast du denn auf einmal?“ wunderte sich Dr. D. „Wär doch ne saubere Lösung
gewesen!“
„Sind
sie irre?“ fragte sie entsetzt. „Was soll denn das? Ok, Dimension Twist. Die
würden es fertigbringen, aber wir doch nicht. Und vergessen wir ihr Alter
nicht, sie verdienen doch noch ne Chance!“
Jetzt
war Dr. D etwas verwirrt. Was war denn auf einmal mit der los?
„Welche
Chance?“ fragte er ärgerlich zurück. „Mir wieder alle Pläne zu zerstören?“
„So
ist sie eben. Wenn sie was sieht, womit sie die Welt beherrschen könnte, will
sie es sofort klauen!“
Dr.
D sah sie verständnislos an.
„Also
jetzt versteh ich gar nichts mehr. Wieso will Kim die Welt …... hast du
beherrschen gesagt? Sie hindert doch die anderen daran!“
„Sehr
witzig Dr D!“ meinte Shego dazu. „Sicher hindert sie auch die anderen dran ihr
die Weltherrschaft vor der Nase wegzuschnappen!“
„Shego,
was soll denn das? Reden wir von der gleichen Kim?“
„Gute
Frage. Reden wir aneinander vorbei?“
„So
scheint es fast!“ gab er zu.
„Irgendwie
erinnert mich das an etwas. Also gut, was ist mit den Übergängen? Interesse
verloren? Offenbar gibt es sie und sie funktionieren. Wir waren jedenfalls
drüben, wo immer das auch ist und sind nun wieder zurück!“
Sie
schloss die Augen und dachte nach. Nicht zu fassen. Irgendwas mit Comicwelten
hatte sie erfahren. Sogar sich selbst getroffen und die Geschichte mit ner
Teenie die die Welt rettet oder selbst die Weltherrschaft an sich reißen will….
Irgendwie kam ihr das etwas seltsam vor, als sie diese Geschichte erzählte.
Aber nun wo sie wieder da war, es war schon erstaunlich, wie schnell sie bereit
war sich wieder einzufügen und alles hier kritiklos zu akzeptieren. Bis auf
einige Ungereimtheiten.
„Ach
ja, diese Übergänge. Ganz nett, aber das bringt mir nicht die Weltherrschaft!“
sagte er leichthin, als sei es die selbstverständlichste Sache der Welt. Was es
für ihn auch war, für Shego eher nicht.
„Ihnen?
Dr. D. Ihnen die Weltherrschaft? Hab ich
das so richtig verstanden?“
Er
sah sie an, als hätte sie sich eben in ein Gespenst verwandelt.
„Shego,
was ist los? Sicher doch, oder was denkst du was ich hier mache?“
Er
zeigte dabei auf die Sammlung von Einzelteilen aus denen sich aber noch kein
Verwendungszweck erschloss.
„Oder
was machst du hier? Dein Job ist es, mir dabei zu helfen und Kim aufzuhalten,
wenn sie wieder alles zerstören will!“
„Ich
dachte ich halte sie auf, wenn sie wieder ankommt und ihre Geräte für ihre
eigenen durchgeknallten Pläne klauen will!“ antwortete sie mit einer
Bestimmtheit als würde sie gerade darlegen daß zwei plus zwei vier ergeben.
„Seit
wann klaut Kim?“ fragte er verständnislos. „Das ist doch dein Job!“
„Klauen?
Wer? Ich?“ fragte sie mit einen Tonfall, als hätte er ihr eben verkündet, das
sie seit Jahren glücklich verheiratet wären.
„Ja
was sonst?“
„Ich
klaue? Was denn?“
„Erfindungen,
Geheimunterlagen, na das was ich für meine Pläne eben so brauche!“
„Und
warum weiß ich davon nichts?
„Wofür
wirst du dann in zwölf Staaten gesucht?“
„Bitte?“
„Machst
du Witze? Dein Fahndungsplakat kannst du aus dem Netz runterladen. Na ja, meins
aber auch!“
„Ist
ja vollkrass …… hm, würde Ron jetzt dazu sagen. Ich bin eh zu alt für diese
flapsige Teenie Sprache. Passt nicht!“
„Sag
mal, was geht hier eigentlich vor?“ fragte er geradeaus.
„Ich
bin mir noch nicht sicher, hab aber langsam einen Verdacht. Sie werden gesucht?
Und ich in zwölf Staaten? Kann mich aber gar nicht dran erinnern. Sind sie Dr.
D?“
„Wie
bitte?“ fragte er verärgert. „Wer soll ich denn sonst sein?“
„Oh,
sorry, da hab ich mich etwas falsch ausgedrückt. Klar sind sie Dr. D. Sieht man
doch. Dr. D von Kopf bis Fuß. Aber könnt es sein, das sie ein anderer Dr. D
sind? Wenn ja, dann bin ich zwar Shego, aber nicht die Shego die sie bezahlen.
Die habe ich kennengelernt und ja, das könnte passen. Die macht genau den
Eindruck, als wenn sie in zwölf Staaten gesucht würde. Bin ich etwa in ihrer
Welt gelandet?“
Sie
setzte sich auf die Tischkante und auf einmal packte sie das blanke Entsetzen.
„Oh
nein, wenn ich hier bin, dann ist sie ja …… und nicht nur sie, Kim und Ron
genauso. Shit, was für ein Desaster. Wir sind offenbar alle drei in die
verkehrte Welt geraten. Das erklärt einiges!“
„Jetzt
erzähl mir nur noch es gäbe einen Dr. D der sich an Gesetze hält, ich lach mich
tot!“
„Können
sie von mir aus tun. Ja, den gibt es und genau für den arbeite ich!“
Er
blickte sie fassungslos an und konnte nicht glauben, was er eben gehört hatte.
Doch es schien ihr völlig ernst zu sein.
„Und
was nun?“
„Ich
muß zu Kim und Ron. Ob die auch schon was gemerkt haben? Jedenfalls müssen wir
den Tausch rückgängig machen. Darf ja gar nicht dran denken, was die Furie bei
mir drüben grad anstellt!“
Back home – echt?
Sie
waren offensichtlich wieder zurück. Der Durchgang von eben hatte sie wieder in
die Maschinenhalle geführt wo ihr Trip begonnen hatte und es fiel Licht rein. Es
war also noch hell genug draußen. Alles wie sie es verlassen hatten. Fast.
„Klasse,
wir sind wieder zurück!“ freute sich Ron. „Ey, hat hier jemand geputzt?“
„Wie
das?“ fragte Kim.
„Ich
dacht, hier waren doch sowas wie Hufspuren!“ erinnerte er sich.
„Was
solls, erstmal raus hier!“ meinte Kim.
„So,
sind wir wieder zurück?“ meldete sich nun Shego.
Sie
hob ihre Hand und ließ sie probeweise aufglühen.
„Test
bestanden, demnach dürften wir wieder zurück in unsere Welt sein. Und nirgends
ein Ziel. Ok, was hats gebracht und was fangen wir damit an?“
„Ich
denk wir schaun erstmal …... nu ja, ich weiß auch nicht!“
Sie
zog ihr Phon raus um was zu überprüfen, irgendwie kam ihr das Licht von draußen
etwas seltsam vor. Ein Blick auf die Uhrzeit bestätigte es. Das war nicht die
Abenddämmerung, es war früh am Morgen.
„Ron,
s lohnt nicht mehr heimzufahren. Wir können direkt in die High. Na mal sehn was
da geht und dann ist die Welt doch wieder in Ordnung!“ verkündete sie ihre
optimistische Sichtweise.
„Na
dann kann ich auch wieder....!“
„Wissen
wir Hirsebirne!“ unterbrach Shego. „Ich muß zu Dr. D, dem werd ich was zu
erzählen haben. Obs was ändert? Jedenfalls trennen sich für heut unsere Wege!“
Sie
verließen die Anlage und Shego machte sich zu ihrer etwas versteckt geparkten Maschine
auf, Kim stieg auf Rons Motorroller und es ging nach Middleton. Sie erreichten
die High und der erste Weg führte sie gewohnheitsmäßig zu den Schließfächern.
Kim wollte ihr Fach gerade öffnen, da fiel es ihr auf. Auf der Tür hatte irgendwer Kim hingeschrieben,
allerdings nicht ganz. Das i in der Mitte fehlte und war durch einen
stilisierten Stinkefinger ersetzt. Wer macht denn sowas? Wollte sie wer ärgern?
Damit? Echt niveaulos fand sie. Sie öffnete das Fach und wunderte sich über das
Klebeband. Was hatte das hier zu suchen? Konnt sie sich gar nicht daran
erinnern, dafür lag ihr ‚Föhn‘ mit Hakenkralle noch drin. Da lag er gut, die
Batterie war leer. Trotzdem, sie erinnerte sich bei dem Anblick an die seltsame
Diskussion mit Mischa, als sie davon erzählte. Der schien ziemlich erstaunt,
davon zu hören und hatte ihr erklärt, das ein Gerät, das ihr Gewicht, das
sicher nicht das Idealgewicht überschritt, aber doch einige Pfund auf die Waage
brachte, nicht wenig Energie brauchen würde um sie in die Höhe zu heben. Und
diese Energiemenge soll aus einem Speicher im Griff ihres ‚Föhns‘ kommen? Eine
derart große Leistungsmenge auf so geringen Raum unterzubringen, Professor
Turbino wäre beeindruckt und echt dran interessiert. Nun Mischa hatte Zweifel
an dem was in ihrer Welt so vorgeht? Na das wollte schon was heißen. Sie brach
diese Gedanken erstmal ab, jemand betrat den Flur und als sie sich umdrehte,
erkannte sie Bonnie.
„Oh,
hi Bonnie!“ begrüßte sie sie gewohnheitsmäßig.
Bonnie
blieb stehen als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand geprallt und ihr
Gesichtsausdruck zeigte volles Erschrecken.
„Sorry
Kim, ich wollt ja nicht stören und ich .....!“
„Schon
gut, du störst nicht. Aber was soll denn das?“ fragte sie und zeigte auf ihre
Fachtür. „Hast du ne Idee?“
„Ich
weiß nicht was du meinst und bitte, wenn du wieder Ärger mit Shego hattest,
lass es nicht an mir aus!“
Kim
wunderte sich ein wenig über sie. Wo bleib die notorische
Beleidigungsansprache? Und dann bemerkte sie, daß sie vor Angst zitterte. Was
war denn hier los?
„Bonnie,
was ist los?“
„Bitte
kein Klebeband, das war so gemein!“
Kim
sah sie an, als hätte sie ihr gerade allen Ernstes verkündet das Shego die Welt
übernommen hätte, sie wäre ihre Stellvertretung und könne Kim netterweise einen
Posten als Sekretärin anbieten.
„Was
ist los mit dir? Ich hab dir doch gar nichts ..... ähm, Moment. Ja genau, was
soll die Rolle Klebeband in meinen Fach? Versteh ich jetzt gar nicht!“
„Kim,
das ist nicht witzig und hör auf mir weh zu tun. Das ist so unfair, du weißt
genau das ich kein Gegner bin!“
Dabei
sah sie aus, als suche sie nach einen Fluchtweg. Nur weg von hier. Kim war
mittlerweile etwas verwirrt. Sie ging auf Bonnie zu und stoppte als sie
bemerkte, daß sie zu zittern anfing.
„Bonnie,
was ist denn mit dir los?“ fragte sie erstaunt. „Natürlich bist du kein Gegner,
weiß ich doch. Du bist doch nicht Shego!“
„Kim,
nicht schon wieder auf die Nase, du weißt wie gemein das ist!“
„Wovon
redest du?“ fragte Kim fassungslos. „Bonnie, wie kommst du auf sowas? Das würd
ich doch nie tun!“ beteuerte sie verwirrt.
Genau
in dem Moment tauchte Ron auf. Er sah sich das an und wunderte sich nicht
wenig. Das war nicht gerade das, was er gewohnt war.
„Hi
Kim, Was ist denn mit Bonnie passiert? Na ja,
ähm hi Bonnie!“
„Du
kommst gerade richtig. Hilf mir doch mal. Ich weiß auch nicht, was sie hat. Sie
benimmt sich, als wär ich ein Monster aus DNEsters Giftküche!“
„Na
sowas. Bonnie, seit wann hast ausgerechnet du Schiß vor Kim?“ wunderte sich
Ron.
„Sehr
witzig, Ron. Wer hat keine Angst vor ihr?“
Ron
schüttelte verwirrt den Kopf. Was war denn hier los? Na das sah aber etwas
schräg aus. Dann fiel ihm etwas auf. Kims Schließfach stand offen und an der
Rückseite hingen wie gewohnt die Fahndungsposter von ….. na sowas. Ja Poster,
aber die Fotos zeigten nicht Dr. D und Shego sondern …..!
