 |
Verwitterndes Piece |
Kommentar auf
Indymedia
Politisch gesehen.
Angeblicher Graffexperte
23.10.2013
Na schau an, Writing wird politisch? Kommt ab und an mal vor,
bleibt aber trotzdem die Ausnahme. Die Mehrheit der Writer will nach wie
vor ihren Namen verbreiten. Der Name ist bekanntlich die Message,
weniger irgendwelche politischen Forderungen. Sicher, die Malaktionen
vor der EZB gehen einen anderen Weg. Kommt auch vor und im Bereich
Streetart geht es öfters in Richtung Gesellschaftskritik, wenn auch
keineswegs ausschließlich. Zudem ist zwischen Kunst und politischer
Einmischung nicht immer klar unterscheidbar. Nu ja, es hat lange
gedauert, aber mittlerweile ist das Zeug auch in der linken Politwelt
angekommen. Es gab Zeiten, da begriffen Linke nicht mal was das Zeug an
den Wänden darstellen sollte. Genau die, die sich für die Speerspitze
alternativer Kultur von unten hielten, begriffen plötzlich nicht mehr,
was die Jugendlichen treiben und sahen auf einmal recht alt aus. Tia, so
kann's gehen.
Politisch?
Angeblicher Graffexperte
24.10.2013 - 18:17
Alles ist politisch? Den Spruch kenn wa schon und wenn alles
politisch ist, dann ist es nichts mehr. Sorry, es gibt ein klares
Unterscheidungsmerkmal zwischen absichtlich politisch gewollter Graffiti
und Graffiti die situationsbedingt entsteht (Namen an speziellen Orten,
Langeweile im Knast oder am Bahnhof..u.v.m) plus Graffiti (Tag) die
zunächst nur der Jugendkommunikation diente und zur eigenständigen
Kunstform wurde die um die Welt ging. Trotz gelegentlich politischer
Themen (dump Koch - seinerzeit Bürgermeister v NY) begriffen Writer ihre
Arbeit meist nicht als Politikersatz oder politische Intervention.
Ebenso ging die Streetart (die sich aus veränderten
Writermaterialtechniken entwickelte) nie ausschließlich den politischen
Weg sondern begriff sich als Kunstform. Auch Kunst kann politisch sein,
schon klar. Aber Kunst ist noch nicht per Definition politisch. Da muß
man ganz einfach unterscheiden. Dies ist schon deswegen von Bedeutung,
weil es nicht an politischen Bestrebungen fehlt, mit Writing zu werben.
Etwas wenn Gruppen auf ihrer Webseite Writertypographie verwenden (als
Font frisch aus dem www) um damit Jugendliche anzusprechen. Ist sicher
legitim das zu versuchen, allerdings haben Writer in ihrer Mehrheit
stets einen guten Riecher und ließen sich nicht für eine politische
Seite vereinnahmen.