„Kim!“
sagte er zu ihr. „Was soll denn das darstellen?“ dabei zeigte er auf die beiden
Plakate. Kim hatte sie bisher noch nicht bewußt betrachtet. Sie kannte sie ja
und sah schon gar nicht mehr bewußt hin. Nun fiel es ihr aber auf. Statt Dr. D
und Shego, zeigten sie Kim und Ron und es waren gar keine Fahndungsplakate.
Irgendwer hatte sie wohl am Rechner zusammenmontiert und sie wurden auch nicht
gesucht. Vor ihnen wurde gewarnt. Es wurde geraten, ihnen nicht ohne Zeugen
über den Weg zu laufen und sie nicht zu provozieren.
„Soll
das ein Witz sein?“ fragte Kim. „Wer macht den sowas?“
„Echt
schräg!“ kommentierte Ron. „Ey Bonnie, jetzt komm mal wieder runter. Das ist
doch nur Kim und nicht Shego kurz vorm ausrasten!“
„Ja
Kim!“ gab sie zu. „Reicht doch!“
„Seltsam,
ne echt!“ überlegte Kim laut. „Bonnie, was ist los mit dir? So hab ich dich
noch nicht erlebt, was ist passiert?“
„Mich
mit Klebeband zum Schweigen bringen ist mehr als gemein, tu nicht so harmlos!“
Kim
sah sie entsetzt an und erinnerte sich an ihre Verwunderung über die Rolle
Klebeband im Fach. Das konnte doch nicht ….. ? Oder etwa doch?
„Bonnie,
sowas würde ich doch nie tun. Ich versteh das alles nicht!“
Bonnie
kämpft inzwischen mit den Tränen. Nein, den Gefallen würde sie Kim nicht tun.
Sie würde nicht vor diesem Miststück zusammenbrechen.
„So?
Dann muß das wohl ne andere Kim gewesen sein?“ brachte sie noch hervor.
Volltreffer.
Nur war ihr gar nicht klar, was sie da eben gesagt hatte. Kim und Ron zuckten
zusammen und blickten sich an. Zuerst ungläubig aber dann ……!
„Könnt
es sein? fragte Ron
„Wär
das möglich?“ fragte Kim.
„Ey,
der Arsch hatte doch die Schnapsidee Shego zu tauschen, du erinnerst dich?
„Mist,
wär es möglich, das wir alle ausgetauscht wurden?“ fragte Kim.
„Von
was redet ihr?“ fragte Bonnie verwundert.
„Nein,
wir wurden nicht ausgetauscht. Wir sind nur in die verkehrte Welt geraten!“
stellte Kim den Sachverhalt nach ihrer Ansicht dar.
„Oh
nein, was für ne Scheiße!“ entfuhr es Ron wenig zurückhaltend. „Wenn das
stimmt, was meinst wo dann die anderen gelandet sind? Ich will gar nicht dran
denken, was diese Irren bei uns anstellen!“
Ron
atmete tief durch und wandte sich an Bonnie.
„Bonnie,
Entwarnung. Vor der Kim hier mußt du keine Angst haben. Die tut dir nichts.
Würde sie doch nie tun. Das ist aber nicht die Kim die du kennst und mich
kennst du auch nicht. Ich bin halt ein anderer Ron!“
„Wenn
das stimmen sollte ……!“ überlegte Kim und legte Bonnie die Hand auf die
Schulter, wobei sie erst zusammenzuckte. Dann beruhigte sie sich als sie
merkte, daß darauf kein schmerzhafter Griff folgte. „Bonnie, wenn unser
Verdacht stimmt, dann hast du vollkommen Recht und es tut mir echt leid. Ja,
wir haben sie getroffen und in der Tat, sie ist ein elendes Miststück. Tut mir
ja echt leid, aber ich kann nichts dafür!“
Bonnie
sah sie ungläubig an.
„Was
soll das werden? Du bist gar nicht Kim?“
Doch,
schon. Aber ne Kim aus einer …… tia, wie soll ich sagen?“
„Es
ist die nette Kim aus einer anderen Comicwelt!“ erklärte ihr Ron leichthin. „Oh
weh, ausgerechnet Bonnie? Ne, das wünsch ich dir echt nicht. Obwohl, die Bonnie
die mich immer runtermacht könnt schon mal …..!“
Ron
unterbrach sich und blickte zu Kim. Die verstand was ihm grad durch den Kopf
ging.
„Genau
das könnt grad passieren!“ befürchtete sie. „Au weh, die arme Bonnie, die hat
ja keine Ahnung mit was für ner Irren sie sich da anlegt!“
„Bin
sicher, sie wird es schnell merken. Kim, wir müssen zurück. Das müssen wir
irgendwie rückgängig machen. Das hier ist gar nicht unsere Welt!“
„Ach
ja? Na besten Dank. Bekomm ich dann die gemeine Kim wieder?“ beschwerte sich
Bonnie. „Kaum das ich mal ne nettere Kim kennenlernen darf!“
„Du
brauchst etwas Nachhilfe um ihr die Grenzen zu zeigen!“ schlug Kim vor. „Shego
könnt dir da helfen, wenn alles wieder am Platz ist. Im Augenblick ist die böse
Shego hier. Ron, das kann ja heftig werden, aber wir müssen zu ihr!“
„Au
ja, der gute Dr. D und die kriminelle Shego? Das kann ja ne vollkrasse
Geschichte werden!“ meinte Ron erheitert.
„Ron,
das ist nicht witzig!“ wies Kim ihn zurecht.
„Was
soll der Quatsch mit der Comicwelt?“ fragte Bonnie etwas erschüttert und sauer.
„Mach
dir keine unnötigen Gedanken. Los Ron, schwing die Hacken. Wir müssen zu Dr.
D!“
Shego is back – aber
welche?
„Shego!“
rief Drakken. „Muß das sein?
„Wollt
mich nur zurückmelden!“ antwortete sie.
„Mußt
du dich immer so anschleichen? Denk an mein Herz!“
„Sie
haben ein Herz? Seit wann?“
„Sehr
witzig!“ aber er beruhigte sich wieder. „Na gut, ich vermute, alle sind wieder
zurück. Seid ihr irgendwo gewesen?“
„Ja,
mein ich wenigstens. Haben seltsame Leut getroffen sie hätten dabei sein
müssen. Schwer zu beschreiben. Jedenfalls n Übergang aber nicht wie bei
Dimension Twist. Das war keine Fernsehserie!“
„Sondern?“
„Tia,
das soll die Realwelt gewesen sein. Demnach wäre unsere Welt irreal!“ meinte
sie sarkastisch.
„Meinst
du das ernst?“
„Was
glauben sie?“ fragte sie und drehte den Sarkasmus eine Stufe höher.
„Gäbe
es einen eindeutigen Beweis, daß unsere
Welt nicht ganz so real ist, dann könnten wir möglicherweise Kim zur Vernunft
bringen. Ich mein, schau dir an, was du für n Wahn hinterherjagst. Genauso gut
könntest du versuchen das Legoland zu übernehmen!“
Shego
wirkte irritiert. Wie jetzt?
„Die
Prinzessin zur Vernunft bringen? Bitte? Wie soll ich das verstehen?“
„Dann
könnt sie endlich damit aufhören mir meine Geräte zu klauen, nur weil sie
glaubt damit die Welt erpressen zu können. Echt, wie das nervt!“
„Na
klar nervt sie…… !“ Shego unterbrach sich, als sie begriff, was Dr. D gerade
gesagt hatte. „Sie will die Welt erpressen? Haben sie gerade gesagt, Kim will
die Welt erpressen? Das ist doch ihr Job!“
„Mein
Job?“ er sah sie verwundert an. „Was ist los mit dir? Machst du Witze?“
„Keineswegs,
also was soll das? Ich dachte sie bauen wieder mal an einer
Weltuntergangsmaschine und ich muß ihnen noch einige fehlende Teile klauen. Na
wenn nicht, dann wird‘s ja noch ein entspannter Tag!“
Drakken
sah sie entsetzt an. „Das meinst du doch nicht ernst!“
„Und
wie ernst ich das meine. Wofür werde ich in zwölf Staaten gesucht? Was glauben
sie wofür sie mich bezahlen? Ne Sekretärin können sie billiger haben!“ kam es
in ihren typischen Sarkasmus.
„Bitte,
Shego? Du eine Kriminelle?“
„Natürlich
nicht!“
„Pffft,
ich hatte schon befürchtet….!“
Er
entspannte sich, wenn auch nur weil er was falsch verstanden hatte.
„Ich
bin keine Kriminelle. Frechheit!“ antwortete sie ungehalten. „Meinen sie ich
klaue die Ladenkasse oder derartigen Kleinkram? Ich bin Spezialistin und
Superschurkin. ….. Nun ja, meine ich. Nur bin ich mir nicht mehr so sicher und
sie sollten es noch weniger sein. Ok, sie waren ja nicht dabei!“
„Superschurkin?
Shego, bitte. Ich arbeite doch nicht mit Schurken. Wie kommst du darauf?“
„Was
mach ich denn dann hier?“ fragte sie mit Spott in der Stimme.
„Wenn
Kim wieder auftaucht, mit ihren ….. wie heißt er?“
„Ron!“
„Ah
ja, von mir aus. Na wenn sie mir wieder ne Erfindung klauen will, dann gehst du
dazwischen!“
„Interessant!“
kommentierte sie und verzog dabei höhnisch die Mundwinkel. Sie setzte sich in
einen freien Sessel und legte die Beine übereinander. „Irgendwie meine ich, daß
ich das heute schon mal von irgendwem gehört habe. Könnte es sein…..?“
Sie
sah sich um. Nichts Ungewöhnliches. Alles hier war so, wie sie es in Erinnerung
hatte. Auf dem Tisch daneben lag sogar noch ihre Weekly Wonder. Auf der
Titelseite wieder mal…… grrrr, wie sie das hasste. Kim, wer sonst? Moment mal,
etwas fiel ihr auf. Etwas schien nicht zu stimmen. Zuerst kam sie nicht darauf,
was das sein könnte. Sie schnappte sich das Blatt und las nun die Schlagzeile,
statt sie bisher zu übersehen, weil ihr das Foto der Prinzessin schon reichte.
Nur, was war denn das? Wer stoppt Kim Possible? Bitte? Was? So stand es da. Sie
beschloß sich so viel Zeit zu nehmen und überflog den Text. Es ging darum, daß
man ihr bisher nie was nachweisen konnte. Sie ging zu geschickt vor, wenn sie
versuchte Dr. D oder irgendwelchen Schurken die Maschinen zu klauen. Lobend
wurde Shego erwähnt, die wieder einen Raubzug bei Dr., D verhindert hatte. Na
super, konnte sie sich mal gar nicht dran erinnern und ein positiver Artikel in
der Weekly Wonder über sie? Normalerweise ein Anlass, sich auf dem Klo zu
übergeben. Doch hier stand es schwarz auf weiß. Hier schien echt was verdreht
zu laufen.
„Dr.
D!“ rief sie. „Es tut mir ja leid, wenn ich sie schockieren muß, aber ich bin
nicht die Shego die sie vor Kim beschützt. Die scheint es in meine Comicwelt
verschlagen zu haben!“
„Was
willst du damit sagen?“ fragte er verständnislos.
„Ich
bin nicht die nette Shego, oder dieses Weichei. Je nachdem. Ja, ich hab sie
getroffen. Glückwunsch, die Übergänge funktionieren und man kann sie als
Reisewege nutzen. Und man trifft seltsame Leute. Aber wie es aussieht, sind wir
in die Welt der anderen geraten!“ sie grinste sardonisch. „Sorry wenn ich ihre
geordnete Welt stören sollte, aber genau das wollten wir ja herausfinden!“
„Irgendwie
versteh ich das nicht so ganz!“
„Sind
sie Wissenschaftler oder ich?“ fragte sie ungeduldig. „Meinen sie ich blick da
durch? Oder Kim und Ron? Nur soviel. Wenn ich meinen Job hier so überdenke, und
vergleiche, was ihre Shego hier macht, kommt mir das doch recht seltsam vor.
Als würden wir im Glaskasten eines Museums leben und da unsere Rollen spielen!“
„Ich
weiß nicht was bei deiner Reise passiert ist, aber das du dich als
Superschurkin bezeichnest, schockiert mich schon. Das ist doch nicht die Shego
mit der ich arbeite!“
„Nein,
ist sie nicht und stellen sie sich nicht so an. Wenn ich meine in der falschen
Welt gelandet zu sein, dann Kim und Ron ebenfalls. Ich muß zu ihnen. Ich bin
sicher ich find sie in der High!“
Über Grenzen verbunden
Kim
überlegte, was nun? Wie bringen wir das wieder in Ordnung? Zu Shego? Konnte
etwas dauern mit Rons Motorroller. Doch bemerkenswerterweise schien Ron eine
Idee zu haben.
„Kim,
ich hab‘s. Käm auf n Versuch an. Ruf sie an!“
„Wen?“
„Na
Kim!“
„Wie?
Die durchgeknallte Furie?“
„Ja,
wen sonst?“
„Erstens,
warum? Zweitens, wie?“
„Wähl
deine eigene Nr. Das könnt ja klappen. Und warum? Wir müssen den Tausch
irgendwie rückgängig machen. Dazu brauchen wir sie und sie wird ja auch
zurückwollen!“
„Hoffen
wir’s!“ meinte sie skeptisch. „Der trau ich alles zu!“
„Kim,
du übertreibst!“
„So?
Tu ich? Du hast sie doch erlebt!“
„Wär
nicht mal schlecht, wenn sie nicht mehr zurückkommt!“ warf Bonnie nun ein. „Ich
erleb sie täglich und ich sag euch, die ganze High hat Angst vor ihr!“
„Echt
heftig, aber ich fürchte, darauf können wir keine Rücksicht nehmen!“ meinte
Ron.
„Na
gut, ich versuchs!“ meinte nun Kim.
Sie
wählte ihre eigene Nr. im Phone und normalerweise sollte nun das Besetztzeichen
erscheinen. Man kann sich nicht selbst anrufen. Normalerweise nicht, nur konnt
man ihre derzeitige Situation echt nicht als normal bezeichnen. Würde es
funktionieren? Einige Sekunden verstrichen, dann meldete sich tatsächlich Kim.
„Was
gibt es?“
„Hi
Kim. Na fein, es funktioniert sogar!“
„Oh
nein, du? Was willst du Witzfigur noch von mir?“
„Na
was glaubst du? Ich vermisse dich. Das wird’s wohl sein!“ antwortete sie in
einen sarkastischen Tonfall der sich fast nach Shego anhörte.
„Sehr
lustig. Ich hoffe du hast n Grund!“
„Hab
ich sogar, einer davon ist Bonnie. Wärst du so freundlich, was von ihr
übrigzulassen? In der Cheerleader Truppe brauchen wir sie noch!“
„Ist
das ein Grund mich zu belästigen?“
„Schon
klar, für dich nicht. Für mich schon, vor allen weil es nicht deine Bonnie
ist!“
„Was
soll das, du Knalltüte?“
„Noch
nicht gemerkt? Ihr seid in unsere Welt geraten und ich hab eure Bonnie getroffen
und mich gewundert, wie verschreckt sie ist. Ne echt, du bist ein mieses
Stück…… ok, ich will nicht ausfällig werden. Nur soviel. Du bist Kim und kannst
dir Gegner suchen, die es wert sind. Hast du es nötig Schwächere zu triezen?“
„Rufst
du deswegen an?“
„Kaum.
Du bist ein Scheusal, aber ärgerlicherweise brauchen wir dich. Wir müssen den
Austausch rückgängig machen!“
„Warum?“
fragte sie und auch wenn Kim sie nicht sehen konnte, sie konnte sich ihr
höhnisches Gesicht lebhaft vorstellen.
„Sag
du’s mir!“
„Schiß
daß ich hier was anstelle und du warst es gewesen und kannst dich dann hier
nirgends mehr blicken lassen?“
„Möglich,
aber das ist nicht meine Hauptsorge!“
„Sondern
was, du unterbezahlte Dienstmagd!“
„Wir
gehören nicht hierher und das könnt ja irgendwo die Dinge stören. Nicht das wir
das wirklich verstehen würden, nur warum sowas riskieren?“
„Legen
wir‘s doch drauf an!“
„Ja,
das passt zu dir. Kann ich mir vorstellen. ….. Nur wenn sowas passieren sollte,
dann wirst du auch recht hilflos davorstehen. Mit Gemeinheiten oder Gewalt
wirst da nicht viel ausrichten!“
„Ist
n Argument!“ kam es aus dem Off. Ron hatte sich von drüben gemeldet. „Übrigens,
Bonnie hat sich abgemacht, um die mußt jetzt nicht sorgen!“
„Du
weißt, wir sind nicht allein betroffen!“
„Ja!“
bestätigte Kim.
„Kann
ich auf dich zählen?“
„Seh
ich so aus?“ kam es von drüben zurück.
„Dann
kommen wir rüber, mit Shego. Versteht sich!“
„Spielverderber!“
„Warum?“
„Mir
ist grad was eingefallen. Hier sind sie doch völlig arglos. Niemand mißtraut
mir!“
„Du
bist echt durchgeknallt. Du glaubst, bei uns könntest die Macht übernehmen, ehe
sie kapiert haben…..?“
„….
daß sie es nicht mit der harmlosen Kim zu tun haben!“
„Was
Shego dazu sagt?“ mischte sich Ron ins Gespräch.
„Welche?“
kam es von drüben.
„Zumindest
eine Shego hat allen Grund in ihre Welt zurück zu wollen!“
„Die
würde es fertigbringen!“ meinte Ron. „Sag mal, raffst du nichts? Du willst
unsere Welt übernehmen? Und was wenn es nur ne Comicwelt ist? Schon vergessen
wo wir gerade waren?“
„Hast
du Looser auch was zu melden?“ höhnte Ron von drüben.
„Ja,
hat er!“ war auf einmal zu hören. Nur war es weder Kim noch Ron, das war Shegos
Stimme die sie durch das I Phone hörten.
„Überrascht?“
fragte sie spöttisch.
„Wie
kommst ………?“
„Nicht
wie, warum wäre die richtige Frage!“ meinte die nette Shego drüben. „Ich konnt
mir ausrechnen, auf was für Ideen Kim kommt. Ich kenn sie doch!“
„Dem
kann ich mich gerade anschließen!“ meinte Shego.
Kim
und Ron erschraken. Ihre Stimme kam nicht aus dem i Phone sondern original von
hinten aus dem Gang. Sie drehten sich um, da stand sie original in 3D und
Lebensgröße.
„Offensichtlich
hatten wir beiden den gleichen Gedanken!“ fiel ihr dazu ein.
„Wir
haben also beide festgestellt, daß sich Dr. D etwas seltsam benimmt und kamen
zu den gleichen Schlüssen. Anders ausgedrückt, zwei Dumme, ein Gedanke!“ ließ
Shego von drüben hören.
„Na
dann wären ja alle versammelt!“ bemerkte die fiese Shego in der Welt der bösen
Kim. „Durch Welten getrennt , dafür mit I Phone verbunden? Ist ja irre, aber
mir egal. Hauptsache es klappt!“
Bonnie
stand nur noch verwirrt daneben. Sie legte es ohnehin nicht darauf an, in Kims
Geschichten zu geraten und nun stand sie in der ersten Reihe. Nicht daß sie
jemand gefragt hätte.
„Wir
müssen in unsere Welt zurück!“ meinte von drüben Shego. „Wenn sie sich weigert,
dann kommt zu uns!“
„Danke,
ich kann auf diese Witzfigur mit Heiligenschein gut verzichten!“ war die Stimme
der fiesen Kim zu hören.
Bonnie
hörte sie aus Kims I Phone und schon ihre Stimme ließ sie frösteln. Ja, das war
Kim. Ihre Kim.
„Wer
fragt dich du Scheusal? Du machst mit, ob‘s dir passt oder nicht. Glaubst du
ich seh zu, wie du in meiner Welt n Chaos anrichtest?“ fauchte sie in ihr
Phone.
„Begriffen
du Spaßbremse. Na schön, wir kommen rüber!“
„Na
schau an, wie kommts?“ fragte Kim mißtrauisch.
„Heimvorteil!“
beantwortete Shego ihre Frage. „Sie hofft dich in ihrer Welt leichter erledigen
zu können. Da muß sie aber erst an mir vorbei!“
Das
hatte sie drüben gehört. Sie fühlte sich ertappt und war am kochen.
„Shego,
von dir hätt ich mehr Verständnis erwartet!“
„Keine
Panik, die hab ich. Nur befürchte ich, hier geht es um mehr, als um die Frage,
ob du deinen Wahn austoben kannst. Wir haben keine Ahnung, welche Folgen solche
Austauschaktionen haben können. Erinner dich an Dimension Twist, schon mal
daran gedacht?“
„Warum
sollt ich?“
„Weil
dann auch deine Spielwiese unbewohnbar werden könnte, was machst du dann? In
die Realwelt flüchten?“ gab Shego zu bedenken. „Ne Kim. Du sagst mir ja in
deiner Einstellung durchaus zu, aber es gibt einen Unterschied zwischen uns.
Ja, ich bin die kriminelle Shego, aber ich benutze noch den Verstand. Du
verzichtest gerne auf s Denken, wenn dich Argumente bei der Ausführung deiner
Schnapsideen stören. Ja, kenn auch einige dieser Sorte. Deswegen versuch ich
dich gerade zu bremsen. Ist nicht böse gemeint, von der bösen Shego. War der
gut? Hoff ich mal!“
„Wie
ich mich freue, diese dumme Kuh wiederzusehen, aber ich muß zugeben, du klingst
überzeugend!“ hörten sie verächtlich von drüben. Drüben war freilich nur einen
Schritt entfernt und doch schien es weiter weg als Andromeda.
Shego
hatte selbst wieder ihr Phone mit Zusatzausrüstung gezogen und besah sich mit
Interesse den Screen.
„Planänderung
Kinder!“ verkündete sie. „Es geht schneller, wenn wir rüberkommen!“
Sie
zeigte auf einen Punkt mitten im Gang. Bonnie sah ebenfalls hin, konnte aber
nichts Außergewöhnliches entdecken. Dafür packte Shego Kim und Ron und schob
sie auf genau die Stelle zu. Bonnie sah nur noch, wie sie sich in kleine Pixel
aufzulösen schienen. Und weg waren sie. Alle drei. Als hätten sie sich gerade
in Luft aufgelöst. Sie war allein im Gang. Gespenstisch. Sie zitterte. Nichts
wie weg, ab in die Klasse zu etwas normaleren Verhältnissen und wenn Kim drüben
bleiben wollte, sie hätte nichts dagegen, auch wenn es ihr um die andere Bonnie
etwas leid tat, die dann den Segen dieser Furie abkriegen würde.
Kritische Masse
Ein
kleiner Schritt für mich, ein großer Sprung …..? Kim fiel grade noch der Satz
aus der Mondlandungszeit ein. Dann stand sie immer noch im Gang zwischen den
Sschließfächer, nur eine Welt weiter. Es schien sich nichts verändert zu haben.
Dafür war Bonnie hinter ihr nicht mehr da und vor ihr standen Kim, Ron und
Shego. Wiedersehen macht Freude, oder auch nicht.
„Ihr
seid offenbar schwerer loszuwerden als Atommüll!“ lautete Kims
Begrüßungsansprache.
„Willkommen
zuhause!“ begrüßte sie dagegen Shego. „Immerhin ist es eure Welt!“
„Ok,
wir sind also wirklich wieder zurück!“ meinte Ron. „Nur auf die zwei hätt ich
auch gern verzichtet!“
„Vorerst
müssen wir sie ertragen!“ antwortete Kim.
Ohne
jede Vorwarnung und ohne daß es jemand verhindern konnte sprang sie auf Kim zu
und knallte ihr die Faust auf die Nase. Die ging in die Knie und hielt sich die
Hand vors Gesicht. Zu mehr war sie vorerst nicht fähig. Ron sah sie fassungslos
an, die anderen zeigten ebenfalls ihre Verwunderung. Das hatte niemand
erwartet.
„Kim!“
„Was
soll das?“
„Drehst
du durch?“
„Das
war für Bonnie. Wollt dir nur mal zeigen wie das ist. Wenn du wieder in deiner
Welt bist, dann wünsche ich, daß du dich etwas benimmst. Oder ich komm rüber
wenn nötig!“
Mittlerweile
hatte Kim sich wieder gefangen und stand aufrecht, nur das Blut lief ihr aus
der Nase. So sah sie weniger gefährlich aus. Dafür blickte sie Kim hasserfüllt
an, die gab den Blick unbeeindruckt zurück und ließ sie zusammenzucken. Sie
begriff langsam.
„Hätt
ich dir nicht zugetraut. Kim eben, aber ausgerechnet Bonnie?“
„Ja,
ausgerechnet Bonnie. Egal wessen Bonnie, aber ich hasse Gewalt gegen
Schwächere. Was dazugelernt Sister? Wenn du auf die Fresse willst, ich steh
jederzeit zur Verfügung. Versprochen!“
„Ich
bring dich….!“
„Versuchs
nur!“
„Schluß
damit!“ verlangte Shego. „Ihr habt Pause oder wir rösten euch den Arsch,
buchstäblich. Echt, wir müssen noch aufpassen, daß ihr euch nicht gegenseitig
umbringt. Meint ihr nicht, das wir Wichtigeres zu tun haben?“
Das
war keine leere Drohung, das wußten sie. Zumindest einer Shego wär es
zuzutrauen.
Doch
nun kam es im Gang zu einer unerwarteten Begegnung. Bonnie, wohlgemerkt, die
hier beheimatete kam grad aus dem Klo zurück und wollte durch den Gang.
Zunächst wunderte sie sich über Stimmen aus der Richtung. Dann bemerkte sie die
Gruppe und prallte zurück, als wär sie gegen eine Gummiwand gelaufen. Hatte Kim
sie gerade noch geschockt, nun schien sie sich verdoppelt zu haben. Einer davon
lief das Blut aus der Nase, ein für sie eher erfreulicher Anblick, doch in dem
Fall befürchtete sie, das Echo abzukriegen.
„Keine
Panik Bonnie, wir haben alles im Griff!“ das sagte ausgerechnet Ron. Ron? Sogar
der war doppelt vorhanden und daneben standen zwei Shegos. Nun begriff sie aber
gar nichts mehr. Was war denn hier passiert? Sie hatte nichts getrunken, also
daran konnte es ja nicht liegen.
„Kim,
könntest du deine Missionen außerhalb der High abziehen? Ich will nicht in
deine Geschichten reingeraten!“
„Du
bist bereits mitten drin!“ spottete Ron. „Wir hatten keine Zeit mehr, nach
deiner unmaßgeblichen Meinung zu fragen!“
„Benimm
dich du Arsch!“ gab der andere Ron ihn die Antwort. „Das ist nicht eure High
und ihr seid hier nicht zuhause!“
„Du
bist übrigens der Grund für den Schlag auf die Nase!“ erklärte ihr gerade Kim.
„Nun muß ich nett zu dir und zu deiner Zwillingsschwester bei mir sein. Oder
sie will mich über alle Dimensionsgrenzen hinweg verfolgen. Kein Witz, hat sie
mir angedroht!“
Bonnie
sah sie verständnislos aber auch etwas verängstigt an. Was ging hier vor?
„Ey,
zur Sache!“ verlangte Shego. „Der Übergang geht nur in eine Richtung, wir
brauchen einen der euch zurück bringt!“
„Warum?“
spottete Kim.
„Sieht
ihr ähnlich!“ bemerkte Ron.
„Wir
bleiben hier und mischen diese Welt auf!“
„Ich
misch dich auf, du Halloweenkim!“ drohte ihr Kim an.
„Ey,
benehmt euch oder wir färben eure Haare feuerrot!“ drohte Shego mit Sarkasmus.
„Durchgeknallte
Ideen hat sie!“ stellte Shego fest.
„Du
mußt es wissen!“ meinte Ron.
„Wir
mit Dr. D und Shego? Was für Möglichkeiten!“
„Nettes
Angebot!“ kommentierte Shego mit spöttischem Unterton.
„Mit
der? Psycho, durchgeknallt und unberechenbar. Der drehst besser nicht den
Rücken zu. Kann ich nur von abraten!“ so lautete Shegos Rat an ihre böse
Schwester.
„Na
wie ihr wollt. Aber erstmal hängen wir hier fest!“ meinte die Psychokim. „Was
wollt ihr also tun?“
„Du
machst mit!“ drohte ihr Kim. „Und wenn wir dich gefesselt durch den Durchgang
schleppen müssen!“
„Wenn
ihr einen seht, sagt Bescheid!“
„Ist
n Argument!“ gab Ron zu.
„Na
sowas!“ meldete sich nun Kim zu Wort.
„Ich
sehe was…. !“ stimmte die andere Kim zu.
„Ja
ganau!“ schloss sich Shego an. „Es geht schneller als erwartet!“
Sie
blickte in den Gang und Bonnie folgte neugierig ihren Blick. Konnte aber nichts
Ungewöhnliches erkennen. Was haben die denn?
„Was
soll da sein? Ich seh nichts!“ beschwerte sie sich bei allen verdoppelt
vorhandenen.
„Du
siehst nichts?“ fragte Kim.
„Nein,
was denn?“
„Ok!“
meldete sich Ron. „Offenbar sieht nicht jeder diese Übergänge. Frag mich nicht
warum. Aber hier ist einer und ihr könnt zurück!“
„Dann
gehen wir alle!“ verlangte Kim.
„Du
hast doch n Vollknall!“ meinte die gute Kim dazu.
„Warum
zurück und weiter den alten Mist machen? Wir könnten s doch mal probieren und
sehn was passiert, wenn wir gemeinsam auf den Putz hauen!“ stellte sie ihre
Idee vor.
„Kreativ
ist sie, muß man ihr lassen!“ gab Shego zu.
„Und
wenn wir dich wie ein Paket verschnüren müssen….!“ drohte ihr Kim an.
„Komm
her Schwester!“ war ihre Antwort.
„Ey,
das ist mein Spruch!“ protestierte Shego nicht ganz ernsthaft.
„Ok,
schaffen wir sie rüber!“
„Kim,
du gehst davon aus, daß es hier in ihre Welt geht. Woher willst du wissen wo
der Durchgang hinführt?“ gab Shego zu bedenken. „Ja, schon klar. Ich will auch
zurück, aber geht es da in meine Welt?“
„Probieren
wir es doch zusammen aus!“ forderte Kim.
„Genug!“
knurrte Kim wütend. „Mir doch egal wo der hinführt. Dieses Miststück
verschwindet aus meiner Welt, aber sofort!“
Kim
hatte genug, die andere ebenfalls. Sie prallten zusammen und nur die Enge im
Gang behinderte ihre Tritte und Schläge, die aufeinander folgten. Was Kim nicht
hinderte, die andere Kim gegen die Schrankwand zu werfen. Es schepperte und sie
prallte zurück und packte ihrerseits Kim und schleuderte sie mit einer Drehung
ebenfalls gegen die Schließfächer. Es gab einfach keinen Platz um dazwischen
zugehen, die zwei waren nicht zu trennen und weitere Wertschätzungen in Form
von Tritten und Hieben folgten im Sekundentakt. Ron überlegte noch, wann der
Lärm hier für einen Zustrom von Schülern sorgen würde. War ja unüberhörbar der
Aufruhr und da dürften sich einige schon neugierige Fragen stellen.
Mittlerweile hatten sich die Kim’s verkeilt und Shego konnte schlecht
eingreifen. Gegen welche Kim auch und hier ihr Feuer zu benutzen war einfach zu
bedenklich, das sah sogar die fiese Shego ein, die sonst eher wenig Rücksicht
auf Unbeteiligte nahm, wenn sie dummerweise im Weg standen. Gibt halt n grünen
Sonnenbrand, wen störts? Nur hier war sie auf keinem ihrer üblichen Einsätze.
„Du
willst mich loswerden und dich interessiert nichtmal wo ich rauskomme? Echt
rücksichtslos!“
„So
rücksichtslos wie du!“
„Du
bist ja lernfähig!“
„Von
dir?“
„Klar
doch. Du kannst ja doch was!“
„Du
als Vorbild? Never!“
„Probiers
aus. Wär mal ne ganz neue Erfahrung!“
„Eher
bring ich dir bei von Schwächere die Finger zu lassen!“
„Darüber
lässt sich verhandeln!“
„Ich
verhandle nicht …… mit dir!“
„Solltest
du ….. du wirst mich nicht so ……!“
Ein
Tritt und Kim flog einige Meter zurück, doch nicht lang. Sie sprang Kim an,
schnappte sie und schleuderte sie gegen Bonnie, die das Pech hatte im Weg zu
stehen und sie unfreiwillig auffing. Was für ne Gelegenheit. Kim packte Bonnie
ehe die begriff, was sie vorhatte und brachte sie zwischen sich und Kim.
„Das
ist mehr als unfair. Das ist niederträchtig!“ protestierte Kim.
Die
hielt es nicht mal für nötig drauf zu antworten.
„Ron!“
rief sie. „Mach hin!“
Der
begriff und sprang zu ihr. Sie packte Bonnie, drehte sie um und schob sie in
den Gang. Genau auf die flimmernde Wand zu. Ron folgte ihr und der Rest sah
grade noch, wie sie sich in kleine Pixel auflösten.
„Verdammter
Mist!“ rief Kim frustriert. „Hinterher, schnell!“
Nun
sprangen alle vier regelrecht durch den Durchgang und fort waren sie.
Mittlerweile kamen einige neugierige Schüler um die Ecke gebogen um zu sehen,
was da los war. Einige Dellen in der Schrankwand waren noch zu sehen, sonst war
der Gang leer und verlassen. Tia, einige Sekunden zu spät.
Unterwegs mit Kim –
Ein Albtraum
Es
waren nur wenige Schritte und wo waren sie nun? Es war dunkel, oder eher
finster wie in nen Sack.
„……….!“
wollte Bonnie sagen
„Leise!“
flüsterte Kim, sie presste sie hart an sich und hielt ihr die Hand vor den Mund
„…………..!“
„Klappe
Spätzchen!“ flüsterte Kim. „Vergiss nicht mit welcher Kim du zusammen bist!“
Bonnie
schwieg. Nicht das ihr das leicht fiel, aber ausgerechnet mit der Furie
zusammen? Besser den Mund halten. Und wo waren sie? Dunkel nichts zu hören
abgesehen von den Atemzügen die nach Ron klangen, der war also auch noch da. Es
war aber nicht der Ron den sie kannte.
„Entwarnung!“
sagte Ron nun in normaler Lautstärke. „Wir sind allein hier!“
„Oh
schön, kann jemand mal Licht machen und würdest du mich jetzt mal…… Kiiim!“
„Schnauze
Prinzessin. Benimm dich, auch wenn ich versprochen hab dir nicht die Nase zu
brechen!“
Sie
ließ sie los und griff nach ihren Phone und schaltete es ein. Das Licht des
Screens reichte aus um zu erkennen wo sie waren. Ein langer Gang und an den
Wänden von Türen unterbrochen. Lichtschalter gab es netterweise auch und Ron
mußte nicht lange überlegen. Erst flimmerte es, typisch für Leuchtstofflampen
und dann wurde es normal hell.
„Na,
wonach sieht das aus?“ fragte Ron.
„Heizungskeller würd ich mal sagen!“
„Ja,
scheint so!“
„Hör
mal Kim…..!“ meldete sich nun Bonnie.
„Ja
was?“ antwortete Kim gelangweilt.
„Ich
mein ja nur, mich als Schutzschild zu benutzen, das war nicht gerade………!“
Kims
Blick ließ sie verstummen.
„Pass
mal auf. Kim will dir nicht wehtun!“ sagte ausgerechnet Ron, halt die gemeine
Ausgabe. „Wir müssen dich ja heil zurückbringen. Aber hast endlich kapiert, daß
du nicht die dumme Kim vor dir hast? Kann ja sein, das du es mit der machen
kannst, mir ihr aber sicher nicht!“
„Hör
auf Ron, Prinzessin!“ spottete Kim.
„Ok,
schon kapiert!“
An
der Wand entdeckte sie ein Waschbecken und das brachte sie auf eine Idee. Sie
fand ein Taschentuch in ihrer Tasche, öffnete den Hahn und machte es nass.
„Darf
ich?“
Dann
bemühte sie sich Kim das Blut aus dem Gesicht zu wischen.
„Ne,
so sollte auch ne fiese Kim nicht aussehen müssen. Wenn dir ‚meine‘ Kim schon
was verpasst hat, dann kann ich wenigstens was für dein Aussehen tun!“
„Na
schau an, du unterscheidest dich nicht von ‚meiner‘ Bonnie. Aussehen ist dir
wichtig, weiß ich doch. Na Danke!“
„Keine
große Sache!“ kopierte sie einen der Standardsprüche von Kim. „Dacht nur, wenn
ich mit dir schon unterwegs bin, dann kann ich dir auch zeigen, daß es sogar
von Vorteil sein kann, wenn ich keine Angst vor dir haben muß. Nicht das ich
dich sonst ändern wollte. ….. na gut, wie geht es weiter?“
„Nur
keine Eile, überlass das mal uns!“ gab ihr Ron die Antwort.“ Das ist nicht
unser erster Heizungskeller!“
Schritte
waren auf einmal zu hören. Kim packte Bonnie und stieß sie in einen Seitengang,
Ron folgte ihnen. Kim hielt Bonnie die Hand vor den Mund. Nicht fest, aber so
daß sie kapierte. Ruhe. Jemand kam die Treppe runter und sie wollten erstmal
sehen, mit wem sie es zu tun hatten. Könnte ja völlig harmlos sein. Oder auch
nicht. Selbst waren sie in der Deckung kaum zu erkennen, dafür sahen sie nun,
wer in den Keller kam. Eine Frau im Teeniealter, entsprechend gekleidet, lange
braune Haare und rotes T Shirt über Langarmshirt. Dann noch ne Zahl drauf. Sah
aus wie ihr Markenzeichen. Unauffällig wiedererkennbar. Offenbar war sie
allein, aber mit wem sprach sie dann?
„Ok,
ich bin im Keller!“ sagte sie zu irgendwen, der irgendwo anders sein dürfte.
Die
Antwort konnten sie nicht hören, dafür was sie sagte.
„Bisher
seh ich nichts, Ernie. Bist du sicher das die Agenten hier ihr Material
lagern?“
„… ….. .......... ..... ................!“
„Ja
schon klar, da sind also vier von denen plötzlich aufgetaucht. Aber wo sind
die?“
„…… …
…..!“
„Na
klasse, weißt du nicht. Dafür drei weitere Besucher? Hier?“
„… ...…
….!“
„Ein
Junge, zwei Frauen? Na hört sich nicht sehr gefährlich an. Aber was wollen die
im Keller unserer High?“
„…
……. ….. …..!“
„Ja
zum Glück ist Sonntag und niemand hier. Zumindest sollte niemand hier sein. Und
die vier sind immer noch irgendwo?“
„............... ..... ........ ........!“
„Ok,
ich seh erstmal hier nach ........!“
Ein
etwas verunglückter Nießer ließ sie verstummen. Bonnie war s und das war s erstmal mit ihrer Deckung.
„Sorry
Kim!“
„Schon
gut, da kannst eben nichts machen. Deswegen werd ich dich nicht umbringen, die
Schnecke da schon eher!“
„Kommt
raus, ich weiß daß ihr hier seid!“ ließ sie gerade hören.
Das
taten sie sogar. Ron kam raus und stellte sich seitlich auf, Kim stand vor ihr
und Bonnie irgendwie daneben, als wüßte sie nicht so recht wohin. Mit
entsprechender Erfahrung, das war die klassische Situation. Ron als Ablenkung
sollte darüber hinwegtäuschen das Kim der eigentliche Gegner war. Ein schon oft
durchgeführtes Spielchen, nur bei Shego recht nutzlos. Die kannte ihre Freunde
zu gut.
„Ich
hab die Spione. Gute Arbeit!“ sprach sie in ihr Headset.
„Ich
weiß zwar nicht mit wem du redest!“ war Kim s Kommentar. „Aber wer hier wen hat
ist noch nicht raus!“
„…….
…… …… ……. ……. ……!“
„Danke!“
„Danke
wofür? Das nervt. Aber echt!“ regte sich Kim auf.
„Gebt
auf!“ forderte sie.
Kim
grinste dazu nur noch niederträchtig.
„Ron!“
Der
wußte was sie wollte und versuchte sie am Genick zu packen. Die reagierte
schnell, griff sich Ron und mit einer Drehung schleuderte sie ihn gegen die
Wand. Dabei hatte sie noch gar nichts begriffen. Kim hatte sich das angesehen
und konnte sie nun besser einschätzen. Sie flog regelrecht auf sie zu und sie
konnte gerade noch ihrer Schuhsohle ausweichen. Dann mußte sie einer Folge
hageldichter Schläge ausweichen und kam gar nicht mehr aus ihrer Deckung raus.
Jetzt hatte sie s zwar, daß Ron gar nicht der Gegner war, die Erkenntnis kam
aber etwas zu spät. Noch ein paar Hiebe und Tritte und Kim faltete sie
zusammen.
„Ernie…...
Ich........brauch Hilfe........ schnell!“
„............
....... ....... ........ .......!“
„Du
brauchst keine Hilfe, du brauchst n Beruhigungsmittel. Ron, los!“ forderte Kim.
„Und ich sag dir, das nervt!“
Ron
wußte was es zu tun hatte, er holte eine Rolle Klebeband heraus und band sie
fix an Händen und Füßen zusammen. Nichts was sie lange halten würde, aber das
Zeug klebte schon fies. Solang Kim auf ihr kniete würde sie sich jedenfalls
nicht losmachen können.
„Bittedankeschön!“
kommentierte er sein Werk.
„Ernie,
das ist ernst. Ich brauche wirklich Hilfe..... verdammt, jetzt tu doch was!“
„.........
...... ...... ...... ....... .....!“
„Ernie,
wenn du mich hören kannst!“ antwortete Kim darauf mit höhnischer Stimme. „Deine
Freundin braucht im Moment keine Hilfe, eher einige gute Ausreden!“
Sie
wandte sich nun an sie.
„Tia,
wie fangen wir an? Verrat uns doch erstmal wer du überhaupt bist. Dann klären
wir ob wir die sind für die du uns hältst!“
Sie
blickte Kim frustriert an. Na was für n Desaster. Den Einsatz hatte sie voll
vergeigt.
„Ich
bin KC Undercover. Agent in Ausbildung!“
„Ach
ne, du übst noch?“ meinte Kim spöttisch. „Agent? Nehmen die jetzt schon jede
Tussie? Und was hast du hier eigentlich gesucht?“
„Na
feindliche Spione die in die High eindringen. Wir haben jedenfalls was
angemessen. Euch drei und noch eine Gruppe!“
„Schau
an. Glückwunsch. Na uns hast du gefunden. Wir sind aber keine Agenten, ich bin
KP. Falls du mal von mir gehört hast, steht auch für Kim Possible von der es
gerade zwei gibt und ich bin die Halloweenkim. Wir arbeiten auf eigene Rechnung
und die Schnecke da begleitet uns weil ich sie gewaltsam mitgeschleppt habe.
Die hat aber nichts mit irgendwas zu tun. Und die andere Gruppe, das sind.....
tia, na klasse, die sind uns also gefolgt. Ja war zu erwarten, die Idiotenkim
ist also auch hier. Hm, alles verstanden Miss KC? Eher nicht. Na egal, meinen
Freund Ron hast ja schon kennengelernt und die Frau heißt Bonnie. Na wir wollen
doch wenigstens soweit höflich bleiben!“
Sie
blickte sie verständnislos an und leicht geschockt. Das war ja eine
Kampftechnik. Passte eher zu einer Raubkatze, übrigens ihre grünen Augen nicht
weniger. Bonnie stand daneben und zitterte. Schon sich diesen Kampf anzusehen
war brutal genug. Na besser die als ich dachte sie sich, wenn die blöd genug
ist, sich mit so ner Furie anzulegen.
„............
.......... .......... .......... ..... ..... ......... .... !“
„Na
was hat Ernie dir zu erzählen? Wer ist das überhaupt und was macht der?“
„Der
sitzt in einer mobilen Kommandozentrale und hilft mir beim Einsatz!“
„Von
Rechner und Screens umgeben? Darf ich mir das so vorstellen?“ fragte Ron.
„Ja
genau!“
Ron
und Kim sahen sich verwundert an. Das erinnerte sie doch an was.
„Wade?“
entfuhr es Ron.
„Na
wenn das mal kein Zufall ist!“ meinte Kim.
„Jetzt
könnten wir Hilfe brauchen!“ meinte bemerkenswerterweise Kim. „Schön wenn die
anderen nicht weit sind, die scheinen etwas mehr Erfahrung mit sowas zu haben!“
„Ich
weiß wer uns helfen könnte!“ meldete sich Ron.
„Wer
denn?“
„Na
die hier, KC und ihr Sidekick!“
„Warum
sollte ich?“ fragte sie.
„Weil
du gefesselt bist und gerade ein Albtraum auf dir kniet!“ erklärte ihr Ron.
„Und sie kennt einige schmerzhafte Griffe, die sie gerne an dir ausprobieren
könnte. Ist das Motivation genug?“
„.........
.......... ..... ..... ....... ........ .......!“
„Soll
das ein Witz sein?“ lautete ihre Antwort, die sich fraglos nicht auf Rons
Hinweis bezog.
„Sach
mal, wärst du so freundlich und lässt uns an deiner Kommunikation teilhaben?“
fragte Kim beiläufig und mit scheinbarem Desinteresse. Was aber eher als
Warnung vor Unannehmlichkeiten zu verstehen wäre. Und das verstand KC auch.
„Ok,
Ernie hat ja mitgehört und mal nachrecherchiert. Er kennt keine Kim Possible.
Alles was er über euch gefunden hat, es gab eine Comicserie die so hieß. KP,
Ron und Bonnie passen dazu. Also, wer seid ihr?“
Ron
sah sie seltsam an. Er schüttelte sich.
„Ist
das wieder dieses Zeug von der Realwelt?“
Kim
hatte inzwischen eine Entscheidung getroffen.
„Pass
mal auf du Witzfigur mit Agentenausbildung, ich mach dir ein Angebot. Ich mach
dich los, wenn du uns hilfst. Was meinst?“
„Würdest
du?“ fragte sie skeptisch.
„Pass
auf, offenbar weiß dieser Ernie wo die anderen vier sind. Wir brauchen sie.
Helft uns und ........ na ja, ich kann dir versichern, wir sind nicht
diejenigen die du suchst!“
„Beweis
es!“ forderte KC.
„Ron,
schneid sie los!“
Sie
stand von ihr auf und Ron holte eine kleine Werkzeugklinge aus der Tasche.
Einige Schnitte und das Zeug war durch, es von ihren Gelenken zu kriegen lief
freilich nicht so glatt. KC hielt den Mund, trotzdem war ihr anzusehen, daß die
Behandlung nicht ganz so angenehm verlief.
„Gute
Arbeit Kim!“ meinte Ron. „Damit wär bewiesen, ganz so fiktiv kann unsere Welt
ja nicht sein, auch wenn die uns das einreden wollen!“
KC
und Bonnie sahen ihn verständnislos an. Sie begriffen nicht was er meinte.
Dafür hatte sich KC entschlossen vorerst mitzumachen.
„Also
gut, ich versuch es!“ versprach sie. „Nicht das ich euch auf einmal vertrauen
würde, aber mal sehen was rauskommt!“
„Ernie,
weißt du wo die anderen sind?“
„.......
..... ...... ....... ...!“
„Sie
sind oben in den Klassenräumen!“
„Na
da sind sie gut!“ sagte Ron dazu. „Ey, ich hab ne Idee!“
„Ja?
Wieder n Anruf?“
„Hat
doch funktioniert, sogar über die Weltgrenzen hinweg. Hier dann erst recht. Ruf
sie an!“
„Die
familienfreundliche Kim? Wie?“
„Wähl
deine Nr. Wär n Versuch wert. Oder Shego halt!“
„Familienfreundlich!“
grinste Kim über ihren eigenen Einfall. „Die Karikatur Agentin kommt mir auch
vor wie von der familienfreundlichen Sorte!“
„Ist
das so?“ fragte KC. „Dann wärst du erst für Zuschauer ab einundzwanzig
freigegeben!“
„Danke
für die Benotung, dafür könnt ich dich knuddeln Sister!“ spottete Kim.
„Wenn
das meine Eltern hören, wie ich hier den Einsatz vermasselt hab......!“ seufzte
sie.
„..........
...... ....... ....... ........ ....!“
„Oh,
na Danke auch!“
„Ernie
meint, noch ist ja nichts entschieden und möglicherweise hab ich ja doch
Erfolg, Jedenfalls wenn sich herausstellt, das ihr echt nicht die seid, die wir
wollen!“ gab sie bekannt.
„.......
........ ....... ..... ........ ....... ......!“
„Ernie
du spinnst doch!“ antwortete sie ärgerlich. „Erzähl mir nicht, ich wurde von
einer Comicfigur zusammengefaltet. Wer soll das glauben? Die ist bestimmt nicht
aus Papier und ihre Schläge waren es noch weniger!“
Kim
schüttelte sich als sie das hörte. Geht das schon wieder los? Sie griff nach
ihren Phone und wählte ihre Nr. Tatsächlich dauerte es nicht lange und Kim
meldete sich.
Der Albtraum geht
weiter
„Was
steht an?“
„Lass
den Klischeespruch!“
„Ok,
aber nett das du Scheusal mal anrufst!“
„Sicher
nicht weil ich dich vermisse!“
„Sondern?“
„Wir
sind im Keller, ihr müsst nur runterkommen. Nun, wie soll ich sagen…….. Ich hab
hier jemand getroffen, die könnte euch auch interessieren……. und … !“
„Und
was?“
„Ok
scheiße auch, ich brauche eure Hilfe. Ja, ich weiß wie sich das anhört, aber
ihr scheint euch etwas besser mit auszukennen und ……!“
„Schon
verstanden. Muß dich Überwindung gekostet haben. Ach, wo wir grad dabei sind…
wie geht’s Bonnie?“ der drohende Unterton war nicht zu überhören.
„Der
geht’s prächtig. Kannst dich von überzeugen, im Gegensatz zu unserer Freundin
KC, aber das erzählt sie dir am besten selbst!“
„Sind
schon unterwegs!“
Weit
hatten sie es nicht und schnell fanden sie den Keller. Bonnie war nicht überrascht,
sie kannte das ja schon. Auf KC dagegen, die sich gegen die Wand lehnte wartete
ein kleiner Härtetest. Eben noch von der rothaarigen Furie zusammengefaltet,
schien sie sich gerade zu verdoppeln. Noch eine absolut baugleiche Ausgabe von
KP kam die Treppe runter, gefolgt von Ron in gleicher Ausführung und dann
folgte noch eine Frau mit langen schwarzen Haaren im Werkstattoverall, der eine
weitere Frau folgte, die haargenau so wie sie aussah.
„Darf
ich vorstellen?“ meinte die böse Kim zu ihr. „Nochmal Ron und Kim und die zwei
heißen beide Shego. Tia, und die nennt sich KC Undercover!“
Kim
sah sie verwundert an. „Sach mal, du siehst aus als hätte die Furie dich
plattgemacht und noch mit Klebeband verschnürt!“
„Wenn
ich nur so aussehen würde hätt ich weniger Sorgen!“
Für
einen Augenblick zuckte Kim zusammen. Ein seltsames Gefühl streifte sie, wenn
auch nur für einen Sekundenbruchteil. Als hätte sie eben eine Lachsalve wie aus
einer Sitcom gehört. Quatsch, wo soll das bitte herkommen? Nimm dich zusammen Possible,
rief sie sich zur Ordnung.
„Was
war hier los?“ sie blickte zu Bonnie. „Na ich seh, sie kann sich benehmen wenn
sie will!“
„Muß
ich zugeben!“ bestätigte Bonnie. „Wenn man mitmacht kann sie umgänglich sein.
Dafür hatte sie ja die naive Kuh hier, um sich auszutoben. Die hatte echt keine
Ahnung mit wem sie sich anlegt …….. das ich das mal sagen würde. Kim, ich bin
echt froh das du da bist!“
„Genau
so sieht sie aus!“ bestätigte Kim. „Aber nett, daß sie noch ansprechbar ist.
Wer bist du überhaupt?“
„KC
Undercover, Agentin in Ausbildung und auf der Suche nach feindlichen Agenten.
Dann hat sie noch Verbindung zu Ernie der in ner mobilen Einsatzzentrale sitzt,
umgeben von Rechner und Bildschirmen!“ gab ihr Kim die Antwort. „So etwa hab
ich es aus ihr rausbekommen. Und genau deswegen brauch ich euch!“
„Wade?“
entfuhr es Ron spontan.
„Ja
genau, Zufall?“ fragte Kim.
„Jetzt
versteh ich warum!“
„Verdammter
Mist, Ernie, das ist to much. Jetzt sind es schon zwei von der Sorte. Ohne
Hilfe schaff ich das nicht!“
„……
…… …… … …… …….!“
„Headset!“
meinte Kim.
„Ach
so, und dieser Ernie leitet deinen Einsatz? Was hat er gesagt?“
„Die
Kavallerie ist unterwegs!“ antwortete sie.
„Was
n Klischeespruch!“ meinte der böse Ron dazu. „Lügen üben wir noch!“
Die
beiden Shegos sahen sich an. Was war denn das hier?
„Wir
sind nicht mehr in der Middleton High, aber wo dann?“
„Wieder
in der Realwelt?“
„Versuchs!“
Eine
von ihnen hielt die Hand hoch und ließ sie aufglühen.
„Das
reicht, abfeuern kannst dir sparen!“
„Es
funktioniert, das ist alles was wir nun wissen, ist aber noch kein Beweis wo
wir sind!“
„Was
ich euch noch sagen sollte, dieser Ernie ist wie es scheint online und hat
recherchiert. KP ist eine Comicserie. Sonst kennt uns hier niemand und die hier
ist Agentin in Ausbildung……. ja was soll ich euch sagen?“
Shego
und Kim sahen sich an. Beide mit einem Blick als stünden sie auf einer maroden
Hängebrücke und hörten bereits die Seile knirschen. Wieder so ein Gefühl, als
würde dir gerade der Boden unter den Füßen weggezogen weil Fußböden eh nur was
für Feiglinge sind und zudem die Aussicht nach unten behindern.
„Ok
Kim. Es ist keine Schande nach Hilfe zu fragen. Schon kapiert, als du das
gehört hast, wurd’s sogar dir unheimlich!“ fasste Shego zusammen. Ging uns auch
nicht besser. Genau damit hatten wir es zu tun seit wir unterwegs sind. Hm,
noch ne Teenieagentin? Werden die irgendwo gezüchtet? Frag ja nur!“
„Ich
helf dir gerne!“ verkündete Kim gerade mit nen Ansatz von Hohn in der Stimme.
„Kim!“
protestierte Ron. „Glaubst du das ist der richtige Moment für ein
Kräftemessen?“
„Pass
auf, da wär noch ne Rechnung……..!“
Ein
Plasmablitz schlug vor ihnen in den Boden, gefolgt von einen scharfen Knall und
entsprechend verbrannten Geruch. Beide Kims sprangen auseinander. Bonnie
drückte sich erschrocken an die Wand in ihren Rücken, am meisten geschockt war
aber KC. Niemand hatte sie darauf vorbereitet und das hatte sie noch nicht
erlebt.
„Macht
die das häufig?“
„Klar
doch!“ bestätigte Ron ihre Frage. „Hat sie regelmäßig, so Anfälle. Kenn das
schon. Muß man eben in Deckung, aber danach geht’s ihr wieder besser!“
KC
sah Ron an, als dachte sie drüber nach, ob er sie verarschen wolle oder ob der
das ernst meinen würde.
„Ihr
zwei habt Sendepause und spitzt mal besser die Lauscher. Hören wir doch mal was
die dazu zu sagen hat?“ verkündete Shego mit einer Stimme, die keine Zweifel
dran ließ, das der nächste Plasmablitz schmerzhaft werden könnte.
„Ernie,
ja das ist ein Albtraum. …. Nein, bleib draußen. Hier richtest du auch nicht s
aus!“
„………
…… ….. ….. ……!“
Shego
wandte sich nun ihr zu.
„Pass
mal auf, wir haben nur ein paar Fragen. Hilf uns und du bist uns schnell wieder
los und kannst uns danach vergessen. Ist das ein Angebot?“
„Sowas
hab ich bereits gehört!“ antwortete KC.
„Und
es funktioniert!“ meinte Kim dazu.
„Ah
ja, schon verstanden. Deswegen bist nicht mehr verschnürt wie n Feddex Paket!“
stellte Shego leicht sarkastisch fest. Und schüttelte sich kaum merklich. Was
war das eben? Als würde sie ihren eigenen Spruch mit einer Lachsalve
kommentieren. Oder rauschte Wasser irgendwo in der Leitung? Was n Unsinn. wer
sollte hier lachen? Hier war doch niemand.
„Du
nennst dich KC Undercover und bist Agent in Ausbildung? Ist das hier ne
Agentenhigh oder ne Berufsschule?“
Das
war mal wieder typisch Shego.
„Nein,
das ist ne High. Eine ganz normale High und auch meine High. Der Rest hat
nichts damit zu tun, das ist nur mein Zeug!“
„Und
dir kommt das nicht etwas seltsam vor?“ wunderte sich Shego.
„Nein,
warum?“
Kim
mischte sich nun ein.
„Und
Ernie leitet deine Einsätze? Wer ist das überhaupt?“
„Mein
kleiner Bruder!“
Hinter
ihnen gab es etwas Stress, aber der war schnell vorbei und der gemeine Ron kam
mit einen Jungen im Schlepp an.
„Das
Anschleichen üben wir noch!“ meinte er und dabei packte er Ernie und schob ihn
in die Mitte der Aufmerksamkeit. „Dein kleiner Bruder?“ fragte er noch
skeptisch?
Der
Grund lag auf der Hand. Passte irgendwie nicht. Der Ansicht war auch Kim.
„Na
wenn ihr Geschwister seid…… halt, ich will nicht rassistisch werden. Das müßt
ihr jetzt nicht falsch verstehen. Ich bin zwar gemein aber ich…. na ich mein,
meine beste Freundin Monique ist auch Afro!“
„Genau!“
wußte Ron zu bestätigen. „Monique, deswegen hast ihr auch nur eine gescheuert!“
„Ey
Ron, wenn sie dich angräbt, dann …….!“
„Kinder,
können wir das n andermal klären?“ rief Shego sie zur Ordnung. „Ok, Kim du bist
nicht rassistisch, wollen wir dir gerne glauben. Das zumindest. Zurück zum
Thema, es sieht schon etwas seltsam aus. Patchworkfamilie?“
„Meine
Eltern sind gemischt!“ meinte KC dazu. „Habt ihr ein Problem damit?“
„Ich
nicht!“ meinte Kim.
„Ich
auch nicht!“ meinte die andere Kim. „Aber wie du Monique behandelst……!“
„Kim!“
„Du
bist nie eifersüchtig!“
„Aber
deswegen schlag ich nicht um mich!“
„Kim,
bitte!“
„Entschuldigung!“
meldete sich nun Ernie. „Ist ja schön wenn ihr mit meiner Hautfarbe kein
Problem habt, aber könnte der Typ mich mal……!“
„Junge,
du redest nur wenn du gefragt wirst!“
Der
fiese Ron hatte ihn immer noch im harten Griff.
„Ja
das wär schön!“ warf nun KC ein. „Ich dachte ich sollte euch helfen, dann…..!“
„Ron,
lass los!“ befahl Kim.
„Pffft
Danke….. ja..!“
„Ernie,
das war dumm und unüberlegt. Du siehst doch mit wem wir es zu tun haben!“
lautete ihr Anschiß.
„Lass
mal gut sein, der hat eben noch wenig Erfahrung mit solchen Geschichten!“
entschuldigte der nette Ron Ernies verunglückten Einsatz. „Nur, es stimmt
schon. Ich weiß was euch durch den Kopf geht. Ich hab ja nichts gegen gemischte
Familien oder so, na wer will schon n Rassist sein. Aber das kommt mir doch
etwas schräg vor. Halt wie konstruiert, oder was meint ihr?“
„……..!“
„………..!“
„…………!“
„Also
das ist dein kleiner Bruder und der hängt am Rechner?“ fragte nun Kim.
„Hoff
es stört dich nicht!“
„Wade!“
„Nicht
ganz!“ stellte Ron fest. „Der ist nicht gerade die Karikatur eines
bewegungsfaulen Nerds der nicht aus der Rechnerwelt rausfindet!“
„Sei
froh, wenn Wade das nicht hört, Hase!“
„Der
hört uns nicht zu. Sicher nicht. Aber jetzt wo ich mal vergleiche. Kommt mir
echt wie ne Karikatur vor und Ernie wie sein Nachfolger für n Remake!“
„Volltreffer
Hirsebirne!“ meinte Shego. „Wenn du auf vertrautem Gebiet bist und mal den Kopp
benutzt, dann bist ja kreativ. Sind wir in eine TV Serie geraten? Nur so ne
Frage!“
„Wie
finden wir das heraus?“ warf die zweite Shego ein. „Fragen wir die
Beteiligten?“
„Versuchs
mal!“ spottete Kim.
„Skeptisch?“
Kim
grinste über die Idee, aber gut. Zwei Testobjekte standen ihnen ja zur
Verfügung. Sie wandte sich direkt an KC, was die etwas nervös machte. Es war
zwar die andere Kim, von der sie plattgemacht wurde, aber die hier sah aus, wie
aus einem 3 D Farbkopierer aus der Zukunft, in der es möglich ist, jeden bis
auf s letzte Atom exakt zu kopieren.
„Also
KC, wie steht‘s? Ist das hier ne TV Serie?“
Sie
sah sie an als hätte sie ihr gerade verkündet, sie hätte eine Reise ins
Internet gewonnen und der Zug geht in einer Stunde.
„Bitte
was?“
„Schon
klar, du glaubst ich verscheißer dich? War zu erwarten. Nein, diese Frage mein
ich ernst!“ sie seufzte resigniert. „Ich denke, ich kenne bereits die Antwort!“
„Du
machst keine Spielchen mit mir?“ fragte sie.
„Definitiv
nicht. Bitte beantworte meine Frage. Und vor mir mußt du keine Angst haben, ich
seh zwar wie sie aus, bin aber die nette Ausgabe!“
„Was
soll das mit der Serie? Wir machen doch hier kein Fernsehen!“
Kim
sah zu Shego. Die verstand.
„Wie
zu erwarten. Wenn du so ne Frage stellst, keiner weiß von ner Fernsehserie. Ja,
die ist davon überzeugt, das alles real ist was sie macht. Waren wir doch auch!“
„Wie
kommt ihr auf sowas? fragte KC verärgert.
„Sag
du s ihr!“ forderte Kim die fiese Kim auf.
„Ok,
es geht um Farbe. Gemischtfarbige Familien sind so ein Konstrukt …… na eben als
Wunschvorstellung in der Serien. So sollte es sein. Aber warum haben wir
Zweifel? Weil s in den Staaten eben nicht so zugeht. Kim wird s bestätigen.
Auch ihr Dad kann nicht einfach alles umdrehen. Eher wäre er bereit ne
uneheliche Schwangerschaft zu akzeptieren als eine Heirat mit nen Schwarzen.
Ist so, Kim, gib‘s ruhig zu!“
„Ja,
hast recht mit!“
KC
und Ernie sahen sie an als hätte sie gerade verkündet, die Südstaaten wurden
per Gerichtsbeschluss nachträglich zum Sieger des Bürgerkrieges erklärt und
hätten ihre Abspaltung beschlossen und die Sklaverei wieder erlaubt. Offenbar hörte
es sich für die genauso an.
„Sag
mal, wo lebst du denn? In Onkel Toms Hütte?“ fragte KC sie verärgert.
„Ja,
ihre Reaktion ist verständlich!“ kommentierte Shego. „Und der Beweis daß sie
unsere Welt nicht kennt, denn dann wüßte sie es besser!“
„Genau
so!“ mischte sich nun Ron ein. „Nein, keine Panik. Wir sind keine Rassisten. Na
glauben wir jedenfalls. Monique ist auch meine Freundin und die ist Afro. Ok,
das hört sich jetzt an wie….. ne das soll keine Entschuldigung sein. Ihr wisst
schon!“
„Ja,
wir haben schon kapiert. Ich habe nicht gegen Schwarze, meine besten Freunde…..
geschenkt!“
„Gut,
dann sag ich mal wo der Wurm drin ist!“ setzte Shego fort. „Gemischte Family
ist ja ok, hab ich nichts gegen. Aber in der Welt aus der wir kommen geht es
anders zu. So weit sind wir noch lange nicht. Es geht nicht darum, was wir
davon halten, wir wissen, daß auch linke oder liberale Demokratenwähler
ausrasten wenn ihre Tochter nen Schwarzen mitbringen würde. Da endet auch bei
denen schnell die Liberalität. Wenn das überhaupt jemand darf, dann der White
Trash, bei denen interessierts eh nicht mehr was die machen und selbst da…..!“
„Das
hörte sich jetzt etwas gemein an!“ schloß sich die andere Shego an. „Aber
sorry, so geht es in der Welt da draußen
nun mal zu. Wir können nichts dafür. Und deswegen haben wir den
Verdacht, daß hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Bin sicher wir finden
noch mehr!“
„Au
ja, da fällt mir was ein!“ freute sich Kim. „Sach ma, du hast nicht zufällig
einen Schleuderhaken als Steighilfe?“
Die
Frage brachte sie aus dem Konzept.
„Doch
natürlich. Warum?“
„Treffer
Kim!“ meldete sich Ron. „Kim hat auch sowas, na was n Zufall? Und der
funktioniert sogar? Wir haben jemand getroffen, der hatte ernsthafte Zweifel!“
Habt ihr ne Meise?
Wir reden mal wieder
über Fiktivweltbewohner. Oder über Comicweltbewohner, also über sie. Hier geht
es um ihre geistige Verfassung. Das geistige Spektrum von Comicfiguren, es
wurde bereits an anderer Stelle angesprochen, reicht über die gesamte Bandbreite.
Angefangen von den Geistesgrößen und wahnsinnigen Wissenschaftlern, die den
Urknall für ihre persönliche Verdauungsstörung halten und daß sie das Thema
Rotverschiebung etwas überfordert. Der Kommunismus hat doch schon vor Jahren
abgedankt. Beim derart eigenwilligen Kenntnisstand über die Naturkräfte
schrauben sie an ihren Weltuntergangsmaschinen und erwarten noch allen Ernstes,
daß die auch funktionieren.
Am anderen Ende der
Scala befinden sich die Volltrottel, deren Wortschatz über Argh, Grunz und
Autsch nicht hinauskommt, was auch völlig ausreicht um Mäuse, Roadrunner und
sonstiges Federvieh zu jagen.
Bei denen scheint
Hopfen und Malz verloren. Dafür sind sie happy, auch wenn stets auf die Nase
fliegen, gegen die Wand laufen oder Baumstämme, Felsbrocken oder Abrissbirnen
auf den Kopp kriegen. Frei nach dem Motto; Glücklich ist, wer vergisst, daß er
nicht zu retten ist.
Doch reden wir mal vom
Durchschnitt der Comicfiguren. Da finden wir Vertreter, deren Wortschatz
durchaus über Zisch und Knurrlaute hinausreicht. Wir finden hier Vertreter
deren Vokabelsammlung eine zumindest rudimentäre Kommunikation ermöglicht, als
auch solche, mit denen es sich durchaus normal reden lässt. Wenn es was zu
bereden gäbe, inhaltlich gesehen ist die Bandbreite auch hier breit gefächert.
Treffen sie auf
Vertreter mit großen Maul und scharfen Zähnen, dann erwarten sie besser keine
rhetorischen oder verbalen Höchstleistungen. Doch wir wollen mal fair bleiben.
Die Mehrheit beherrscht durchaus die Grundlagen der Kommunikation und nicht
wenige Comicfiguren sind sogar Meister des sprachlichen Ausdrucks. Denn die
Sprechblase wurde nicht zufällig erfunden.
Im finsteren
Mittelalter, als man Comics noch als Schundliteratur bezeichnete und sie den
Kids um die Ohren schlug, wenn sie ihr Taschengeld mal wieder für diesen Schund
und Müll ausgegeben hatten, statt ein
gutes Buch zu lesen, bezeichneten ignorante Zeitgenossen die Comicsprache als
Gossensprache und schlechtes Vorbild.
Lange danach wurden
die Übersetzungsleistungen einer gewissen Erika Fuchs sogar im Kulturteil der
Tageszeitung gewürdigt, doch sie selbst hat das nicht mehr erlebt.
Aber worauf wollen wir
hier hinaus? Es geht ja nicht um die Leser oder Zuschauer, es geht um das
Comicvolk selbst. Habt ihr n Vollknall oder merkt ihr noch was?
Ja schon klar, auch
ihr unterscheidet euch wenig vom grauen Durchschnitt der Normalweltbewohner.
Auch ihr seid faul, bequem und bereit zwecks Stressvermeidung einfach alles mal
so wie es scheint, zu akzeptieren. So lebt man doch bequemer und es schont die
Nerven. Und zudem, sie wurden vom Zeichner mit der Intelligenz ausgestattet die
ausreicht um ihren Job zu machen. Mehr war nicht nötig und zugegeben, sie
können nichts dafür und haben es sich ja nicht ausgesucht.
Doch es muß auch bei
euch ne Grenze des Zumutbaren geben. Irgendwann ist doch auch bei euch Schluß
mit Lustig.
Doch nicht? Warum? Ihr
wollt nicht? Ist euch schnuppe und zudem habt ihr Angst vor den Konsequenzen?
Ok, dafür hat sicher
jeder Verständnis. Aber irgendwann muß es doch auch dem naivsten auffallen ……!
Ist ihnen egal? Eher richten sie ihren Ärger gegen die Minderheit die den
Versuch macht, einen Ausgang aus diesem Irrenhaus zu finden?
Ich muß zugeben, ich
bin etwas enttäuscht. Aber wenn ich so recht überlege, ich hab genau das
erwartet. Klar, warum sollte es bei euch anders zugehen als in der Realwelt?
Auch bei uns sind nicht viele bereit für vage Versprechungen oder unbewiesene
Theorien, Kopf und Arbeitsplatz zu riskieren und alles hinzuschmeißen.
Daher werden die
wenigen, die bereit sind diese Sicherheiten zu hinterfragen auch als Störer
beschimpft und da befinden sich Comicfiguren in guter Gesellschaft. Auch in der
Realwelt gilt trotz Hartz IV, Bankenrettung, Griechenausplünderung im
Zweifelsfall immer noch, Ruhe ist erste Bürgerpflicht.
Auf die Comicwelt
übertragen hieße das, the show must go on. Oder so, mach deinen Job, fang den
Drachen ein oder halt den Irren mit der Zitronenkanone auf. Irgendwas ist immer
das dich davon abhält mal einen Schritt zur Seite zu treten und nachzusehen, was
hier eigentlich für ein Film läuft. Daher dürfen wir uns auch nicht wundern,
wenn unsere Reisegruppe zwischen den Welten meist auf wenig Hilfe oder
Verständnis hoffen kann.
Schon deprimierend und
da könnt man schon die Frage stellen, wie bekloppt seid ihr eigentlich? Wollt
ihr es nicht wissen oder überfordert es eure zusammengekritzelten Hirsebirnen?
So wird’s wohl sein und daher ist der Einsatz der kleinen Minderheit umso mehr
zu würdigen, wenn sie versuchen, die Wahrheit über ihre Welt herauszufinden und
dabei einiges riskieren, wenn sie durch Übergänge springen ohne zu wissen, wo
sie rauskommen. Und nur weil ihr bisheriges Leben ihnen etwas schräg vorkommt
und Freiheit für sie anders aussieht, doch haben sie überhaupt eine faire
Chance?
Wieso fair, ne Chance
an sich wär ja bereits ok.
Schwieriges Thema und
selbst haben sie es ja schon gemerkt. Man soll niemand überfordern. Warum die
heile Welt von einen zerstören, der damit doch recht zufrieden lebt? Hast ne
bessere Alternative zu bieten? Eben.
Oder so. Warum den
Fischen erzählen, eure Welt ist nur ein Aquarium und draußen gibt es einen
ganzen Ozean voll Wasser. Dann erzähl ihnen bitte die ganze Wahrheit. Ja, den
Ozean gibt es, aber da gibt es auch Haie, Schleppnetze, Plastikmüll und
Ölkatastrophen. Und der Weg dahin führt durch die Kanalisation. Na? Wollt ihr
immer noch hin? Bleibt besser im Fischglas.
Wie das denn?
Teenieheldin, rettet im Schnitt zweimal die Woche die Welt? Plasmaschleuderne
Furie, die gefährlichste Frau der Welt? Von sowas lasst ihr euch doch sicher
nicht aufhalten. Wenn jemand für diese Aufgabe geeignet ist, dann doch wohl
ihr.
Nichts für ungut
„Ach
da fällt mir noch ein!“ wandte sich Ron an Ernie. „Du hast nicht zufällig nen
Nacktmull?“
„Einen
was?“
„Ok,
Frage beantwortet. Wär auch zuviel verlangt. Im Realfilm sind Nacktmulle wohl
nicht erlaubt!“
„Ist
der immer so?“ beschwerte sich Ernie.
„Ist
ja alles ganz nett!“ meldete sich nun wieder Shego. „Aber was fangen wir damit
an? Und was fangen wir mit den zwei an?“
„Willst
du s ihnen sagen?“ antwortete Kim darauf.
„Was?“
„Na
du weißt schon!“
„Ich?
Ne!“
„Ich
etwa?“
„Können
wir doch nicht machen!“
„Mein
ich auch. Schau sie dir doch an!“
„Zieh
ihr nicht den Boden unter den Füßen weg!“
„Nicht
jeder verträgt unangenehme Wahrheiten!“
„Dann
ist sie endgültig am Boden, nicht mehr arbeitsfähig und wir waren‘s gewesen!“
„Klar,
wir sind dann wieder an allem schuld!“
„Ey,
könnt ihr mal so reden, das man das auch versteht?“ beschwerte sich KC.
„Oh
sorry, überfordern wir dich?“ spottete Shego.
„Ok,
das ist nicht fair, zugegeben!“ bestätigte Kim.
„Warum
soll das unser Problem sein?“ mischte ich die fiese Kim ein. „Ob die
Dummschnecke kapiert was sie macht oder nicht, kann uns doch egal sein. Davon
abgesehen, etwas mehr auf den Rippen würden der auch nicht schaden.
Magersucht?“
„Kim,
wir können nicht überall verbrannte Erde hinterlassen!“ wußte die nette Shego
dazu zu sagen. Ja, die war auch noch da. „Die werden noch gebraucht, vermut ich
mal!“
„Von
mir nicht!“ gab Ron seine Ansicht dazu kund.
„Aber
möglicherweise irgendwer schon!“ widersprach Shego.
„Echt?“
regte sich Kim auf. „Die macht unsern Job? Das ist die Seriennachfolge? Seh ich
das richtig?“
„Scheint
fast so zu sein!“ setzte Kim nach. „Hat sie sich ja nicht ausgesucht, genau so
wenig wie man uns gefragt hat. Und sie hat nicht mal ne Ahnung von!“
„Da
könnt ich…..!“
„Was
denn? Hast doch schon. Aber doch nicht dafür. Was soll denn das bringen?“
„Na
die ist doch total unfähig!“ meinte Kim.
„Und?
Das geht doch uns nichts an. Vermute die bekommt es normalerweise nicht mit
Furien wie dir zu tun!“
KC
hatte sich das angehört und wandte sich an Bonnie, die schien ihr nicht ganz so
schräg drauf zu sein.
„Sag
mal, reden die immer so?“
„Versuch
nicht erst was davon zu kapieren. Mach‘s wie ich. Weghören. Bin schon froh,
wenn Kim mich vor ihrer gemeinen Schwester schützt. In deren Nähe fühl ich
mich…. na du kannst dir s schon denken!“
Ja,
konnte sie. Hatte sie noch in schlechter Erinnerung. Nur um was es hier ging,
das überforderte sie echt.
„Wenn
ich das richtig sehe…..!“ mischte sich Ron ein.
„Ausgerechnet
du Looser?“ kam es darauf vom anderen Ron.
„Ja
du Arsch, ich mach mir auch einige Gedanken. Traust mir nicht zu, weiß ich
doch!“
„Lass
Ron mal zu Wort kommen!“ forderte Kim.
„Vielen
Dank. So wie ich das sehe, ist das nicht unsere Welt und was hier läuft ist
nicht unsere Angelegenheit. Wir sollten daher mal zusehen, daß wir in unsere
Welt zurückkommen. Das wollten wir doch eh. Und wie KC ihren Job macht, das
kann doch nicht unsere Sache sein. Wir wurden doch auch nicht gefragt!“
„Da
würd ich mal zustimmen!“ meinte Shego anerkennend. „Kim hat sich ja bereits
ausgetobt, also deinen Spaß hattest. Tia, wenn es n Weg gibt, sind wir auch
sofort wieder weg!“
„Richtig,
letztlich wollen wir doch alle wieder in unsere Welt zurück!“
„Ja,
und nicht wieder in eine verdrehte!“ stimmte Kim zu.
„Ihr
verdreht mir gerade den Verstand!“ beschwerte sich KC. Half ihr aber wenig.
Denn es schien sich wieder was zu bewegen.
„Kim,
schau doch mal!“ forderte Ron sie auf.
„Flimmert
was?“
„Ja
tut es!“ bestätigte Shego. „Also KC, mach dir keine Gedanken. Du bist uns
gleich los und vergiss das besser!“
„Wo
führt der wieder hin?“ fragte Ron skeptisch.
„Erstmal
ist s n Ausgang!“ bestimmte Kim. „Jedenfalls alle gemeinsam. Bonnie kommt mit
mir!“
„Warum…..?“
„Fresse!“
Kim
überlegte nicht lange, packte Bonnie und die hatte gar keine Wahl.
„Ron!“
rief sie noch und sprang mit Bonnie zusammen durch, gefolgt von Ron. Der Rest
hatte keine Wahl, Kim, Ron und zweimal Shego sprangen hinterher.
KC
und Ernie sahen sie nach und nach an einer Stelle in der Wand verschwinden. Es
sah aus als würden sie sich für einen Moment in kleine Punkte auflösen. Das
hatte keine zehn Sekunden gedauert und sie waren allein im Keller. Gespenstisch
war das schon.
„Ernie…….!“
fiel ihr da nur noch ein. „Kein Wort zu niemanden. Ich wüßt auch echt nicht,
was ich erzählen sollte. Vergessen wir s besser und ich hoff nur, das ich die
Furie nicht wiederseh!“
Back home
Na
vorerst sicher nicht. KC könnte da beruhigt sein. Nur ein Schritt und sie
standen wieder im vertrauten Gang bei den Schließfächern. Na geht doch, aber
wer war hier beheimatet? Kim sah sich die Schließfächer an und fand ihr eigenes
Teil. Kim stand drauf, das I in der Mitte gegen den Mittelfinger ersetzt. Hatte
es sie zuerst noch erstaunt, diesmal nicht mehr. Es ergab Sinn. Ja, das passte
zur fiesen Kim. Womit nun auch klar war, wer hier zuhause war.
„Glückwunsch,
die Scheusal, du bist wieder in deiner High. Aber diesmal benimmst du dich ein
wenig!“
„Und
wenn nicht?“
„Noch
eins auf die Fresse? Mach ich gern für dich!“
„Bitte
benehmt euch beide!“ forderte Bonnie sie auf. „Ihr könnt es doch, wenn ihr
wollt!“
Sie
waren zu siebt im Gag und da wurde es schon eng. Da konnte es schon passieren,
das Bonnie auf einmal jemand in den Rücken lief.
„Ey,
bitte!“
„Tschuldigung,
ich….. oh!“
Bonnie
drehte sich um und vor ihr stand Bonnie. Die hier beheimatete Bonnie. Sie war
nicht weniger erschrocken als sie, zumal sie auch noch Kim wiedersah und dann
noch gleich zwei davon.
„Sag
mal, geht das schon wieder los?“
„Keine
Panik, Bonnie!“ warf Ron ein. „Wir sind wieder zurück und haben erstmal die
drei mitgebracht die hier wohnen. Na und der Rest …. Na du weißt ja, Reisende
soll man nicht aufhalten!“
„Fein
wenn wir alle versammelt sind!“ meinte Kim. „Ok, Kim. Du solltest ihr was
versprechen. Geht das oder soll ich dich ab und an besuchen?“
Sie
drehte sich verärgert zu Kim.
„Ja,
du würdest es fertigbringen. Wenn jemand, dann doch du!“
„Wenn
ich dich vermissen sollte, dann seh ich gern mal nach dir, ob‘s dir gut geht
und so… und besonders, wie es deinen Freunden so geht!“
Der
Blick der Kim traf war voll Spott und Sarkasmus. Sie schien sogar was von Shego
zu lernen. Sie wandte sich zu ‚ihrer‘
Bonnie. Die wich einen Schritt zurück.
„Ok,
Bonnie. Ist schon gut. Du mußt vor mir keine Angst haben. ……. na ja, ich hab‘s
versprochen, und es ist ja echt nicht fair. Sonst werd ich die nie los. Bonnie,
ich mein das ernst!“
„Echt?“
„Ja,
sonst kommt sie mich wieder besuchen und ich darf auch noch Kaffee und Kuchen
bereitstellen!“
„Etwas
Sarkasmus kannst ja doch!“ warf Kim ein.
„Kein
Scherz, du mußt vor mir keine Angst haben, ich versuch‘s halt. Nur wenn s um
Ron geht…. !“
„Ja,
schon gut, wenn die Eifersucht mit dir wieder durchgeht!“
„Na
geht doch!“ meinte Kim. „Und bei Monique darfst dich auch entschuldigen!“
„Ok
versprochen. Dafür darfst gern was von mir lernen!“
Kim
seufzte. Es fiel ihr nicht leicht weiterzureden.
„Ok,
auch wenn es nicht einfach ist. Du hast Recht. Ich kann sogar von dir was
lernen. Von Shego lern ich ja auch, ob ich will oder nicht!“
„Bitte
nicht ihre Ausdrucksweise!“ merkte Ron an.
„Na
geht doch Bonnie!“ mischte sich nun Bonnie von drüben ein. „Schön wenn wir dir
helfen konnten. Kim ist zwar irgendwo das Gegenteil meiner Kim, ich denk aber
man kommt mit ihr aus. Mit etwas guten Willen geht’s doch!“
Sie
blickte ihr Gegenstück aus Kims Welt an und wartete auf eine Antwort. Da nichts
kam, redete sie weiter.
„Sie
ist kein Monster und auch sie lernt was dazu, ….. nun wenn wir alle gemeinsam
………?“
Nun
wunderte sie sich aber doch. Bonnie schwieg und auch Kim schien erstarrt
dazustehen. Was denn nun los? Shego dagegen hatte wieder einen Durchgang
gefunden.
„Ey,
es gibt wieder n Ausgang!“
„Was
geht hier vor?“ fragte Kim.
„Keine
Ahnung, hier scheinen alle Bewegungen einzufrieren!“ rief Ron erschrocken.
„Nicht
unsere Sache, wir müssen weg, aber schnell. Möglicherweise erwischt s uns auch
noch!“ rief Shego. „Kim, schnapp dir Bonnie!“
Genau
das tat sie, sie packte Bonnie und Shego schnappte sich Ron. Zusammen sprangen
sie durch und standen nach wie vor im Gang von den Schließfächern. Nur waren
sie nun noch zu viert. Kim suchte nach ihrem Fach und in der Tat, die Tür war
wieder wie sie es gewohnt war.
„Geschafft!“
meldete sich Ron erleichtert. „Wir sind zurück. Jetzt aber wirklich!“
„Das
hätt schief gehen können!“ meinte Shego.
„Na
ich hoff mal, denen drüben geht’s gut und auch wenn…… na ja!“
„Wem
geht’s gut?“ beschwerte sich Bonnie. „Mir reicht es Kim. Ich will mit deinen
Trips nichts zu tun haben und was macht eigentlich die grüne Tante hier? Ist
das jetzt deine neue Freundin?“
„Entschuldige
Bonnie!“ versuchte Kim eine Antwort zu geben. „Ok, der Griff war etwas hart
aber es mußte schnell gehen. Wir wissen nicht, wie lange diese Durchgänge offen
bleiben und wärst du drüben geblieben, würdest du genauso eingefroren dastehen.
War schon unheimlich, als hätte jemand die Stopptaste gedrückt!“
Bonnie
blickte sie verständnislos an.
„Wovon
redest du? Ich versteh kein Wort!“
„Du
erinnerst dich nicht?“
„Woran?“
„Na
an die Bonnie von drüben und die gemeine Kim!“ versuchte es Ron.
„Was
bitte?“
„Lasst
gut sein!“ meinte nun Shego. „Sie weiß von nichts. Muß sie auch nicht. Und
keine Panik, Bonnie. Kim ist nicht auf einmal meine beste Freundin geworden.
Auch wenn wir im Augenblick keinen Grund haben hier was zu veranstalten. Wir
waren nur zusammen unterwegs. Mach dir
deswegen keine Gedanken. Nicht so wichtig!“
Sie
sah Shego etwas unzufrieden an. Irgendwas schien ihr entgangen zu sein oder so.
„Na
dann lass ich euch besser allein!“
„Ja
tu das!“ meinte Ron. „Es ist alles Ok und ey, wenn n wir wieder da sind, dann
…..!“
„Wissen
wir Hase. Dein Magen meldet sich wieder!“
„Na
schön, oder auch nicht!“ fügte Shego an. „Was fangen wir nun damit an? Machen
wir einfach weiter wie gewohnt?“
Kim
blickte sie nachdenklich an.
„Ich
weiß worauf du hinauswillst. Ja, genau. Versuchen wir mal aus den festgelegten
Rollen auszubrechen. Mal sehen was passiert. Ob überhaupt was passiert. Ob sich
jemand meldet?“
„Oder
wenn nicht, dann scheint es eh niemand zu interessieren, was wir treiben. Die
scheinen doch längst unsere Nachfolger gefunden zu haben!“
„Die
Schnecke?“ Kim schüttelte es. „Jetzt wo ich nochmal drüber nachdenke, die Hiebe
hatte die echt verdient. Schadet ihr nicht!“
„Ihr
macht mich noch wahnsinnig!“ beschwerte sich Bonnie. „Ne, ich bin dann mal
weg!“
Sagte
sie und verschwand.
„Ich
genauso!“ meinte Shego. „Mal von
abgesehen, ich hab in der High nicht s verloren. Aber wir treffen uns noch. Das
ist noch nicht vorbei!“
Und
weg war sie.
„Los
Kim, auf ins Nacho!“ forderte Ron sie auf. „Nutzen wir die Pause, ich fürchte
Shego hat Recht und der Irrsinn ist noch nicht vorbei!“